Biotopkartierung der gemeinde kolsass
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- Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad
- ANHANG ARTENLISTE 1: Bachbegleitendes Gebüsch Baumschicht
- ARTENLISTE 2: Grauerlen-Hangwald Baumschicht
- Strauchschicht: Seite 40 von 76
- Zusätzliche schützenswerte Arten
- Seite 43 von 76 interne ID
- Fläche (ha)
- B I O T O P I N V E N T A R Länge (m): - Flächenanzahl
- Seite 44 von 76 2.1 Schutzbegründung
- 2. SCHUTZINHALT 2.2 Schutzdetails 1. BESCHREIBUNG
- Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie
- Seite 45 von 76 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung
- 3. NUTZUNG/PFLEGE 4. SCHUTZSTATUS Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. Objekt
- ANHANG ARTENLISTE 1: Gehölzfreie Abschnitte Strauchschicht
- ARTENLISTE 2: Bachbegleitendes Gehölz Baumschicht
- Seite 49 von 76 FOTOS
- Seite 51 von 76 interne ID
- Seehöhe
§ 3
eindeutig nicht eindeutig WWB
§ 7, 8 eindeutig WWG Gelber Eisenhut (Aconitum vulparia agg.) tg Anl3,b,4 Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea) tg Anl3,b,5 Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora) tg Anl3,b,9 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel
Flügel-Johanniskraut (Hypericum tetrapterum) r Winterlinde (Tilia cordata) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): ausgestorben oder verschollen 0 vom Aussterben bedroht 1 stark gefährdet 2 gefährdet 3 potenziell gefährdet 4 in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet r!
Erklärungen: Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. eindeutig / nicht eindeutig Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck Rote Liste von vollständiger Vernichtung bedroht 1 stark gefährdet 2 gefährdet 3 selten - potenziell gefährdet R Gefährdung anzunehmen G
Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Sorbus aucuparia Eberesche Ulmus glabra Berg-Ulme
Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Cornus sanguinea Roter Hartriegel Corylus avellana Hasel Fraxinus excelsior Esche Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Picea abies Fichte Populus tremula Zitterpappel Prunus padus Trauben-Kirsche Rubus caesius Auen-Brombeere Rubus idaeus Himbeere Salix caprea Sal-Weide Salix nigricans Schwarz-Weide Sambucus nigra Schwarzer Holunder Sambucus racemosa Roter Holunder Sorbus aucuparia Eberesche Ulmus glabra Berg-Ulme
Aconitum vulparia agg. Gelber Eisenhut Aegopodium podagraria Giersch Angelica sylvestris Wald-Engelswurz Brachypodium pinnatum Fieder-Zwenke
Caltha palustris Sumpfdotterblume Campanula trachelium Nesselblättrige Glockenblume Cardamine amara Bitteres Schaumkraut Cardamine impatiens Spring-Schaumkraut Chaerophyllum hirsutum Behaarter Kälberkropf Chelidonium majus Schöllkraut Cirsium oleraceum Kohldistel Clinopodium vulgare Wirbeldost Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Dryopteris filix-mas Männlicher Wurmfarn Epilobium angustifolium Wald-Weideröschen Epilobium roseum Rosenrotes Weidenröschen Equisetum arvense Acker-Schachtelhalm Festuca gigantea Riesen-Schwingel Fragaria vesca Wald-Erdbeere Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Geranium robertianum Stinkender Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Glechoma hederacea Gundelrebe Impatiens noli-tangere Großblütiges Springkraut Knautia dipsacifolia Wald-Witwenblume Lamiastrum galeobdolon agg. Gold-Nessel Lamium maculatum Gefleckte Taubnessel Mycelis muralis Mauerlattich Oxalis acetosella Sauerklee Paris quadrifolia Einbeere
