I. W. Piankovska Vorlesung № Der Gegenstand der theoretischen Grammatik


Unpersönliche Verben (Impersonalia)


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Vorlesungen in theoretischer Grammatik

Unpersönliche Verben (Impersonalia) nennt man die Verben, die im allgemeinen mit es 
verbunden werden: Es regnet, schneit, hagelt, taut, dämmert.
Da - wie die folgenden Beispiele zeigen - es verschoben und in einigen Fällen auch mit 
inhaltlich passenden Substantiven ausgetauscht werden kann, wird es als Subjekt (besonderer Art) 
anerkannt: Es regnet heute. - Heute regnet es. - Die Wolke regnet. - Regen regnet auf das Dach;
Es taut. - Das Eis / Der Schnee taut; Es / Der Morgen dämmert.
Funktionsverben


Verben wie bringen, kommen, geben, machen nennt man Funktionsverben, wenn sie z. B. in 
folgenden Verbindungen auftreten: 
zum Abschluss
zur Aufführung bringen/ kommen
zur Verteilung
zur Entfaltung
Anregung
Versprechen
Erlaubnis geben
Einwilligung
Andeutung
Ausführungen machen
Mitteilung
Funktionsverben sind den Hilfsverben insofern verwandt, als sie das Prädikat nicht allein, 
sondern nur in Verbindung mit anderen sprachlichen Elementen (Akkusativobjekt oder 
Präpositionalgruppe) bilden können. Das Funktionsverb hat durchweg nur grammatische 
Funktion: Es trägt zwar alle Merkmale des Finitums (Tempus, Modus, Genus, Person, Numerus), 
hat aber seine Wortbedeutung mehr oder weniger verloren; als Hauptsinnträger des Prädikats dient 
das Akkusativobjekt bzw. die Präpositionalgruppe. In vielen Fällen kann deshalb das 
Funktionsverb gegen ein einfaches, dem Akkusativ bzw. dem Substantiv der Präpositionalgruppe 
etymologisch verwandtes Vollverb ausgetauscht werden: Erlaubnis geben – erlauben, in Ordnung
bringen – ordnen, eine Mitteilung machen – mitteilen, in Wegfall kommen – wegfallen.
In syntaktischer Hinsicht ist wichtig, dass Funktionsverbgefüge vielfach nicht ins Passiv 
gesetzt werden können: Die Besprechung nahm einen unguten Verlauf. – (Nicht:) Ein unguter 
Verlauf wurde von der Besprechung genommen.
Namentlich für die Funktionsverbgefüge mit Präpositionalgruppe gilt,
a) dass sie nur mit dem Partikel nicht (sondern nicht kein) negiert erden kann: Man brachte 
die Sache nicht in Ordnung. – (Nicht:) Man brachte die Sache in keine Ordnung;
b) und dass ihr Substantiv in der Regel nicht erfragt werden kann: Man brachte die Sache in
Ordnung. – (Nicht:) Wohin brachte man die Sache?

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