Genderdatenreport: „Nach wie vor ist das Ausbildungssystem geschlechtsspezifisch segregiert. Junge Männer stellen fast 60 Prozent der Berufsschüler im dualen System der betrieblichen Ausbildung. Junge Frauen machen dagegen den größeren Anteil in den Berufsfachschulen (knapp 60 %) sowie an den Schulen des Gesundheitswesens (80 %) aus. In den Ausbildungen zu den Gesundheitsberufen dominieren junge Frauen seit Jahren. In der Altenpflegeausbildung beträgt der Männeranteil zum Beispiel nur 18 Prozent, bei der Kinderpflege gar nur 5 Prozent“. „Trotz des zahlenmäßigen Gleichgewichts beim Studienbeginn, sind die Anteile der Frauen in den höheren Stadien der akademischen Laufbahn auch heute noch vergleichsweise gering; im Studienjahr 2003/04 stellten sie 38 Prozent der Promovendinnen, erlangten 22 Prozent aller Habilitationen und besetzten 13 Prozent der Professuren“.
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Art 3 GG) oder: Empirische Dimensionen der Geschlechterdifferenz und der Geschlechterhierarchie Genderdatenreport: „Teilzeitarbeit ist eine "weibliche Domäne". Abhängig erwerbstätige Frauen stehen 2004 zu 43 Prozent in Beschäftigungsverhältnissen von 31 Stunden die Woche und weniger. Bei den Männern sind dies nur 7 Prozent. Dagegen überwiegen auf den Vollzeitarbeitsplätzen eindeutig die Männer“. „Von der Zunahme flexibler Arbeitszeitformen sind erwerbstätige Frauen ebenso wie Männer betroffen. Männer befinden sich 2004 allerdings häufiger als Frauen in diesen atypischen Arbeitszeitformen. Neben den positiven Rückwirkungen auf das Erwerbseinkommen haben diese Arbeitszeitformen nachteilige Effekte, etwa für die Gesundheit und die Teilhabe am familiären Leben“.
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Art 3 GG) oder: Empirische Dimensionen der Geschlechterdifferenz und der Geschlechterhierarchie Genderdatenreport: „Wie die Teilzeitbeschäftigung und die atypischen Arbeitszeiten hat auch die geringfügige Erwerbstätigkeit in den letzten Jahren zugenommen. Besonders die Neuregelung von Mini- und Midijobs führte zur weiteren Ausbreitung von geringfügiger Erwerbstätigkeit. Nach den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit werden Mini- und Midijobs vor allem von Frauen genutzt. Besonders ausgeprägt ist das bei den Midijobs; hier machen Ende 2003 Frauen 75,0 Prozent der Beschäftigten aus. Bei den ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten beträgt der Frauenanteil 68,1 Prozent und bei den Nebenjobbern 56,4 Prozent. Zum Vergleich: Von allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind dagegen nur 45,4 Prozent Frauen“ „Viele neue Arbeitsverträge in Deutschland werden nur noch befristet abgeschlossen. Dies stellt eine weitere Abweichung vom traditionellen Normalarbeitsverhältnis dar. Sie trifft insbesondere junge Menschen. Allerdings kann die Befristung von Arbeitsstellen auch zu langfristig diskontinuierlichen Erwerbsbiografien führen, was mit größerer sozialer Unsicherheit verbunden ist. Im Jahr 2004 stehen laut Mikrozensus jeweils rund 8 Prozent der weiblichen (7,8 %) und der männlichen Beschäftigten (7,9 %) in einem befristeten Arbeitsverhältnis[51]. Männer wie Frauen sind vor allem am Anfang ihrer Berufslaufbahn befristet beschäftigt“.
