Dorfentwicklung Höchst im Odenwald


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Dorfentwicklung 

Höchst im Odenwald

                Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1

Abgrenzung der Fördergebiete                             



Forstel

Dusenbach

Breuberg

Redaktion und Gestaltung:

plan.rohleder, Mühltal

Unterer Schachenmühlenweg 36

64367 Mühltal

Fotos, Pläne, Zeichnungnen:

plan.rohleder, Mühltal

Gemeinde Höchst im Odenwald

Oktober 2015 - April 2016

Odenwaldkreis

Hessen

Höchst im Odenwald



Hetschbach

Hassenroth

Hummetroth

Pfirschbach

Annelsbach

Mümling - Grumbach



Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



 



Einleitung 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 2



 

 

Annelsbach   



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 4

 

Dusenbach   



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 6

 

Forstel 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 8

 



Hassenroth   

 

 



 

 

 



 

 

 



 

10

 



Hetschbach   

 

 



 

 

 



 

 

 



 

12

 



Höchst 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

14



 

Hummetroth   

 

 

 



 

 

 



 

 

 



16

 

Mümling-Grumbach                        



 

 

 



 

 

 



18

 

Pfirschbach   



 

 

 



 

 

 



 

 

 



20

INHALT


Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



Abgrenzung der Fördergebiete

 

Die  Gemeinde  Höchst  im  Odenwald  wurde  



mit allen ihren Ortsteilen in das Landesförder-

programm  Dorfentwicklung  aufgenommen. 

An  einem  Programm  der  Städtebauförderung 

nimmt die Gemeinde zur Zeit nicht teil.

Der hier vorliegende  Fachbeitrag dient in die-

sem  Teil  der  Festlegung  der  Fördergebiete 

und in einem weiteren Teil der Festlegung der 

Gestaltungskriterien  als  Fördergrundlage  für 

private Bauvorhaben im Rahmen des Dorfent-

wicklungsprogramms.

Ein Auszug aus der Regelung der Wirtschafts- 

und Infrastrukturbank Hessen fasst die wesent-

lichen  Kriterien  für  die  Abgrenzung  der  För-

dergebiete  zusammen: 



„Die  Abgrenzung  des 

Fördergebietes  leitet  sich  aus  der  Siedlungs-

genese ab. [...] Das Fördergebiet orientiert sich 

im  wesentlichen  an  dem  „alten  Ortskern  bis 

1950“.[...]

 

Darüber  hinausgehende  Bereiche, 

die in das Fördergebiet aufgenommen werden 

sollen,  müssen  begründet  werden.  Siedlungs-

häuser nach 1950 können in das Fördergebiet 

aufgenommen  werden,  wenn  sie  über  eine 

nicht  überprägte  Charakteristik  verfügen  und 

einen Bezug zum Ortskern haben. Dabei sollte 

der Grundsatz gelten, dass mehr als die Hälfte 

der Gebäude ohne über prägende An- und Um-

bauten sein sollte. [...] Außerhalb von Ortsker-

nen  liegende  Privatvorhaben  an  historischen 

Gebäuden  können  ausnahmsweise  gefördert 

werden, wenn sie im bau- und kulturgeschicht-

lichen  Zusammenhang  mit  diesen  stehen.  Ein 

Bezug  zum  Ortskern  kann  auch  durch  eine 

Funktion  erfüllt  sein,  die  sich  z.B.  durch  ein 

Café, einen Laden oder touristische Einrichtung 

ergibt.“ 

(1)


Nicht immer ist ein Ortskern als eine  räumlich 

konzentrierte Mitte eines Ortes auszumachen, 

ohne  die  siedlungsgeschichtliche  Entwicklung 

nachzuvollziehen.  So  können  unter  Umstän-

den auch sehr gestreckte Siedlungsflächen als 

Ortskern gelten, wenn dafür topografische, oder 

historische  Ursachen  auszumachen  sind.  Der 

Begriff  des  Ortskern  ist  in  jedem  Fall  auf  den 

jeweils  spezifischen  Siedlungstyp  eines  Ortes 

anzupassen. 

