An der Deutschen Weinstraße Von Nord nach Süd zieht sich die Deutsche Weinstraße durch das zweit- größte Weinanbaugebiet Deutschlands
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108 An der Deutschen Weinstraße An der Deutschen Weinstraße Von Nord nach Süd zieht sich die Deutsche Weinstraße durch das zweit- größte Weinanbaugebiet Deutschlands. Ihrer Bekanntheit ist es zu verdan- ken, dass der Name stellvertretend für die ganze, rund 10 km breite Ur- laubsregion zwischen Pfälzerwald und Vorderpfalz steht. Die Mitte der 1930er-Jahre zur Förderung des Weinkonsums eröffnete Straße win- det sich mehr als 85 km durch malerische Winzerorte und ausgedehnte Weinberge. Auf ihrer Route hält sie sich größtenteils dicht am Rand des Pfälzerwalds. Auf den sanften Hängen seiner Haardt genannten Vorhügelzone wächst ein Großteil der Pfälzer Reben. 1800 Sonnenstunden im Jahr und ein besonders mildes Klima lassen jedoch nicht nur gute Weine gedeihen. Auch Mandeln, Pfirsiche, Zitrusfrüchte oder Feigen gehören zu den wärmeliebenden Pflanzen, die sich hier wohlfühlen. Wenn die Mandelbäume im Frühjahr zu blühen beginnen, erlebt die Deutsche Weinstraße ihren ersten Höhepunkt. Die üppigen Blüten lassen die Straßen und Wege entlang der Haardt in einladendem Rosa und Weiß leuchten. Nur im Herbst erstrahlt das Laub der Reben in noch schöneren Farben. Dann verwandeln die unzähligen Gelb- und Rotschattierungen die Weinberge in ein stimmungsvolles Farbenmosaik. Zusam- men mit frisch gekeltertem Neuem Wein und herzhaftem Zwiebelkuchen entsteht so eine Traumkombination, die viele Besucher an die Weinstraße lockt. Der nördliche Abschnitt grenzt an das größte deutsche Weinbaugebiet Rheinhes- sen und erstreckt sich bis zur Kreisstadt Bad Dürkheim. Die einstigen Herren der Burgen Neu- und Altleiningen verliehen dieser Region ihren Namen: Leininger- land. Südlich der kleinen Stadt Grünstadt erheben sich einige der engen Weindörfer hoch über die Rheinebene. An klaren Abenden, wenn man die Lichter weit sehen kann, wirken sie aus der Ferne bisweilen wie abgeschiedene Bergdörfer. Von Bad Dürkheim bis in die verkehrsreiche Stadt Neustadt, in der alljährlich im Oktober Das Grün der Weinberge an der südlichen Weinstraße An de
Deuts Wein
straße A Deut W s
An der Deutschen Weinstraße 109 An der
D e uts ch en Weinstraße
Karten S. 110 u n d S. 177 die Pfälzische Weinkönigin gekürt wird, verläuft die Weinstraße nahe dem Aufstieg zum Pfälzerwald. Auf dem Weg durch diese als Mittelhaardt bezeichnete Region passiert die Straße viele bekannte Weinlagen mit Namen wie Eselshaut oder Meer- spinne. Südlich von Neustadt wird die Landschaft abwechslungsreicher und hügeli- ger. Reben wechseln sich mit kleineren Baumgruppen und verträumten Winzer- dörfern ab. Das Zentrum der Südlichen Weinstraße ist die Stadt Landau, die größ- te Weinbaugemeinde Deutschlands. Erlebnistag Deutsche Weinstraße Am letzten Wochenende im August wird die Weinstraße jedes Jahr zur sportlich-fröhlichen Feiermeile. Statt Autos und Motorräder schieben sich dann Hunderttausende von Radfahrern, Inlineskatern und Fußgängern durch die engen Orte. Musik, Spiel, Speis und Trank füllen die Höfe der Weingüter. Eröffnet wird das seit etwa 30 Jahren begangene Spektakel in Anwesenheit der Weinkönigin und der Ministerpräsidentin um 10 Uhr in Bockenheim, ab 18 Uhr darf auch der motorisierte Verkehr wieder auf die Strecke. Leiningerland An der Grenze zwischen Rheinhessen und der Pfalz beginnt die Weinstraße mit einem etwas verloren wirkenden Torgebäude in Bockenheim. Die Land- schaft ist weit und offen, der Übergang von der Ebene zu den Bergen längst nicht so markant wie weiter südlich. Oft lassen die Orte allerdings etwas von dem urigen und einladenden Charakter ver- missen, der die Gemeinden weiter südlich prägt. Der sanfte Wechsel von Weinbergen
