Faust Der Tragödie erster Teil Zueignung


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Bog'liq
Faust

Der Erzbischof
(tritt auf).
Kaiser.
Wenn ein Gewölbe sich dem Schlußstein anvertraut,
Dann ist’s mit Sicherheit für ewige Zeit erbaut.
Du siehst vier Fürsten da! Wir haben erst erörtert,
Was den Bestand zunächst von Haus und Hof befördert.
Nun aber, was das Reich in seinem Ganzen hegt,
Sey, mit Gewicht und Kraft, der Fünfzahl auferlegt.
An Ländern sollen sie vor allen andern glänzen,
Deßhalb erweitr’ ich gleich jetzt des Besitzthums Gränzen,
Vom Erbtheil jener die sich von uns abgewandt.
Euch Treuen sprech’ ich zu so manches schöne Land,
Zugleich das hohe Recht euch, nach Gelegenheiten,
Durch Anfall, Kauf und Tausch in’s Weitre zu verbreiten;


Dann sey bestimmt vergönnt, zu üben ungestört
Was von Gerechtsamen euch Landesherrn gehört.
Als Richter werdet ihr die Endurtheile fällen,
Berufung gelte nicht von euern höchsten Stellen.
Dann Steuer, Zins und Beth’, Lehn und Geleit und Zoll,
Berg-, Salz- und Münzregal euch angehören soll.
Denn meine Dankbarkeit vollgültig zu erproben,
Hab’ ich euch ganz zunächst der Majestät erhoben.
Erzbischof.
Im Namen aller sey dir tiefster Dank gebracht,
Du machst uns stark und fest und stärkest deine Macht.
Kaiser.
Euch Fünfen will ich noch erhöht’re Würden geben.
Noch leb’ ich meinem Reich und habe Lust zu leben;
Doch hoher Ahnen Kette zieht bedächtigen Blick
Aus rascher Strebsamkeit in’s Drohende zurück.
Auch werd’ ich, seiner Zeit, mich von den Theuren trennen,
Dann sey es eure Pflicht den Folger zu ernennen.
Gekrönt erhebt ihn hoch auf heiligen Altar,
Und friedlich ende dann was jetzt so stürmisch war.
Erzcanzler.
Mit Stolz in tiefster Brust, mit Demuth an Gebärde,
Stehn Fürsten dir gebeugt, die ersten auf der Erde.
So lang das treue Blut die vollen Adern regt,
Sind wir der Körper den dein Wille leicht bewegt.
Kaiser.
Und also sey, zum Schluß, was wir bisher bethätigt
Für alle Folgezeit durch Schrift und Zug bestätigt.
Zwar habt ihr den Besitz als Herren völlig frei,
Mit dem Beding jedoch, daß er untheilbar sey.
Und wie ihr auch vermehrt was ihr von uns empfangen,
Es soll’s der ält’ste Sohn in gleichem Maß erlangen.


Erzcanzler.
Dem Pergament alsbald vertrau’ ich wohlgemuth,
Zum Glück dem Reich und uns, das wichtigste Statut;
Reinschrift und Sieglung soll die Canzeley beschäft’gen.
Mit heiliger Signatur wirst du’s, der Herr, bekräft’gen.

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