Alles über Harry Harry Potter und der Sein der Weisen
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01 - Harry Potter und der Stein der Weisen
benutzen sie nicht, oder?«, sagte Mr. Ollivander
scharf. »O nein, Sir«, sagte Hagrid rasch. Harry bemerkte, dass er seinen rosa Schirm fest umklammerte, während er sprach. »Hmmm«, sagte Mr. Ollivander und sah Hagrid mit durchdringendem Blick an. »Nun zu Ihnen, Mr. Potter. Schauen wir mal.« Er zog ein langes Bandmaß mit silbernen Strichen aus der Tasche. »Welche Hand ist Ihre Zauberhand?« »Ähm - ich bin Rechtshänder«, sagte Harry. »Strecken Sie Ihren Arm aus. Genau so.« Er maß Harry von der Schulter bis zu den Fingerspitzen, dann vom Handgelenk zum Ellenbogen, von der Schulter bis zu den Füßen, vom Knie zur Armbeuge und schließlich von Ohr zu Ohr. Während er mit dem Maßband arbeitete, sagte er: »Jeder Zauberstab von Ollivander hat einen Kern aus einem mächtigen Zauberstoff, Mr. Potter. Wir benutzen Einhornhaare, Schwanzfedern von Phönixen und die Herzfasern von Drachen. Keine zwei Ollivander-Stäbe sind gleich, ebenso wie kein Einhorn, Drache oder Phönix dem andern aufs Haar gleicht. Und natürlich werden Sie mit dem Stab eines anderen Zauberers niemals so hervorragende Resultate erzielen.« Harry fiel plötzlich auf, dass das Maßband, welches gerade den Abstand zwischen seinen Nasenlöchern maß, dies von selbst tat. Mr. Ollivander huschte zwischen den Regalen herum und nahm Schachteln herunter. »Das wird reichen«, sagte er, und das Bandmaß schnurrte zu einem Haufen auf dem Boden zusammen. »Nun gut, Mr. Potter. Probieren Sie mal diesen. Buchenholz und Drachenherzfasern. Neun Zoll. Handlich und biegsam. Neh- 94 men Sie ihn einfach mal und schwingen Sie ihn durch die Luft.« Harry nahm den Zauberstab in die Hand und schwang ihn ein wenig hin und her (wobei er sich albern vorkam), doch Mr. Ollivander riss ihm den Stab gleich wieder weg. »Ahorn und Phönixfeder. Sieben Zoll. Peitscht so richtig. Versuchen Sie's!« Harry versuchte es, doch kaum hatte er den Zauberstab erhoben, entriss ihm Mr. Ollivander auch diesen. »Nein, nein - hier, Elfenbein und Einhornhaare, achteinhalb Zoll, federnd. Nur zu, nur zu, probieren Sie ihn aus.« Harry probierte. Und probierte. Er hatte keine Ahnung, worauf Mr. Ollivander eigentlich wartete. Der Stapel mit den abgelegten Zauberstäben auf dem storchbeinigen Stuhl wuchs immer höher, doch Je mehr Zauberstäbe Mr. Ollivander von den Regalen zog, desto glücklicher schien er zu werden. »Schwieriger Kunde, was? Keine Sorge, wir werden hier irgendwo genau das Richtige finden. Ich frage mich Jetzt - Ja, warum eigentlich nicht - ungewöhnliche Verbindung - Stechpalme und Phönixfeder, elf Zoll, handlich und ge- schmeidig.« Harry ergriff den Zauberstab. Plötzlich spürte er Wärme in den Fingern. Er hob den Stab über den Kopf und ließ ihn durch die staubige Luft herabsausen. Ein Strom roter und goldener Funken schoss aus der Spitze hervor wie ein Feuerwerk, das tanzende Lichtflecken auf die Wände warf Hagrid Johlte und klatschte, und Mr. Ollivander rief. »Aah, bravo. Ja, in der Tat, oh, sehr gut. Gut, gut, gut ... Wie seltsam ... Ganz seltsam ...« »Verzeihung«, sagte Harry, »aber was ist seltsam?« Mr. Ollivander sah Harry mit blassen Augen fest an. »Ich erinnere mich an Jeden Zauberstab, den ich Je ver- 95 kauft habe, Mr. Potter. An Jeden einzelnen. Es trifft sich nun, dass der Phönix, dessen Schwanzfeder in Ihrem Zauberstab steckt, noch eine andere Feder besaß - nur eine noch. Es ist schon sehr Seltsam, dass Sie für diesen Zauberstab bestimmt sind, während sein Bruder - nun Ja, sein Bruder Ihnen diese Narbe beigebracht hat.« Harry schluckte. »Ja, dreizehneinhalb Zoll. Tja. Wirklich merkwürdig, wie die Dinge zusammentreffen. Der Zauberstab sucht sich den Zauberer, erinnern Sie sich ... Ich denke, wir haben Großartiges von Ihnen zu erwarten, Mr. Potter ... Schließlich hat auch Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf Großartiges getan - Schrecklichesja, aber Großartiges.