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Berlin

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Bauwerke



Brandenburger Tor am Pariser Platz in Mitte
Das 1791 errichtete Brandenburger Tor ist eines der bedeutendsten Berliner Wahrzeichen und wird von einer Quadriga mit der Siegesgöttin Victoria gekrönt. Das Tor ist das westliche Ende des Boulevards Unter den Linden, der sich bis zu der über den Spreekanal führenden Schloßbrücke zieht. Jenseits der Brücke, auf der Spreeinsel, befinden sich unter anderem der Lustgarten, die Museumsinsel, der Berliner Dom und das Humboldt Forum, für das drei Fassaden und die Kuppel des zerstörten Stadtschlosses rekonstruiert wurden.[296] Das zum Teil rekonstruierte und zum Teil moderne Gebäude[297] wird als Museum genutzt, das sich als „Ort für Kultur und Wissenschaft, für Austausch und Debatten“ versteht.[298]

Das Humboldt Forum als Nachbau des ehemaligen Berliner Schlosses
In diesem Areal liegen mit der im Jahr 1743 im Stil des Palladianismus erbauten Staatsoper Unter den Linden, dem Kronprinzen- und dem Prinzessinnenpalais, der 1780 errichteten, Alten Bibliothek, sowie dem 1706 nach Plänen von Andreas Schlüter vollendeten barocken Zeughaus fünf Prachtbauten aus dem 18. Jahrhundert direkt am Boulevard Unter den Linden. Dazu kommt das ebenfalls damals entstandene und heute der Humboldt-Universität dienende Palais des Prinzen Heinrich und die klassizistische Neue Wache. Südlich an die Oper angrenzend liegt die 1773 errichtete St.-Hedwigs-Kathedrale, die Hauptkirche des katholischen Erzbistums Berlin. Der Französische Dom am Gendarmenmarkt war im 17. Jahrhundert Mittelpunkt des französischen Viertels. Auf dem Gendarmenmarkt befinden sich auch das heute als Konzerthaus genutzte Schauspielhaus von Karl Friedrich Schinkel sowie der Deutsche Dom als Pendant zum Französischen Dom, ebenfalls von Carl von Gontard.

Französischer Dom am Gendarmenmarkt während des Festival of Lights
Östlich der beiden Spreearme, die die Spreeinsel umfließen, liegt der Alexanderplatz mit vielen Geschäften, ganz in der Nähe davon der 368 Meter hohe Fernsehturm – das höchste Bauwerk Deutschlands –, die gotische Marienkirche, das Rote Rathaus sowie das Stadthaus.
1987 wurde das Nikolaiviertel in Anlehnung an seine historische Gestalt wiedererrichtet. Die Nikolaikirche im Zentrum ist die älteste Kirche Berlins. Nicht weit davon entfernt hinter dem Stadthaus in der Nähe der Ruine des Grauen Klosters liegt die barocke Parochialkirche. Die Oranienburger Straße war vor dem Zweiten Weltkrieg das Zentrum des jüdischen Viertels. Mit ihrem Wiederaufbau 1995 verbunden war unter anderem die Restaurierung der 1866 fertiggestellten Neuen Synagoge, die heute als Mittelpunkt für das Studium und die Erhaltung jüdischer Kultur dient. Ebenfalls in der Spandauer Vorstadt hat sich die barocke Sophienkirche erhalten.

Blick über den Boulevard Unter den Linden zum Potsdamer Platz
Der Potsdamer Platz ist eine Verkehrsdrehscheibe im Zentrum Berlins. Er hatte sich im 19. Jahrhundert vor dem Potsdamer Tor, an dem eine Ausfallstraße ausging, entwickelt. 1923 begann von dem in der Nähe gelegenen Vox-Haus aus die Geschichte des Rundfunks in Deutschland. Bis 1940 war der Potsdamer Platz einer der verkehrsreichsten Plätze Europas. Im Jahr 1961 wurde er durch die Berliner Mauer geteilt und die Gegend verfiel. Der frühere Verlauf der Berliner Mauer wird seit einigen Jahren durch in den Boden eingelassene Pflastersteine gekennzeichnet. Durch die Neubebauung des Potsdamer Platzes nach 1990, die einer großen Anzahl an Geschäften und Restaurants Raum gibt, wurde der Platz wieder zu einem belebten Wirtschaftsstandort. Ähnlich wie der Platz selbst hat sich die östlich anschließende Gegend im Bezirk Mitte, wo vor dem Zweiten Weltkrieg das Regierungsviertel mit der Reichskanzlei sowie dem Reichspräsidentenpalais lag, baulich völlig verändert. Der Sitz des Preußischen Herrenhauses steht noch und dient heute als Bundesratsgebäude, während der Bau für den Preußischen Landtag heute als Berliner Abgeordnetenhaus dient. Zahlreiche andere, insbesondere auch barocke Bauten wie die Dreifaltigkeitskirche oder das Prinz-Albrecht-Palais, um nur wenige zu nennen, existieren dagegen heute nicht mehr.
Nördlich in der Nähe des Brandenburger Tors befindet sich das 1884 bis 1894 erbaute Reichstagsgebäude. Es wurde am 27. Februar 1933 durch einen Brand schwer beschädigt und im Zweiten Weltkrieg erneut erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Seit 1973 wird das Gebäude vom Deutschen Bundestag genutzt[299] und ist seit 1999 sein Sitz. Jährlich wandeln zwei Millionen Menschen durch seine gläserne Kuppel. Der Reichstag ist inzwischen der zweitstärkste Touristenmagnet der Republik, nach dem Kölner Dom.[75]