Petasites albus Weiße Pestwurz Poa nemoralis Hain-Rispengras Prenanthes purpurea Hasenlattich Pulmonaria officinalis Echtes Lungenkraut Salvia glutinosa Klebriger Salbei Senecio fuchsii Fuchs' Greiskraut Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Stachys sylvatica Wald-Ziest Stellaria graminea Gras-Sternmiere Urtica dioica Brennnessel ARTENLISTE 2: Grauerlen-Hangwald Baumschicht: Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Populus tremula Zitterpappel Sorbus aucuparia Eberesche Tilia cordata Winterlinde Ulmus glabra Berg-Ulme
Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn Alnus incana Grauerle
Betula pendula Hänge-Birke Cornus sanguinea Roter Hartriegel Corylus avellana Hasel
Fraxinus excelsior Esche
Lonicera caerulea Blaue Heckenkirsche Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Picea abies Fichte
Populus tremula Zitterpappel Prunus padus Trauben-Kirsche Quercus robur Stiel-Eiche Rosa sp. Rose
Rubus idaeus Himbeere
Salix caprea Sal-Weide Salix nigricans Schwarz-Weide Sambucus nigra Schwarzer Holunder Sambucus racemosa Roter Holunder Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten Sorbus aucuparia Eberesche Ulmus glabra Berg-Ulme Krautschicht: Aconitum vulparia agg. Gelber Eisenhut Actaea spicata Christophskraut Aegopodium podagraria Giersch Angelica sylvestris Wald-Engelswurz Aruncus dioicus Wald-Geißbart Brachypodium pinnatum Fieder-Zwenke Caltha palustris Sumpfdotterblume Campanula trachelium Nesselblättrige Glockenblume Cardamine amara Bitteres Schaumkraut Cardamine impatiens Spring-Schaumkraut Chaerophyllum hirsutum Behaarter Kälberkropf Chelidonium majus Schöllkraut Circaea lutetiana Gewöhnliches Hexenkraut Cirsium oleraceum Kohldistel Cirsium vulgare Gemeine Kratzdistel Clinopodium vulgare Wirbeldost Crepis paludosa Sumpf-Pippau Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Dactylorhiza maculata Geflecktes Knabenkraut Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Digitalis grandiflora Großblütiger Fingerhut Dryopteris filix-mas Männlicher Wurmfarn Epilobium angustifolium Wald-Weideröschen Epilobium roseum Rosenrotes Weidenröschen Equisetum arvense Acker-Schachtelhalm Eupatorium cannabinum Wasserdost Festuca gigantea Riesen-Schwingel Fragaria vesca Wald-Erdbeere
Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Gentiana asclepiadea Schwalbenwurz-Enzian Geranium robertianum Stinkender Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Glechoma hederacea Gundelrebe Hieracium sylvaticum Wald-Habichtskraut Hypericum tetrapterum Flügel-Johanniskraut Impatiens noli-tangere Großblütiges Springkraut Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut Knautia dipsacifolia Wald-Witwenblume Lamiastrum galeobdolon agg. Gold-Nessel Lamium album Weiße Taubnessel Lamium maculatum Gefleckte Taubnessel Luzula luzuloides Weiße Hainsimse Lycopodium annotinum Wald-Bärlapp Mercurialis perennis Wald-Bingelkraut Mycelis muralis Mauerlattich Oxalis acetosella Sauerklee Paris quadrifolia Einbeere
Petasites albus Weiße Pestwurz Poa nemoralis Hain-Rispengras Prenanthes purpurea Hasenlattich Pulmonaria officinalis Echtes Lungenkraut Salvia glutinosa Klebriger Salbei Senecio fuchsii Fuchs' Greiskraut Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Solidago virgaurea Gewöhnliche Goldrute Stachys sylvatica Wald-Ziest Stellaria graminea Gras-Sternmiere Streptopus amplexifolius Knotenfuß Thalictrum aquilegiifolium Akeleiblättrige Wiesenraute Urtica dioica Brennnessel Moose, Flechten, Algen: Conocephalum conicum Kegelkopfmoos Mnium sp. Sternmoos Plagiomnium undulatum Gewelltes Sternmoos
Salix appendiculata Schlucht-Weide Salix purpurea Purpur-Weide
FOTOS Blickrichtung Ost. Rutschhangbereich im Schluchtabschnitt des Weerbaches. Aufnahmedatum: 19.10.2013 Blickrichtung Ost. Naturverjüngung in einem Schlagbereich an den vorderen Hangflanken des Weerbachtales. Aufnahmedatum: 19.10.2013
interne ID: 562
Gemeinde: Kolsass
Bezirk: Innsbruck-Land Biotopname: Gießen östlich Swarovskiwerk Vegetationsaufn.: -
2
2,70
Seehöhe: 543 - 549 m KURZDIAGNOSE Östlich des Swarovskiwerkes befinden sich zwischen Bundesstraße und Inn einige Gießen. An diesen wichtigen strukturgebenden Landschaftselementen hat auch die Gemeinde Kolsass Anteil. Entlang der Ufer sind Hochstaudenfluren, Röhrichte und Ufergehölzsäume ausgebildet. B I O T O P I N V E N T A R Länge (m): -
2
-
interner Key: Kartierung: Mag. Herbert Angerer Oktober 2013 Biotoptypen: Großröhrichte (FGR); Bachbegleitende naturnahe Gehölze (WWB) 2525-103/31 322_25253_31 Seite 44 von 76 2.1 Schutzbegründung Der offene Gewässerverlauf stellt eine der letzten strukturgebenden Landschaftselemente in der hier weitgehend ausgeräumten Kulturlandschaft dar. Er besitzt neben landschaftsästhetischen Aspekten eine wesentliche Funktion als Rückzugshabitat für Kleintiere (Amphibien, Reptilien, Kleinsäuger, Vögel) und ist in diesem Landschaftsausschnitt als Vernetzungsstruktur und Migrationskorridor für den Biotopverbund von essenzieller Bedeutung. 2. SCHUTZINHALT 2.2 Schutzdetails 1. BESCHREIBUNG Der im Westen beim Swarovskiwerk beginnende Gießen quert einen kurzen Abschnitt der Gemeinde Wattens und findet hier in Kolsass auf einer Länge von etwa 2,6 km seine Fortsetzung. Östlich des Brandhofes führen hier einige Entwässerungsgräben Wasser zu den Gießen zwischen Bundesstraße und Inn. Sie vereinigen sich zu einem größeren Bachlauf der schließlich am westlichen Ende der Innau in den
Inn mündet. Das Bachbett des Gießen ist etwa 1 bis 1,5 Meter tief eingesenkt, es besteht hauptsächlich aus Feinsand und Schlick. Das Wasser im Graben zeigt kaum Bewegung oder ist nur sehr träge fließend. An einigen Bereichen siedeln Schilf (Phragmites australis), Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus) und Bach-Ehrenpreis (Veronica beccabunga) im Wasser. Entlang der Ufer ist über weite Strecken beidufrig ein Ufergehölzsaum ausgebildet, abschnittsweise fehlt er jedoch oder ist nur fragmentarisch vorhanden. In diesen Bereichen erscheinen dann häufig Hochstaudenfluren oder Röhrichtbestände. Das Ufergehölz mit einer durchschnittliche Breite von etwa 2-5m wird von Grauerle (Alnus incana), Schwarzerle (Alnus glutinosa), Hänge-Birke (Betula pendula) und Silberweide (Salix alba) beherrscht. Von der letzteren finden sich entlang des Gießens vereinzelt schöne, große Exemplare. Einzelne Nadelhölzer wie Rotföhre (Pinus sylvestris) und Lärche (Larix decidua) wurden wohl gepflanzt. Bemerkenswert sind die baumförmigen Exemplare des Sanddorns (Hippophae rhamnoides). Die Strauchschicht wird hauptsächlich vom Schwarzen Holunder (Sambucus nigra), verschiedenen Weiden und Faulbaum (Frangula alnus) gebildet. Totholz strukturiert die Bestände. Im Unterwuchs herrschen stellenweise Himbeere und Brombeere (Rubus ideus, R. caesius) vor, ansonsten findet man Hochstauden wie Behaarten Berg-Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum), Gewöhnlichen Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Kohldistel (Cirsium oleraceum), Großseggen wie Steife Segge (Carex elata) und Sumpf-Segge (Carex acutiformis) sowie Waldsimse (Scirpus sylvestris), Schilf (Phragmites australis) und Rohr- Glanzgras (Phalaris arundinacea). Selten sind auch Pflanzenarten wie Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata) und Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus) zu finden. Entlang der Gehölzsäume zu den Intensivflächen hin sind stellenweise nitrophile Hochstaudenfluren vorhanden. Landwirtschaftliche und Erholungsfunktionelle Nutzungen reichen bis ans die Ufersäume heran, streckenweise ist das Gewässer ungepuffert. An einzelnen Stellen, besonders im Umfeld von Müll-, und Kompostablagerungen, findet man auch Ruderalfluren die von Kanadischer Goldrute (Solidago canadensis) oder von Brennessel (Urtica dioica) dominiert werden. Auf dem Gemeindegebiet von Kolsass führt über weite Strecken ein Fahrweg entlang des orographisch rechten Ufers des Gießens. An den gehölzfreien Bereichen konnte sich häufig Schilfröhricht (Phragmites australis) etablieren. Aber auch Hochstauden wie Mädesüß (Filipendula ulmaria), Echtes Springkraut (Impatiens noli tangere) und Blutweiderich (Lythrum salicaria) sind anzutreffen. Auch hier bilden stellenweise das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) und die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) bereits große Bestände aus. Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Gelbe Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) gg Anl2,d,6 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel
3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Sehr extensive Holznutzung, vielfach reichen auch Wirtschaftsflächen an die Uferzonen heran. 3.2 Gefährdung Da das Gewässer in weiten Bereichen keine Pufferzonen aufweist und die Intensivnutzungen (Ackerflächen, Wirtschaftswiesen) streckenweise bis an die Uferbereiche heranreichen, gehen starke Gefährdungen von den umgebenden Wirtschaftsflächen aus, welche zum überwiegenden Teil sehr intensiv genutzt werden. Nährstoff- und Pestizideinträge sind zu erwarten. Weitere Gefährdungspotentiale bestehen durch die Ablagerung von Müll und Kompost, Gewässerverbau und Verrohrung, zu intensive Holznutzung oder dem dauerhaften Verlust von Gehölzsäumen durch Intensivierungen (Meliorierung und Kommassierung). 3.3 Pflegeempfehlung Grundsätzlich bedürfen die aufkommenden Gehölzbestände keiner weiteren Pflege, im Hinblick auf die Wichtigkeit dieser Biotopstruktur im Landschaftsausschnitt sowie einer nachhaltigen Nutzung der Landschaft wird jedoch die Neuanlage von Gehölzbeständen in ungepufferten Gewässerabschnitten und das Einrichten von großzügigen Pufferzonen sowie eine kulante, extensive Holznutzung dringend empfohlen. Für den Streckenabschnitt im Mündungsbereich, wo ein größerer Auwaldrest (Biotop-Nr. 30. BioID 563) an die Gewässerufer heranreicht, wäre eine großzügige gestalterische Lösung für den Gewässerverlauf unter Einbindung des vom Inn abgedämmten Auwaldrestes in das Gewässerregime des Gießen zu diskutieren. Hier besteht Handlungsbedarf vor allem auch deshalb, weil gerade das Vorhandensein dieses Fließgewässers die Chance für die Erhaltung der seltenen Innauen sowie die Möglichkeit einer Gestaltung von attraktiven Naherholungszonen bietet. 3. NUTZUNG/PFLEGE 4. SCHUTZSTATUS Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. Objekt Bestehender Schutz § 7, 9
eindeutig FGR
§ 8 § 3
eindeutig nicht eindeutig WWB
Sanddorn (Hippophae rhamnoides) 3 Gelbe Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) r Schwarzerle (Alnus glutinosa) r Sommerlinde (Tilia platyphyllos) r Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): ausgestorben oder verschollen 0 vom Aussterben bedroht 1 stark gefährdet 2 gefährdet 3 potenziell gefährdet 4 in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet r!