Worms
Homburg Idar-
Oberstein Eiswoog
Kusel Wolfstein Rocken- hausen
Kirchheim- bolanden
Dahner Felsenland Johannis- kreuz Burg Trifels Dahn
Landstuhl Zweibrücken Kaiserlautern Pirmasens Wörth Speyer
Karlsruhe Mannheim
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Hambacher Schloss Schweigen Rhodt Freins- heim Bad Dürkheim Neustadt an der Weinstraße Landau Kalmit 673 An der Deutschen Weinstraße 110 An der Deutschen Weinstraße
Leimen
Leimen Maikammer Maikammer Edesheim
Edesheim Lustadt
Lustadt Zeiskam
Zeiskam Ramberg
Ramberg Hermers-
Hermers- bergerhof bergerhof St. Martin St. Martin Hainfeld
Hainfeld Böchingen Böchingen Nußdorf
Nußdorf Frankweiler Frankweiler Burrweiler Burrweiler Eußertal
Eußertal Siebeldingen Siebeldingen Edenkoben Edenkoben Heddesheim Heddesheim Phillipsburg Phillipsburg
Sausenheim Sausenheim Sausenheim Altleiningen Altleiningen Altleiningen Höningen
Höningen Höningen
Wattenheim Wattenheim Wattenheim Ramsen
Ramsen Ramsen
Dreisen Dreisen
Dreisen Battenberg Battenberg Battenberg Neu- Neu-
Neu- leiningen leiningen leiningen Leistadt Leistadt
Leistadt Dackenheim Dackenheim Dackenheim Großkarlbach Großkarlbach Großkarlbach Dirmstein Dirmstein Dirmstein Laumersheim Laumersheim Laumersheim Weisenheim Weisenheim Weisenheim am Berg am Berg
am Berg Kallstadt Kallstadt Kallstadt Forst Forst
Forst Gönnheim
Gönnheim Gönnheim
Mecken- Mecken-
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Königsbach Königsbach Königsbach Gimmeldingen Gimmeldingen Gimmeldingen Haardt Haardt
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Göllheim Biedesheim Biedesheim Biedesheim Marnheim Marnheim
Marnheim Rüssingen Rüssingen Rüssingen Ungstein Ungstein
Ungstein Niederkirchen Niederkirchen Niederkirchen Rödersheim-Gronau Rödersheim-Gronau Rödersheim-Gronau Deidesheim Deidesheim Deidesheim Bockenheim Bockenheim Bockenheim Zellertal Zellertal Zellertal Monsheim Monsheim
Monsheim Grünstadt Grünstadt Grünstadt Bad Bad
Bad Dürkheim
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Maxdorf Maxdorf
Maxdorf Wachenheim Wachenheim Wachenheim Haßloch Haßloch
Haßloch Lambrecht Lambrecht Lambrecht Neustadt Neustadt
Neustadt an der Weinstraße an der Weinstraße an der Weinstraße Hetten- Hetten-
Hetten- leidelheim leidelheim leidelheim Carlsberg Carlsberg Carlsberg Frankeneck Frankeneck Frankeneck Kirch- Kirch-
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Koblenz, Mainz Koblenz, Mainz Koblenz, Mainz Koblenz, Mainz KaiserslauternKaiserslautern Freinsheim Freinsheim Freinsheim Hambacher Hambacher Hambacher Schloss Schloss Schloss Obrigheim Obrigheim Obrigheim Nördliche Weinstraße 5 km Rhodt
Rhodt Gleisweiler Gleisweiler
Bockenheim 111
