Geschichte des Geldes


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Die Geschichte des Geldes

Kontore und Geldwechsler
Im Frühmittelalter war der Handel noch durch reisende Kaufleute geprägt die von Messe zu Messe zogen. Im 13. Jahrhundert wurde der Handel professioneller, damit begann die kommerzielle Revolution. Große Handelshäuser und Zusammenschlüsse wie die Bardi (Adelsgeschlecht), Medici, Spinola, Peruzzi (Handelsgesellschaft), Welser, Fugger, Hanse etc. gründeten Faktoreien in Produktionsgebieten und Absatzmärkten und koordinierten die Handelsaktivitäten von ihrem Kontor aus. Für den Warentraport wurden Fuhrleute und Schiffer beauftragt. Für diese Art des Handels war viel mehr Kapital notwendig, so dass oft Handelsgesellschaften mit vielen Teilhabern gegründet wurden. Weiterhin war eine zuverlässige Buchführung erforderlich, die es dem Handelshaus auch ermöglichte ihren Kredit bis zur Liquiditätsreserve auszuschöpfen. Zu diesem Zweck wurde die doppelte Buchführung erfunden. Mit dem Wechsel (Wertpapier) wurde erstmals ein Bargeldloser Zahlungsverkehr populär, da der beschwerliche und riskante Transport von Münzen mit seinen hohen Transaktionskosten entfiel. Der Wechsel ermöglichte auch das kirchenrechtliche Verbot des Geldverleihs gegen Zins mit Strafen bis hin zum ewigen Höllenfeuer zu umgehen. Da der Wechsel in der Regel verschiedene Münzgebiete überbrückte ließ sich ein „Genuss“ im Wechselkurs verstecken. Beispielsweise herrschte in der Messestadt Brügge im August und September larghezza (Geldüberschuss) wenn die Kaufleute ihren Handel tätigten, während im Juni und Dezember typischerweise strettezza (Knappheit an Geld und Kredit) herrschte. Folglich konnten die Handelshäuser Wechselkurs- und Zinsgewinne machen, indem sie im Juni und Dezember Geld nach Brügge sandten während sie es im August und September abzogen und anderswo arbeiten ließen. Neben den Handelshäusern entstanden auch auf Geldgeschäfte spezialisierte Geldwechsler die zunehmend auch als Geldleiher tätig wurden und so eine Frühform moderner Kreditinstitute darstellten.
Bankwesen
Ab dem 13. Jahrhundert entwickelte sich Buchgeld in Europa zu seiner heutigen Form. Italienische Stadtstaaten wie Venedig, Pisa und Genua waren im Mittelalter ein Bindeglied im Handel zwischen Byzanz und der Levante auf der einen und Wirtschaftszentren an der Nord- und Ostsee auf der anderen Seite. Hierzu zählten Amsterdam, Hamburg und Danzig. Als Zwischenstationen fungierten oberdeutsche Städte wie Augsburg und Nürnberg. Entlang der damaligen Handelsrouten etablierte sich ein System aus Bankhäusern. Diese wechselten ursprünglich Geld auf Tischen im Freien, den sogenannten banchi. In Venedig standen die Geldwechsler auf der Rialtobrücke, in Florenz auf dem Mercato Vecchio und in Brügge auf dem Grote Markt. Neben dem reinen Austausch von Münzen vergaben die Banken Kredite. Begünstigt wurde ihr Geschäft durch eine zunehmende Lockerung des damals vorherrschenden kirchlichen Zinsverbots.
Im 14. und 15. Jahrhundert erlangten italienische Bankiersfamilien wie die Bardi, Peruzzi und Medici aus Florenz durch Geldgeschäfte großen Wohlstand und politischen Einfluss. Im Handel hatten sich zu dieser Zeit bargeldlose Zahlungen etwa in Form von Wechseln durchgesetzt. Geld konnte in einer Bankfiliale auf ein Konto eingezahlt und bei Vorlage eines Dokuments an einem anderen Ort in der lokalen Währung wieder ausbezahlt werden. Dieser Transfer von Buchgeld reduzierte das Risiko von Wertschwankungen wie bei Münzen, Transportkosten und die Gefahr eines Überfalls. Der Mathematiker Luca Pacioli beschrieb in seinem 1494 gedruckten Buch das Prinzip der doppelten Buchführung. Das Werk erschien 1537 in deutscher Sprache. Die doppelte Buchführung bildete fortan den im Bankwesen gängigen Standard.

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