Dorfentwicklung Höchst im Odenwald
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Forstel Dusenbach Breuberg Redaktion und Gestaltung: plan.rohleder, Mühltal Unterer Schachenmühlenweg 36 64367 Mühltal Fotos, Pläne, Zeichnungnen: plan.rohleder, Mühltal Gemeinde Höchst im Odenwald Oktober 2015 - April 2016 Odenwaldkreis Hessen Höchst im Odenwald Hetschbach Hassenroth Hummetroth Pfirschbach Annelsbach Mümling - Grumbach Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
Einleitung
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Annelsbach
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Dusenbach
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Forstel
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Hassenroth
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Hetschbach
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Höchst
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Mümling-Grumbach
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Pfirschbach
20 INHALT
Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
Die Gemeinde Höchst im Odenwald wurde mit allen ihren Ortsteilen in das Landesförder- programm Dorfentwicklung aufgenommen. An einem Programm der Städtebauförderung nimmt die Gemeinde zur Zeit nicht teil. Der hier vorliegende Fachbeitrag dient in die- sem Teil der Festlegung der Fördergebiete und in einem weiteren Teil der Festlegung der Gestaltungskriterien als Fördergrundlage für private Bauvorhaben im Rahmen des Dorfent- wicklungsprogramms. Ein Auszug aus der Regelung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen fasst die wesent- lichen Kriterien für die Abgrenzung der För- dergebiete zusammen: „Die Abgrenzung des Fördergebietes leitet sich aus der Siedlungs- genese ab. [...] Das Fördergebiet orientiert sich im wesentlichen an dem „alten Ortskern bis 1950“.[...] Darüber hinausgehende Bereiche, die in das Fördergebiet aufgenommen werden sollen, müssen begründet werden. Siedlungs- häuser nach 1950 können in das Fördergebiet aufgenommen werden, wenn sie über eine nicht überprägte Charakteristik verfügen und einen Bezug zum Ortskern haben. Dabei sollte der Grundsatz gelten, dass mehr als die Hälfte der Gebäude ohne über prägende An- und Um- bauten sein sollte. [...] Außerhalb von Ortsker- nen liegende Privatvorhaben an historischen Gebäuden können ausnahmsweise gefördert werden, wenn sie im bau- und kulturgeschicht- lichen Zusammenhang mit diesen stehen. Ein Bezug zum Ortskern kann auch durch eine Funktion erfüllt sein, die sich z.B. durch ein Café, einen Laden oder touristische Einrichtung ergibt.“ (1)
Nicht immer ist ein Ortskern als eine räumlich konzentrierte Mitte eines Ortes auszumachen, ohne die siedlungsgeschichtliche Entwicklung nachzuvollziehen. So können unter Umstän- den auch sehr gestreckte Siedlungsflächen als Ortskern gelten, wenn dafür topografische, oder historische Ursachen auszumachen sind. Der Begriff des Ortskern ist in jedem Fall auf den jeweils spezifischen Siedlungstyp eines Ortes anzupassen. Um beispielsweise der Siedlungsgenese von Höchst oder Mümling-Grumbach gerecht zu werden, gehören auch Gehöfte und Haus- gruppen zum Fördergebiet, die scheinbar in Randlage des Ortes liegen, jedoch zur histo- rischen Siedlingsstruktur gehören. Angesichts der starken Abnahme von Gaststätten und Betrieben des Fremdenverkehrs in den ver- gangenen Jahrzehnten, sind diese besonders zu berücksichtigen, auch wenn sie außerhalb des Ortskerns liegen oder keine historisch nenneswerte Bausubstanz aufweisen. Die hier vorliegende Untersuchung der Sied- lungsgenese basiert auf den verfügbaren Da- ten aus alten Ortsplänen, den im Bürger-GIS des Odenwaldkreises verfügbaren Bebau- ungsplänen und dem äußeren Anschein des Baualters der Gebäude. Dabei kann je nach Datenlage nicht immer eine parzellenscharfe Aussage gemacht werden. Vielmehr müssen die im folgenden dargestellten Pläne zur Sied- lungsgenese flächenhaft verstanden werden. Die Kennzeichnung der aktuell geltenden Ein- zelkulturdenkmäler und Denkmalzonen sind nachrichtlich. Verbindliche Festlegungen des Denkmalstatus sind der jeweils gültigen Denk- maltopografie 2)
