Höflein a d. Donau: Wienerwald-Heimat am großen Strom
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- Zur Geschichte von Höf- lein
Höflein a.d. Donau: Wienerwald-Heimat am großen Strom text und fotos von Dieter Armerding und Oskar Schmid, Höflein Höflein ist etwas Beson- deres: Die geographischen Gegebenheiten betten den Ort in ein begrenztes Areal zwischen den Ab- hängen des Wienerwaldes und dem befestigten Ufer der Donau. Ursprünglich ging der Wienerwald hier in einen Auwald über, des- sen Gestaltung vom frei mäandrierenden Fluss be- stimmt wurde. Nachdem der Lauf des Stroms endgültig fixiert wurde, fand die letzte grö- ßere Ausweitung von Höf- lein Anfang des 19. Jahr- hunderts statt, als das Stift Klosterneuburg durch eine Aufschüttung Neuland erschuf, welches im loka- len Einwohner-Spott als „Glasscherben-Siedlung“ bekannt wurde. Heute be- grenzt der Rest eines Alt- arms mit Au-ähnlicher Ve- getation den Ort zur Donau hin: Das Höfleiner Biotop!. Obwohl auch die steileren Hänge des Wienerwaldes bebaut wurden, verbietet sich die weitere Ausdeh- nung von Höflein in dieser Richtung von selbst. Die aktuelle Begrenzung der Ortschaft sind hier Wein- gärten, alte Streuobstwie- sen, Weiden und Felder. Das heißt, heute hat Höflein die Grenzen seines geogra- phischen Wachstums er- reicht und verleiht den Be- wohnern das gute Gefühl, nicht zur Zersiedlung des Wienerwaldes beizutragen. Wer trotzdem herziehen möchte, findet im Ort noch genügend Bauland: verfal- lene alte Bauten, Gärten mit oder ohne Lauben drauf.
wurde im Frühmittelalter eine Eremitage (an Stelle der heute aufgelassenen Schule) erwähnt. Bereits ab 1140 gab es hier eine Kir- che. Eigentümer des Dorfes waren die Grafen von Har- degg. Luitpold V. von Har- degg überließ den Ort dem Stift Klosterneuburg (5.7.1248) zum Seelenheil der gesamten Stifterfamilie. Der schwarze Tod, die Pest, wütete um 1340 im ganzen Land und dezimierte die ohnedies kleine Ortschaft. Im Jahr 1453, unter Pfarrer Leopold Hayndl, Chorherr des Stiftes, zählte man 36 Häuser, darunter eine Bade- stube oberhalb des Baches, am Fuße des Aichberges. Die erste Schule, im Pfarr- hof, wurde 1465 gegründet - der Pfarrer war der Lehrer. Höflein a.d. Donau im Jahr 2002 – eingebettet zwischen dem Wienerwald und dem großen Strom, ein Ort wo die Seele noch baumeln kann. Foto: Dieter Armerding Flugaufnahme (aus dem Kalender 2005 von Oskar Schmid „Höflein in alten Ansichten“) ent- standen um 1930. Die Hügel hinter der Kirche sind heute viel stärker bewaldet. Zwischen 1461 und 1683 wurden die Höfleiner oft Opfer von Plünderungen und
Brandschatzungen: 1461 war es Albrecht VI., Bruder Kaiser Friedrichs III., 1485 die Söldner von Matthias Corvinus, König von Ungarn. 1519 - nach dem Tod Kaiser Maximilians I. - waren es andere Ade- lige. 1529 kamen die Tür- ken zum ersten -1683 zum zweiten Mal. Eine zweite Pestepidemie suchte 1680 Höflein heim. In diese Zeit fällt auch der Bau des heu- tigen Kirchenturms. Das Kirchenschiff wurde auf seine heutige Form vergrö- ßert. 1850 wurden in Öster- reich erstmals selbständige und freie Gemeinden ge- bildet: So auch Höflein. Die Kaiser
Franz-Josefs-Bahn wurde in den Jahren 1875 - 80 gebaut. Im Zuge der Erweiterung auf ein zweites Bahngleis erhielt Höflein ab dem 1. Juni 1885 eine Haltestelle. Es wurde Licht (!) als Höflein 1926 an das öffentliche elektrische Netz angeschlossen wurde, ge- liefert vom E-Werk in Wör- dern. 1938 wurde Höflein, ebenso wie Klosterneu- burg, zum 26. Bezirk von Groß-Wien. Im März 1941 erhielt Höflein ein eigenes Postamt, das leider 2002 wieder geschlossen wurde. Wintergäste. Man kann in Höflein fast alle Specht- Arten beobachten, die es noch im Wienerwald gibt. Zum frühmorgendlichen Zwitscherchor im Frühling tragen außer den vielen Amseln, verschiedene Ar- ten von Drosseln, Meisen, Finken, Grasmücken und Rotschwänze bei, nicht zu vergessen die Girlitze, He- ckenbraunellen, Zeisige, den Zilp-Zalp, den Fitis, Rotkehlchen und andere. Vom Wienerwald her ruft am Tage der Kuckuck und in der Nacht der Waldkauz. Der Luftraum über dem Ort wird von Mäuse-Bussarden 1954 wurde aus dem 26. Bezirk wieder die Großge- meinde Klosterneuburg, in der unser Ort als unselbst- ständige Katastralgemein- de fungiert. Wer in Höflein lebt, kann aus dem Fenster sehen, auf den Wald in fast greifbarer Nähe blicken und das Rauschen der Donau vernehmen. Und dann sind da die Vögel: Es gibt mehr als sechzig Arten. Der Lebensraum vom Wald über die Gärten bis zum Au-Biotop bietet Nahrung und Schutz für viele Vogel- Arten, die anderswo bereits selten geworden sind. Es gibt ständige Bewohner, aber auch Frühlings- und Herbst-Durchzügler und