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und Mischwald, geschichtsträchtige Dörfer und der Qualitätssprung der Leininger Weine – die Region hat ihre eigenen Stärken. Neuleiningen, das sich unterhalb der gleichnamigen Burg über die Rheinebene erhebt und mit seinen engen und steilen Gassen eine herrliche Kulisse für die gut besuchten Feste und den einmaligen Weihnachtsmarkt bietet, betört die Besucher durch seinen historischen Charme. Das „adelige“ Dirmstein, in dem noch heute zahlreiche Höfe und Schlösser von der einstigen Beliebtheit als Wohnort lokaler Adelsfamilien zeugen, steht stellvertre- tend für die lange, wechselvolle Geschichte der Region. Informationen zur Region unter www.leiningerland.com. Bockenheim Seit 1995 Jahren markiert das Haus der Deutschen Weinstraße deren nörd- lichen Endpunkt in der Weinbaugemeinde Bockenheim. In dem auffälligen Gebäude, das ein römisches Kastell nachbilden soll und unter dem die Weinstraße hindurchführt, können sich verliebte Paare das standesamtliche Jawort geben. Bevor das Haus der Deutschen Weinstraße als Pendant zum Weintor in Schweigen am südlichen Ende der Straße gebaut wurde, beherrschte der weiße, burgähnliche Turm der Kleinbockenheimer Martinskirche das Ortsbild der aus zwei Ortsteilen bestehenden Gemeinde. Das südlichere Großbockenheim erstreckt sich mit seinen vielen kleinen Winzerhöfen in einer Mulde der dem Donnersberg vorgelagerten Kalkhügellandschaft. Dicht beieinander stehende Häuser mit großen Höfen und ei- ne für heutige Ansprüche zu enge Dorfstraße kennzeichnen die Gemeinde. Die im 11. Jh. entstandene Lambertskirche wurde wie viele Kirchen in der Pfalz zwischen 1700 und 1921 als Simultankirche von katholischen und protestantischen Gläubi- gen genutzt, heute ist sie die evangelische Pfarrkirche. In der 1936 oberhalb davon gebauten katholischen Kirche St. Lambert lohnt ein Besuch v. a. wegen der im 15. Jh. entstandenen Weinrebenmadonna aus Lindenholz. Bedeutung erfährt Bockenheim alljährlich im Oktober, wenn während des Pfälzi- schen Mundartdichterwettstreits vorwiegend regionale Autoren um die Gunst der Jury und des Publikums werben. Und während im Herbst alle nicht Pfälzisch spre- chenden Dichter von vornherein ausgeschlossen sind, haben bei den Bockenhei-
Chance. Die Organisatoren der seit 1977 stattf indenden Veranstaltung verweisen stolz darauf, dass inzwischen fast alle deutschsprachigen Dialekte in Bockenheim präsentiert wurden. Information Touristinformation der Ver- bandsgemeinde Grünstadt-Land, Haus der Deutschen Weinstraße, Weinstr. 91b, 67278 Bockenheim, ¢ 06359/8001820, www.leinin- gerland.com. Mo–Fr 8.30–12 Uhr, Mo–Mi auch 13.30–16 Uhr, Do bis 18 Uhr, Mai bis Okt. zu- sätzlich Fr bis 16 Uhr und Sa 10–16 Uhr. Weite- re Informationen unter www.bockenheim.de.
Weinfest und Mundart- dichterwettstreit. Alljährlich am dritten Wo- chenende im Okt. stattfindender Wettstreit pfälzischer Mundartdichter.
Lesungen, Theater und Musikveranstaltun- gen in verschiedenen Dialekten. Infos bei der Gemeindeverwaltung Bockenheim, ¢ 06359/ 946410, www.bockenheim.de.
Weingut Jürgen Brand. Am südlichen Ortsausgang gelegenes Gästehaus, in dem Tradition und Moderne im mediterranen Stil miteinander verbunden werden. DZ ab 75 €. Weinstr. 7, ¢ 06359/4944, § 40014, www.wein-gaestehaus-brand.de. Bock
112 An der Deutschen Weinstraße Gästehaus Brehm. Kleines Gästehaus am südlichen Ortsende mit einfachen, aber ge- schmackvoll mit viel Holz ausgestatteten Zimmern. Straußwirtschaft Juni bis Sept. geöffnet (Sa ab 18 Uhr, So ab 17 Uhr). DZ ab 54 €, auch eine Ferienwohnung für 50 €. Ballheimer Weg 3, ¢ 06359/4566, § 949846, www.weinbau-brehm.de. Landgasthaus Neuhäusel. Gepflegter, uri- ger Gasthof mit kreativer Regionalküche. Mo, Do, Fr 11.30–14 Uhr und ab 17 Uhr, Sa/ So ab 11.30 Uhr. Weinstr. 93, ¢ 06359/4217. Wohnmobilstellplätze (ohne Versorgungs- station) stehen auf dem Festplatz von Nov. bis Sept. kostenfrei zur Verfügung.