zu entnehmen oder bei der un- teren Denkmalschutzbehörde 3) anzufragen. Quellen: 1) Infoblatt für Förderschwerpunkte 2014 im Rahmen des Hessischen Dorfentwicklungsprogramms auf Grundlage der Richtlinie zur Förderung der ländlichen Entwicklung (Wirt- schafts- und Infrastrukturbank Hessen, August 2014) 2) Denkmaltopografie der Bundesrepublik Deutschland, Kul- turdenkmäler in Hessen, Odenwaldkreis, Wiesbaden 1998 3) Aktuelle Nacherfassung der Kulturdenkmäler EINLEITUNG Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Annelsbach Dusenbach Forstel Hassenroth Hetschbach Höchst
Hummetroth Mümling - Grumbach Pfirschbach
Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
Annelsbach Die Gehöftgruppe Annelsbach liegt ca. 220 m ü. NN im Tal des gleichnamigen Baches süd- westlich von Höchst. Es wurde 1314 erstmals urkundlich als „Anoldispach“ erwähnt. Damals bestand Annelsbach aus einem Gehöft. Im Mittelalter war der Ort durch Eisenerzbau ge- prägt. 1939 wurden 50 Einwohner gezählt. 1969 wurde Annelsbach in Höchst im Odenwald eingemein- det. Heute hat Annelsbach ca. 190 Einwohner und ist staatlich anerkannter Erholungsort. Die prägende Bebauung bildet sich aus land- wirtschaftlichen Drei- und Vierseithöfen, in de- nen zum Teil noch Landwirtschaft betrieben wird, ergänzt durch moderne Betriebsgebäude. Die Siedlungsform kann als Haufendorf cha- rakterisiert werden, das durch seine Streckung entlang des Hauptweges auch ein Element eines Straßendorfes aufweist. Besonderheiten im Fördergebiet: 1) Die Gaststätte „Dornröschen“ wird seit 1899 betrieben und kann als Ursprung des Frem- denverkehrs gelten. Mehrfach umgebaut und erweitert, lässt sich ihr Alter kaum noch erah- nen. Sie ist noch heute ein wichtiger Gastrono- mie- und Beherbungsbetrieb mit überörtlicher Bedeutung. 2) Das
Hotel „Forellenhof“ befindet sich im Umbruch. Aktuell dient es als Flüchtlingsun- terkunft. Es soll künftig auch weiterhin als Be- herbergungsbetrieb dienen. Ein Jugendhof ist angedacht. FÖRDERGEBIETE Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850 Postkarte von 1917, links im Bild das Gasthaus „Dornröschen“ Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Annelsbach 1) 2) Flurkarte von 1853, Wohngebäude in Rotbraun, Wirtschaftsgebäude in Ocker. Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
Dusenbach Dusenbach liegt mit ca. 158 m ü. NN leicht er- höht über der Hochwasserzone im Mümlingtal, östlich von Höchst. Das aus mehreren Höfen gebildete Weilerdorf wurde 1305 erstmals unter dem Namen „Düsm- bach“ urkundlich erwähnt. Bis 1806 gehörte der Ort zur Herrschaft Breuberg. 1939 wurden 41 Einwohner gezählt. 1971 wurde Dusenbach in Höchst im Odenwald eingemeindet. Heute hat Dusenbach ca. 80 Einwohner. Die gut erhaltene Siedlungsform mit wenig ver- bauten, prägnanten Hofanlagen ist durch eine Denkmalzone geschützt. FÖRDERGEBIETE Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850 Ehemaliges Hirtenhaus von 1717 mitten im Ort, Aufnahme von 1971 Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Dusenbach Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