Um  beispielsweise  der  Siedlungsgenese  von 

Höchst  oder  Mümling-Grumbach  gerecht  zu 

werden,  gehören  auch  Gehöfte  und  Haus-

gruppen  zum  Fördergebiet,  die  scheinbar  in 

Randlage des Ortes liegen, jedoch zur histo-

rischen Siedlingsstruktur gehören. Angesichts 

der  starken  Abnahme  von  Gaststätten  und 

Betrieben  des  Fremdenverkehrs  in  den  ver-

gangenen Jahrzehnten, sind diese besonders 

zu berücksichtigen, auch wenn sie außerhalb 

des  Ortskerns  liegen  oder  keine  historisch 

nenneswerte Bausubstanz aufweisen.

Die hier vorliegende Untersuchung der Sied-

lungsgenese basiert auf den verfügbaren Da-

ten aus alten Ortsplänen, den im Bürger-GIS 

des  Odenwaldkreises  verfügbaren  Bebau-

ungsplänen  und  dem  äußeren Anschein  des 

Baualters  der  Gebäude.  Dabei  kann  je  nach 

Datenlage nicht immer eine parzellenscharfe 

Aussage gemacht werden. Vielmehr müssen 

die  im folgenden dargestellten Pläne zur Sied-

lungsgenese flächenhaft verstanden werden.

Die Kennzeichnung der aktuell geltenden Ein-

zelkulturdenkmäler  und  Denkmalzonen  sind 

nachrichtlich.  Verbindliche  Festlegungen  des 

Denkmalstatus sind der jeweils gültigen Denk-

maltopografie

 2)


 zu entnehmen oder bei der un-

teren Denkmalschutzbehörde

 3)

 anzufragen.



Quellen: 

1)  Infoblatt  für  Förderschwerpunkte  2014  im  Rahmen  des 

Hessischen  Dorfentwicklungsprogramms  auf  Grundlage  der 

Richtlinie  zur  Förderung  der  ländlichen  Entwicklung  (Wirt-

schafts- und Infrastrukturbank Hessen

August 2014)

2) Denkmaltopografie der Bundesrepublik Deutschland, Kul-

turdenkmäler in Hessen, Odenwaldkreis, Wiesbaden 1998

3) Aktuelle Nacherfassung der Kulturdenkmäler

EINLEITUNG



Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



FÖRDERGEBIETE



Annelsbach

Dusenbach

Forstel

Hassenroth



Hetschbach

Höchst


Hummetroth

Mümling - Grumbach

Pfirschbach


Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



Annelsbach



Die Gehöftgruppe Annelsbach liegt ca. 220 m 

ü. NN im Tal des gleichnamigen Baches süd-

westlich von Höchst. Es wurde 1314 erstmals 

urkundlich als „Anoldispach“ erwähnt. Damals 

bestand  Annelsbach  aus  einem  Gehöft.  Im 

Mittelalter war der Ort durch Eisenerzbau ge-

prägt. 

1939 wurden 50 Einwohner gezählt. 1969 wurde 



Annelsbach in Höchst im Odenwald eingemein-

det. Heute hat Annelsbach ca. 190 Einwohner 

und ist staatlich anerkannter Erholungsort.

Die prägende Bebauung bildet sich aus land-

wirtschaftlichen Drei- und Vierseithöfen, in de-

nen  zum  Teil  noch  Landwirtschaft  betrieben 

wird, ergänzt durch moderne Betriebsgebäude. 

Die  Siedlungsform  kann  als  Haufendorf  cha-

rakterisiert werden, das durch seine Streckung 

entlang  des  Hauptweges  auch  ein  Element 

eines Straßendorfes aufweist.

Besonderheiten im Fördergebiet:

1) Die Gaststätte „Dornröschen“ wird seit 1899 

betrieben  und  kann  als  Ursprung  des  Frem-

denverkehrs gelten. Mehrfach umgebaut und 

erweitert, lässt sich ihr Alter kaum noch erah-

nen. Sie ist noch heute ein wichtiger Gastrono-

mie- und Beherbungsbetrieb mit überörtlicher 

Bedeutung.

2)  Das


  Hotel  „Forellenhof“  befindet  sich  im 

Umbruch. Aktuell  dient  es  als  Flüchtlingsun-

terkunft. Es soll künftig auch weiterhin als Be-

herbergungsbetrieb dienen. Ein Jugendhof ist 

angedacht.

FÖRDERGEBIETE

Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850

Postkarte von 1917, links im Bild das Gasthaus „Dornröschen“



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FÖRDERGEBIETE



Annelsbach

1)

2)



Flurkarte von 1853, Wohngebäude in Rotbraun, Wirtschaftsgebäude in Ocker.

Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



Dusenbach



Dusenbach liegt mit ca. 158 m ü. NN leicht er-

höht über der Hochwasserzone im Mümlingtal, 

östlich von Höchst.  

Das aus mehreren  Höfen gebildete Weilerdorf 

wurde 1305 erstmals unter dem Namen  „Düsm-

bach“ urkundlich erwähnt. Bis 1806 gehörte der 

Ort zur Herrschaft Breuberg. 1939 wurden 41 

Einwohner gezählt. 1971 wurde Dusenbach in 

Höchst im Odenwald eingemeindet. Heute hat 

Dusenbach ca. 80 Einwohner.

Die gut erhaltene Siedlungsform mit wenig ver-

bauten, prägnanten Hofanlagen ist durch eine 

Denkmalzone geschützt.

FÖRDERGEBIETE

Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850

Ehemaliges Hirtenhaus von 1717 mitten im Ort, Aufnahme von 1971



Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



FÖRDERGEBIETE



Dusenbach

Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



Aufnahme von Nordost, 1972 



Forstel

Forstel  liegt  auf  231-267  m  ü.  NN  südwest-

lich  von  Höchst,  im  Quellgebiet  des  Forste-

ler Baches, der bei Mümling-Grumbach in die 

Mümling  mündet.  Der  Ort  wurde  1200  unter 

dem  Namen  „Forstall“  erstmals  urkundlich  er-

wähnt.

  In  früheren  Zeiten  wurden  hier  unter 



anderem Roteisenerz und Kalkstein abgebaut 

(vgl. Annelsbach). 

1939 wurden 57 Einwohner gezählt. 1971 wur-

de  Forstel  in  die  Gemeinde  Höchst  im  Oden-

wald eingliedert. Heute leben ca. 50 Einwohner 

hier. Forstel ist damit der kleinste Ortsteil.

Der  wenig  überprägte  Ortskern  aus  landwirt-

schaftlichen,  teilweise  auch  noch  betriebenen 

Drei- und Vierseithöfen kann als Weilersiedlung 

charakterisiert werden. Die Gesamtanlage wie 

auch  einzelne  Gebäude  können  als  denkmal-

wert gelten. 

Ein wichtiger Teil der örtlichen Betriebe dienen 

dem Reitsport, der Pferdehaltung und -zucht. 

Besonderheiten im Fördergebiet:

1)  Feuerwehrgerätehaus  als  Treffpunkt  für 

Festveranstaltungen.

2) Ehemaliges kommunales Hirtenhaus in ei-

ner Mulde gelegen, die vermutlich keines na-

türlichen  topografischen  Ursprungs,  sondern 

ein ehemaliger Steinbruch ist.

FÖRDERGEBIETE

Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850


Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



FÖRDERGEBIETE



Forstel

1)

2)



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0

Hassenroth



Hassenroth liegt auf ca. 330 m ü. NN westlich 

der  Wasserscheide  und  damit  bereits  im  Ein-

flussgebiet der Gersprenz. Hier entspringt der 

Hassenrother  Bach,  der  durch  das  angren-

zende  Gemeindegebiet  Otzberg  fließt  und  im 

Verlauf seinen Namen in Semme ändert. Geo-

logisch ist der Höhenzug dem Granit-Odenwald 

zuzuordnen (vgl. Hummetroth).

Der Ort wurde 1408 erstmals als „Hassenrode“ 

urkundlich erwähnt. Zerstreut liegende Gehöft-

gruppen in Hanglage bilden ein lockeres Hau-

fendorf mit einer räumlichen Konzentration im 

Bereich Ringstraße und Hohlweg.