dominiert, und dann von Mauerseglern, Rauch- und Mehlschwalben. Die Donau selber dient vielen größe- ren Vogel-Arten als Wander- weg und vielen von ihnen auch als Nahrungsquelle. Vom Donau-Ufer aus kann man Heerscharen von Kor- moranen, Möwen, Schwä- nen, gelegentlich aber auch Graureiher, Weiß-Störche und verschiedene Enten- und Gänsearten beobach- ten. Exotisch präsentieren sich aber eher kleinere Vo- gelarten, die den größeren Teil des Jahres in Höflein zubringen oder zu Besuch im Spätherbst einmal he- reinschauen. Es gibt bedeu- tende Vorkommen an Stieg- Gasthaus und Fleischerei Kutscha bis 1970; heute „Zum gol- denen Anker“ geführt von Elisabeth Kutscha. Aus dem Kalen- der 2005 von Oskar Schmid. Bäckerei und Kaufhaus Rest sind aus Höflein auch heute nicht wegdenkbar.. Aus der Sammlung alter Ansichten von Oskar Schmid. Das Gasthaus Roter Hahn ist auch heute wichtiger Treffpunkt für Höfleiner und Besucher. Aus der Sammlung alter Ansichten von Oskar Schmid. litzen, Kernbeißern und Gimpeln. Seidenschwänze besetzen auf ihrer Durch- reise Bäume und Sträucher und plündern in den Gärten und im Biotop, was sich an Beeren finden lässt. Ihr An- blick erinnert an tropische Gefilde, wenn es nicht so verdammt kalt wäre. Die Fledermäuse, die es hier einmal in großen Men- gen gab, sind seltener ge- worden. Schuld daran ist möglicherweise der Man- gel an Gelsen und ande- ren Insekten während der vergangenen zwei Jahre, was aber die Höfleiner eher freut. Auch andere Säuge- Riemenzunge wächst auf den Felsabbrüchen des ehemaligen Steinbruchs bei der Feuerwehr. Dort gibt es auch noch Kuhschellen und weitere
Besonderheiten. Das Weiße Wald-Vögelein gedeiht an verschiedenen Stellen im Wald beim Eich- berg und beim Hundsberg – ebenso wie die Grüne Stendelwurz. An Höflein grenzende Ort- schaften – Kritzendorf und Greifenstein – weisen sicher einige gemeinsame Eigen- schaften auf oder haben andere Vorteile, welche die Höfleiner missen, so wie einen eigenen Heurigen. An den von Karl Houdek erinnerten noch die Wein- gärten über Höflein und die eine oder andere Flasche Höfleiner Bergwein, die noch im Keller lagerte. Seit einigen Jahren kann man ihn aber im Kaufhaus Rest kaufen, und er wird im neu eröffneten SchankKultur- Raum von Brigitta Moretti und Andrea Kraus - dem ehemaligen Heurigen der Houdeks - kredenzt. Auch sonst muss die Gast- lichkeit nicht leiden. Die hi- storischen Gasthäuser der Kutschers - der Rote Hahn und der Goldene Anker – sowie ein Gasthof am Silber- see machen das Angebot wett. Das schon erwähnte Kaufhaus der Familie Rest versorgt den Ort mit dem meisten, was man braucht. Die dazu gehörige Bäckerei ist weit über den Ort hinaus berühmt und beliefert ganz Klosterneuburg und Umge- bung. Privileg der Höfleiner sind jedoch die frischen Semmeln zum Sonntags- frühstück. Bus und Bahn sorgen für die notwendigen Verkehrsver- bindungen. Das Auto kann zu Hause bleiben. Viele an- dere Wienerwaldgemein- den würden sich wünschen, eine solche ideale Synthe- se zwischen Natur und von Menschen geschaffenem Lebensraum zu besitzen. Dies aber ist es, was der erst 2004 nominierte Bio- sphärenpark Wienerwald braucht.
Dieter Artikel wurde in leicht geänderter Form Februar 2005 in der Klosterneuburger Zei- tung veröffentlicht tiere - Wald- und Rötel- mäuse-Mäuse, Sieben- und Baumschläfer, Eichhörn- chen, Steinmarder, Igel - fri- sten ein offensichtlich fried- liches Dasein in den Gärten Höfleins und anderswo. Frösche und Reptilien gab es in den letzten Jahren nur wenige. Aber die Frosch- konzerte in lauen Frühlings- nächten von der anderen Seite der Donau her sind kaum überhörbar. In Höflein gehört zu jedem Haus ein Garten. Die Vege- tation der Gärten ist dort, wo man mehr Natur zu- lässt, von dem, was im Wald und im Au-Biotop wächst, beeinflusst. Sicher haben viele Gartenbesitzer in der Vergangenheit nachgehol- fen und sich aus dem Wald geholt, was ihnen gefiel. Vieles etabliert sich aber auch von selber. Schnee- glöckchen, Maiglöckchen, Leberblümchen, Primeln, Glockenblumen und viele anderen Blütenpflanzen le- ben in Wald und Gärten. In letzteren gibt es sogar Or- chideen, deren Samen aus dem Wienerwald stammen und die bei zuträglichen Standortsbedingungen ge- keimt sind. Die Adriatische Der Buschenschank des fleissigsten Höfleiner Weinhauers Karl Houdek wurde im Juni 2010 neu eröffnet. Er heißt jetzt Ira San- da SchankKulturRaum. Foto von Dieter Armerding. Wahrzeichen Höfleins: Die Pfarrkirche. Erste Nennung aus der ersten Hälfte des 12. Jh. Foto: 30. Juli 2010 von Dieter Armerding. Download 49.3 Kb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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