Ernst Thälmann Reden und Aufsätze
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Die Kandidatur Thälmann ist keine Personenkandidatur, sondern die Klassenkandidatur der
Kommunistischen Partei. Für eine solche Demagogie, zum Kampf gegen die revolutionäre Partei aufzufordern und zu gleicher Zeit zu sagen: Stimmt für die Kandidatur dieser Partei! - dafür sind ehrliche Arbeiter nicht zu haben. Eine solche demagogische Parole soll nur dazu dienen, die konterrevolutionäre Rolle der SAP und ihrer Führer zu verschleiern und in Wirklichkeit die Parole der Sozialfaschisten für Hindenburg zu unterstützen. Wir reichen den SAP-Arbeitern die Hand. Zweifelsohne gibt es zahlreiche, ehrliche Arbeiter in ihren Reihen, die wirklich für die Sache des Sozialismus und der proletarischen Revolution kämpfen wollen! Aber müssen diese Arbeiter nicht selbst einen Ekel empfinden, wenn sie sehen, daß ihre Partei ein Sammelbecken für alle schmutzigen Überläufer aus dem revolutionären Lager, für alle Renegaten, für alle Verräter an der proletarischen Sache ist? Auf dem sogenannten SAP- Parteitag in Berlin sah man diese ganzen bankrotten Gestalten aufmarschieren, die die Kommunistische Partei wegen ihres Klassenverrats Teufel gejagt hat. Sie wollen jetzt gemeinsam mit den Rosenfeld, Eckstein und Ziegler auf den Schultern der SAP-Arbeiter politische Geschäfte machen. Jeder klassenbewußte Arbeiter in den Reihen der SAP muß erkennen: Es gibt nur eine Partei der proletarischen Revolution, es gibt nur eine Partei des revolutionären Klassenkampfes - das ist die Weltpartei des Kommunismus, das ist in Deutschland die KPD! Für uns Kommunisten gibt es keine Gemeinschaft mit den bankrotten demagogischen SAP- Führern, den Seydewitz, Rosenfeld, Eckstein und Ziegler, die gegen die KPD, die gegen die RGO und gegen, die Sowjetunion hetzen und sich zugleich ein „linkes“ Mäntelchen umzuhängen versuchen. Aber wir sind jederzeit bereit, mit jedem ehrlichen Arbeiter aus den Reihen der SAP und SPD gemeinsame Sache im Kampf zu machen, wenn er seinerseits bereit ist, Schulter an Schulter mit uns gegen die kapitalistische Ausplünderung und den Faschismus zu kämpfen, wenn er an Streiks, Erwerbslosenaktionen, Mieterstreiks oder am Kampf gegen die Wuchersteuern teilzunehmen bereit ist. Diesen Arbeitern bieten wir brüderlich und kameradschaftlich unsere Hand. Wir stellen ihnen nicht die Bedingung, daß sie das Mitgliedsbuch der Kommunistischen Partei haben müssen, sofern sie nur bereit sind, gegen den Klassenfeind zu kämpfen. Denn wir sind sicher: Im praktischen Kampf, Seite an Seite mit den Kommunisten, werden diese Arbeiter am schnellsten selber begreifen, daß ihr Platz nicht nur in der roten Einheitsfront mit der Kommunistischen Partei ist, sondern direkt in den Reihen der Kommunistischen Partei sein muß. Wir rufen den revolutionären klassenbewußten Arbeitern in der SAP zu: Macht Schluß mit euren verräterischen Führern, die die Einheitsfront sabotieren, die am liebsten sogar die Erwerbslosenbewegung spalten oder verwässern möchten, die euch jahrelang irregeführt haben, als ihr noch in der SPD wart, und die euch heute irreführen, indem sie die SAP gründeten! Wenn die SPD für sich den traurigen Ruhm in Anspruch nimmt, „Arzt“ des Kapitalismus zu sein, dann sind die Seydewitz, Rosenfeld, Eckstein und Ziegler die Leibärzte der bankrotten SPD, die Leibärzte des Sozialfaschismus! Mit ihren Betrugsmanövern wollen sie die klassenbewußten Arbeiter vom Übertritt zur Kommunistischen Partei abhalten und