Hassenroth  ist  seit  1832  Neustadt  /  Kreis  Er-

bach zugehörig und gehörte vormals zum Amt 

Habitzheim  (heutiger  Ortsteil  von  Otzberg). 

1939 zählte der Ort 358 Einwohner. Seit 1967 

gibt  es  eine  eigene  Kirche.  Vormals  mussten 

die Gläubigen den Weg nach Hering (Otzberg) 

nehmen.  1971  wurde  Hassenroth  Ortsteil  der 

Gemeinde  Höchst  im  Odenwald  und  zählt 

heute 1045 Einwohner. Der ehemalig landwirt-

schaftlich  geprägte  Charakter  ist  weitgehend 

gewichen. Hassenroth ist staatlich anerkannter 

Erholungsort.

Besonderheiten im Fördergebiet:

1) Das Evangelische Gemeindehaus und die 

Kirche  sind  wichtige  Orte  des  gemeinschaft-

lichen Lebens in Hassenroth.

2) Beherbergungsbetriebe Seminarhotel 

„Odenwald“ und Pension „Talblick“.

FÖRDERGEBIETE

Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850

Postkarte aus den 1970er Jahren



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FÖRDERGEBIETE



Hassenroth

1)

2)



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Hetschbach



Hetschbach  liegt  auf  ca.  200  m  ü.  NN  am 

gleichnamigen  Bach  nördlich  von  Höchst  und 

ist heute durch das dazwischen liegende Neu-

baugebiet  aus  den  1980er  Jahren  an  Höchst 

angeschlossen.  Es  liegt  nahe  dem  „Rondell“ 

genannten Bergsattel, einem Übergang ins Tal 

Frau Nauses, Ortsteil von Groß-Umstadt. 

1398 wurde der Ort erstmals unter dem Namen 

„Hexsbach“ urkundlich erwähnt. Im Dreißigjäh-

rigen  Krieg  (1618  bis  1648)  war  Hetschbach  

völlig ausgestorben.

Bis  zum  Beginn  des  19.Jahrhunderts  gehörte 

der Ort dem Freiherrn Wambolt. Seit 1832 ge-

hört  Hetschbach  dem  Kreis  Erbach  (heutiger 

Odenwaldkreis) an.

1939 zählte man 324 Einwohner. 1971 wurde 

Hetschbach in Höchst im Odenwald eingemein-

det und hat heute ca. 880 Einwohner. 

Die ursprüngliche Siedlungsstruktur ist als Hau-

fendorf zu beschreiben. Teilweise sind die alten 

Hofanlagen noch erkennbar. Die Bebauung hat 

sich noch im 19. Jahrhundert entlang der aus-

wärts führenden Straßen weiterentwickelt.

Besonderheiten im Fördergebiet:

1)  Gaststätte  „Zum  Jonny“,  mit  Biergarten. 

Häufig besucht durch Wandergruppen, anson-

sten ein Lokal mit örtlicher Bedeutung für das 

Vereinsleben.

2)  Eines  der  wenigen  verbliebenden  Fach-

werkgebäude  im  Ort  am  Ende  einer  kleintei-

ligen  Bebauung  aus  ca.  1930er  bis  1950er 

Jahren.


FÖRDERGEBIETE

Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850

Ehemaliges Rathaus auf dem Hetschbacher Markt-

platz um 1950



Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



FÖRDERGEBIETE



Hetschbach

1)

2)



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Höchst



Höchst liegt auf ca. 177 m ü. NN an beiden Sei-

ten der Mümling. Mit seiner Lage an einer wich-

tigen  Wegekreuzung  von  Erbach  nach  Groß-

Umstadt und von Brensbach nach Breuberg hat 

sich Höchst schon früh zu einem strategischen 

Ort  und  Marktflecken  entwickelt.  Dabei  war 

von  Beginn  an  die  Überquerung  der  Mümling 

(1)  eine  wichtige  bauliche  Leistung,  die  in  ih-

rer  Bedeutung  bis  heute  erhalten  geblieben 

ist und Eingang in das Wappen gefunden hat 

(siehe  Titelseite).  Die  verkehrliche  Bedeutung 

wurde 1871 durch Anschluss an die Eisenbahn 

gestärkt (3). Die Strecke nach Darmstadt und 

Frankfurt und nach Süden bis zum Neckar wird 

heute noch mit hoher Auslastung betrieben. Die 

später, 1912 dazu kommende Verbindung nach 

Aschaffenburg  über  Breuberg  wurde  später 

wieder aufgegeben (4). Die Streckenbauwerke, 

Brücken  und  Bahndämme  sind  heute  noch 

sichtbar und Bestandteil des Ortsbildes.

