Alles über Harry Harry Potter und der Sein der Weisen


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Bog'liq
01 - Harry Potter und der Stein der Weisen

»Nein!«, zischte Harry. »Ich weiß, dass er irgendwo hier
ist.«
Sie kamen am Geist einer großen Hexe vorbei, die in die
andere Richtung unterwegs war, doch sonst sahen sie
niemanden. Gerade als Ron anfing zu klagen, ihm sei eiskalt an
den Füßen, entdeckte Harry die Rüstung.
»Es ist hier, genau hier, ja!«
Sie stießen die Tür auf Harry ließ den Umhang von den
Schultern gleiten und rannte zum Spiegel.
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Da waren sie. Mutter und Vater strahlten ihn an.
»Siehst du?«, flüsterte Harry.
»Ich seh gar nichts.«
»Sieh doch mal! Schau sie dir an ... da sind so viele ...«
»Ich seh nur dich.«
»Du musst richtig hinsehen, komm her, stell dich neben
mich.«
Harry trat einen Schritt zur Seite, doch zusammen mit Ron
vor dem Spiegel konnte er seine Familie nicht mehr sehen, nur
noch Ron in seinem Schlafanzug.
Ron jedoch blickte wie gebannt auf sein Spiegelbild.
»Schau doch mal!«, sagte er.
»Kannst du deine ganze Familie um dich herum sehen?«
»Nein, ich bin allein, aber ich sehe anders aus, älter, und ich
bin Schulsprecher«
»Was?«
»Ich bin ... ich trage ein Abzeichen wie früher Bill, und ich
halte den Hauspokal und den Quidditch-Pokal in den Händen,
und ich bin auch noch Mannschaftskapitän!«
Ron konnte kaum den Blick von dieser phantastischen
Aussicht lassen.
»Glaubst du, dass dieser Spiegel die Zukunft zeigt?«
»Wie sollte er? Meine ganze Familie ist tot, lass mich noch
mal sehen -«
»Du hast ihn gestern Nacht für dich alleine gehabt, lass mir
ein wenig mehr Zeit.«
»Du hältst doch bloß den Quidditch-Pokal, was soll daran
interessant sein? Ich will meine Eltern sehen.«
»Hör auf, mich zu schubsen!«
Ein plötzliches Geräusch draußen im Gang setzte ihrer
Streiterei ein Ende. Sie hatten nicht bemerkt, wie laut sie
sprachen.
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»Schnell!«
Ron warf den Umhang über sie beide und in diesem Au-
genblick huschten die leuchtenden Augen von Mrs. Norris durch
die Tür. Ron und Harry standen mucksmäuschenstill und beide
stellten sich dieselbe Frage - wirkte der Umhang auch bei
Katzen? Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch dann wandte
sie sich um und verschwand.
»Wir sind hier nicht mehr sicher, vielleicht ist sie zu Filch
gelaufen, ich wette, sie hat uns gehört. Los, komm.«
Und Ron zog Harry hinaus.
Am nächsten Morgen war der Schnee noch nicht geschmolzen
»Hast du Lust auf Schach, Harry?«, fragte Ron.
»Nein.«
»Wie wär's, wenn wir runtergehen und Hagrid besuchen
»Nein ... du kannst ja gehen ...«
»Ich weiß, was dir im Kopf rumgeht, Harry, dieser Spiegel.
Bleib heute Nacht lieber hier.«
»Warum?«
»Ich weiß nicht, ich hab nur ein schlechtes Gefühl dabei -
und außerdem bist du jetzt schon zu oft nur um Haaresbreite
entkommen. Filch, Snape und Mrs. Norris streifen im Schloss
umher. Sie können dich zwar nicht sehen, aber was ist, wenn sie
einfach in dich reinlaufen? Was, wenn du etwas umstößt?«
»Du hörst dich an wie Hermine.«
»Mir ist es ernst, Harry, geh nicht.«
Doch Harry hatte nur einen Gedanken im Kopf, nämlich zum
Spiegel zurückzukehren. Und Ron würde ihn nicht aufhalten.
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In dieser dritten Nacht fand er den Weg schneller als zuvor. Er
rannte und wusste, dass er unvorsichtig laut war, doch er
begegnete niemandem.
Und da waren seine Mutter und sein Vater wieder. Sie
lächelten ihn an und einer seiner Großväter nickte glücklich mit
dem Kopf, Harry sank vor dem Spiegel auf den Boden. Nichts
würde ihn davon abhalten, die ganze Nacht über bei seiner
Familie zu bleiben - nichts in der Welt.