Berliner Funkturm von 1926 am Messegelände
Das Schloss Bellevue liegt weiter westlich am Nordrand des Großen Tiergartens zwischen der Spree und der Siegessäule. Die klassizistische Dreiflügelanlage wurde 1786 erbaut und dient heute dem Bundespräsidenten als Amtssitz. Die bekannteste Einkaufspromenade in Berlin ist der Kurfürstendamm mit seinen zahlreichen Hotels, Geschäften und Restaurants. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde 1895 erbaut. Ihre Turmruine blieb als Mahnmal erhalten. Die östliche Verlängerung des Kurfürstendamms bildet die Tauentzienstraße, wo sich mit dem KaDeWe (Kaufhaus des Westens) das größte Kaufhaus des europäischen Kontinents und das 1965 erbaute Europa-Center befinden.
In Charlottenburg steht der 150 Meter hohe Funkturm, der 1926 anlässlich der 3. Deutschen Funkausstellung entstand und sehr schnell zu einem der Wahrzeichen Berlins avancierte. Weitere Bauwerke sind das Schloss Charlottenburg (Baubeginn 1695), ein barocker Repräsentationsbau der Hohenzollern mit bedeutender Gemäldesammlung, die Zitadelle Spandau sowie das an Havel und Glienicker Brücke gelegene Schloss Glienicke. In dem ebenfalls im Stil des Klassizismus durch Karl Friedrich Schinkel umgebauten Schloss Tegel sind die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt aufgewachsen. Im Ortsteil Prenzlauer Berg befinden sich viele Wohnbauten aus der Gründerzeit und belebte Straßen wie die Kastanienallee.
Die heutige Karl-Marx-Allee wurde im repräsentativen Stil des sozialistischen Klassizismus erbaut. Sie verläuft vom Alexanderplatz bis zum Frankfurter Tor. Die beiden Türme entstanden in Anlehnung an die doppelten Kuppeln des Gendarmenmarktes unter dem deutschen Architekten Hermann Henselmann.
Auf der internationalen Bauausstellung Interbau im Jahr 1957 präsentierten namhafte Architekten wie Walter Gropius, Le Corbusier und Oscar Niemeyer ihre Entwürfe. Realisiert wurden die Bauvorhaben im Hansaviertel. Die Kongresshalle mit der freitragenden Dachkonstruktion wurde 1957 als Beitrag der Vereinigten Staaten errichtet.
Siehe auch: Liste von Sehenswürdigkeiten in Berlin, Liste von Burgen, Schlössern und Herrenhäusern in Berlin und Brandenburg und Liste der Schlösser und Palais in Berlin
Siehe auch: Liste der höchsten Bauwerke in Berlin und Liste der Hochhäuser in Berlin

Sport


→ Hauptartikel: Sport in Berlin

Olympiastadion in Westend
In Berlin gab es im Jahr 2016 etwa 2400 Sportvereine, in denen sich rund 640.000 Aktive dem Breitensport widmeten.[300] Im Jahr 2015 waren 73 Berliner Mannschaften in den verschiedenen ersten deutschen Bundesligen sowie 70 Mannschaften in den zweiten Bundesligen vertreten.[301] Einige Vereine sind dabei im Bereich des professionellen Sports tätig. Zu den prominentesten Vertretern zählen hier Hertha BSC und der 1. FC Union Berlin (Fußball), Alba Berlin (Basketball), die Eisbären Berlin (Eishockey), die Füchse Berlin (Handball), die Berlin Recycling Volleys (Volleyball).[302] und die Wasserfreunde Spandau 04 (Wasserball).
Berlin war in der Geschichte mehrfach Austragungsort internationaler Sportwettkämpfe. 1936 wurden die Olympischen Sommerspiele in der Stadt abgehalten. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurden drei Spiele der ersten Finalrunde in Berlin ausgetragen. 2006 fanden Vorrunden-, ein Viertelfinal- und das Finalspiel der Fußball-Weltmeisterschaft im Olympiastadion statt. 2009 wurden auch die Leichtathletik-Weltmeisterschaften dort ausgetragen.

Berlin-Marathon 2016
Jedes Jahr findet einer der weltgrößten Marathonläufe, das Finale des DFB-Pokals sowie die Leichtathletik-Veranstaltung ISTAF in Berlin statt. Seit 2015 wird der Berlin E-Prix, ein Automobilrennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft, in Berlin ausgetragen.
Alle zwei Jahre jeweils zur Fußball Europa- und Weltmeisterschaft finden große öffentliche TV-Übertragungen statt, bei denen zehntausende Zuschauer die Fußballspiele auf Großbildleinwänden verfolgen. Der Veranstaltungsort, die Fanmeile, hat seinen Platz in der Straße des 17. Juni.
In Berlin wurden die aktuellen Weltrekorde (Stand: 2021) im Marathon- (Eliud Kipchoge), im 100- und 200-Meter-Lauf (beide Usain Bolt) aufgestellt.[303]
Der Deutsche Olympische Sportbund betreibt mit dem Olympiastützpunkt Berlin einen von 19 Olympiastützpunkten. Rund 500 Bundeskaderathleten aus über 30 olympischen Sportarten bilden das leistungssportliche Kontingent.[304] Bekannte Berliner oder in Berlin lebende Olympioniken sind Franziska van Almsick, Christoph und Robert Harting, Katarina Witt sowie Claudia Pechstein.
Zu den größten Sportstätten der Stadt gehören das Olympiastadion mit 74.649 Plätzen,[305] das Stadion An der Alten Försterei mit rund 22.000 Plätzen, der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark mit 19.000 Plätzen, die Mercedes-Benz Arena mit maximal 17.000 Plätzen, das Velodrom mit maximal 12.000 Plätzen und die Max-Schmeling-Halle mit bis zu 11.900 Plätzen.

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