Ызбекистон Давлат Жащон Тиллари Университети Саттаров Мухиддин Саттарович Назарий грамматика


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Vorlesung XI 
Das Genus 
Plan der Vorlesung 
1. Zwei Genera des Verbs 
2. Ausnahmefälle bei der Passivbildung 
3. Zwei Arten der passiven Konstruktionen 
4. Die Rolle der Präpositionen „von“ und „durch“ beim Passiv 
5. Die Theorie der Umkehrbarkeit und ihre Kritik 
6. Das eingliedrige Passiv 
7. Konstruktion „sein+Partizip II“ 
8. Zustandspassiv und Stativ 
Die wichtigsten Begriffe, Termini, Stichwörter und Wendungen 
Das Genus.Die zweigliedrige Opposition.Die Tätigkeitsform – die Norm- oder 
Grundrichtung.Das Aktiv. Das Passiv – die Leideform. Die Umkehr- oder Gegenrichtung. 
Zentrifugel. Zentripetal. Das Agens – der träger der Handlung. Das Patiens. Das zweigliedrige 
Passiv. Das dreigiedrige Passiv. Die stilistische Daseinsberechtigung. Die Aktivität. Die 
Passivität. Die Aktiv- und Passivkonstruktionen. Der Sachverhalt. Die Seheweise. Die 
kommunikative Gliederung. Die Theorie der Umkehrbarkeit. Adekvat. Die Mitteilungsfunktion. 
Der kommunikative Wert. Die kommunikative Wertung. Die Ersatzform des Passivs. Die 
partizipiale Konstruktion. Die Gebrauchsweise. Das umstrittene Problem. Die Zustandsform. Die 


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syntaktische Fügung. Das Zustandspassiv. Das Stativ – die Seinsform. Die Tatform. Die 
Kompetenz der Syntax 
Im Deutschen gibt es 2 Genera des Verbs, die eine zweigliedrige Opposition bilden: das 
Aktiv (die Tätigkeitsform, die Norm- oder Grundrichtung) und das Passiv(die Leideform, die 
Umkehr- oder Gegenrichtung).
Das Genus charakterisiert nicht die Handlung selbst, sondern das Verhältnis zwischen dem 
Subjekt und der Handlung: die Richtung des Prozesses im Aktiv ist zentrifugal und im Passiv – 
zentripetal (M.M.Guchman, 1984). Anders gesagt, zeigt das Aktiv, daß die Handlung vom 
Subjekt ausgeht und auf das Objekt gerichtet ist. Das Subjekt ist der Träger der Handlung, das 
Agens. Das Passiv zeigt, daß das Subjekt der Einwirkung einer Handlung unterworfen ist, es ist 
Patiens. 
Das Genus ist nur den transitiven Verben eigen, intransitive Verben kennen diese Oppositon 
nicht. Eine entgegengesetzte Meinung vertritt A.Isacenko (Die russische Sprache der 
Gegenwart.Bd.1,Formenlehre.Halle,192,S.,449). 
Aber auch nicht alle transitiven Verben bilden das Passiv, z.B., die Verben „besitzen, 
bekommen, kriegen, enthalten, kennen, wissen, treffen“(im Sinne“begegnen“). 
Die Formen des verbalen Genus bestimmen den syntaktischen Bau, die Gestaltung des 
Satzes. Darauf folgt, daß die morphologische Kategorie des Genus aufs engste mit der Lexik und 
der Syntax verbunden ist. 
Es gibt 2 Arten der passiven Konstruktionen: das zweigliedrige Passiv und das dreigliedrige 
Passiv. Das zweigliedrige Passiv besteht aus dem Subjekt und Prädikat.Das Agens der Handlung 
braucht nicht genannt zu sein. Gerade die Möglichkeit, das Agens völlig auszuschalten, ist für 
das Passiv charakteristisch. Man stellt einen Prozeß dar, ohne den Träger der Handlung der 
Träger zu nennen: Viele Häuser werden neu angestrichen. Aus diesem Grund wird das Passiv 
besonders oft in der wissenschaftlichen Prosa und in der Publizistik gebraucht. Damit gewinnt 
das Passiv in der modernen deutschen Sprache seine stilistische Daseinberechtigung. Das 
zweigliedrge Passiv ist gebräuchlicher als das dreigliedrige. Es umfaßt 75% aller passivischen 
Konstruktionen. 
