Geschichte des Geldes


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Die Geschichte des Geldes

Antikes Griechenland
Der Herrscher Pheidon soll im griechischen Argos im 8. Jahrhundert v. Chr. Standards für Gewichte und Maße eingeführt haben. Die Verbreitung standardisierter Münzen begann ab etwa 650 v. Chr. in Städten Kleinasiens. Sie setzte sich in der ägäischen Inselwelt und spätestens um 500 v. Chr. in Süditalien fort. Im europäischen Teil des antiken Griechenland wurden frühe Münzen auf der Insel Ägina geprägt. Es handelte sich um Stater mit Schildkrötensymbol. Da ihr Wert zwei Drachmen entsprach, hieß die Münzsorte auch Didrachme. Die Drachme war in der Antike eine Gewichts- und Münzeinheit, die in der Regel aus Silber bestand. Der Stadtstaat Athen gab sie ab etwa 546 v. Chr. unter Peisistratos aus. Eine attische Drachme besaß einen Wert von sechs Oboloi. Das Wort „Obolus“ bedeutet so viel wie „Spieß“ und geht vermutlich auf eine vormünzliche Geldform zurück.
Münzen erleichterten den Handel wesentlich. Sie hatten den Vorteil, in etwa gleiche Größe, gleiches Gewicht und gleiches Aussehen zu besitzen. Anstatt sie zu wiegen, konnten Kaufleute sie abzählen. Im Zeitalter des Hellenismus ersetzte das Münzwesen ursprüngliche Handelsformen im Gebiet des ehemaligen Perserreichs und setzte sich bis Nordindien, aber auch in Italien und Karthago durch. Alexander der Große eröffnete in seinem Herrschaftsgebiet neue Prägestätten und schuf damit einen einheitlichen Münzstandard. Nach seinem Tod waren in den hellenistischen Staaten verschiedene Währungen in Umlauf. In einigen Gebieten dominierte der attische Münzfuß, in anderen Regionen waren abweichende Münzsorten gebräuchlich. Die Ptolemäer führten in Ägypten ein eigenes Geldsystem ein. Schließlich etablierten sich römische Münzen und verdrängten die Währungen der hellenistischen Welt. Grund hierfür war der Mangel an Silbermünzen in Griechenland einerseits und der Silberreichtum der Bergwerke der römischen Provinzen in Spanien andererseits.
Römische Münzen

Denarius mit Abbild der Flavia Domitilla (etwa 82–85 n. Chr.)
Die Römische Republik gab Münzen erstmals im 4. Jahrhundert v. Chr. aus. Sie waren durch hellenistische Vorbilder inspiriert und wurden teilweise in griechischen Stätten geprägt. Eine Massenfertigung von Münzen begann in Rom um das Jahr 269 v. Chr. Zuvor hatte das republikanische Heer einen Sieg gegen Pyrrhos errungen und griechische Stadtstaaten in Unteritalien erobert. Die größte Münzstätte Roms lag zu dieser Zeit auf dem Kapitol nahe dem Tempel der Göttin Juno Moneta. Auf ihren Beinamen „moneta“ lässt sich das englische Wort „money“ zurückführen. Die Bezeichnung „Münze“ soll darin ebenfalls ihren Ursprung haben. Geprägt wurde die aus Silber bestehende Didrachme. Besitzer konnten sie gegen zehn aus Kupfer gefertigte Asse eintauschen.
Die Kosten des Zweiten Punischen Krieges führten Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. zu einer Finanzkrise. Diese gipfelte in der Zahlungsunfähigkeit der Republik. Münzgeld diente im alten Rom zur Entlohnung der Armee sowie zur Abwicklung von Geschäften. Ein Handelsplatz war das Forum Romanum. Neben Bargeld wurden auch Buchgeld und weitere Finanzinstrumente eingesetzt. Als Reaktion auf die kriegsbedingte Geldknappheit reduzierte die Republik den Anteil an Edelmetallen in ihren Münzen. Der Geldentwertung wirkte sie schließlich im Jahr 211 v. Chr. durch eine Währungsreform entgegen. Fortan bildete der aus Silber geprägte Denarius den römischen Münzstandard. Das Geldsystem umfasste neben dem Denar weitere Münzsorten und verbreitete sich über die Staatsgrenzen hinaus. Finanzkrisen traten auch in späterer Zeit sowohl in der Republik als auch im Kaiserreich auf. Im Jahr 235 n. Chr. überrannten germanische Stämme die Grenzen des Reiches und schnitten Rom von seinen spanischen Silberminen ab. Die Folge war eine tiefe Staats- und Wirtschaftskrise.

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