Alles über Harry Harry Potter und der Sein der Weisen


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Bog'liq
01 - Harry Potter und der Stein der Weisen

Fernseher
haben.«
Montag. Das erinnerte Harry an etwas. Wenn es Montag 
war
- und meist konnte man sich auf Dudley verlassen, wenn es um
die Wochentage ging, und zwar wegen des Fernsehens -, dann
war morgen Dienstag, Harrys elfter Geburtstag. Natürlich waren
seine Geburtstage nie besonders lustig gewesen - letztes Jahr
hatten ihm die Dursleys einen Kleiderbügel und ein Paar alte
Socken von Onkel Vernon geschenkt. Trotzdem, man wird nicht
Jeden Tag elf.
Onkel Vernon kam zurück mit einem Lächeln auf dem
Gesicht. In den Händen trog er ein langes, schmales Paket, doch
auf Tante Petunias Frage, was er gekauft habe, antwortete er
nicht.
»Ich habe den idealen Platz gefunden!«, sagte er. »Kommt!
Alle aussteigen!«
Draußen war es sehr kalt. Onkel Vernon wies hinaus aufs
Meer, wo in der Ferne ein großer Felsen zu erkennen war. Auf
diesem Felsen thronte die schäbigste kleine Hütte, die man sich
vorstellen kann. Eins war sicher, einen Fernseher gab es dort
nicht.
»Sturmwarnung für heute Nacht!«, sagte Onkel Vernon
schadenfroh und klatschte in die Hände. »Und dieser
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Gentleman hier hat sich freundlicherweise bereit erklärt, uns sein
Boot zu leihen!«
Ein zahnloser alter Mann kam auf sie zugehumpelt und
deutete mit einem recht verschmitzten Grinsen auf ein altes
Ruderboot im stahlgrauen Wasser unter ihnen.
»Ich hab uns schon einige Futterrationen besorgt«, sagte
Onkel Vernon, »also alles an Bord!«
Im Boot war es bitterkalt. Eisige Gischt und Regentropfen
krochen ihnen die Rücken hinunter und ein frostiger Wind
peitschte über ihre Gesichter Nach Stunden, so kam es ihnen vor,
erreichten sie den Fels, wo sie Onkel Vernon rutschend und
schlitternd zu dem heruntergekommenen Haus führte.
Innen sah es fürchterlich aus; es stank durchdringend nach
Seetang, der Wind pfiff durch die Ritzen der Holzwände und die
Feuerstelle war nass und leer. Es gab nur zwei Räume.
Onkel Vernons Rationen stellten sich als eine Packung
Kräcker für Jeden und vier Bananen heraus. Er versuchte ein
Feuer zu machen, doch die leeren Kräcker-Schachteln gaben nur
Rauch von sich und schrumpelten zusammen.
»Jetzt könnte ich ausnahmsweise mal einen dieser Briefe
gebrauchen, Leute«, sagte er fröhlich.
Er war bester Laune. Offenbar glaubte er, niemand hätte eine
Chance, sie hier im Sturm zu erreichen und die Post zuzustellen.
Harry dachte im Stillen das Gleiche, doch der Gedanke munterte
ihn überhaupt nicht auf
Als die Nacht hereinbrach, kam der versprochene Sturm um
sie herum mächtig in Fahrt. Gischt von den hohen Wellen spritzte
gegen die Wände der Hütte und ein zorniger Wind rüttelte an
den schmutzigen Fenstern. Tante Petunia fand ein paar nach Aal
riechende Leintücher und machte Dudley auf dem
mottenzerfressenen Sofa ein Bett
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zurecht. Sie und Onkel Vernon gingen ins zerlumpte Bett
nebenan, und Harry musste sich das weichste Stück Fußboden
suchen und sich unter der dünnsten, zerrissensten Decke
zusammenkauern.
Die Nacht rückte vor und immer wütender blies der Sturm.
Harry konnte nicht schlafen. Er bibberte und wälzte sich hin und
her, um es sich bequemer zu machen, und sein Magen röhrte vor
Hunger. Dudleys Schnarchen ging im rollenden Donnern unter,
das um Mitternacht anhob. Der Leuchtzeiger von Dudleys Uhr,
die an seinem dicken Handgelenk vom Sofarand
herunterbaumelte, sagte Harry, dass er in zehn Minuten elf Jahre
alt sein würde. Er lag da und sah zu, wie sein Geburtstag tickend
näher rückte. Ob die Dursleys überhaupt an ihn denken würden?,