1156 wurde der Ort erstmals unter dem Namen 

„Hoiste“ urkundlich erwähnt. Um 1200 entstand 

ein Kloster (2) eines Fuldaer Augustinerinnen-

ordens.  Später,  ab  1511  wurde  es  als  Bene-

dektinerinnen-Kloster fortgeführt und nach der 

Reformation um 1568 aufgelöst. Es beherbergt 

heute ein Tagungshaus der Evangelischen Kir-

che Hessen-Nassau. 

Wie auch andere Ortsteile war Höchst am Ende 

des  Dreißigjährigen  Krieges  fast  ausgestor-

ben. 

Südwestlich  gelegen  im  Bereich  der  heutigen 



Auffahrt  zur  Bundesstraße  hat  sich  ein  Sied-

lungsplatz mit dem Namen Oberhöchst befun-

FÖRDERGEBIETE

den, der jedoch schon im 16.Jahrhundert voll-

ständig aufgegeben worden ist. 

Aufgrund der Lage an der Mümling haben sich 

mehrere Mühlenstandorte (Nr. 5 bis 9) mit un-

terschiedlichen Betrieben entwickelt, die heute 

noch ortsbildprägende Bedeutung haben

1939  zählte  Höchst  2.405  Einwohner.  Zwi-

schen  1969  und  71  wurde  das  Gemeinde-

gebiet  Höchst  im  Odenwald  mit  Höchst  als 

Kernort gebildet. Dieser hat heute rund 5.400 

Einwohner.

Die zu Beginn beschriebene verkehrliche Be-

deutung ist auch in der Siedlungsgenese ab-

zulesen.  Bis  in  die  1950er  Jahre  entwickelte 

sich  die  Bebauung  im  Wesentlichen  vom  hi-

storischen Kern des Klosters (2) und der süd-

lich davon gelegenen Ansiedlung ausgehend 

entlang der Hauptausfallwege zu einem kreuz- 

förmigen Siedlungsgebilde.

1970 wurde die Kerngemeinde Höchst in die 

Altstadtsanierung  aufgenommen.  Die  Orts-

kernsanierung  Höchst  wurde  am  15.12.2014 

mit Beschluss zur Aufhebung der Sanierungs-

satzung abgeschlossen.

Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850



Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



FÖRDERGEBIETE



Höchst

Postkarte von 1958 mit Perspektive von Süd.

Ausschnitt aus dem Urkataster (19.Jahrhundert)


Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



FÖRDERGEBIETE



Höchst

Besonderheiten im Fördergebiet:

1) Mümlingbrücke (Siehe Wappen)

2) Kloster Höchst

3)  Bahnhof  und  ehemalige  Güterhalle,  sowie  

Gaststätte mit Hotelbetrieb.

4)  Am Damm 11: Ehemaliger, wenig überprägter 

Lokschuppen  von  ca.  1908.  an  der  Abzwei-

gung zur stillgelegten Strecke nach Aschaffen-

burg gelegen. Zeugnis der Verkehrsgeschichte 

Odenwaldbahn.

5)  Ehemalige  Schleifmühle  am  Hetschbach, 

schon vor 1800 stillgelegt. Heute ist es ein Hof-

ensemble mit ortsbildprägender Wirkung.

6) Ehemalige Schwerspatmühle Hofferbert, an 

der  Mümling.  Ende  19.Jh.  wurde  die  Wasser-

kraft  für  ein  Elektrizitätswerk  genutzt.  In  den 

wesentlichen Teilen ist die Hofanlage noch zu 

erkennen.  Insbesondere  das  Wohnhaus  ist 

noch wenig überprägt.

7)  Ehemalige  Killinger-,  bzw.  Klotzmühle,  als 

prägnantes Hofensemble heute mit Wohnungen 

ausgebaut.