Außer -
»Nun, wieder da, Harry?«
Harry kam sich vor, als ob sein Inneres zu Eis erstarrt wäre.
Er wandte sich um. Auf einem der Tische an der Wand saß
niemand anderer als Albus Dumbledore. Harry musste einfach an
ihm vorbeigelaufen sein, so begierig, zum Spiegel zu gelangen,
dass er ihn nicht bemerkt hatte.
»Ich - ich hab Sie nicht gesehen, Sir«
»Merkwürdig, wie kurzsichtig man werden kann, wenn man
unsichtbar ist«, sagte Dumbledore, und Harry war erleichtert, als
er ihn lächeln sah.
»Nun«, sagte Dumbledore und glitt vom Tisch herunter, um
sich neben Harry auf den Boden zu setzen, »wie hunderte
Menschen vor dir hast du die Freuden des Spiegels Nerhegeb
entdeckt.«
»Ich wusste nicht, dass er so heißt, Sir.«
»Aber ich denke, du hast inzwischen erkannt, was er tut?«
»Er - naja - er zeigt mir meine Familie -«
»Und er hat deinen Freund Ron als Schulsprecher gezeigt.«
»Woher wissen Sie -?«
»Ich brauche keinen Umhang, um unsichtbar zu werden«,
sagte Dumbledore sanft. »Nun, kannst du dir denken, was der
Spiegel Nerhegeb uns allen zeigt?«
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Harry schüttelte den Kopf.
»Dann lass es mich erklären. Der glücklichste Mensch auf
der Erde könnte den Spiegel Nerhegeb wie einen ganz normalen
Spiegel verwenden, das heißt, er würde in den Spiegel schauen
und sich genau so sehen, wie er ist. Hilft dir das weiter?«
Harry dachte nach. Dann sagte er langsam: »Er zeigt uns,
was wir wollen ... was immer wir wollen ...«
»Ja und nein«, sagte Dumbledore leise. »Er zeigt uns nicht
mehr und nicht weniger als unseren tiefsten, verzweifeltsten
Herzenswunsch. Du, der du deine Familie nie kennen gelernt
hast, siehst sie hier alle um dich versammelt. Ronald Weasley,
der immer im Schatten seiner Brüder gestanden hat, sieht sich
ganz alleine, als bester von allen. Allerdings gibt uns dieser
Spiegel weder Wissen noch Wahrheit. Es gab Menschen, die vor
dem Spiegel dahingeschmolzen sind, verzückt von dem, was sie
sahen, und andere sind wahnsinnig, geworden, weil sie nicht
wussten, ob ihnen der Spiegel etwas Wirkliches oder auch nur
etwas Mögliches zeigte.
Der Spiegel kommt morgen an einen neuen Platz, Harry, und
ich bitte dich, nicht mehr nach ihm zu suchen. Du kennst dich
jetzt aus, falls du jemals auf ihn stoßen solltest. Es ist nicht gut,
wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen zu
leben, glaub mir. Und nun, wie wär's, wenn du diesen
beeindruckenden Umhang wieder anziehst und ins Bett
verschwindest?«
Harry stand auf.
»Sir, Professor Dumbledore? Darf ich Sie etwas fragen?«
»Nun hast du ja eine Frage schon gestellt«, sagte Dumble-
dore lächelnd. »Du darfst mich aber noch etwas fragen.«
»Was sehen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen?«
»Ich? Ich sehe mich dastehen, ein Paar dicke Wollsocken in
der Hand haltend.«
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Harry starrte ihn an.
»Man kann nie genug Socken haben«, sagte Dumbledore.
»Wieder einmal ist ein Weihnachtsfest vergangen, ohne dass ich
ein einziges Paar Socken bekommen habe. Die Leute meinen
dauernd, sie müssten mir Bücher schenken.«
Erst als Harry wieder im Bett lag, kam ihm der Gedanke,
dass Dumbledore vielleicht nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte.
Doch zugegeben, dachte er und schubste Krätze von seinem
Kopfkissen, es war doch eine recht persönliche Frage.
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Nicolas Flamel
Dumbledore hatte Harry davon überzeugt, besser nicht mehr
nach dem Spiegel Nerhegeb zu suchen, und die restlichen Tage
der Weihnachtsferien blieb der Tarnumhang zusammengefaltet
auf dem Boden seines großen Koffers. Harry wünschte sich, er
könnte genauso leicht das, was er im Spiegel gesehen hatte, aus
seinem Innern räumen, doch das gelang ihm nicht. Allmählich
bekam er Alpträume. Immer und immer wieder träumte er
davon, wie seine Eltern in einem Blitz grünen Lichts
verschwanden, während eine hohe Stimme gackernd lachte.