Das dreigliedrige Passiv besteht aus dem Subiekt, dem Prädikat und dem präpositionellen 
Objekt, daß das Agens der Handlung bezeichnet. Das präpositionelle Objekt, das in dem 
Passivmodell zum ständigen Merkmal wird, ist eine präpositionelle Gruppe mit der Präposition 
„von“und“durch“. Es ist eine Tendenz die Präposition „von“ zu gebrauchen, wenn der Urheber 
der Handlung ein abstrakter Begriff ist. Aber diese Tendenz darf keinesfalls als eine Regel 
aufgefaßt werden, da wir auch „durch“ bei Lebewesen und „von“ bei abstrakten Begriffen 
finden(Gerhard Helbig.Zum Problem der Genera des Verbs in der deutschen 
Gegenwartssprache.DaF, 1968, 3, S.,138-140), z.B.: In denen Ruhe wird der Bürger durch einen 
Satyriker, der Autor durch den Kritiker gestört(J.W.von Goethe); Diesmal ward Diederich durch 
Emmy gerettet(H.Mann). 
Die Präposition “von“ gebraucht man oft mit Substantiven, die einen psychischen oder 
physischen Zustand bezeichnen: Plötzlich wurde Marion von Unruhe und Angst erfaßt 
(B.Kellermann). 
Die Formen des Aktivs und des Passivs bilden einerseits eine Opposition und drücken polare 
Bedeutungen aus, sie zeigen Aktivität und Passivität des Subjekts. Andererseits drücken die 
Aktiv-und Passivkonstruktionen einen und denselben Sachverhalt, eine und dieselbe 
Erscheinung der objektiven Wirklichkeit aus: Der Architekt Neumann hat dieses schöne 
Gebäude erbaut – dieses schöne Gebäude ist vom Architekten Neumann erbaut worden. 
Der Sachverhalt ist derselbe, es ändert sich aber die Seheweise des Sprechers und die damit 
verbundene Gliederung des Satzes. In den meisten dreigliedrigen Passivsätzen bezeichnet das 
Agens – das Neue, der Patiens, das passive Subjekt – das Gegebene: Die Frau wurde von den 
Nachbarn zu Bett gebracht (A.Seghers). 


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Beim zweigliedrigen Passivsatz ist das passive Subjekt (Patiens) gewöhnlich das Gegebene und 
das prädikative Verb – das Neue: In unserer Hochschule soll ein Klub eröffnet werden. 
Es sei aber betont, daß nicht die morphologischen Formen des Aktivs und des Passivs, 
sondern die entsprechenden syntaktischen Konstruktionen zur kommunikativen Gliederung des 
Satzes beitragen. Damit erörtern wir ein sehr wichtiges Problem – die Theorie der 
Umkehrbarkeit. Laut dieser Theorie kann jeder aktive Satz mit einem transitiven Verb durch 
einen Passivsatz ersetzt werden und demnach jeder Passivsatz läßt sich in einen aktiven 
verwandeln. 
Die Theorie der Umkehrbarkeit wurde in der linguistischen Literatur einer Kritik 
unterworfen. M.M.Guchman behauptet, daß diese Theorie schon aus dem Grunde nicht 
stichhältig sei, weil sie sich hauptsächlich auf das dreigliedrige Passiv stützt, das in den 
indoeuropäischen Sprachen weniger verbreitet im Vergleich zum zweigliedrigen Passiv ist. 
Das zweigliedrige Pasiv entspricht dem unbestimmt-persönlichen Satz mit dem Pronomen 
“man“. Bei der Umwandlung muß man im Auge behalten, daß die zweigliedrige Konstruktion 
mit Passiv gebräuchlicher als die adequaten Sätze mit „man“ sind. 
Wenn der Träger der Handlung kein Lebewesen ist, lassen sich die Passivsätze nicht ins 
Aktiv verwandeln: Sein Kopf ward gequetscht, und das Blut rann heftig über alle Gliedmaßen 
(Th.Mann). 
Bei der Umwandlung der dreigliedrigen passivischen Konstruktionen ändert sich die 
Mitteilungsfunktion (der kommunikative Wert) der Aussage: Ich habe diesen Artikel (das Neue) 
übersetzt. Dieser Artikel wurde von mir (das Neue) übersetzt. Also, liegt der Unterschied 
zwischen diesen 2 Arten der Konstruktionen in der kommunikativen Wertung der Aussage. Aus 
diesem Grunde kann das Genus als eine kommunikativ-grammatische Kategorie betrachtet 
werden. 
Eine besondere Stelle im System des deutschen Verbs nimmt das sogennante „eingliedriges 
Passiv“ ein, das auch das unpersönliche Passiv genannt wird. Das eingliedrige Passiv wird 
sowohl von transitiven als auch von intransitiven Verben gebildet: Es wird getanzt. Es wird 
gelacht. 