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Art 3 GG) oder: Empirische Dimensionen der Geschlechterdifferenz und der Geschlechterhierarchie Genderdatenreport: „Gleich, welchen Datensatz man einer Analyse der Erwerbseinkommen zu Grunde legt, das Einkommen von Frauen liegt in Deutschland bei ungefähr gleicher Arbeitszeit mindestens 20 Prozent unter dem von Männern. Damit nimmt Deutschland mit Österreich und Großbritannien unter den EU-Staaten einen der letzten Rangplätze im Hinblick auf die Angleichung der Einkommen von Frauen und Männern ein“. „Der Anteil der Bevölkerung, der in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze lebt, ist im Vergleich zu dem in vielen anderen europäischen Staaten relativ niedrig. Wie in fast allen europäischen Staaten liegt allerdings auch in Deutschland die Armutsquote von Frauen über der von Männern“. „Die Leistungsbezüge bei Arbeitslosigkeit wiesen 2003 ein deutliches Geschlechterungleichgewicht auf. Nur 73 Prozent der arbeitslos gemeldeten Frauen, aber 83 Prozent der ebenso gemeldeten Männer erhielten Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe“
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Art 3 GG) oder: Empirische Dimensionen der Geschlechterdifferenz und der Geschlechterhierarchie Genderdatenreport: „Ein Vergleich der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) zeigt, dass sich Deutschland - was die Erwerbsbeteiligung kinderloser Frauen betrifft - international gut behaupten kann, dass Deutschland aber im Ranking der Staaten erstaunlich weit zurückfällt, wenn man prüft, wie stark sich Mütter mit mehreren Kindern aus dem Erwerbsleben zurückziehen. In Deutschland scheint also das Vorhandensein von Kindern die Erwerbsarbeit von Frauen stärker zu beeinträchtigen als in vielen anderen vergleichbaren Staaten“. „Während Väter deutlich mehr bezahlte Arbeit leisten als Mütter, leisten Mütter das Gros der Familienarbeit, auch wenn sie erwerbstätig sind. Der Arbeitseinsatz von Vätern in der Familie nahm in den letzten zehn Jahren kaum zu“.
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Art 3 GG) oder: Empirische Dimensionen der Geschlechterdifferenz und der Geschlechterhierarchie Genderdatenreport: „Knapp drei Viertel der Fälle von "Gewaltkriminalität" im Jahr 2003 wurden von der Polizei aufgeklärt, wobei die Aufklärungsquote zwischen 50 Prozent bei Raubdelikten und 96 Prozent bei Tötungsdelikten schwankt. Dabei wurden 192.107 Personen als Tatverdächtige ermittelt. Von diesen waren 87 Prozent männlich und nur 13 Prozent weiblich. Verglichen mit ihrem Bevölkerungsanteil von mehr als 51 Prozent der Bevölkerung werden weibliche Personen also deutlich seltener wegen einer Gewaltstraftat polizeilich registriert als männliche“. „Innerhalb der Gewaltdelikte im weiteren Sinne ist der Jungen-/Männeranteil an den Tatverdächtigen bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung am höchsten (99 Prozent bezogen auf sexuelle Nötigung/Vergewaltigung und 97 Prozent bezogen auf den sexuellen Missbrauch von Kindern). Die höchsten Mädchen-/Frauenanteile sind bei den Körperverletzungsdelikten zu verzeichnen; hier stellen sie 14 bis 15 Prozent der Tatverdächtigen“. „Von den meisten Gewaltdelikten sind Frauen seltener als Männer als Opfer betroffen. Dies gilt nicht für Sexualdelikte, die sich ganz überwiegend gegen weibliche Opfer richten, und auch nicht für Raubdelikte gegenüber Opfern über 60 Jahren“
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Art 3 GG) oder: Empirische Dimensionen der Geschlechterdifferenz und der Geschlechterhierarchie Informationsquellen Quantitativ (Überblick international): http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=774&langId=en&intPageId=655 http://hdr.undp.org/en/statistics/data/ http://epp.eurostat.ec.europa.eu http://genderstats.worldbank.org/home.asp http://www2.oecd.org/mcmdown/ http://www.ilo.org
Themenplan (1) Basistext (2) Vertiefung 01.12.09 Sex und Gender (1) Becker-Schmidt, Regine/Knapp, Gudrun-Axeli 2000: Feministische Theorien zur Einführung, Hamburg, S. 63-73 (2) Krause, Ellen 2003: Einführung in die politikwissenschaftliche Geschlechterforschung, Opladen, S. 28-64
Alice Schwarzer (1975): „Der kleine Unterschied und seine großen Folgen“ sex gender (biologisches Geschlecht) (soziales Geschlecht) Robert Stoller (1968) : Sex and Gender: On the Development of Masculinity and Femininity
Sex und Gender „Geschlecht“ als (gesellschaftliches) Naturverhältnis Geschlecht im Kontext von Natalität und Mortalität (born of a woman) Geschlecht im Vermittlungszusammenhang zwischen Kultur (Mensch?) und Natur („innere und äußere Natur“) Geschlecht im Vermittlungszusammenhang zwischen „Körper“ und „Geist“ Biologie als Schicksal? Naturalismus und Essentialismus als Legitimationsideologien Körper als „diskursiver Effekt“?