den Vormarsch der KPD hemmen. Diese SAP-Führer entlarven sich am besten durch ihre Hetze gegen den roten Volksentscheid, den die Kommunistische Partei gegen das Preußen der Severing und Grzesinski durchgeführt hat. Der rote Volksentscheid war ein wichtiger prinzipieller Vorstoß gegen das Betrugsmanöver der SPD mit dem „kleineren Übel“. Indem die SAP-Führer noch heute nachträglich gegen den roten Volksentscheid in ihrer Presse hetzen und die KPD deshalb gemeinsam mit den brandlerischen Renegaten und Klassenverrätern verleumden, zeigen sie, daß die SAP nichts ist als eine Filiale der Sozialdemokratie, deren Politik in Wirklichkeit im Dienste der Braun-Severing, der Zörgiebel-Grzesinski, der preußischen Machthaber steht. Wir schmieden die Einheit der Arbeiterklasse Wir rufen den SAP-Arbeitern wie den sozialdemokratischen Arbeitern zu: Brecht mit euren klassenverräterischen Führern, überwindet alle Spaltungs- und Zersplitterungsmanöver der gewerbsmäßigen Feinde der Arbeiterbewegung und kämpft mit uns für die revolutionäre Einheitsfront des Proletariats! Die Einheit der deutschen Arbeiterklasse kann nur auf dem Boden der revolutionären Theorie und Praxis erwachsen, wie sie Marx, Engels und Lenin uns gelehrt haben. Die Einheit der deutschen Arbeiterklasse kann nur unter Führung der einzigen Arbeiterpartei, der einzigen revolutionären Klassenpartei des deutschen Proletariats erstehen, unter der Führung der Partei, für die Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg und zahllose andere Revolutionäre gefallen sind. Die Einheit der deutschen Arbeiterklasse kann nur erwachsen auf Grund des Programms der proletarischen Revolution, des Programms des Kampfes für ein freies sozialistisches Rätedeutschland, für die Diktatur des Proletariats nach dem heroischen Beispiel der Sowjetunion! Die Einheit des deutschen Proletariats kann nur erwachsen unter dem Banner der Kommunistischen Internationale! Das ist es, was wir ganz besonders hier in Breslau, in der Hochburg der SAPD, immer von neuem den Arbeitergenossen der SAP zu sagen haben. Die Polizeipraxis der SPD Und nun einige Worte zur SPD: Seit 1918 regiert die Sozialdemokratie in Preußen. Seit 1918 hatte sie hier Gelegenheit zu zeigen, was sie kann. Und was hat sie gezeigt? Preußen ist heute der Hort der finsteren Reaktion in Deutschland. In Preußen wurde von einem sozialdemokratischen Polizeipräsidenten der 1. Mai verboten, was nicht einmal die schwarzweißrote Ordnungszelle Bayern wagte. In Preußen sind unter den Kugeln der Polizei allein im Jahre 1929 in den Maitagen in Berlin 33 Arbeiter und Arbeiterinnen gefallen. In Preußen sind im Jahre 1930 von der Polizei des Sozialdemokraten Severing 43 Arbeiter, im Jahre 1929 sogar 54 Arbeiter, und in diesem Jahr ebenfalls weitere Arbeiter erschossen worden. Noch niemals wurde in allen diesen Jahren irgendein Nationalsozialist, irgendein Faschist von dieser Polizei des Sozialdemokraten Severing erschossen. Muß diese einfache Tatsache nicht jedem sozialdemokratischen Arbeiter zu denken geben? Wir Kommunisten sagen nicht nur, daß Preußen unter der Regierung der SPD ein Hort der Reaktion ist, sondern beweisen es mit Tatsachen! Nehmen wir den Etat der Preußenregierung für 1932. Alle Ausgaben werden eingeschränkt. Aber der Polizeietat der Schupo ist um 10 Millionen Mark erneut gesteigert worden. Kommen diese Gelder etwa der Masse der unteren Polizeibeamten zugute? Nein, ihre Gehälter werden ebenso abgebaut und auf Stottern gezahlt, wie alle Beamten- und Angestelltengehälter des preußischen Staates. Aber für neue Nahkampfmittel ist der Etat um 200000 Mark erhöht worden. Nicht umsonst hat der sozialdemokratische Führer in Preußen, Herr Heilmann, den traurigen Satz ausgesprochen: „Die Polizei muß im Schießen unbedingt noch besser ausgebildet werden als bisher.