„Es“ ist formales Subjekt, morphologisch – ein unpersönliches Pronomen. Dieses Pronomen 
fehlt, wenn der Satz mit einem Nebensatzglied beginnt: An der Tür wurde geklopft. Da er schon 
steckenblieb, ward im Publikum gelacht (H.Mann). Diese Konstuktion hat keine passive 
Bedeutung und gehört nicht in das System des Passivs. Eine entgegengesetzte Meinung drückt 
L.S.Kaschenskaja (1967). G.Helbig unterschtützt diese Meinung (1972). M.M.Guchman nennt 
solche Konstruktionen wie “Es wird gedacht“usw. als Homonyme des Passivs. Das eingliedrige 
Passiv zeigt weder die Richtung der Handlung noch die Passivität des Subjekts. Es gestaltet, 
einen Vorgang ohne Erwähnung des Patiens darzustellen und in sochen Sätzen hebt man der 
Prozeß stärker als im unbestimmt-persönlichen Satz hervor. 
In der modernen deutschen Sprache gibt es eine Reihe von Wendungen, die eine passive 
Bedeutung haben, aber keine passive Form: Er hat ES hundert Male GESAGT bekommen. Das 
Geschäft kam zum Abschluß. 
In der Grammatik „Der Große Duden“ werden sie „Ersatzform des Passivs“genannt. Diese 
Konstruktionen liegen an der Grenze der Grammatik und Lexik. 
In der gegenwärtigen deutschen Sprache ist eine prädikative Konstruktion verbreitet, die aus 
dem Verb “sein“ und Partizip II eines transitiven Verbs gebildet ist. Sie wird 
„partizipielleKonstruktionen mit“sein“genannt. Das Subjekt ist Träger eines Zustandes: Das 
Land ist befreit. Die Partizipialkonstruktion ist ein zusammengesetztes nominales Prädikat: das 
Verb“sein“ist die Kopula, das Partizip II übt die Funktion eines prädikativ gebrauchten 
Adjektivs aus, ist also Prädikativ. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen dem 
prädikativen Adjektiv und dem prädikativen Partizip II. Das Adjektiv drückt eine Eigenschaft 
oder einen Zustand aus, das Partizip II und die ganze Konstruktion bezeichnen das Ergebnis 
eines Prozesses, einen Zustand, der als Resultat einer Handlung eingetreten ist. Vgl.: Das Land 
ist frei – Das Land ist befreit; Das Fenster ist offen – Das Fenster ist geöffnet usw. 


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Der nominale Charakter der Partizipialkonstruktion ist besonders klar, wenn das Partizip II 
adjektiviert ist: Die Lider ihrer Augen waren vom kalten Wasser gerötet(Th.Mann). Die Grenze 
zwischen dem verbalen und adjektivierten Partizip ist fließend. 
In einigen syntaktischen Strukturen, und zwar in Nebensätzen mit den Konstruktionen 
„als“und “nachdem“, in Verbindung mit Temporaladverbien und manchmal im Großkontext 
bekommt die partizipiale Konstruktion mit „sein“ einen ausgesprochenen verbalen Charakter 
und ist dann ein kontextuelles Synonym des Passivs. 
Wenn das Partizip II von terminativen und neutralen Verben gebildet ist, ist die partizipiale 
Konstruktion dem Perfekt bzw. dem Plusquamperfekt Synonym und zwar: IST+Partizip II ist 
dem Perfekt Passiv Synonym, WAR+Partizip II dem Plusquamperfekt Passiv Synonym: 
Nachdem wir alle ausgerottet sind, werden Sie, Herr, uns rächen (H.Mann); Als der letzte Zahn 
gezogen war, lag Hanno acht Tage krank(Th.Mann). 
Manche Sprachwissenschaftler, wie W.Willmanns, L.R.Sinder und T.W.Strojewa, erklären 
diese Gebrauchsweise der Partizipialkonstruktion “sein“+Partizip II durch die Fortlassung der 
Form „worden“.
Wenn das Partizip II von kursiven Verben gebildet ist, ist die partizipiale Konstruktion ein 
kontextuales Synonym des Präsens bzw. des Präteritums Passiv: Er ist heute hier erwartet – Er 
wird heute hier erwartet; Das Konzert war stark besucht – Das Konzert wurde stark besucht. 
Die partizipielle Konstruktion mit “sein“ hat also 2 Bedeutungen: 1. Sie hat nominalen 
Charakter. 2. Sie hat verbalen Charakter und ist ein kontextuelles Synonym des Passivs. 