Das nördlich von Bockenheim gelegene Zellertal gehört halb zu Pfalz, halb nach Rheinhessen. Die Landschaft ist offen, stellenweise reizvoll, teilweise auch schon monoton. Die weiten Aussichten, engagierte Gastgeber und einige starke Weingü- ter machen das Tal zwischen Weinstraße und Donnersberg für Genießer interes- sant. Aufgrund der Muschelkalkböden, der in der Pfalz seltenen Südexposition und des relativ frischen Klimas hat sich bei den Weinen in den letzten Jahren hier be- sonders viel getan. Viele Weingüter und Restaurants sind dem ökologischen Land- bau bzw. der Slow-Food-Idee verbunden. Das Wahrzeichen des Tales ist das (mitt- lerweile erneuerte) Kruzif ix zum Schwarzen Herrgott, dem zu Ehren ein markantes Ehrenmal erbaut wurde.
den die Weine seit Jahren gelobt, auch die bereits seit 1986 bestehende Mitgliedschaft bei Ecovin spricht für konstante Qualität. Zell, Zeller Hauptstr. 2, ¢ 06355/2201, www. weingut-wick.com.
sich einen erfahrenen Weinmacher aufs Gut und legten so einen gelungenen Neustart hin. Aus Toplagen des Tals bringen sie an- spruchsvolle Weine hervor. Schicke Wein- bar, Do–Fr ab 17 Uhr. Zellertal, Brückenstr. 2, ¢ 06355/8639166, www.weingutbremer.de.
Das Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim Grü
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Weingut Janson Bernhard. Das seit 2007 biodynamisch arbeitende Weingut, bringt qualitativ hochwertige Weine hervor. Auch als Location für Feste ist das Gut aufgrund der wunderschönen Hofanlage sehr beliebt. Harxheim, Hauptstr. 5, ¢ 06355/1781, www.jansonbernhard.de.
viel Liebe gestaltetes Hotel im Zentrum von Zell. Aus vielen Zimmern bietet sich ein schöner Blick über das Tal. Sehr sauber und freundlich. Hauptgerichte 9–18 €, DZ 95 €. Zell, Zeller Hauptstr. 19, ¢ 06355/954545, www.hotel-kollektur.de. Weinstube Zum Schwarzen Herrgott. Die leckere, solide Landküche gibt es in der Weinstube oder im herrlichen Biergarten. Auch einige Zimmer im dazugehörigen Gäs- tehaus „Villa Golsen“. Hauptgerichte 7–19 €, DZ ab 80 €. Zell, Zeller Hauptstr. 4, ¢ 06355/ 9550920, www.schwarzer-herrgott.com.
Nicht eben städtisch wirken die Randbereiche der Innenstadt, beinahe schon dörf- lich die ein wenig tristen Straßen. Und so kommt man ins Staunen, wenn man die schmale Fußgängerzone betritt, die sich mit ihren unerwartet großen und vielseiti- gen Geschäften einen halben Kilometer lang durch die Stadt zieht. Am südlichen Rand der Innenstadt konzentrieren sich die Bauten der Leininger Grafen, die der Stadt ihr Gesicht geben. Nach der Zer- störung ihrer Stammburgen im Pfälzi- schen Erbfolgekrieg errichteten die bei- den Brüder Christoph Christian und Georg II. hier ihre Schlösser Leininger Unterhof und Oberhof, in denen sie und ihre Nachfahren ab 1705 bzw. 1716 bis zum Ende ihrer Herrschaft 1801 residierten. Heimeliger als Grünstadt selbst wirken die Stadtteile Sausenheim und Asse- heim. Die beiden Weinbauorte sind mit- telalterliche Gründungen mit engen, verwinkelten Ortskernen. Zumindest für das Gebiet des von Fachwerkhäu- sern geprägten Asselheim lassen sich auf die Mittelsteinzeit zurückgehende Siedlungsspuren feststellen, zur Zeit der römischen Expansion prof itierte der Ort von seiner Lage an römischen Han- delsstraßen. Der runde Wehrturm der seit 1560 protestantischen Kirche St. Elisa- beth und der noch gut erhaltene Rote Turm am Ortsausgang in Richtung Mertes- heim zeugen von der vermutlich im 14. oder 15. Jh. entstandenen Befestigung. Der Turm der Martinskirche 114 An der Deutschen Weinstraße Südlich des Grünstadter Zentrums liegt, bereits jenseits der Autobahn, Sausen-
die Bedeutung als Wohnstandort. Wer den Weg in das versteckte Zentrum des tra- ditionsreichen Weinbauorts f indet, wird mit rebenüberspannten Straßen und ge- mütlichen Ecken belohnt. Für das im Vergleich zu Asselheim vielleicht etwas weni- ger charmante Ortsbild entschädigen die Sausenheimer Winzer mit ihren auf Mu- schelkalk gereiften, zum Teil hervorragenden Weinen. Service/Einkaufen Information Tourist-Information Grün- stadt, Altes Rathaus, Hauptstr. 84, ¢ 06359/ 9297234, § 9297227, www.gruenstadt.de. Di– Fr 10–16 Uhr, Mai bis Mitte Okt. auch Sa 10– 13 Uhr.