“ Für Polizeihunde gibt man 460000 Mark im Etat aus. Für einen Polizeihund zahlt der preußische Staat 54,15 Mark monatlich, für ein Schupopferd monatlich 46,83 Mark und für ein Proletarierkind monatlich ganze 5 Pfennig. Spitzelsystem gegen KPD „notwendig“ Hat doch der heutige Berliner Polizeipräsident Grzesinski als preußischer Innenminister in Düsseldorf 1929 die Notwendigkeit des Spitzelsystems gegenüber der revolutionären Arbeiterschaft offen verteidigt. Nicht umsonst schreibt der Polizeimajor Kronenberger, Severings Beauftragter im Innenministerium, in der offiziellen Fachzeitschrift der Polizei: „Die Polizei muß sich des Gases bemächtigen - das ist das Gebot der Stunde! Wer den Erfolg will, muß auch die Mittel wollen! Eingeführt werden soll Tränengas, vielleicht auch Blendgas, das aus Gaspistolen oder kleinen, füllfederähnlichen Röhren abgeschossen, oder aus sogenannten Gastöpfen abgeblasen werden soll. Es dringt selbst durch Mauerwerk hindurch und macht den Gegner vollkommen kampfunfähig. Ob es wahr ist, daß durch die Anwendung des Gases keine körperlichen Schäden entstehen, muß bezweifelt werden. Das Polizeigas wird eingeführt werden und die Polizei wird eine gefährliche Waffe mehr haben.“ So ist es kein Wunder, daß in Preußen, während der „alte Polizeistaat“ in wilhelminischen Zeiten jährlich 103 Millionen Mark für die Polizei ausgab, heute unter Braun und Severing über 400 Millionen Mark für die Polizei ausgegeben werden. Es ist heute eine Selbstverständlichkeit im Preußen der Braun-Severing-Regierung, daß die Polizei bei allen Wirtschaftskämpfen zugunsten der Unternehmer eingesetzt wird. Vor dem Krieg hatte einmal ein sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter über den Einsatz der Polizei bei Streiks eine sehr wichtige Feststellung gemacht. Es war bei der Beratung des Vereinsgesetzes im Reichstag, am 8. April 1908, vor einem knappen Vierteljahrhundert. Damals erklärte dieser SPD-Reichstagsabgeordnete: „Wir können bei jeder großen Streikbewegung bemerken, daß, wenn Pickelhauben auf dem Plan erscheinen, dann sofort Ruhe und Ordnung in Frage gestellt wird.“ Wißt ihr, wer das gesagt hat? Es war der frühere Metallarbeiter Karl Severing, der heutige Polizeiminister von Preußen! Muß nicht jedem sozialdemokratischen Arbeiter das Grauen ankommen, wenn er sich an die sozialistischen Traditionen der deutschen Arbeiterklasse erinnert, an solche Arbeiterführer wie August Bebel und Wilhelm Liebknecht, die gegenüber dem Revisionismus nicht immer die revolutionäre Klarheit des Marxismus verfochten, die den Reformisten, den Opportunisten große Konzessionen machten, aber doch niemals ins Lager der Bourgeoisie überliefen? Wir Kommunisten fragen die SPD-Arbeiter: Könnt ihr euch vorstellen, daß die revolutionären Führer der deutschen Sozialdemokratie aus der Zeit des Sozialistengesetzes heute Notverordnungen erlassen, ein Konkordat mit dem Zentrum abschließen oder die Arbeiter gar zur Wahl des kaiserlichen Feldmarschalls von Hindenburg auffordern könnten? Könnt ihr euch August Bebel vorstellen, wie er für Hindenburg Propaganda macht? Das ist unmöglich. So unmöglich wie diese Vorstellung ist, so wenig hat die heutige SPD irgend etwas