Aus dem obengenannten kann man folgende Schlußfolgerungen machen: 1. Wenn das 
Partizip II von transitiven und neutralen Verben gebildet ist, ist sie dem Perfekt und 
Plusquamperfekt Passiv Synonym; 2. Wenn das Partizip II von kursiven Verben gebildet ist, ist 
die Konstruktion dem Präsens bzw. dem Präteritum Passiv Synonym. 
Die Beziehung der Partizipialkonstruktion mit “sein“ hängt also vom lexikalischen Charakter 
des Partizips II und vom Kontext ab. 
Die Frage der Bedeutung der partizipialen Konstruktion mit “sein“ und ihre Stelle im System 
der deutschen Sprache ist eines der umstrittensten Probleme. W.G-Admoni ist der Meinung, daß 
die Zustandsform eine syntaktische Fügung sei, gibt aber zu, daß sie sich mit dem Perfekt und 
Plusquamperfekt des Passivs berührt (Der deutsche Sprachbau, 1972). 
Sehr verbreitet ist die Theorie des Zustandspassivs. F.Blatz meint, daß neben dem Passiv, das 
mit Hilfe von „werden“ gebildet wird und den “Eintritt eines Geschehens bezeichnet“, die zweite 
Form des Passivs existiert, die mit Hilfe von “sein“ gebildet wird und das „Bestehen eines 
dauernden Zustandes bezeichnet“ (Neuchochdeutsche Grammatik mit Berücksichtigung der 
historischen Entwicklung der deutschen Sprache. Karlsruhe, 1900, Bd 1, S.,570). Die Vertreter 
dieser Theorie sind also der Meinung, daß es 2 Arten des Passivs gibt. Demnach ergibt sich 
folgende Opposition: 
Vorgangspassiv 
Aktiv------Passiv 
Zustandspassiv 
3. In den deutschen Grammatiken der letzten Jahre ist eine neue Theorie entwickelt worden. Die 
partizipiale Konstruktion mit „sein“, wird nach dieser Theorie, nicht als eine Abart des Passivs 
betrachtet, sondern ein besonderes Genus – Stativ (Seinsform), das dem Aktiv (Tatform und 
dem Passiv (Leideform) gegenübergestellt ist. Hans Glinz nennt Aktiv – einfach, Passiv – 
bewirkt, Stativ – gegeben. E.I.Schendels stellt folgende dreigliedrige Opposition auf: 
Passiv 
Aktiv 
Stativ 
Die Vertreter der Theorie „Zustandspassivs“ und des „Stativs“ betrachten die partizipiale 
Konstruktion als eine verbale analytische Form. Dieser Konstruktion aber fehlt die grammatische 
Idiomatik: sowohl das Verb “sein“ als auch das Partizip II behalten ihre grammatischen 
Kategorien. 


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Die partizipiale Konstruktion bildet kein volles Paradigma: nur selten wird sie im Perfekt, 
Plusquamperfekt und Futurum gebraucht. Sie ist auch lexikalisch begrenzt: viele transitive 
Verben bilden kein „Zustandspassiv“, z.B., aufwenden, ausüben, beglückwünschen, befragen, 
bewundern, bieten, bitten, brauchen, entdecken, erinnern, fragen, hindern, loben, nacken, 
schulden, reden, sehen, senden, zeigen (G.Helbig. Zum Problem der Genera…DaF, 1968, 3). 
Die Vertreter dieser Theorie heben selbst hervor, daß sich das Partizip II in dieser Funktion 
dem Adjektiv nähert (G.Helbig, H.Glinz). 
Die partizipiale Konstruktion mit “sein“ ist also keine morphologische analytische Form, 
sondern eine freie syntaktische Fügung und fällt in die Kompetenz der Syntax. 
Fragen zur Kontrolle und Selbstkontrolle 
1.Wie viel und welche Genera unterscheidet man im Deutschen? 
2.Was charakterisiert das Genus? 
3.Welchen Verben ist das Genus eigen 
4. Bilden alle transitiven Verben das Passiv? 
5. Wie viel Arten der passiven Konstruktionen unterscheidet man im Deutschen? 
6. Welche Präpositionen gebraucht man bei der Bildung des Passivs im Deutschen? 
7. Was bedeutet die Theorie der Umkehrbarkeit? 
8. Welche Stelle nimmt das „eingliedrige Passiv“im System des deutschen Verbs? 
9. Was versteht man unter“Ersatzform des Passivs“? 
10. Was bedeutet die Konstruktion“sein+Partizip II“? 
11. Was bedeuten die Begriffe“Zustandspasiv“ und „Stativ“? 

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