3. Polit-ökonomische Ansätze Warum scheitern ökonomisch sinnvolle Entwicklungsstrategien im politischen Prozess?


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Sana26.07.2017
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#12084


3. Polit-ökonomische Ansätze

  • Warum scheitern ökonomisch sinnvolle Entwicklungsstrategien im politischen Prozess?

  • Was unterscheidet die Entwicklungspolitik in Demokratien und Diktaturen?

  • Welche Rolle spielen internationale Entwicklungsorganisationen in der Entwicklungspolitik?


  • Grundannahmen Neuen Politischen Ökonomie

    • Methodischer Individualismus
    • Optimierendes Verhalten unter Berücksichtigung von Nebenbedingungen
    • Berücksichtigung heterogener Interessen
  • Anwendungen der Neuen Politische Ökonomie

    • Theorie der Politik
    • Theorie der Interessenverbände
    • Theorie der Bürokratie


  • Politische Ökonomie der Diktatur

    • Nutzen des Diktators besteht im Machterhalt, der aber nicht durch Mehrheitsentscheidungen in Wahlen, sondern durch Absicherung gegen mächtige Gegner erreicht wird
    • Organisationskosten der Gegner hängen von der Art der Belastung durch den Diktator ab
    • Diktator wird versuchen, große Bevölkerungsgruppen möglichst gleichmäßig zu belasten und nur kleine Gruppen stark zu belasten, deren formelle Organisation aber möglichst stark behindert wird
    • Begünstigt wird die regierungstreue Bürokratie


  • Warum hohe Varianz der Wachstumsraten in Diktaturen?

    • Befriedigung der Eigeninteressen des Diktators und der ihm ergebenen Gruppen (hoher Konsum) läßt sich sowohl durch hohes Wachstum als auch durch Aufzehren des vorhandenen Kapitalstocks erreichen
    • Einfluss auf die Wachstumsstrategie haben:
      • Die Höhe des am Anfang vorhandenen Kapitalstocks (einschließlich Humankapital)
      • Der Zeithorizont des Diktators bzw. die verwendete Diskontrate


  • Theorie der Interessengruppen

    • Gut organisierte Gruppen können verstärkt Einfluss auf den politischen Prozess nehmen, da sie den Informationsaustausch zwischen Politikern und Bürgern kanalisieren
    • Der Aufbau und die Organisation von Interessengruppen kann durch Nutzen-Kosten-Kalküle erklärt werden
    • Bsp: Erklärung für die Höchstpreispolitik bei Grundnahrungsmitteln unter Berücksichtigung der Interessen wichtiger strategischer Gruppen


  • Politische Ökonomie der Entwicklungshilfe

    • Warum gibt immer wieder Lieferbindung der Entwicklungshilfe?
    • Unternehmen nutzen Druck auf die Öffentlichkeit, um Exportsubventionen durchzusetzen
    • Gegendruck kommt von NGO‘s, deren Budgets durch Kampf gegen Lieferbindung wachsen


  • Politische Ökonomie internationaler Organisationen

    • Was spricht für umfangreiche Entschuldungsprogramme?
    • Bsp: HIPC-Initiative
      • Entstanden 1996 zur Entschuldung der am stärksten verschuldeten Entwicklungsländer gegenüber multilateralen Gebern bei Bereitschaft zu nachhaltiger Strukturanpassung (ex-ante Konditionalität in Form von 6 Jahren erfolgversprechender Wirtschaftspolitik)
      • 1999 werden Bedingungen deutlich verändert, ex-ante Konditionalität wird durch einen partizipativen Prozess mit den internationalen Geberorganisationen ersetzt, der in ein Poverty Reduction Strategy Paper (PRSP) mündet


  • Mögliche Erklärungen

    • Nutzen der (negativen) Budgetwirkungen muss abgewogen werden gegen den (positiven) Nutzen bezüglich besserer Arbeitsbedingungen der Bürokraten in den Entwicklungsländern und höheres Ansehen gegenüber den NGO‘s
    • Einfluss auf den konkreten Zeitpunkt nahmen die Symbolik der Jahrtausendwende und die Erwartung, dass kaum noch mit einer Rückzahlung der Schulden zu rechnen war


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