mit einer Arbeiterpartei, mit einer sozialistischen Partei gemein. Die Sozialdemokratie und ihre verschiedenen „linken“ Ableger, die SAP oder die Brandleristen oder Trotzkisten, gehören auf Tod und Leben zur Front der Bourgeoisie, zur Front des Kapitalismus, zur Front des Faschismus! Die Hindenburgparole der SPD ist eine faschistische Parole! Wer Hindenburg wählt, stimmt für die Faschisierung Deutschlands! Wer Hindenburg wählt, stimmt für die Notverordnungspolitik! Wer Hindenburg wählt, hilft dem Hitlerfaschismus! Schmutziger Massenbetrag der SPD Der kapitalistische Staat hat Millionen und Milliarden, die mit Hilfe der Notverordnungen aus den Werktätigen herausgepumpt wurden, dazu benutzt, die pleitegehenden Fabriken, Banken und Konzerne zu sanieren. Die betrügerische sozialdemokratische Führerschaft wagt es, diese Milliardengeschenke an das Privatkapital auf Kosten der Steuerzahler den Massen als eine „neue Ära des Staatskapitalismus“ auszugeben. Ja, Herr Hilferding, der Theoretiker der SPD, nennt sogar die vierte Notverordnung „ein Stück Sozialismus“. Wir danken für diese Art „Sozialismus“. Einen schmutzigeren Massenbetrug als dieses neueste Manöver der Sozialdemokratie kann man sich schwerlich vorstellen. Die SPD und Nazis verteidigen das kapitalistische System. Ihr Ziel ist es, dieses System zu erhalten. Hindenburg wie Hitler - die Kandidaten der Bourgeoisie die übrig geblieben sind, vertreten gleichermaßen das kapitalistische System. Wer für sie stimmt, der stimmt für den Hunger der Massen, für die Mißwirtschaft der Privatkapitalisten, für die Stillegung der Fabriken, für den Lohnraub, dafür, daß Millionen aufs Straßenpflaster fliegen, dafür, daß ihnen die Unterstützungen gekürzt werden, für Notverordnungen, für schrankenloses Massenelend und schrankenlose faschistische Reaktion! Aber mehr als das: Wer für Hitler und Hindenburg stimmt, der stimmt für den imperialistischen Krieg, für dieses ruchloseste Verbrechen der internationalen Kapitalisten und auch der deutschen Bourgeoisie. Was hat der räuberische Überfall des japanischen Imperialismus bisher an blutigen Opfern gekostet? Die chinesischen Behörden veröffentlichen bisher folgende Verlustliste: 6060 Zivilpersonen getötet, 10400 vermißt, 2000 schwer verwundet, die Wohnungen von fast einer halben Million Menschen zerstört, 160000 völlig ohne Obdach, rund eine Million Arbeiter erwerbslos. Die Zahl der getöteten und verwundeten Soldaten wird geheimgehalten. Dieses Gemetzel wagte der französische Sozialist Paul Boncour, der erst vor wenigen Wochen seine Mitgliedschaft in der französischen Sozialdemokratie aufgegeben hat, als ein „bedauerliches Mißverständnis“ zu bezeichnen. Was sehen wir in Deutschland? Die Kriegspolitik der deutschen Bourgeoisie äußert sich schon heute an dem fieberhaften Bestreben, an der Konjunktur der Kriegsrüstungen des Weltimperialismus teilzunehmen. Wir erleben schon wieder die Anfänge jener Rüstungskonjunktur, die wir aus der Zeit der Kriegsgewinnlerei kennen, wo jeder Fabrikant seinen Betrieb auf Munitionsfabrikation und sonstiges Kriegsmaterial umstellte. Die Verteidigung der Sowjetunion ist eine Pflicht der internationalen Solidarität auf Grund der klassenmäßigen Verbundenheit der Proletarier aller Länder! Die Verteidigung der Sowjetunion ist damit zugleich ein Akt der unmittelbaren Selbstverteidigung des deutschen Proletariats, wie des Proletariats aller Länder! Die Sowjetunion ist das Bollwerk des internationalen Proletariats. Ihre bloße Existenz ist der