Grundbegriffe und grungprobleme


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Bog'liq
Глушак начало

zur ewigen Ruhe eingehen

in den heiligen Stand der Ehe treten; den Bund fürs Leben schließen

das Angesicht

gehoben

verscheiden

die Ehe eingehen; sich vermählen (der Gemahl, die Gemahlin)

das Antlitz

neutral

sterben

heiraten (der Gatte, die Gattin)

das Gesicht

literarisch-umgangs-spr.

eingehen

j-n zu seiner Frau (seinem Mann) machen; Hochzeit machen (halten)




salopp

ins Gras beißen

einen Mann, eine Frau kriegen

die Fratze

grob (vulgär)

krepieren, verrecken




die Fresse

In der Richtung „nach unten“ vom Nullpunkt befindet sich im allgemeinen „die gesenkte Lexik“. Sie ist in ihrer Masse nicht einheitlich und erlaubt, mindestens drei Stufen auszugliedern. Die erste Stufe in der Richtung „nach unten“ bedeutet „die literarisch-umgangssprachliche Stilfärbung, die zweite Stufe ist „die saloppe (familiär-umgangssprachliche) Färbung“, die dritte Stufe trägt den Sinn „die grobe (vulgäre) Stilfärbung“. Alle diese Färbungen kennzeichnen den sprachlichen Verkehr im Bereich der Alltagsrede, wodurch sie auch in der schönen Literatur möglich sind. Neben dem Begriff „Stilfärbung“ steht oft der Begriff „Stilschicht. Die beiden Begriffe sind sehr eng miteinander verbunden: die Stilschicht ist nach J. Scharnhorst die Gesamtheit aller Wörter mit gleicher Stilfärbung [56]. Der deutsche Wortschatz besteht aus mehreren Stilschichten, solchen wie neutrale Lexik, grobe Lexik, saloppe Lexik, poetische Lexik u.a.m.

Einer näheren Erläuterung bedarf weiter die k o n t e x t u-ä l e Stilfärbung. Sie unterscheidet sich von der absoluten Stilfärbung durch folgendes: sie erscheint nicht bei isolierten Wörtern, sondern entsteht nur im Kontext, unter dem Einfluß seiner thematischen und stilistischen Faktoren. Sie kann mit der absoluten Stilfärbung einzel­ner Wörter zusammenfallen, wenn der Kontext es erlaubt, oder sie weicht von der absoluten Stilfärbung ab und wirkt sogar in der entgegengesetzten Richtung (beein­flußt durch den Kontext).

Im Buch von W. Fleischer und G. Michel findet sich folgendes Beispiel: Ankauf von altem Krimskrams und der Verkauf von Antiquitäten. In dieser Aufschrift befinden sich nebeneinander zwei substantivische Wörter (Krimskrams Antiquitäten) mit gegensätzlichen Stilfärbungen – „salopp“ und „gehoben“. Der Kontext aber und die hinter ihm stehende Situation lassen die gehobene Stilfärbung nicht zu, deshalb wirkt diese Mitteilung als etwas Scherzhaftes. Ebenfalls paßt die Aussage Wir speisten zu Mittag in einer kleinen Gaststätte nicht in ein alltägliches Gespräch, gerade wegen der gehobenen Stilfärbung des Ausdrucks zu Mittag speisen: die Situation läßt es nicht zu.

J. Scharnhorst gibt folgende Definition der kontextualen Stilfärbung: „Unter kontextualer Stilfärbung eines Wortes ist seine spezielle stilistische Schattierung zu verstehen, d. h. solche, die das Wort im Textzusammenhang annimmt“ [56]. Man kann sie ohne weiteres akzeptieren. Die stilistische Bedeutung ist im Vergleich zur Stilfärbung ein allgemeinerer und deswegen ein komplizierte­rer Begriff, der sich schwer eindeutig definieren läßt. Nach E. Riesel vereinigt die stilistische Bedeutung drei Komponenten:

  1. die funktional-stilistische Komponente. Sie gibt an, für welchen Funktionalstil (Funktionsbereich) das betreffende Wort (die betreffende sprachliche Äußerung) typisch ist;

  1. die normativ-stilistische Komponente. Sie bedeutet die normative (absolute) Stilfärbung des Wortes;

  1. die expressiv-stilistische Komponente, oder die expressive (emotionale) Ausdrucksschattierung beim betreffenden Wort (betreffender sprachlicher Erscheinung). Sie ist Träger einer bestimmten Art der Expressivität. Verschiedene Wörterbücher enthalten dafür mehrere Bezeichnungen, solche wie „vertraulich“, „verhüllend“, „übertrieben“, „spöttisch“, „scherzhaft“, „abwertend“ usw.

Die Struktur der stilistischen Bedeutung (der stilistischen Charakteristik) eines Wortes kann (siehe auch E. Riesel und J. Scharnhorst) als ein Schema dargestellt werden:


Sprachbeispiele

Struktur der stilistischen Bedeutung

fuktional-stil.

Komponente



normativ-stil.

Komponente



expressiv-stil. Komponente

Funktionalstil

normative Stilfärbung

Art und Grad

der Expressivität



Kapieren

Lenz

Fahrrad

Alltagsrede

Poesie (schöne Literatur)

neutral


salopp

gehoben


normal-sprachlich

oft abwertend

positiv gefühlsbetont



Sinuskurve

Wissenschaft

funktionale Lexik (Fachwort)



Die stilistische Bedeutung im Kontext bezeichnet man oft als konnotative Bedeutung1. Der Begriff „Konnotation“ („Konnotationen“) wird verschiedenartig gedeutet. So verstehen E. Riesel und E. Schendels unter Konnotationen Begleitmomente des Hauptinhalts – Gefühle, Stimmungen, Bewertungen, Empfindungen, Einstellungen. Ihre Gesamtheit bewirkt die stilistische Atmosphäre eines Textes, durch welche die stilistischen Werte einzelner Wörter und anderer sprachlicher Einheiten im Kontext beeinflußt werden [54, S. 35]. Nach W. Fleischer wird der Begriff „Konnotation" zur Erfassung zusätzlicher oder indirekter Informationen, der sogenannten „Mitinformationen" verwendet – Einstellungen, Emotionen, Bewertungen u. a., die als konnotative Elemente der Wortbedeutungen erscheinen [38, S. 543—545]. Die konnotative Potenz ist im Sprachsystem angelegt, aber ihre Realisierung bekommt sie im Text, deshalb betrachtet man die stilistische Bedeutung eines Wortes im Kontext als seine konnotative Bedeutung. Und wenn z. B. G. Michel die Frage stellt, was an einem Text seine stilistische Seite ist, beantwortet er sie selbst wie schon früher angeführt: „Als stilistische Seite werden häufig konnotative Merkmale der verwendeten sprachlichen Mittel und die auf dieser Ebene entstehende Textisotopie verstanden“ [38, S. 539]. Es ist nämlich so, daß dem Autor trotz aller im Prozeß der Textproduktion geltenden Normregeln noch „ein Toleranzraum für die Sprachwahl" verbleibt, welcher ihm „spezifisch stilistische Entscheidungen abverlangt“ [ebenda], die in ihrer Gesamtheit die erwähnte Textiso­topie (stilistische Gleichheit des Textes) bewirken.
Kapitel III

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