Aufnahme von Nordost, 1972 Forstel Forstel liegt auf 231-267 m ü. NN südwest- lich von Höchst, im Quellgebiet des Forste- ler Baches, der bei Mümling-Grumbach in die Mümling mündet. Der Ort wurde 1200 unter dem Namen „Forstall“ erstmals urkundlich er- wähnt. In früheren Zeiten wurden hier unter anderem Roteisenerz und Kalkstein abgebaut (vgl. Annelsbach). 1939 wurden 57 Einwohner gezählt. 1971 wur- de Forstel in die Gemeinde Höchst im Oden- wald eingliedert. Heute leben ca. 50 Einwohner hier. Forstel ist damit der kleinste Ortsteil. Der wenig überprägte Ortskern aus landwirt- schaftlichen, teilweise auch noch betriebenen Drei- und Vierseithöfen kann als Weilersiedlung charakterisiert werden. Die Gesamtanlage wie auch einzelne Gebäude können als denkmal- wert gelten. Ein wichtiger Teil der örtlichen Betriebe dienen dem Reitsport, der Pferdehaltung und -zucht. Besonderheiten im Fördergebiet: 1) Feuerwehrgerätehaus als Treffpunkt für Festveranstaltungen. 2) Ehemaliges kommunales Hirtenhaus in ei- ner Mulde gelegen, die vermutlich keines na- türlichen topografischen Ursprungs, sondern ein ehemaliger Steinbruch ist. FÖRDERGEBIETE Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850
Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Forstel 1) 2) Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete 0 Hassenroth Hassenroth liegt auf ca. 330 m ü. NN westlich der Wasserscheide und damit bereits im Ein- flussgebiet der Gersprenz. Hier entspringt der Hassenrother Bach, der durch das angren- zende Gemeindegebiet Otzberg fließt und im Verlauf seinen Namen in Semme ändert. Geo- logisch ist der Höhenzug dem Granit-Odenwald zuzuordnen (vgl. Hummetroth). Der Ort wurde 1408 erstmals als „Hassenrode“ urkundlich erwähnt. Zerstreut liegende Gehöft- gruppen in Hanglage bilden ein lockeres Hau- fendorf mit einer räumlichen Konzentration im Bereich Ringstraße und Hohlweg. Hassenroth ist seit 1832 Neustadt / Kreis Er- bach zugehörig und gehörte vormals zum Amt Habitzheim (heutiger Ortsteil von Otzberg). 1939 zählte der Ort 358 Einwohner. Seit 1967 gibt es eine eigene Kirche. Vormals mussten die Gläubigen den Weg nach Hering (Otzberg) nehmen. 1971 wurde Hassenroth Ortsteil der Gemeinde Höchst im Odenwald und zählt heute 1045 Einwohner. Der ehemalig landwirt- schaftlich geprägte Charakter ist weitgehend gewichen. Hassenroth ist staatlich anerkannter Erholungsort. Besonderheiten im Fördergebiet: 1) Das Evangelische Gemeindehaus und die Kirche sind wichtige Orte des gemeinschaft- lichen Lebens in Hassenroth. 2) Beherbergungsbetriebe Seminarhotel „Odenwald“ und Pension „Talblick“. FÖRDERGEBIETE Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850 Postkarte aus den 1970er Jahren Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Hassenroth 1) 2) Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
Hetschbach Hetschbach liegt auf ca. 200 m ü. NN am gleichnamigen Bach nördlich von Höchst und ist heute durch das dazwischen liegende Neu- baugebiet aus den 1980er Jahren an Höchst angeschlossen. Es liegt nahe dem „Rondell“ genannten Bergsattel, einem Übergang ins Tal Frau Nauses, Ortsteil von Groß-Umstadt. 1398 wurde der Ort erstmals unter dem Namen „Hexsbach“ urkundlich erwähnt. Im Dreißigjäh- rigen Krieg (1618 bis 1648) war Hetschbach völlig ausgestorben. Bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts gehörte der Ort dem Freiherrn Wambolt. Seit 1832 ge- hört Hetschbach dem Kreis Erbach (heutiger Odenwaldkreis) an. 1939 zählte man 324 Einwohner. 1971 wurde Hetschbach in Höchst im Odenwald eingemein- det und hat heute ca. 880 Einwohner. Die ursprüngliche Siedlungsstruktur ist als Hau- fendorf zu beschreiben. Teilweise sind die alten Hofanlagen noch erkennbar. Die Bebauung hat sich noch im 19. Jahrhundert entlang der aus- wärts führenden Straßen weiterentwickelt. Besonderheiten im Fördergebiet: 1) Gaststätte „Zum Jonny“, mit Biergarten. Häufig besucht durch Wandergruppen, anson- sten ein Lokal mit örtlicher Bedeutung für das Vereinsleben. 2) Eines der wenigen verbliebenden Fach- werkgebäude im Ort am Ende einer kleintei- ligen Bebauung aus ca. 1930er bis 1950er Jahren.