wichtigste Rückhalt, den das Proletariat in allen kapitalistischen Ländern gegenüber den Ausbeutern und der faschistischen Reaktion besitzt. Die Sowjetunion ist der Hort für die Politik des Friedens. Sie allein kämpft für eine wirkliche Abrüstung, die nur erreicht werden wird mit der Überwindung des kapitalistischen Systems. Wenn wir die heutige Lage der Sowjetunion betrachten und uns zurückerinnern an das, was die Bourgeoisie und Sozialdemokratie vor 14 Jahren über die Sowjetunion schrieben, so wird uns völlig klar, mit welchen frechen und betrügerischen Methoden die Kapitalisten und ihre Lakaien nach dem Kriege die Massen vom Weg zum Sozialismus abzuhalten versucht haben. Damals erklärte man mit allen Mitteln der wüstesten Greuelpropaganda, daß der Bolschewismus Chaos bringe. Und heute? Wer könnte heute eine so wahnsinnige und verlogene Behauptung noch aufstellen? Heute zeigt sich ja, daß das Chaos nicht vom Bolschewismus, sondern umgekehrt durch das kapitalistische System produziert wurde. Heute zeigen sich in allen kapitalistischen Ländern Anarchie und chaotische Zustände, Fäulnis der Wirtschaft, Stillegung und Zerschlagung der Produktion, Millionen von Erwerbslosen und Millionen Kurzarbeiter. In dem einzigen Lande aber, wo der Bolschewismus am Ruder ist, wo wir Kommunisten regieren, in der Sowjetunion, dem Lande der proletarischen Diktatur - dort gibt es kein Chaos, keine Anarchie, keine Krise, sondern den grandiosen sozialistischen Aufbau mit seinen Triumphen in Stadt und Land, mit seinen gigantischen Industriewerken, die die Höchstleistungen der kapitalistischen Technik in den Schatten stellen, mit seinen gewaltigen Getreidefabriken, die den Triumph des Sozialismus in der Landwirtschaft erhärten. Dort gibt es, trotzdem noch große Schwierigkeiten zu überwinden sind, keine Erwerbslosen, keinen Lohnraub, kein Kinderelend, keinen Zerfall und Rückgang, sondern unablässigen Vormarsch und Aufstieg! Man hat uns Kommunisten früher häufig vorgeworfen, wir seien eine „negative Partei“, die nur „kritisieren“, aber nichts positives leisten könne. Heute treten wir vor die Bourgeoisie und vor die Sozialdemokratie, wie vor die Hitlerpartei und fragen diese Parteien: Wo sind eure Leistungen? Was habt ihr Positives zuwege gebracht? Den Hunger der Massen, die ungeheuerliche Mißwirtschaft, das kapitalistische Chaos, die Knechtschaft und den Krieg - das habt ihr fertig gebracht! Für solche „positiven Leistungen“ bedanken wir uns! Damit wollen wir Kommunisten nicht konkurrieren. Wo Kommunisten regieren, da gibt es keine Krise, keine Knechtschaft, keine Kriegspolitik! Auf einem Sechstel der Erde haben wir reinen Tisch gemacht mit dem kapitalistischen Ausbeutergesindel und seinen Handlangern! Das gefällt den Millionären nicht. Das gefällt den SPD- und ADGB-Führern nicht. Das gefällt den Nazigenerälen und dem deutschen Kronprinzen nicht. Das gefällt nicht Herrn Hindenburg und nicht Herrn Hitler! Aber euch, den ausgebeuteten Arbeitern, den ausgehungerten Erwerbslosen, den darbenden Arbeiterinnen in der Textilindustrie, den geknechteten Jungproletariern - ich denke, euch wird es gefallen, was wir in Rußland getan haben, und noch mehr gefallen, wenn wir das gleiche Handwerk in Deutschland betreiben werden! Allen, die noch nicht verstanden haben, sei es mit größter Schärfe gesagt: Wir deutschen Kommunisten sind entschlossen, nicht eher zu ruhen und zu rasten, als bis auch in Deutschland die Ketten zerbrochen sind, die das Proletariat und die Werktätigen an das