Das unabhängige usbekistan mein heimatland


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Sana15.06.2023
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Bog'liq
DAS UNABHÄNGIGE USBEKISTAN MEIN HEIMATLAND


DAS UNABHÄNGIGE USBEKISTAN MEIN HEIMATLAND


Ich hatte zwar Russisch in der Schule gelernt, doch das war bereits fünf Jahre her. Mit einem Stift in der linken und einem Wörterbuch in der rechten Hand machte ich mich daran, den Zettel auszufüllen. Hatte ich zu verzollendes Gepäck? Ich war mir nicht sicher. Usbekische Sicherheitsmänner in grünblauen Uniformen beobachteten grimmig die Neuankömmlinge in der Flughafenhalle. Meine Augen brannten vor Müdigkeit und ich schwitzte, auch weil ich wusste, dass draußen vor dem Flughafen ein vom Goethe-Institut bestellter Taxifahrer auf mich wartete, der mich zu meinem Hotel fahren sollte. Viele Stunden Zug- und Flugreise lagen hinter mir, in denen ich mir meine Zukunft ausgemalt und in Erinnerungen geschwelgt hatte. Kurz zuvor hatte ich mich in einen jungen Mann verliebt. Genau einen Monat vor meiner Abreise, zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, waren wir ein Paar geworden, und nun hielt ich mich in einem 5000km entfernten Land auf. Unbemerkt hatte ich Löcher in die Luft gestarrt. Ich riss mich zusammen und füllte die Zollerklärung aus. Eine halbe Stunde später ging ich durch die Tür meinem ersten Auslandsabenteuer entgegen. Ein halbes Jahr zuvor hatte mir der Freiwilligendienst „kulturweit“ eine E-Mail geschrieben: Ich war ausgewählt worden, für ein halbes Jahr nach Usbekistan zu gehen und dort am Goethe-Institut Taschkent zu arbeiten. Die Freude war groß, immerhin war ich noch nie länger im Ausland gewesen und konnte außerdem sinnvoll den Zeitraum zwischen Bachelor- und Masterstudium überbrücken. Ich muss jedoch gestehen, dass meine erste Amtshandlung war, das Land auf der Karte zu suchen. Vorher hatte ich kaum etwas von Usbekistan gehört, bald sollte ich dort leben und arbeiten. Noch am selben Tag ging ich in die Buchhandlung und kaufte mir einen Reiseführer. Mein erster Eindruck: viel Sand, karge Vegetation, ein strahlend blauer Himmel, schwarzhaarige, braungebrannte Menschen und wunderschöne Moscheen und Medresen mit bunten Kacheln und türkisblauen Kuppeln. Die nächsten Monate standen ganz im Zeichen des nahenden Abschieds. Ich las zwar viel, doch eine genaue Vorstellung, was mich erwartete, hatte ich nicht. Am meisten interessierte mich, dass circa 89% der Einwohner Muslime sind. Würde ich das im Alltag bemerken? Würden die Frauen Kopftuch tragen oder sogar vollständig verschleiert sein? Würde ich mit meinem Kleidungsstil auffallen? Zunächst nahm ich mit anderen Freiwilligen an einem zehntägigen Vorbereitungsseminar teil. Hier schloss ich einige Freundschaften und lernte, mich auf bestimmte Situationen im fremden Land einzustellen. Leider erfuhr ich bald, dass ich die einzige Freiwillige war, die nach Taschkent gehen sollte. Alle anderen waren mindestens zu zweit, nur ich sollte allein ins Unbekannte reisen. Plötzlich bekam ich ein wenig Angst, doch es gab kein Zurück.
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