Faust Der Tragödie erster Teil Zueignung


Erzbischof. Als Canzler fördr’ ich nun Schluß und Formalität. Kaiser


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Faust

Erzbischof.
Als Canzler fördr’ ich nun Schluß und Formalität.
Kaiser.
Ein förmlich Document, der Kirche das zu eignen,


Du legst es vor, ich will’s mit Freuden unterzeichnen.
Erzbischof
(hat sich beurlaubt, kehrt aber beim Ausgang wieder um).
Dann widmest du zugleich dem Werke, wie’s entsteht,
Gesammte Landsgefälle: Zehnten, Zinsen, Beth’,
Für ewig. Viel bedarf’s zu würdiger Unterhaltung,
Und schwere Kosten macht die sorgliche Verwaltung.
Zum schnellen Aufbau selbst auf solchem wüsten Platz,
Reichst du uns einiges Gold aus deinem Beuteschatz.
Daneben braucht man auch, ich kann es nicht verschweigen,
Entferntes Holz und Kalk und Schiefer und dergleichen.
Die Fuhren thut das Volk, vom Predigtstuhl belehrt,
Die Kirche segnet den der ihr zu Diensten fährt.
(Ab.)
Kaiser._Die_Sünd’_ist_groß_und_schwer_womit_ich_mich_beladen,_Das_leidige_Zaubervolk_bringt_mich_in_harten_Schaden._Erzbischof'>Kaiser.
Die Sünd’ ist groß und schwer womit ich mich beladen,
Das leidige Zaubervolk bringt mich in harten Schaden.
Erzbischof
(abermals zurückkehrend mit tiefster Verbeugung).
Verzeih’, o Herr! Es ward dem sehr verrufnen Mann
Des Reiches Strand verliehn; doch diesen trifft der Bann,
Verleihst du reuig nicht der hohen Kirchenstelle
Auch dort den Zehnten, Zins und Gaben und Gefälle.
Kaiser
(verdrießlich).
Das Land ist noch nicht da, im Meere liegt es breit.
Erzbischof.
Wer’s Recht hat und Geduld für den kommt auch die Zeit.
Für uns mög’ Euer Wort in seinen Kräften bleiben!
Kaiser (
allein
).
So könnt’ ich wohl zunächst das ganze Reich verschreiben.
Fünfter Act.


Offene Gegend.
Wandrer.
Ja! sie sind’s die dunkeln Linden,
Dort, in ihres Alters Kraft.
Und ich soll sie wieder finden,
Nach so langer Wanderschaft!
Ist es doch die alte Stelle,
Jene Hütte, die mich barg,
Als die sturmerregte Welle
Mich an jene Dünen warf!
Meine Wirthe möcht’ ich segnen,
Hülfsbereit, ein wackres Paar,
Das, um heut mir zu begegnen,
Alt schon jener Tage war.
Ach! das waren fromme Leute!
Poch’ ich? ruf’ ich? – Seyd gegrüßt!
Wenn, gastfreundlich, auch noch heute
Ihr des Wohlthuns Glück genießt.
Baucis
(Mütterchen, sehr alt).
Lieber Kömmling! Leise! Leise!
Ruhe! laß den Gatten ruhn;
Langer Schlaf verleiht dem Greise
Kurzen Wachens rasches Thun.
Wanderer.
Sage, Mutter, bist du’s eben,
Meinen Dank noch zu empfahn,
Was du für des Jünglings Leben
Mit dem Gatten einst gethan?
Bist du Baucis, die, geschäftig,
Halberstorbnen Mund erquickt?


(Der Gatte tritt auf.)
Du Philemon, der, so kräftig,
Meinen Schatz der Fluth entrückt?
Eure Flammen raschen Feuers,
Eures Glöckchens Silberlaut,
Jenes grausen Abenteuers
Lösung war euch anvertraut.
Und nun laßt hervor mich treten,
Schaun das gränzenlose Meer;
Laßt mich knieen, laßt mich beten,
Mich bedrängt die Brust so sehr.
(Er schreitet vorwärts auf der Düne.)

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