FÖRDERGEBIETE Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850 Ehemaliges Rathaus auf dem Hetschbacher Markt- platz um 1950 Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Hetschbach 1) 2) Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
Höchst Höchst liegt auf ca. 177 m ü. NN an beiden Sei- ten der Mümling. Mit seiner Lage an einer wich- tigen Wegekreuzung von Erbach nach Groß- Umstadt und von Brensbach nach Breuberg hat sich Höchst schon früh zu einem strategischen Ort und Marktflecken entwickelt. Dabei war von Beginn an die Überquerung der Mümling (1) eine wichtige bauliche Leistung, die in ih- rer Bedeutung bis heute erhalten geblieben ist und Eingang in das Wappen gefunden hat (siehe Titelseite). Die verkehrliche Bedeutung wurde 1871 durch Anschluss an die Eisenbahn gestärkt (3). Die Strecke nach Darmstadt und Frankfurt und nach Süden bis zum Neckar wird heute noch mit hoher Auslastung betrieben. Die später, 1912 dazu kommende Verbindung nach Aschaffenburg über Breuberg wurde später wieder aufgegeben (4). Die Streckenbauwerke, Brücken und Bahndämme sind heute noch sichtbar und Bestandteil des Ortsbildes. 1156 wurde der Ort erstmals unter dem Namen „Hoiste“ urkundlich erwähnt. Um 1200 entstand ein Kloster (2) eines Fuldaer Augustinerinnen- ordens. Später, ab 1511 wurde es als Bene- dektinerinnen-Kloster fortgeführt und nach der Reformation um 1568 aufgelöst. Es beherbergt heute ein Tagungshaus der Evangelischen Kir- che Hessen-Nassau. Wie auch andere Ortsteile war Höchst am Ende des Dreißigjährigen Krieges fast ausgestor- ben. Südwestlich gelegen im Bereich der heutigen Auffahrt zur Bundesstraße hat sich ein Sied- lungsplatz mit dem Namen Oberhöchst befun- FÖRDERGEBIETE den, der jedoch schon im 16.Jahrhundert voll- ständig aufgegeben worden ist. Aufgrund der Lage an der Mümling haben sich mehrere Mühlenstandorte (Nr. 5 bis 9) mit un- terschiedlichen Betrieben entwickelt, die heute noch ortsbildprägende Bedeutung haben 1939 zählte Höchst 2.405 Einwohner. Zwi- schen 1969 und 71 wurde das Gemeinde- gebiet Höchst im Odenwald mit Höchst als Kernort gebildet. Dieser hat heute rund 5.400 Einwohner. Die zu Beginn beschriebene verkehrliche Be- deutung ist auch in der Siedlungsgenese ab- zulesen. Bis in die 1950er Jahre entwickelte sich die Bebauung im Wesentlichen vom hi- storischen Kern des Klosters (2) und der süd- lich davon gelegenen Ansiedlung ausgehend entlang der Hauptausfallwege zu einem kreuz- förmigen Siedlungsgebilde. 1970 wurde die Kerngemeinde Höchst in die Altstadtsanierung aufgenommen. Die Orts- kernsanierung Höchst wurde am 15.12.2014 mit Beschluss zur Aufhebung der Sanierungs- satzung abgeschlossen. Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850 Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Höchst Postkarte von 1958 mit Perspektive von Süd. Ausschnitt aus dem Urkataster (19.Jahrhundert)
Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Höchst Besonderheiten im Fördergebiet: 1) Mümlingbrücke (Siehe Wappen) 2) Kloster Höchst 3) Bahnhof und ehemalige Güterhalle, sowie Gaststätte mit Hotelbetrieb. 4) Am Damm 11: Ehemaliger, wenig überprägter Lokschuppen von ca. 1908. an der Abzwei- gung zur stillgelegten Strecke nach Aschaffen- burg gelegen. Zeugnis der Verkehrsgeschichte Odenwaldbahn. 5) Ehemalige Schleifmühle am Hetschbach, schon vor 1800 stillgelegt. Heute ist es ein Hof- ensemble mit ortsbildprägender Wirkung. 6) Ehemalige Schwerspatmühle Hofferbert, an der Mümling. Ende 19.Jh. wurde die Wasser- kraft für ein Elektrizitätswerk genutzt. In den wesentlichen Teilen ist die Hofanlage noch zu erkennen. Insbesondere das Wohnhaus ist noch wenig überprägt. 7) Ehemalige Killinger-, bzw. Klotzmühle, als prägnantes Hofensemble heute mit Wohnungen ausgebaut. 8) Ehemalige Nickelsmühle, in Teilen noch in ortsbildtypischer Bauweise erhalten. Ehemalig als „Elfenbeinfabrik“ genutzt. 9) Ehemalige Scheerenmühle, heute ein Teil der örtlichen Palettenfabrik Fa. Weigel. Voll- ständiges Hofensemble. 10) Die Landwirtschaftliche Hofreite aus den 1930er Jahren ist noch im Betrieb und hat orts- bildprägende Wirkung. 11) Ehemalige katholische Kirche, Gebäude aus Ende der 1940er Jahre mit ortsbildprä- gender Wirkung. 12) Frankfurter Straße: Bebauung mit einem einfachen Villentypus aus den 1920er bis 1950er Jahren entlang des alten Ausfallweges nach Frankfurt. 13) Friedrich-Ebert-Straße: Wenig überprägte Einfamilienhausbebauung aus den 1950er Jah- ren.
14) Friedhofstraße 20: Ehemaliger Eiskel- ler des Hotels „Burg Breuberg“. Zeugnis der Wirtschaftsgeschichte. Mit Kellerportal in Sichtsandsteinmauerwerk. Friedhofstraße 25: Kaum überprägtes Wohnhaus aus den 1940er Jahren. 15) Überwiegende Wohnbebauung aus den 1940 bis 1950er Jahre, Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser. Zum Teil ehemalige kaum überprägte Werkswohnhäuser der Veit- Werke (heute: Pirelli). Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Höchst 1) 2) 5) 4) 6) 7) 10)
9) 8) 3) 12) 15)
13) 14)
11) Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
Hummetroth Hummetroth liegt südwestlich von Höchst auf 312-355m ü. NN. Geologisch ist der Höhenzug dem Granit-Odenwald zuzuordnen (vgl. Has- senroth). Hier entspringt der Annelsbach, der nach Osten durch den gleichnamigen Nachbar- ort in den Oberhöchster Bach und schließlich in die Mümling fließt. Der Siedlungstyp kann als unregelmäßiges Haufendorf charakterisisert werden. Hummetroth wurde 1314 erstmals unter dem Namen „Humbrechtenrode “ urkundlich er- wähnt. 1939 zählte der Ort 312 Einwohner. Er wurde 1971 in Höchst im Odenwald eingemein- det und hat heute ca. 490 Einwohner. Südlich, außerhalb der Ortschaft wurden 1979 Grundmauern einer römischen „villa rustica“ gefunden und nach der Gemarkung „Villa Ha- selburg“ benannt. Sie ist als Freilichtmuseum zugänglich. Besonderheiten im Fördergebiet: 1) Angegliedert an die Sporthalle ist die Ver- einsgaststätte, die eine wichtige Bedeutung für das Vereinsleben hat. Hier werden örtliche Sitzungen und Feste abgehalten. 