fragte er sich. Wo der Briefeschreiber Jetzt wohl war?
Noch fünf Minuten. Harry hörte draußen etwas knacken.
Hoffentlich kam das Dach nicht herunter, auch wenn ihm dann
vielleicht wärmer sein würde. Noch vier Minuten. Vielleicht war
das Haus am Ligusterweg, wenn sie zurückkamen, so voll
gestopft mit Briefen, dass er auf die eine oder andere Weise
einen davon stibitzen konnte.
Noch drei Minuten. War es das Meer, das so hart gegen die
Felsen schlug? und (noch zwei Minuten) was war das für ein
komisches, mahnendes Geräusch? Zerbrach der Fels und stürzte
ins Meer?
Noch eine Minute und er war elf Dreißig Sekunden ...
zwanzig ... zehn ... neun - vielleicht sollte er Dudley aufwecken,
einfach um ihn zu ärgern - drei ... zwei ... eine -
BUMM BUMM.
Die ganze Hütte erzitterte. Mit einem Mal saß Harry
kerzengerade da und starrte auf die Tür. Da draußen war Jemand
und klopfte.
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Der Hüter der Schlüssel
BUMM, BUMM. Wieder klopfte es. Dudley schreckte aus
dem Schlaf
»Wo ist die Kanone?«, sagte er dumpf.
Hinter ihnen hörten sie ein lautes Krachen. Onkel Vernon
kam hereingestolpert. In den Händen hielt er ein Gewehr - das
war also in dem langen, schmalen Paket gewesen, das er
mitgebracht hatte.
»Wer da?«, rief er. »Ich warne Sie - ich bin bewaffnet!«
Einen Augenblick lang war alles still. Dann -
SPLITTER!
Die Tür wurde mit solcher Wucht getroffen, dass sie
glattweg aus den Angeln sprang und mit einem ohren-
betäubenden Knall auf dem Boden landete.
In der Türöffnung stand ein Riese von Mann. Sein Gesicht
war fast gänzlich von einer langen, zottigen Haarmähne und
einem wilden, struppigen Bart verdeckt, doch man konnte seine
Augen erkennen, die unter all dem Haar schimmerten wie
schwarze Käfer.
Dieser Riese zwängte sich in die Hütte, den Rücken gebeugt,
so dass sein Kopf die Decke nur streifte. Er bückte sich, stellte
die Tür aufrecht und setzte sie mit leichter Hand wieder in den
Rahmen ein. Der Lärm des Sturms draußen ließ etwas nach. Er
wandte sich um und blickte sie an.
»Könnte 'ne Tasse Tee vertragen. War keine leichte Reise...«
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Er schritt hinüber zum Sofa, auf dem der vor Angst ver-
steinerte Dudley saß.
»Beweg dich, Klops«, sagte der Fremde.
Dudley quiekte und rannte hinter den Rücken seiner Mutter,
die sich voller Angst hinter Onkel Vernon zusammenkauerte.
»Und hier ist Harry«, sagte der Riese.
Harry blickte hinauf in sein grimmiges, wildes Gesicht und
sah, dass sich die Fältchen um seine Käferaugen zu einem
Lächeln gekräuselt hatten.
»Letztes Mal, als ich dich gesehen hab, warst du noch 'n
Baby«, sagte der Riese. »Du siehst deinem Vater mächtig
ähnlich, aber die Augen hast du von deiner Mum.«
Onkel Vernon gab ein merkwürdig rasselndes Geräusch von
sich. »Ich verlange, dass Sie auf der Stelle verschwinden!«. sagte
er. »Das ist Hausfriedensbruch!«
»Aach, halt den Mund, Dursley, du Oberpflaume«, sagte der
Riese. Er streckte den Arm über die Sofalehne hinweg, riss das
Gewehr aus Onkel Vernons Händen, verdrehte den Lauf - als
wäre er aus Gummi - zu einem Knoten und warf es in die Ecke.
Onkel Vernon gab abermals ein merkwürdiges Geräusch von
sich, wie eine getretene Maus.
»Dir Jedenfalls, Harry«, sagte der Riese und kehrte den
Dursleys den Rücken zu, »einen sehr herzlichen Glückwunsch
zum Geburtstag. Hab hier was für dich - vielleicht hab ich
zwischendurch mal draufgesessen, aber er schmeckt sicher noch
gut.«
Aus der Innentasche seines schwarzen Umhangs zog er eine
etwas eingedellte Schachtel. Harry öffnete sie mit zitternden
Fingern. Ein großer, klebriger Schokoladenkuchen kam zum
Vorschein, auf dem mit grünem Zuckerguss 

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