»Siehst du, Dumbledore hatte Recht, dieser Spiegel könnte
dich in den Wahnsinn treiben«, sagte Ron, als Harry ihm von
diesen Träumen erzählte.
Hermine, die am letzten Ferientag zurückkam, sah die 1
)Inge ganz anders. Sie schwankte zwischen Entsetzen und
Enttäuschung. Entsetzen bei dem Gedanken, dass Harry Drei
Nächte nacheinander aus dem Bett geschlüpft war und das
Schloss durchstreift hatte (»Wenn Filch dich erwischt hätte«),
und Enttäuschung darüber, dass er nicht wenigstens
herausgefunden hatte, wer Nicolas Flamel war.
Sie hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben, Flamel
jemals in einem Bibliotheksband zu finden, auch wenn Harry sich
immer noch sicher war, dass er den Namen irgendwo gelesen
hatte. Nach dem Ende der Ferien fingen sie wieder an zu suchen
und in den Zehn-Minuten-Pausen die Bücher durchzublättern.
Harry hatte sogar noch wem-
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ger Zeit als die andern, denn auch das Quidditch-Training hatte
wieder begonnen.
Wood forderte die Mannschaft härter denn je. Selbst der
Dauerregen, der nach dem Schnee eingesetzt hatte, konnte seine
Begeisterung nicht dämpfen. Die Weasleys beschwerten sich,
Wood sei vom Quidditch geradezu besessen, doch Harry war auf
Woods Seite. Sollten sie ihr nächstes Spiel gegen Hufflepuff
gewinnen, würden sie zum ersten Mal in sieben Jahren Slytherin
in der Hausmeisterschaft überholen. Abgesehen davon, dass er
gewinnen wollte, stellte Harry fest, dass er weniger Alpträume
hatte, wenn er nach dem Training erschöpft war.
Eines Tages, während einer besonders nassen und schlam-
migen Trainingsstunde, hatte Wood der Mannschaft eine
schlechte Nachricht mitzuteilen. Gerade war er sehr zornig
geworden wegen der Weasleys, die immerzu im Sturzflug
aufeinander zurasten und so taten, als stürzten sie von ihren
Besen.
»Hört jetzt endlich auf mit dem Unfug!«, rief er. »Genau
wegen so was verlieren wir noch das Spiel! Diesmal macht Snape
den Schiedsrichter, und dem wird jede Ausrede recht sein, um
Gryffindor Punkte abzuziehen.«
George Weasley fiel bei diesen Worten wirklich vom Besen.
»Snape ist Schiedsrichter?«, prustete er durch einen Mund
voll Schlamm. »Wann hat der denn jemals ein Quidditch-Spiel
gepfiffen? Er wird nicht mehr fair sein, falls wir die Slytherins
überholen können.«
Die anderen Spieler landeten neben George und beschwerten
sich ebenfalls.
»Ich kann doch nichts dafür«, sagte Wood. »Wir müssen
einfach aufpassen, dass wir ein sauberes Spiel machen und Snape
keinen Grund liefern, uns eins auszuwischen.«
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Schön und gut, dachte Harry, doch er hatte noch einen
Grund, warum er Snape beim Quidditch lieber nicht in seiner
Nähe haben wollte ...
Wie immer nach dem Training blieben die anderen Spieler
noch eine Weile beisammen und unterhielten sich, doch Harry
machte sich gleich wieder auf den Weg in den
Gemeinschaftsraum der Gryffindors, wo er Ron und Hermine
beim Schachspiel fand. Schach war das Einzige, bei dem
Hermine immer verlor, und Harry und Ron waren der Meinung,
das könne ihr nur gut tun.
»Sei mal einen Augenblick ruhig«, sagte Ron, als Harry sich
neben ihn setzte. »Ich muss mich konzen -« Dann sah er Harrys
Gesicht. »Was ist denn mit dir los? Du siehst ja furchtbar aus.«
Mit leiser Stimme, damit ihn niemand im Umkreis hören
konnte, berichtete Harry den beiden von Snapes plötzlichem und
finsterem Wunsch, ein Quidditch-Schiedsrichter zu sein.
»Spiel nicht mit«, sagte Hermine sofort.
»Sag, dass du krank bist«, meinte Ron.
»Tu so, als ob du dir das Bein gebrochen hättest«, schlug
Hermine vor.
»Brich dir das Bein 

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Do'stlaringiz bilan baham:
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