Faust Der Tragödie erster Teil Zueignung
Am obern Peneios wie zuvor
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Faust
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- Erdbeben. Sirenen.
Am obern Peneios wie zuvor.
Sirenen. Stürzt euch in Peneios Fluth! Plätschernd ziemt es da zu schwimmen, Lied um Lieder anzustimmen, Dem unseligen Volk zu gut. Ohne Wasser ist kein Heil! Führen wir mit hellem Heere Eilig zum ägäischen Meere, Würd’ uns jede Lust zu Theil. Erdbeben. Sirenen. Schäumend kehrt die Welle wieder, Fließt nicht mehr im Bett darnieder; Grund erbebt, das Wasser staucht, Kies und Ufer berstend raucht. Flüchten wir! Kommt alle, kommt! Niemand dem das Wunder frommt. Fort! ihr edlen frohen Gäste Zu dem seeisch heitern Feste, Blinkend, wo die Zitterwellen, Ufernetzend, leise schwellen; Da wo Luna doppelt leuchtet, Uns mit heiligem Thau befeuchtet. Dort ein freibewegtes Leben, Hier ein ängstlich Erde-Beben; Eile jeder Kluge fort! Schauderhaft ist’s um den Ort. Seismos (in der Tiefe brummend und polternd). Einmal noch mit Kraft geschoben, Mit den Schultern brav gehoben! So gelangen wir nach oben, Wo uns alles weichen muß. Sphinxe. Welch ein widerwärtig Zittern, Häßlich grausenhaftes Wittern! Welch ein Schwanken, welches Beben, Schaukelnd Hin- und Wiederstreben! Welch unleidlicher Verdruß! Doch wir ändern nicht die Stelle, Bräche los die ganze Hölle. Nun erhebt sich ein Gewölbe Wundersam. Es ist derselbe, Jener Alte, längst Ergraute, Der die Insel Delos baute, Einer Kreisenden zu Lieb’ Aus der Wog’ empor sie trieb. Er, mit Streben, Drängen, Drücken, Arme straff, gekrümmt den Rücken, Wie ein Atlas an Gebärde, Hebt er Boden, Rasen, Erde, Kies und Gries und Sand und Letten, Unsres Ufers stille Betten. So zerreißt er eine Strecke Quer des Thales ruhige Decke. Angestrengtest, nimmer müde, Kolossal-Karyatide, Trägt ein furchtbar Steingerüste, Noch im Boden bis zur Büste; Weiter aber soll’s nicht kommen, Sphinxe haben Platz genommen. Seismos. Das hab’ ich ganz allein vermittelt, Man wird mir’s endlich zugestehn: Und hätt’ ich nicht geschüttelt und gerüttelt, Wie wäre diese Welt so schön? – Wie ständen eure Berge droben In prächtig-reinem Aetherblau, Hätt’ ich sie nicht hervorgeschoben Zu mahlerisch-entzückter Schau! Als, Angesichts der höchsten Ahnen, Der Nacht, des Chaos, ich mich stark betrug Und, in Gesellschaft von Titanen, Mit Pelion und Ossa als mit Ballen schlug. Wir tollten fort in jugendlicher Hitze, Bis überdrüssig, noch zuletzt Wir dem Parnaß, als eine Doppelmütze, Die beiden Berge frevelnd aufgesetzt... Appollen hält ein froh Verweilen Dort nun mit seliger Musen Chor. Selbst Jupitern und seinen Donnerkeilen Hob ich den Sessel hoch empor. Jetzt so, mit ungeheurem Streben, Drang aus dem Abgrund ich herauf, Und fordre laut, zu neuem Leben, Mir fröhliche Bewohner auf. Sphinxe. Uralt müßte man gestehen Sey das hier Emporgebürgte, Hätten wir nicht selbst gesehen Wie sich’s aus dem Boden würgte. Bebuschter Wald verbreitet sich hinan, Noch drängt sich Fels auf Fels bewegt heran; Ein Sphinx wird sich daran nicht kehren: Wir lassen uns im heiligen Sitz nicht stören. Greife. Gold in Blättchen, Gold in Flittern Durch die Ritzen seh’ ich zittern. Laßt euch solchen Schatz nicht rauben; Imsen auf! es auszuklauben. Download 1.18 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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