2) Gaststätte “Zum Odenwald“ 3) Feuerwehrgerätehaus, Ort für Aktivitäten der Dorfgemeinschaft und Jugendarbeit. FÖRDERGEBIETE Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850 Die Ortsdurchfahrt Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Hummetroth 2) 1) 3) Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete 0 Mümling-Grumbach Mümling-Grumbach liegt südlich von Höchst an der Mümling auf ca. 167 m ü. NN. Der Ort wurde 1305 erstmals unter dem Namen „Crum- bach“ urkundlich erwähnt. Hügelgräber, die ver- mutlich aus ca. 600 v. Chr. stammen, weisen auf eine frühe Besiedlung hin. Die Siedlung hat sich zunächst in Ost-Westrich- tung entlang des Weges quer zur Talrichtung bis in das östliche Nebental des „Beinegrabens“ entwickelt. Die Mümling und die in Tallängsrich- tung geführten Hauptwege der heutigen Bun- desstraße und der Bahnlinie bilden jeweils eine Zäsur in der Siedlungsfläche. Mümling-Grumbach kann insofern als Straßen- dorf charakterisiert werden. Ein interessantes Detail ist dabei die Aufweitung des Straßen- raumes an der oberen Mümling-Grumbacher Straße. Eine räumliche Eigenschaft, die sich auch im historischen Abschnitt der Erbacher Straße in Höchst wiederfindet, dort allerdings nicht in dieser gleichmäßig geschwungenen Form. Es ist zu vermuten, das dies hier funktio- nale, verkehrliche Gründe hat. Wie auch in Höchst haben sich entlang der Mümling verschiedene Mühlenstandorte ent- wickelt, die teilweise auch außerhalb der ge- schlossenen Ortschaft liegen. 1939 zählte der Ort 756 Einwohner. 1971 wur- de Mümling-Grumbach in Höchst im Odenwald eingemeindet und zählt heute ca. 1370 Einwoh- ner. Besonderheiten im Fördergebiet: 1) Lutzmühle, Einzelkulturdenkmal von 1872. Der Betrieb war vorher im Ort angesiedelt. Hier wurden bis 1972 Hacken hergestellt, da- her auch der die Bezeichnung „Hacke Lutz“. 2) Ursprüngliche Wehrkirche aus dem 15. Jahrhundert, spätgotischer Bau mit jüngerer, von hölzernen Pfeilern getragener Flachde- cke.
3) Ehemalige Mühle Hertel, erhaltenes Ho- fensemble, in den wesentlichen Teilen noch in regionaltypischer Bauweise. Wirtschaftsge- schichtliche Bedeutung für den Ort. 4) „Bergkeller“, Gasthaus und Pension mit 20 Betten. Ein Lokal von örtlicher Bedeutung als Begegnungsstätte für die Bürger und für das Vereinsleben. Es finden Stammtische, Feste und Jahreshauptversammlungen statt. FÖRDERGEBIETE Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850 Alte Ansicht der alten Hauptdurchfahrt. Im Vordergrund die Mümlingbrücke.
Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
FÖRDERGEBIETE Mümling-Grumbach 2) 1) 3) 4)
Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
Pfirschbach Pfirschbach liegt westlich von Höchst im Tal des gleichnamigen Baches auf 205 m ü. NN. Der Ort wurde 1314 erstmals unter dem Namen „Phirdisbache“ urkundlich erwähnt. Vergleichbar mit Annelsbach hat sich der Ort aus wenigen großen Hofreiten entwickelt und kann daher als Haufendorf charakterisiert werden. Einige der Höfe werden heute noch landwirt- schaftlich betrieben. 1939 zählte Pfirschbach 142 Einwohner. 1971 wurde der Ort in Höchst im Odenwald eingemeindet. Heute leben hier etwa 300 Einwohner. Besonderheiten im Fördergebiet: 1) Ortsbildprägende Bebauung am Eingang zum alten Ortskern, zum Teil von vor 1950. FÖRDERGEBIETE Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850 Luftbild schätzungsweise aus den 1970er Jahren Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete
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