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Vor allem der Stadtteil Assel- heim bietet sich als Ausgangsort für Wan- dertouren an. Beliebtes Ziel ist die Wein- wanderhütte auf dem Goldberg (April bis Anfang Okt. Sa ab 14 Uhr, So ab 10 Uhr), die vom Parkplatz am Sportplatz in rund 15 Gehminuten zu erreichen ist. Südlich von Grünstadt verläuft entlang des Eckbachs der Mühlenwanderweg, auf dessen Route man rund 35 einstige Mühlen passiert.
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Das Übernachtungsangebot im Zentrum von Grünstadt beschränkt sich auf wenige Häu- ser. In den Stadtteilen Asselheim und Sau- senheim vermieten viele Winzer Zimmer und Wohnungen. **** Pfalzhotel. Das große Hotel mit Schwimmbad und Sauna bietet 125 Betten in neuen, stilistisch unterschiedlichen Zim- mern. Außerhalb Asselheims betreibt der Hotelbesitzer eine Weinbergschnecken- zucht. DZ ab 120 €. Asselheim, Holzweg 6– 8, ¢ 06359/80030, § 800399, www.pfalzhotel.de.
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Gut sortiert: die Fußgängerzone von Grünstadt 116 An der Deutschen Weinstraße Gut gesichert in einem Tresor lagert u. a. die älteste volle und ungeöffnete Weinfla- sche der Pfalz, sie wurde 1760 abgefüllt und bei Renovierungsarbeiten der Kirche im nahe gelegenen Tiefenthal gefunden. Aus der Martinskirche selbst stammt eine in ihrer Art in der Region einzigartige Sanduhr aus dem Jahr 1730: Nach der Refor- mation rückten die Predigten in den Mittelpunkt der Gottesdienste, weshalb sich die protestantischen Pfarrer scheinbar zunehmend Zeit ließen, um die Lehre Lu- thers ausschweifend darzustellen, bis es diesem schließlich selbst zu viel wurde. „Lange predigen ist kein kunst, aber recht und wol predigen, lehren, hoc opus, hic labor est“, verkündete er 1530 in seiner Predigt zum dritten Adventssonntag in Wittenberg. Fortan wurden in immer mehr Kirchenordnungen Angaben über die maximale Länge der sonntäglichen Predigt gemacht und zu deren Überprüfung Sanduhren an den Kanzeln angebracht. Die Kirche ist im Sommer auch außerhalb der Gottesdienste zu folgenden Zeiten geöffnet: Do/Fr 14–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr. Dekanatsmuseum nach Vereinbarung geöffnet, Eintritt frei. Kirchheimer Str. 2, ¢ 06359/2201.
