Der republik usbekistan


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Bog'liq
Kunstmärchen 2




MINISTERIUM FÜR HOCH- UND FACHSCHULBILDUNG

DER REPUBLIK USBEKISTAN

ANDIJANER STAATLICHE UNIVERSITÄT
Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur

Student der Gruppe 204

Ismoilov Xalilullo
J A H R E S A R B E I T

Thema: Kunstmärchen. Die pietistische Literatur in

Deutschland

Wiss. Betreuer: O. Azamov

Andijan- 2020



Kunstmärchen. Die pietistische Literatur in

Deutschland

Pläne:



  1. Einleitung

  2. Was sind Kunstmärchen?

  3. Was ist Piestismus?

    • Württembergische ( Kirchen) Geschichte im Zeitalter des Piestismus.

    • Anfänge und wiederstände, anhänger und gegner.

    • Eigenarten des Piestismus in Württemberg.

  1. Die pietistische Literatur in Deutschland

  2. Fazit

  3. Literatur


1. Einleitung

Eine klare Einordnung des Märchens ist nicht einfach, da sich der verbreiteten Auslegung des Märchens, als erfundene oder unwahre Geschichte, folgend, beinahe jede Literatur als Märchen kategorisieren ließe. Die Etymologie des Wortes Märchen, früher maerelin oder merechyn, leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort maere und vom althochdeutschen Wort mârî ab, deren Hauptbedeutungen die Begriffe Kunde, Bericht, Erzählung oder Nachricht beinhalten. Dies zeigt, dass ein Märchen nicht von Anfang an eine Erzählung von etwas Unglaubhaftem oder Unwirklichem war, sondern diesen Sinngehalt erst später angenommen hat. Die Bezeichnung des Märchens im Englischen als fairy tale und im Französischen als conte de fées weist hingegen bereits mehr auf „die eindeutige Konnotation einer Erzählung von etwas in der Wirklichkeit nicht Vorhandenem, also einer wunderbaren Erzählung“ hin, die sich im 18. Jahrhundert entwickelt hat.

Der Begriff „ Märchen wird seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert oft synonym mit Volksmärchen verwendet. Seine besondere, bis heute gültige Prägung erfuhr der Begriff zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der deutschen Romantik.“ Besonders wichtig für diese Prägung des Begriffes ist die Abhandlung André Jolles, der den Terminus des Märchens mit den Gebrüdern Grimm in Verbindung gebracht hat:

Ein Märchen ist eine Erzählung oder eine Geschichte in der Art, wie sie die Gebrüder Grimm in ihren Kinder- und Hausmärchen zusammengestellt haben. Man pflegt ein literarisches Gebilde dann als Märchen anzuerkennen, wenn es […] mehr oder weniger übereinstimmt mit dem, was in den Grimmschen Kinder- und Hausmärchen zu finden ist.

Diese sinnhafte Verknüpfung der beiden Kategorien hat zu einer Verengung in der Gattungsdefinition des Märchens geführt und den Weg für eine Debatte geebnet, auf welche Weise denn nun mit Märchen zu verfahren sei, die sich nicht in das Schema der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen einordnen lassen können.

Der Beginn des 19. Jahrhunderts markiert die Schwelle zu einem tiefgreifenden wirt­schaftlichen, sozialen und kulturellen Umbruch, der sich u.a. in der Entstehung neuer, teilweise bis heute wirksamer Gattungsmuster manifestiert. Zunächst liegen „Novelle oder Mährchen“ noch so dicht beieinander, dass etwa Eichendorff sein „Marmorbild“ im Brief an den Verleger selbst nicht eindeutig zuzuordnen weiß. Vor allem durch die Romantik werden volksliterarische Traditionen jenseits des klas­si­schen Kanons aufgegriffen. Die Kinder und Hausmärchen der Brüder Grimm sind ein erster Versuch, der (nach mehreren Überarbeitungen) unverzichtbar wird für die fa­miliale Lesesozialisation. Zwar gelten Märchen wie Novellen zunächst noch als nie­dere Gattungen, doch das Lesepublikum des expandierenden Buch- und Zeitschrif­tenmarktes findet umso nachhaltiger Geschmack an ihnen, dass beide Gattungen äußerst produktiv werden.