Sex und Gender Polarisierung der Geschlechtscharaktere Sachbezogen vs. Menschenbezogen Objektiv vs. Subjektiv Instrumentell vs. Expressiv Abstrakt vs. Konkret Universalistisch vs. Kontextuell Differenziert vs. Ganzheitlich Rational vs. Emotional Egoistisch vs. Altruistisch Prinzipienorientiert vs. Wertorientiert (Cornelia Klinger: Die Ambivalenz der Moderne und die Ordnung der Geschlechter)
Sex und Gender „Das andere Geschlecht“ (Simone de Beauvoir, 1949): „Man wird nicht als Frau (als Mann, iks) geboren, man wird es erst“ „Soziale Konstruktion“ von Geschlecht „Sexual Politics“ (Kate Millett, 1969): Ideologie Biologie Soziologie Ökonomie Sozialisation Gewalt Anthropologie Psychologie
Sex und Gender “sexual politics“: „doing gender“: man hat kein Geschlecht, man tut es Macht > Zweigeschlechtlichkeit - Partizipation > Heteronormativität
- Repräsentation > „Politics of Signification“
- Autonomie/Anerkennung > „Kampf um Bedeutung(en)“
Recht > diskursiv/praktisch Gewalt > Performanz - Häusliche Gewalt
- Vergewaltigung
- Genitalverstümmelung
- Strukturelle Gewalt
Eigentum/Geld Arbeit Bildung Zeit Habitus (P. Bourdieu) „Kathexis“ (R.W. Connell)
Themenplan (1) Basistext (2) Vertiefung 08.12.09 (1) Klinger, Cornelia 1990: Welche Gleichheit und welche Differenz? In: Gerhard, Ute u.a. (Hg.), Differenz und Gleichheit. Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht, Frankfurt a.M., S. 112 -119; - Das Unbehagen der Geschlechter – Judith Butler, in: Kurz-Scherf, Ingrid u.a. (Hg.) 2006: Reader Feministische Politik & Wissenschaft, Königstein/Taunus; (2) Becker-Schmidt, Regine/Knapp, Gudrun-Axeli 2000: Feministische Theorien zur Einführung, Hamburg, S. 73-93; - Krause, Ellen 2003: Einführung in die politikwissenschaftliche Geschlechterforschung, Opladen, S. 147-163
Gleichheit und Differenz Cornelia Klinger: Welche Gleichheit, welche Differenz? Gleichheit im Sinn von Frigga Haug Ziel: Abbau von Geschlechterhierarchie Mittel: Quotierung und erweiterter Arbeitsbegriff Differenz im Sinn von Adriana Cavarero Ziel: Anerkennung von Differenz Mittel: „Politik der Frauen“ und „weibliche Freiheit“
Gleichheit und Differenz Cornelia Klinger: Welche Gleichheit, welche Differenz? Quotierung notwendig, aber: - Hierarchie Öffentlichkeit/Privatheit wird anerkannt
- „Männer haben Privatsphäre als Ressource, Frauen sind die Ressource“
Erweiterter Arbeitsbegriff, aber: Gleichheit als Anerkennung von Differenz und als Abbau von Hierarchie Anerkennung + Umverteilung + Partizipation (Nancy Fraser) Autonomie + Anerkennung (Jessica Benjamin)
Gleichheit und Differenz Cornelia Klinger: Welche Gleichheit, welche Differenz? Anerkennung von Differenz „Theorie der Weiblichkeit“ (Cavarero) versus feministische Theorie - Weiblichkeit und Männlichkeit als soziale Konstruktion
- Heterosexualität und Heteronormativität als soziale Konstruktion
Anerkennung der eigenständigen Relevanz und Spezifik des/der Herrschaftsverhältnisse/s, „dem Frauen als Frauen unterworfen sind“ (Klinger) Anerkennung der eigenständigen Relevanz und Spezifik der Emanzipationsbewegungen von Frauen Carol Gilligan: Gerechtigkeitsmoral (männlich) versus/plus Fürsorgemoral (weiblich)
Gleichheit und Differenz Gleichheit – Differenz - Dekonstruktion? „Gender Trouble“ (Judith Butler) Gleichheit als Angleichung (von Frauen an Männer) Differenz als Befestigung (von Geschlechterhierarchien und Geschlechterstereotypen) „die Frau“ („der Mann“) als Fiktion „Dekonstruktion“ von Geschlechterstereotypen und Geschlechterhierarchien „Dekonstruktion“ von „Feminismus“? „linguistic turn“ Heteronormativität versus Patriarchat/Andrarchie? Queer Studies/Queer Theory Postcolonial Theory
