Faust Der Tragödie erster Teil Zueignung
Lamien. Verdienst du’s besser? dünk' es nicht. Mephistopheles
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Faust
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Lamien.
Verdienst du’s besser? dünk' es nicht. Mephistopheles. Die Kleine möcht’ ich mir verpfänden... Lacerte schlüpft mir aus den Händen! Und schlangenhaft der glatte Zopf. Dagegen faß’ ich mir die Lange... Da pack’ ich eine Thyrsusstange! Den Pinienapfel als den Kopf. Wo will’s hinaus?... Noch eine Dicke, An der ich mich vielleicht erquicke; Zum letztenmal gewagt! Es sey! Recht quammig, quappig, das bezahlen Mit hohem Preis Orientalen… Doch ach! der Bovist platzt entzwey! Lamien. Fahrt auseinander, schwankt und schwebet Blitzartig, schwarzen Flugs, umgebet Den eingedrungnen Hexensohn! Unsichre schauderhafte Kreise! Schweigsamen Fittichs, Fledermäuse; Zu wohlfeil kommt er doch davon. Mephistopheles (sich schüttelnd). Viel klüger, scheint es, bin ich nicht geworden; Absurd ist’s hier, absurd im Norden, Gespenster hier wie dort vertrackt, Volk und Poeten abgeschmackt. Ist eben hier eine Mummenschanz, Wie überall ein Sinnentanz. Ich griff nach holden Maskenzügen Und faßte Wesen daß mich’s schauerte… Ich möchte gerne mich betrügen, Wenn es nur länger dauerte. (Sich zwischen dem Gestein ver[irren]d.) Wo bin ich denn? Wo will’s hinaus? Das war ein Pfad, nun ist’s ein Graus. Ich kam daher auf glatten Wegen, Und jetzt steht mir Geröll entgegen. Vergebens klettr’ ich auf und nieder, Wo find’ ich meine Sphinxe wieder? So toll hätt’ ich mir’s nicht gedacht, Ein solch Gebirg in Einer Nacht! Das heiß’ ich frischen Hexenritt, Die bringen ihren Blocksberg mit. Oreas (vom Naturfels). Herauf hier! Mein Gebirg ist alt, Steht in ursprünglicher Gestalt. Verehre schroffe Felsensteige, Des Pindus letztgedehnte Zweige. Schon stand ich unerschüttert so Als über mich Pompejus floh. Daneben, das Gebild des Wahns, Verschwindet schon beim Krähn des Hahns. Dergleichen Mährchen seh’ ich oft entstehn Und plötzlich wieder untergehn. Mephistopheles. Sey Ehre dir, ehrwürdiges Haupt! Von hoher Eichenkraft umlaubt. Der allerklarste Mondenschein Dringt nicht zur Finsterniß herein. – Doch neben am Gebüsche zieht Ein Licht das gar bescheiden glüht. Wie sich das alles fügen muß! Fürwahr! es ist Homunculus. Woher des Wegs, du Kleingeselle? Homunculus. Ich schwebe so von Stell’ zu Stelle Und möchte gern im besten Sinn entstehn, Voll Ungeduld mein Glas entzwey zu schlagen; Allein was ich bisher gesehn Hinein da möcht’ ich mich nicht wagen. Nur, um dir’s im Vertraun zu sagen: Zwey Philosophen bin ich auf der Spur, Ich horchte zu, es hieß: Natur! Natur! Von diesen will ich mich nicht trennen, Sie müssen doch das irdische Wesen kennen; Und ich erfahre wohl am Ende Wohin ich mich am allerklügsten wende. Mephistopheles. Das thu’ auf deine eigne Hand. Denn, wo Gespenster Platz genommen, Ist auch der Philosoph willkommen. Damit man seiner Kunst und Gunst sich freue, Erschafft er gleich ein Dutzend neue. Wenn du nicht irrst, kommst du nicht zu Verstand. Willst du entstehn, entsteh’ auf eigne Hand! Download 1.18 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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