fluchwürdige System der kapitalistischen Lohnsklaverei und der imperialistischen Tributsklaverei fesseln! Unser Programm in diesem Wahlkampf ist klar und unzweideutig: Das Regierungsprogramm der deutschen Arbeiterklasse! Wenn wir ans Ruder kommen, gestützt auf den Willen der Millionen Proletarier in Stadt und Land, dann sind wir entschlossen, die Macht nie wieder aus unseren Händen zu geben! Dann sind wir entschlossen, dieses Land, das heute mit Hilfe der SPD und der Hitlerpartei von den kapitalistischen Räubern und Fronvögten des internationalen Finanzkapitals verwüstet, geknechtet und in eine Hölle verwandelt wird, umzuwandeln in ein Land der sozialistischen Arbeit und des sozialistischen Aufstiegs. Die Fabriken, die heute von den Kapitalisten abgebrochen, geschlossen und versteigert werden - wir werden sie in Betrieb setzen, aber ohne Kapitalisten, ohne Generaldirektoren, ohne Dividendenschlucker und Aktionäre, ohne die faschistische Meute! Die Bergwerke, die großen Güter, die Werften, die Dampferlinien - heute alles Privateigentum einer kleinen Clique kapitalistischer Schmarotzer - werden wir in den Besitz der Allgemeinheit des werktätigen Volkes unter der Hegemonie des Proletariats überführen! Wir werden die Kapitalisten entschädigungslos enteignen! Wir werden die Großgrundbesitzer, die heute stets über ihr elendes Los klagen, obwohl sie Millionen und Abermillionen an Subventionen aus den Groschen der Steuerzahler beziehen, entschädigungslos von diesem ihrem „Elend“ befreien, indem wir ihre Güter teils unter die Masse der landarmen Bauern aufteilen, teils in sozialistische Güter des proletarischen Staates verwandeln! So werden wir die vom Kapitalismus verwüstete Produktion wieder in Gang setzen und damit Millionen von Erwerbslosen Arbeit und Brot verschaffen! Arbeit und Brot für die Millionen Erwerbslosen - das ist die erste und dringlichste Aufgabe, die die kommende Räteregierung eines sozialistischen Deutschland lösen wird! Eine zweite Frage ist die Wohnungsfrage. Wir werden aus den Villen und Palästen der Bourgeoisie die heutigen Inhaber, die kapitalistischen Schmarotzer verjagen und arbeitende Menschen einquartieren. Für die Generaldirektoren, für die Krupp, Thyssen, Klöckner, Bosch und Duisberg, für den Exkronprinzen ist Platz genug in den Obdachlosenasylen! Wenn wir Kommunisten die Macht übernehmen, dann werden wir gemeinsam mit den heute noch sozialdemokratischen Arbeitern und gemeinsam mit zahllosen Werktätigen, die heute noch auf die soziale und nationale Demagogie des Hitlerfaschismus hineinfallen und denen wir die Augen öffnen müssen, den Faschismus in Deutschland mit Stumpf und Stiel ausrotten. Die faschistische Mordpest werden wir ausbrennen wie eine Eiterbeule! Die Waffen werden sich in den Händen des Proletariats befinden. Keine Reichswehr, sondern eine Rote Armee, keine Schupo, sondern eine Arbeitermiliz - das wird die bewaffnete Macht sein, die der Aufrechterhaltung und Sicherung der proletarischen Diktatur und ihrer revolutionären Errungenschaften und die damit wirklich den Millionenmassen des arbeitenden Volkes in Stadt und Land dient! Was wir in unserem Freiheitsprogramm vom August 1930 ausgesprochen und jetzt in der Deklaration unseres Zentralkomitees wiederholt haben, das werden wir in die Tat umsetzen: Das freie sozialistische Rätedeutschland wird das Versailler System der Knechtschaft und Download 5.05 Kb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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