Auf einem Vorberg des Pfälzerwalds liegt abseits des Durchgangsverkehrs das ver- schlafene Battenberg. Im Mittelalter entstanden hier und auf der gegenüberliegen- den Talseite die Burgen der Leininger Grafen. Die Battenberger Burg erlebte ihre Blütezeit wohl während des 14. Jh., schon im 16. Jh. wurde sie aber als „Alte Burg“ bezeichnet und im Pfälzischen Erbfolgekrieg schließlich zerstört. Kurz zuvor, am 22. Mai 1693, soll Graf Friedrich Emich von Leiningen von hier aus den Brand des Das Burgdorf Neuleiningen Die Leininger Burgendörfer 117
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Heidelberger Schlosses beobachtet haben, das in gut 50 km Entfernung auf der an- deren Seite der Rheinebene von den Truppen des Sonnenkönigs in Brand gesetzt worden war. Der herrliche Blick über die Rheinebene und die schöne Burgschänke machen auch heute noch einen Besuch der nur teilweise zugänglichen Burgruine lohnenswert. In Neuleiningen, das unterhalb der gleichnamigen Burg auf der nördlichen Seite des Eckbachtals gedrungen an den Hängen kauert, fühlt man sich wahrlich ins Mit- telalter zurückversetzt. Enge Gassen und steile Treppenwege, Fachwerkfassaden und heimelige Erker prägen das Bild. Und über allem thront die mittelalterliche Burg mit der Pfarrkirche St. Nikolaus. Nach dem Bau der kastellartigen Wehranlage im 14. Jh. sicherte diese das Reich gen Norden. Im Gegensatz zu den meisten ande- ren Leininger Burgen blieb Neuleiningen im Bauernkrieg von 1525 unversehrt. Der Sage nach versuchte die clevere Burggräf in Eva gar nicht erst, sich den aufständi- schen Bauern zu widersetzen. Statt ihre Burg mit Waffengewalt zu verteidigen, öff- nete sie großzügig die Tore und lud die Angreifer zu Speis und Trank. Nach vielen Schoppen Wein und mit gefüllten Bäuchen kehrten diese anschließend hochzufrie- den in ihre Dörfer zurück. In den oberen Stockwerken des Südwestturms der Burg informiert heute ein kleines Heimatmuseum über die Leininger (zweiter und vierter So im Monat sowie feiertags 13–17 Uhr, weitere Öffnungstage unter www. neuleiningen.de oder ¢ 06359/8001820, Eintritt frei). Ein paar Kilometer weiter westlich erhebt sich die stattliche Burg Altleiningen über dem steilen Eckbachtal. Der dazugehörige Ort liegt eng am nördlichen Hang des Tals. Verlassene und ver- wahrlost wirkende Gebäude zeugen davon, dass das Eckbachtal an dieser Stelle schon bessere Zeiten gesehen hat. Vermutlich entstand die auf einem felsigen Aus- läufer des Tauberbergs gelegene Stammburg der Leininger Anfang des 12. Jh. durch die Grafen Emich I. und Emich II. Nach der Zerstörung der Burg während des Bau- ernkrieges erfolgte der Wiederaufbau als Renaissanceschloss, das jedoch nie fertig- gestellt wurde. In den 1960er-Jahren wurde die teilweise als Steinbruch genutzte Anlage wiederbelebt. Was den Denkmalschützern ein Dorn im Auge ist, erfreut die Besucher der Burg: In den nüchtern errichteten Wohnflügeln ist eine der schönsten Jugendherbergen der Pfalz untergebracht, und der ursprünglich zur Befestigung der Anlage nach Westen hin errichtete Halsgraben beheimatet das Altleininger Freibad. Rund 2 km südlich der Burg Altleiningen liegt auf einer idyllischen Lichtung inmit- ten von weitläuf igen Wäldern der kleine Weiler Höningen. Hier ließ Graf Emich II. um 1120 ein Kloster in Form eines Augustiner-Chorherrenstifts errichten. In den folgenden Jahrzehnten galt Höningen als religiöses und kulturelles Zentrum der Grafschaft; in der romanischen Abteikirche St. Jacob wurden lange Zeit die Gebeine der Grafen beigesetzt. Heute sind von der einstigen Klosteranlage und einer 1573 an der gleichen Stelle errichteten Lateinschule nur noch wenige Reste erhalten. Service
Die kleinen Gemeinden verfügen über kei- ne eigenen Touristinformationen. Batten- berg und Neuleiningen gehören zur Ver-
information im Haus der Deutschen Wein- straße, Weinstr. 91b, 67278 Bockenheim, ¢ 06359/8001820, www.gruenstadt-land.de; Mo–Fr 8.30–12 Uhr, Mo–Mi auch 13.30–16 Uhr, Do bis 18 Uhr, Mai bis Okt. zusätzlich Fr bis 15 Uhr und Sa 10–15 Uhr). Infos über Altleiningen und Höningen erteilt die Ver- bandsgemeinde Hettenleidelheim (Haupt- str.
45, 67310 Hettenleidelheim, ¢ 06351/
4050, www.vg-h.de; Mo–Fr 8.30–12 Uhr, Do auch 14–18 Uhr). Lein Burge Download 143.24 Kb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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