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Der dritte Satztyp sind Wunsch- bzw. Optativsätze (21), die allerdings in unserer Alltags-
sprache nur selten gebraucht werden (vgl. Imo 2016: 201):
(21)
Vorfeld
Linke Klam-
mer
Mittelfeld
Rechte Klammer
Nachfeld
a)
Wäre
ich nur größer!
b)
Käme
doch
lieber wieder
Freude
auf!
Bei dem vierten und letzten Typ der Verberstsätze handelt es sich um (uneingeleitete) Kon-
ditional- oder auch Bedingungssätze (22).
(22)
Vorfeld
Linke Klam-
mer
Mittelfeld
Rechte Klammer Nachfeld
Bleibt
es
heute sonnig,
Bleibt es
heute
sonnig
fahren
wir ans Meer.
Das Besondere an diesem Typ von Konditionalsätzen ist, dass hier ein in einen übergeord-
neten Satz eingebetteter Teilsatz als Verberstsatz realisiert wird. Später wird gezeigt, dass
eingebettete Sätze prototypischerweise als Verbletztsätze realisiert werden. Häufiger werden
Konditionalsätze heute aber mit der für eingebettete Sätze typischen Verbletztstellung reali-
siert:
(23)
Wenn es heute sonnig bleibt, fahren wir ans Meer.
2.2 Verbzweitstellung
Die Verbzweitstellung bildet die häufigste Verbstellungsvariante im Deutschen, da alle Aus-
sagesätze (24) diese Verbstellung aufweisen. Ähnlich wie bei der Verberststellung wird die
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linke Klammer durch das finite Verb besetzt.
Die rechte Klammer bleibt bei einem einfachen
Verb unbesetzt (24a). Wenn es sich jedoch um einen Satz mit einem komplexen Verb (24b)
oder um einen Satz mit einem Partikelverb (24c) handelt, wird die rechte Klammer mit dem
infiniten Verbteil oder der Verbpartikel besetzt (vgl. Dürscheid 2012: 88f.):
(24)
Vorfeld
Do'stlaringiz bilan baham: