I. W. Piankovska Vorlesung № Der Gegenstand der theoretischen Grammatik


Die Bedeutung der Komparationsstufen


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Vorlesungen in theoretischer Grammatik

Die Bedeutung der KomparationsstufenDer Komparativ gibt an, dass einem Ding eine 
Eigenschaft in höherem Grade eigen ist als einem bzw. mehreren anderen oder als demselben Ding 
unter anderen Umständen.
Die Frau war noch bleicher als sonst und ernst. (A. Seghers).
„Das war stärker als alles andere„ (A. Seghers)
Merke: Bei einem Vergleich steht nach dem Positiv die Konjunktion wie, nach dem Komparativ als.
„...und vor mir stand ’ne Frau so alt wie ich...“ (E. Claudius)
Der ältere, Paul, war viel zärtlicher als sein Vater... (A. Seghers)
Der Superlativ bezeichnet beim Vergleich den höchsten Grad der Steigerung.
Und sein Kranz war unleugbar der kostbarste von allen. (W. Bredel)
Die Bedeutung des Komparativs und des Superlativs kann durch lexikalische Mittel verstärkt 
werden.
Zur Verstärkung des Komparativs dienen die Adverbien viel, weit, bedeutend u. a.
Er zählte jetzt dreiunddreißig Jahre, aber er sah weit älter aus. (Th. Mann)
Obgleich Klothilde Buddenbrock nicht viel älter war als ihre verheiratete Cousine, ... begann ihr 
langes Gesicht bereit scharfe Linien zu zeigen... (Th. Mann)
Der Superlativ wird durch aller verstärkt, das mit dem Adjektiv eine Zusammensetzung bildet, 
ferner durch weit, weitaus, bei weitem:
...denn Ihr wisst nicht, ... um welches allerliebste Zusammentreffen es sich dabei handelt. (Th. 
Mann)
Hartinger, der weitaus Beste der Klasse, musste in der Volksschule bleiben. (J. R. Becher)
Zur Abschwächung des Komparativs gebraucht man etwas, ein wenig usw.
Dann war das etwas dünnere, um eine Hoffnung ärmere Leben, das gewöhnliche Leben 
geworden. (A. Seghers)
Manchmal drücken der Komparativ und der Superlativ keinen Vergleich aus, sondern haben eine 
absolute Bedeutung: ein älterer Mann, ein längerer Spaziergang.
Ein längerer gemeinsamer Spaziergang ... führte uns in den Allheimer Forst... (J. R. Becher)
Der Superlativ bezeichnet im absoluten Gebrauch einen sehr hohen Grad der betreffenden 
Eigenschaft. Der absolute Superlativ heißt der Elativ.
Unter den Gefangenen im Lager herrscht größte Aufregung. (W. Bredel)
„Bestellt, teuerste Mama, alles bestellt!“ antwortete Herr Grünlich. (Th. Mann)


Anmerkung. Der Elativ kann mit dem unbestimmten Artikel oder artikellos gebraucht werden.
Um einen sehr hohen Grad der Eigenschaft zu bezeichnen, gebraucht man auch 
zusammengesetzte Adjektive: grundehrlich, federleicht, sonnenklar, steinalt, steinhart, stockdunkel,
überschlank u.a.m.
Sie war steinalt geworden... (Th. Mann)

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