8)  Ehemalige  Nickelsmühle,  in  Teilen  noch  in 

ortsbildtypischer Bauweise erhalten. Ehemalig 

als „Elfenbeinfabrik“ genutzt.

9)  Ehemalige  Scheerenmühle,  heute  ein  Teil 

der  örtlichen  Palettenfabrik  Fa.  Weigel.  Voll-

ständiges Hofensemble.

10)  Die  Landwirtschaftliche  Hofreite  aus  den 

1930er Jahren ist noch im Betrieb und hat orts-

bildprägende Wirkung.

11)  Ehemalige  katholische  Kirche,  Gebäude 

aus  Ende  der  1940er  Jahre  mit  ortsbildprä-

gender Wirkung.

12)  Frankfurter  Straße:  Bebauung  mit  einem 

einfachen  Villentypus  aus  den  1920er  bis 

1950er Jahren entlang des alten Ausfallweges 

nach Frankfurt.

13)  Friedrich-Ebert-Straße:  Wenig  überprägte 

Einfamilienhausbebauung aus den 1950er Jah-

ren.


14)  Friedhofstraße  20:  Ehemaliger  Eiskel-

ler des Hotels „Burg Breuberg“. Zeugnis der 

Wirtschaftsgeschichte.  Mit  Kellerportal  in 

Sichtsandsteinmauerwerk. 

Friedhofstraße 

25:  Kaum  überprägtes  Wohnhaus  aus  den 

1940er Jahren.

15) Überwiegende Wohnbebauung aus den 

1940  bis  1950er  Jahre,  Einfamilien-  und 

Mehrfamilienhäuser.  Zum  Teil  ehemalige 

kaum überprägte Werkswohnhäuser der Veit-

Werke (heute: Pirelli).



Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



FÖRDERGEBIETE



Höchst

1)

2)



5)

4)

6)



7)

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9)

8)

3)



12)

15)


13)

14)


11)

Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



Hummetroth



Hummetroth  liegt  südwestlich  von  Höchst  auf 

312-355m ü. NN. Geologisch ist der Höhenzug 

dem  Granit-Odenwald  zuzuordnen  (vgl.  Has-

senroth).  Hier  entspringt  der Annelsbach,  der 

nach Osten durch den gleichnamigen Nachbar-

ort in den Oberhöchster Bach und schließlich in 

die Mümling fließt. 

Der  Siedlungstyp  kann  als  unregelmäßiges 

Haufendorf charakterisisert werden.

Hummetroth  wurde  1314  erstmals  unter  dem 

Namen  „Humbrechtenrode  “  urkundlich  er-

wähnt. 1939 zählte der Ort 312 Einwohner. Er 

wurde 1971 in Höchst im Odenwald eingemein-

det und hat heute ca. 490 Einwohner.

Südlich, außerhalb der Ortschaft wurden 1979 

Grundmauern  einer  römischen  „villa  rustica“  

gefunden und nach der Gemarkung „Villa Ha-

selburg“  benannt.  Sie  ist  als  Freilichtmuseum 

zugänglich.

Besonderheiten im Fördergebiet:

1) Angegliedert an die Sporthalle ist die Ver-

einsgaststätte,  die  eine  wichtige  Bedeutung 

für das Vereinsleben hat. Hier werden örtliche 

Sitzungen und Feste abgehalten.

2) Gaststätte “Zum Odenwald“

3)  Feuerwehrgerätehaus,  Ort  für  Aktivitäten 

der Dorfgemeinschaft und Jugendarbeit.

FÖRDERGEBIETE

Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850

Die Ortsdurchfahrt



Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete



FÖRDERGEBIETE



Hummetroth

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Dorfentwicklung Höchst i.O. - Städtebaulicher Fachbeitrag Teil 1: Abgrenzung der Fördergebiete

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Mümling-Grumbach



Mümling-Grumbach  liegt  südlich  von  Höchst 

an der Mümling auf ca. 167 m ü. NN. Der Ort 

wurde 1305 erstmals unter dem Namen „Crum-

bach“ urkundlich erwähnt. Hügelgräber, die ver-

mutlich  aus  ca.  600  v.  Chr.  stammen,  weisen 

auf eine frühe Besiedlung hin.

Die Siedlung hat sich zunächst in Ost-Westrich-

tung  entlang  des  Weges  quer  zur  Talrichtung 

bis in das östliche Nebental des „Beinegrabens“ 

entwickelt. Die Mümling und die in Tallängsrich-

tung  geführten  Hauptwege  der  heutigen  Bun-

desstraße und der Bahnlinie bilden jeweils eine 

Zäsur in der Siedlungsfläche.

Mümling-Grumbach kann insofern als Straßen-

dorf  charakterisiert  werden.  Ein  interessantes 

Detail  ist  dabei  die  Aufweitung  des  Straßen-

raumes  an  der  oberen  Mümling-Grumbacher 

Straße.  Eine  räumliche  Eigenschaft,  die  sich 

auch  im  historischen  Abschnitt  der  Erbacher 

Straße  in  Höchst  wiederfindet,  dort  allerdings 

nicht  in  dieser  gleichmäßig  geschwungenen 

Form. Es ist zu vermuten, das dies hier funktio-

nale, verkehrliche Gründe hat.

Wie  auch  in  Höchst  haben  sich  entlang  der 

Mümling  verschiedene  Mühlenstandorte  ent-

wickelt,  die  teilweise  auch  außerhalb  der  ge-

schlossenen Ortschaft liegen. 

1939 zählte der Ort  756 Einwohner. 1971 wur-

de Mümling-Grumbach in Höchst im Odenwald 

eingemeindet und zählt heute ca. 1370 Einwoh-

ner.

Besonderheiten im Fördergebiet:



1) Lutzmühle, Einzelkulturdenkmal von 1872. 

Der  Betrieb  war  vorher  im  Ort  angesiedelt. 

Hier wurden bis 1972 Hacken hergestellt, da-

her auch der die Bezeichnung „Hacke Lutz“.

2)  Ursprüngliche  Wehrkirche  aus  dem  15. 

Jahrhundert,  spätgotischer  Bau  mit  jüngerer, 

von  hölzernen  Pfeilern  getragener  Flachde-

cke.


3)  Ehemalige  Mühle  Hertel,  erhaltenes  Ho-

fensemble,  in  den  wesentlichen  Teilen  noch 

in regionaltypischer Bauweise. Wirtschaftsge-

schichtliche Bedeutung für den Ort.

4) „Bergkeller“, Gasthaus und Pension mit 20 

Betten. Ein Lokal von örtlicher Bedeutung als 

Begegnungsstätte für die Bürger und für das 

Vereinsleben.  Es  finden  Stammtische,  Feste 

und Jahreshauptversammlungen statt.

FÖRDERGEBIETE

Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850

Alte Ansicht der alten Hauptdurchfahrt. Im Vordergrund 

die Mümlingbrücke.


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FÖRDERGEBIETE



Mümling-Grumbach

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Pfirschbach



Pfirschbach  liegt  westlich  von  Höchst  im  Tal 

des  gleichnamigen  Baches  auf  205  m  ü.  NN. 

Der Ort wurde 1314 erstmals unter dem Namen 

„Phirdisbache“ urkundlich erwähnt. 

Vergleichbar mit Annelsbach hat sich der Ort aus 

wenigen großen Hofreiten entwickelt und kann 

daher  als  Haufendorf  charakterisiert  werden. 

Einige  der  Höfe  werden  heute  noch  landwirt-

schaftlich  betrieben.  1939  zählte  Pfirschbach 

142 Einwohner. 1971 wurde der Ort in Höchst 

im  Odenwald  eingemeindet.  Heute  leben  hier 

etwa 300 Einwohner.

Besonderheiten im Fördergebiet:

1)  Ortsbildprägende  Bebauung  am  Eingang 

zum alten Ortskern, zum Teil von vor 1950.

FÖRDERGEBIETE

Ausschnitt aus der Karte von dem Großherzogthume Hessen Darmstadt 1823-1850

Luftbild schätzungsweise aus den 1970er Jahren



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FÖRDERGEBIETE



Pfirschbach

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