Gleichheit und Differenz „Gleichursprünglichkeit von Differenz und Hierarchie“? Achsen der Differenz/Achsen der Ungleichheit? „Willkommen im Club“? (Regina Dackweiler) Jenseits von rechts und links? Dekonstruktion/“undoing gender“ als diskursive, soziale und politische Praxis
Themenplan (1) Basistext (2) Vertiefung 15.12.09 (1) Nancy Fraser, in: Kurz-Scherf, Ingrid u.a. (Hg.) 2006: Reader Feministische Politik & Wissenschaft, Königstein/Taunus, S. 227 ff. (2) Krause, Ellen 2003: Einführung in die politikwissenschaftliche Geschlechterforschung, Opladen, S. 131-147; - Fraser, Nancy: Was ist kritisch an der kritischen Theorie? In: dieselbe: Widerspenstige Praktiken, Frankfurt a.M.; - Gerhard, Ute (1999): Atempause: Feminismus als demokratisches Projekt. Frankfurt am Main
Themenplan (1) Basistext (2) Vertiefung 12.01.10 Intersektionalität: „race, class, gender“ (1) Clara Zetkin, Jutta Menschik, Claudia von Braunmühl und Brigitte Young in Kurz-Scherf, Ingrid u.a. (Hg.) 2006: Reader Feministische Politik & Wissenschaft, Königstein/Taunus, S. 48 ff., 117 ff, 213 ff. (2) Klinger, Cornelia u.a. (Hg.): Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Frankfurt u.a., insbesondere Beiträge von Aulenbacher, Becker-Schmidt und Gabbert
Themenplan (1) Basistext (2) Vertiefung 19.01.10 Discover Gender!“ – Sexual Politics - Gender Politics: Empowerment, Gleichstellung, Gender-Mainstreaming, (Geschlechter)Demokratie, Diversity (1) Silvia Kontos und Barbara Holland-Cunz, in: Kurz-Scherf, Ingrid u.a. (Hg.) 2006: Reader Feministische Politik & Wissenschaft, Königstein/Taunus, S. 231 ff., 239 ff. (2) Kurz-Scherf, Ingrid (2002): Geschlechterdemokratie und Feminismus : zur Notwendigkeit einer herrschaftskritischen Reformulierung eines Leitbegriffs. In: femina politica (2): S. 42-52; - Stiegler, Barbara (2002): Wie Gender in den Mainstream kommt - Konzepte, Argumente und Praxisbeispiele zur EU-Strategie des Gender Mainstraming. In: Bothfeld, Silke, Gronbach, Sigrid und Riedmüller, Barbara (Hg.): Gender Mainstreaming - eine Innovation in der Gleichstellungspolitik. Frankfurt/ New York; femina politica 1/2007: Von Gender zu Diversity Politics
Themenplan (1) Basistext (2) Vertiefung 26.01.10 Gender Studies – feministische Wissenschaft: Gegenstand, Methoden, Standpunkte (1) „Wie männlich ist die Wissenschaft“, in: Kurz-Scherf, Ingrid u.a. (Hg.) 2006: Reader Feministische Politik & Wissenschaft, Königstein/Taunus, S. 138-147; - Methodologische Postulate der Frauenforschung – Maria Mies 1978, in: Kurz-Scherf, Ingrid u.a. (Hg.) 2006: Reader Feministische Politik & Wissenschaft, Königstein/Taunus, S. 141 (2) Harding, Sandra 1990: Feministische Wissenschaftstheorie. Zum Verhältnis von Wissenschaft und sozialem Geschlecht, Hamburg; - Sauer, Birgit 2001: Zur Geschlechtsblindheit der Politikwissenschaft, in: Ayla Satilmis (Hg.), Feministischer Eigensinn: Kompass für Politik und ihre Wissenschaft, Hamburg; - Klinger, Cornelia/Knapp Gudrun(2007): Achsen der Ungleichheit – Achsen der Differenz: Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, „Rasse“/Ethnizität, in: Klinger, Cornelia u.a. (Hg.): Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Frankfurt u.a., insbesondere S. 25-32
Themenplan (1) Basistext (2) Vertiefung 02.02.10 Klausur (keine Bange!)
Themenplan (1) Basistext (2) Vertiefung 09.02.10 Abschlussdiskussion: Was ist und wozu betreiben wir Gender Studies, Gender Kompetenz, feministische Wissenschaft?
Do'stlaringiz bilan baham: |