Ernst Abbe (1840 – 1905) Bedeutender Sozialreformer


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Ernst Abbe (1840 – 1905)

Bedeutender Sozialreformer

Ernst Abbe wuchs in Eisenach in einfachen Verhältnissen 

auf. Mit Hilfe eines Stipendiums studierte er Mathematik und 

Physik. Im Jahr 1863 habilitierte er sich in Jena, wo er spä-

ter als Physik-Professor lehrte. Daneben war er auch in der 

optischen Werkstätte von Carl Zeiss (1816 – 1888) tätig, ab 

1875 sogar als stiller Teilhaber. Mit der Theorie der opti-

schen Abbildung im Mikroskop wurde Abbe zum Begründer 

der wissenschaftlichen Optik. Zusammen mit den neuen 

optischen Gläsern von Otto Schott (1851 – 1935) verschaffte 

sie dem Unternehmen Zeiss einen bedeutenden technologischen Vorsprung. Bei der Grün-

dung des „Glastechnischen Laboratoriums Schott & Genossen“ zählte Abbe wie Zeiss zu 

den „Genossen“. Nach dem Tod von Zeiss gründete Ernst Abbe 1889 die Carl-Zeiss-Stif-

tung, um die Unternehmen Zeiss und Schott unabhängig von Eigentümerinteressen dauer-

haft zu sichern und den Mitarbeitern ein hohes Maß an persönlicher, sozialer und wirtschaft-

licher Sicherheit zu bieten. Das von Abbe 1896 herausgegebene Stiftungsstatut gehört zu 

den bedeutendsten Dokumenten der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Es ge-

währte  den Mitarbeitern beider Unternehmen erhöhten Kündigungsschutz, bezahlten 

Urlaub, Krankengeld, Gewinnbeteiligung, betriebliche Altersversorgung und Arbeiter-

vertretungen. Die für die damalige Zeit ungewöhnlichen sozialen Rechte fanden später in 



Deutschland Eingang in die allgemeine Sozialgesetzgebung und in tarifvertragliche Rege-

lungen.

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