Didaktisch sind beide Gattungen deshalb interessant, weil sie als kürzere Erzähltexte unterschiedlichen Phasen der literarischen Sozialisation entsprechen und die Ent­wicklung vom Modus naiver Iden­tifikation hin zu einer fortgeschrittenen Lesehaltung begleiten können, die emotionale und kognitive Verarbeitungsprozesse zu ver­binden vermag. Während Märchen bereits in der Grundschule eingesetzt werden können, sind Kunstmärchen und Märchennovellen besonders für höhere Klassen geeignet.

Als Beispiele werden im Seminar u.a. folgende Primärtexte referiert und besprochen:



  • Brüder Grimm: Ausgewählte Märchen (versch. Fassungen)

  • Novalis: Hyazinth und Rosenblüte

  • Ludwig Tieck: Die Elfen

  • E.T.A. Hoffmann: Das fremde Kind

  • E.T.A. Hoffmann: Der goldene Topf

  • Adelbart von Chamisso. Peter Schlemihl

  • Wilhelm Hauff. Das kalte Herz

  • Friedrich de la Motte-Fouqué: Undine

  • Hans Christian Andersen: Die kleine Meerjungfrau

Das Wort Märchen stammt von dem alten mittelhochdeutschen Wort Märe ab und bedeutet Nachricht, Kunde. Bei dem Märchen handelt es sich um eine kürzere Prosaerzählung, die wunderbare, übernatürliche und magische Begebenheiten schildert. Ein Märchen situiert sich in einer irrealen und fantastischen Welt. Ort und Zeit werden nicht genau, sondern nur vage angegeben: „In einem weit entfernten Königreich einer längst vergangenen Zeit …“, "Es war einmal in einem Ort...".

Ein Held oder eine Heldin steht im Mittelpunkt der einfachen linearen Handlung. Das Märchen trägt oft den Namen der Hauptfigur zum Beispiel „Rotkäppchen“, „der standhafte Zinnsoldat“ oder „Sindbad der Seefahrer“. Sie wird vor eine bestimmte und fast unmögliche Aufgabe gestellt, die sie bestehen muss. Sie gerät in eine schwierige Situation, aus der sie sich durch eigene Kraft oder mithilfe von anderen befreien kann. Sie muss oft eine Reise durchstehen und muss sich mit guten und bösen oder auch natürlichen und übernatürlichen Kräften auseinandersetzen.

Die Figuren und Fantasiewesen des Märchens sind meistens typisiert und sind durch typische Eigenschaften gekennzeichnet, zum Beispiel der reiche König und die kluge Königin, der junge Prinz und die schöne Prinzessin, die böse Stiefmutter, die gute Fee, der hinterlistige Zauberer, die hässliche Hexe, der gefährliche Räuber. Oft sind die Charaktere konträr und stereotyp angelegt: feige – mutig, klug – dumm, schön – hässlich, reich – arm.

Ähnlich wie in der Fabel treten Tiere und magische Gestalten als Hauptfiguren in den Erzählungen auf. Sie können sprechen und handeln wie Menschen. Sie verfügen manchmal über Zauberkräfte und agieren als Helfer, wie zum Beispiel in „Der gestiefelte Kater“ oder „Hänsel und Gretel“. Neben den Fabelwesen spielen magische Gegenstände, wie die Siebenmeilenstiefel, die Wunderlampe oder der fliegende Teppich, die mit übernatürlichen Eigenheiten ausgestattet sind, eine entscheidende Rolle in den Erzählungen.

Das Märchen läuft auf ein Happy End hinaus, also auf ein glückliches Ende. Am Ende siegt immer das Gute und das Böse wird bestraft. Allerdings weist der Held häufig eine Charakterschwäche auf, der er sich (neben all den anderen Schwierigkeiten, mit denen er konfrontiert wird) stellen und die er schließlich überwinden muss, um an das Ziel, oft Glück, Reichtum oder Liebe, zu gelangen. Eine zentrale Rolle spielen Reime, Lieder, Symbole, Zaubersprüche sowie magische Zahlen, zum Beispiel zwei gute Feen, drei Wünsche oder Rätsel, sieben Zwerge oder Jahre, zwölf Aufgaben oder Gesellen.

Die Märchen wurden ursprünglich für Erwachsene geschrieben, aber die einfache Erzählstruktur und die eindimensionalen Figuren der Erzählungen machen Märchen besonders bei Kindern beliebt. Animationsfilme haben heute die Märchen stark popularisiert.




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