Geschichte des Geldes


Download 281.83 Kb.
bet12/13
Sana05.05.2023
Hajmi281.83 Kb.
#1432269
1   ...   5   6   7   8   9   10   11   12   13
Bog'liq
Die Geschichte des Geldes

Globales Finanzsystem
Nach dem Vorbild der Bank of England schlossen sich im 19./20. Jahrhundert Notenbanken, wie die Banque de France, die Reichsbank und die Banken des FED dem sogenannten Goldstandard an. Sie banden ihre Währungen damit an das Edelmetall. Die Reichsbank war beispielsweise gesetzlich verpflichtet die von ihr ausgegebenen Banknoten gegen Gold zu einem festen Kurs einzutauschen. Zudem musste sie das im Umlauf befindliche Geld zu einem Drittel mit Gold oder Reichskassenscheinen decken. Auf internationaler Ebene waren die Währungen durch verschiedene Mechanismen aneinander gebunden.
Im Ersten Weltkrieg wurde in den kriegführenden Staaten die Noteneinlösungspflicht in Gold aufgehoben. Dies hatte verschiedene Gründe. Um die Kriegskosten ohne Steuererhöhungen und durch ausschließliche Nutzung von Kriegsanleihen finanzieren zu können, brachte beispielsweise die deutsche Reichsregierung viel durch Gold nicht gedecktes Papiergeld aus. Es hätte das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in die Stabilität der Mark untergraben, wenn bekannt geworden wäre, dass in den ersten Tagen des Krieges viele Banknoten in Gold umgetauscht worden wären. Die während des Krieges durch Zwangseingriffe „rückgestaute“ Inflation brach sich nach Ende des Krieges bahn (siehe Deutsche Inflation 1914 bis 1923). Kommunen und Betriebe emittierten damals ihr eigenes Notgeld.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Goldstandard in den meisten Ländern insofern wiederhergestellt, als die Einlösungsverpflichtung der Notenbanken wieder eingeführt wurde. Bei der Ausgabe neuer Zahlungsmittel wurde die Menge der ausgegebenen, neuen Zahlungsmittel an die Regeln des Goldstandards gebunden. Die Reserven der Zentralbanken wurden mittels ausländischer Kredite gedeckt und mit der Bedingung verknüpft, dass die Zentralbanken unabhängige Institutionen zu werden hatten. In den Ländern, in denen eine mäßige Inflation herrschte, gelang die Stabilisierung der eigenen Währung ohne Währungsreform. Dazu gehörten Belgien, Frankreich und Italien. Es konnte dabei jedoch nicht gleichzeitig zur Vorkriegsparität in Gold zurückgekehrt werden. Faktisch bedeutete dies auch hier einen Währungsschnitt, da die Staaten ihre Vorkriegsversprechen zur Einlösung in Gold nicht einhielten. Die Bank of England kehrte nach dem Ersten Weltkrieg zum Goldstandard zurück. Das Vereinigte Königreich hatte in dieser Zeit mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen, die einige Wissenschaftler auf die Wiedereinführung des Goldstandards zurückführen.
In der Weltwirtschaftskrise erwiesen sich unilaterale wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise, insbesondere der Schuldendeflation, unter dem Goldstandard als unmöglich. Die Initiativen zur Ausweitung der Geldmenge und/oder zu antizyklischer Fiskalpolitik (Reflation) in Großbritannien (1930), den Vereinigten Staaten (1932), Belgien (1934) und Frankreich (1934–35) scheiterten daran, dass die Maßnahmen eine defizitäre Leistungsbilanz verursachten und damit den Goldstandard gefährdeten. Wirtschaftshistoriker sind sich einig, dass der Goldstandard ein Transmissionsmechanismus zur Verbreitung der Weltwirtschaftskrise war und zu Entstehung und Länge der Großen Depression maßgeblich beitrug. Mit der Zeit wurde der Fehler der Geldpolitik offenbar. Nach und nach suspendierten alle Staaten den Goldstandard und gingen zu einer Reflationspolitik über. Nach fast einhelliger Ansicht besteht ein klarer zeitlicher und inhaltlicher Zusammenhang zwischen der weltweiten Abkehr vom Goldstandard und dem Beginn der wirtschaftlichen Erholung. Die USA lösten sich 1933 mit Maßnahmen im Rahmen des New Deal teilweise vom Goldstandard, indem den US-Bürgern der private Goldbesitz verboten und der Wechselkurs willkürlich auf 35 Dollar je Feinunze Gold festgesetzt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete das im Jahr 1944 verhandelte Abkommen von Bretton-Woods eine neue internationale Währungsordnung. Mit Ratifizierung des Bretton-Woods-Abkommen verpflichtete sich die US-Notenbank gegenüber den Währungsbehörden der andern Teilnehmerländer, den Dollar jederzeit zu einem fixen Kurs von 35 $ pro Feinunze Gold umzutauschen. Dieses Versprechen sollte dem System die notwendige Stabilität und Disziplin verschaffen. Die Notenbanken der übrigen Teilnehmerstaaten versprachen ihre Währungen mittels Interventionen am Devisenmarkt an den Dollar zu binden (Fester Wechselkurs). Weil der Dollar nach außen hin als Goldwährung auftrat, blieben die Währungen der anderen Teilnehmerländer indirekt goldgededeckt. Die tatsächliche Eintauschmöglichkeit hing allerdings von der Goldreservenmenge der FED ab. Aufgrund ständiger Handelsbilanzdefizite der Vereinigten Staaten stieg die Auslandsverschuldung immer weiter an. 1961 verfügte die FED noch über 44 % der Weltgoldreserven, aber die kurzfristig fälligen Auslandsschulden lagen bereits um eine Mrd. $ höher als der Wert der Goldreserven. Bis 1971 sanken die US-Goldreserven auf 12 Mrd. $. Der amerikanische Präsident Richard Nixon beendete 1971 die Bindung des US-Dollar an Gold (Nixon-Schock) Das Bretton-Woods-System brach zusammen und wurde 1973 formal aufgelöst.
In der Bundesrepublik wurde 1948 die Deutsche Mark ausgegeben. Ab 1957 übernahm die Bundesbank die Geldpolitik in Deutschland.


Download 281.83 Kb.

Do'stlaringiz bilan baham:
1   ...   5   6   7   8   9   10   11   12   13




Ma'lumotlar bazasi mualliflik huquqi bilan himoyalangan ©fayllar.org 2024
ma'muriyatiga murojaat qiling