« Harry schauderte. Er war sich nicht sicher, ob er Mr. Ol- livander besonders gut leiden mochte. Er zahlte sieben goldene Galleonen für seinen Zauberstab und Mr. Ollivander geleitete sie mit einer Verbeugung aus der Tür. Die späte Nachmittagssonne stand tief am Himmel, als sich Harry und Hagrid auf den Rückweg durch die Winkelgasse machten, zurück durch die Mauer, zurück durch den Tropfenden Kessel, der nun menschenleer war. Harry schwieg, während sie die Straße entlanggingen; er bemerkte nicht einmal, wie viele Menschen in der U-Bahn sie mit offenem Munde anstarrten, beladen wie sie waren mit ihren merkwürdigen Päckchen und mit der schlafenden Schneeeule auf Harrys Schoß. Wieder fuhren sie eine Rolltreppe hoch, und hinaus ging es auf den Bahnhof Pad- dington. Harry erkannte erst, wo sie waren, als Hagrid ihm auf die Schulter klopfte. »Haben noch Zeit für einen Imbiss, bevor dein Zug geht«, sagte er. Er kaufte für sich und Harry zwei Hamburger und sie 96 setzten sich auf die Plastiksitze, um sie zu verspeisen. Harry sah sich unablässig um. Alles kam ihm irgendwie fremd vor. »Alles in Ordnung mit dir, Harry? Du bist Ja ganz still«, sagte Hagrid. Harry wusste nicht recht, wie er es erklären konnte. Gerade hatte er den schönsten Geburtstag seines Lebens verbracht. Und doch, er kaute an seinem Hamburger und versuchte die richtigen Worte zu finden. »Alle denken, ich sei etwas Besonderes«, sagte er endlich. »All diese Leute im Tropfenden Kessel, Professor Quirrel, Mr. Ollivander ... Aber ich weiß überhaupt nichts von Zauberei. Wie können sie großartige Dinge von mir erwarten? Ich bin berühmt und ich kann mich nicht einmal daran erinnern, wofür ich berühmt bin. Ich weiß nicht, was passiert ist, als Vol-, tut mir Leid - ich meine, in der Nacht, als meine Eltern starben.« Hagrid beugte sich über den Tisch. Hinter dem wilden Bart und den buschigen Augenbrauen entdeckte Harry ein licbevolles Lächeln. »Mach dir keine Sorgen, Harry. Du wirst alles noch schnell genug lernen. In Hogwarts fangen sie alle ganz von vorne an, es wird dir sicher gut gehen. Sei einfach du selbst. Ich weiß, es ist schwer. Du bist auserwählt worden und das ist immer schwer. Aber du wirst eine tolle Zeit in Hogwarts verbringen - wie ich damals - und heute noch, um genau zu sein.« Hagrid half Harry in den Zug, der ihn zu den Dursleys zurückbringen würde, und reichte ihm dann einen Umschlag. »Deine Fahrkarte nach Hogwarts«, sagte er. »Am 1. Sep- tember Bahnhof King's Cross - steht alles drauf. Wenn du itrgendwelche Schwierigkeiten mit den Dursleys hast, schick 97 mir deine Eule, sie weiß, wo sie mich findet ... Bis bald, Harry.« Der Zug fuhr aus dem Bahnhof hinaus. Harry wollte Hagrid beobachten, bis er außer Sicht war; er setzte sich auf und drückte die Nase gegen das Fenster. Doch er blinzelte und schon war Hagrid verschwunden. 98 Abreise von Gleis neundreiviertel Harrys letzter Monat bei den Dursleys war nicht besonders lustig. Gewiss, Dudley hatte nun so viel Angst vor Harry, dass er nicht im selben Zimmer mit ihm bleiben wollte, und Tante Petunia und Onkel Vernon schlossen Harry nicht mehr in den Schrank ein, zwangen ihn zu nichts und schrien ihn nicht an - in Wahrheit sprachen sie kein Wort mit ihm. Halb entsetzt, halb wütend taten sie, als ob der Stuhl, auf dem Harry saß, leer wäre. So ging es ihm in mancher Hinsicht besser als zuvor, doch mit der Zeit wurde er ein wenig niedergeschlagen. Harry blieb gerne in seinem Zimmer in Gesellschaft seiner Eule. Er hatte beschlossen, sie Hedwig zu nennen, ein Name, den er in der Download 0.74 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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