Erklärungen: Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. eindeutig / nicht eindeutig Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck Rote Liste von vollständiger Vernichtung bedroht 1 stark gefährdet 2 gefährdet 3 selten - potenziell gefährdet R Gefährdung anzunehmen G
Alnus glutinosa Schwarzerle Rubus idaeus Himbeere Salix nigricans Schwarz-Weide Sambucus nigra Schwarzer Holunder
Cirsium arvense Acker-Kratzdistel Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Filipendula ulmaria Mädesüß Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Glechoma hederacea Gundelrebe Impatiens glandulifera Drüsiges Springkraut Impatiens noli-tangere Großblütiges Springkraut Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut Iris pseudacorus Gelbe Sumpfschwertlilie Lolium perenne Englisches Raygras Lythrum salicaria Blutweiderich Phleum pratense Wiesen-Lieschgras Phragmites australis Schilf Solidago canadensis Kanadische Goldrute Solidago gigantea Späte Goldrute Symphytum officinale Gemeiner Beinwell Urtica dioica Brennnessel Veronica beccabunga Bachbunge Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis Vicia cracca Vogel-Wicke
Alnus glutinosa Schwarzerle Alnus incana Grauerle
Betula pendula Hänge-Birke Fraxinus excelsior Esche
Larix decidua Lärche
Picea abies Fichte
Pinus sylvestris Rot-Föhre Prunus avium Vogel-Kirsche Salix alba Silber-Weide Tilia platyphyllos Sommerlinde Strauchschicht: Alnus glutinosa Schwarzerle Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Cornus sanguinea Roter Hartriegel Frangula alnus Faulbaum Fraxinus excelsior Esche Hippophae rhamnoides Sanddorn Larix decidua Lärche Picea abies Fichte Pinus sylvestris Rot-Föhre Prunus avium Vogel-Kirsche Rosa sp.
Rose Rubus caesius Auen-Brombeere Rubus idaeus Himbeere Salix alba Silber-Weide Salix appendiculata Schlucht-Weide Salix caprea Sal-Weide Salix eleagnos Lavendel-Weide Salix nigricans Schwarz-Weide Salix purpurea Purpur-Weide Salix triandra Mandel-Weide Sambucus nigra Schwarzer Holunder Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten Tilia platyphyllos Sommerlinde Viburnum opulus Gemeiner Schneeball
Ajuga reptans Kriechender Günsel Caltha palustris Sumpfdotterblume Cardamine impatiens Spring-Schaumkraut Carex acutiformis Sumpf-Segge Carex elata Steife Segge Chaerophyllum hirsutum Behaarter Kälberkropf Cirsium arvense Acker-Kratzdistel Cirsium oleraceum Kohldistel Cirsium vulgare Gemeine Kratzdistel Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Epilobium angustifolium Wald-Weideröschen Epilobium hirsutum Behaartes Weidenröschen Epilobium montanum Berg-Weidenröschen Eupatorium cannabinum Wasserdost
Filipendula ulmaria Mädesüß
Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Geum urbanum Echte Nelkenwurz Impatiens glandulifera Drüsiges Springkraut Impatiens noli-tangere Großblütiges Springkraut Lamium album Weiße Taubnessel Lamium maculatum Gefleckte Taubnessel Lycopus europaeus Ufer-Wolfstrapp Lysimachia vulgaris Gemeiner Gilbweiderich Lythrum salicaria Blutweiderich Mentha longifolia Ross-Minze Petasites albus Weiße Pestwurz Phalaris arundinacea Rohr-Glanzgras Phragmites australis Schilf
Plantago lanceolata Spitz-Wegerich Poa trivialis Gewöhnliches Rispengras Ranunculus montanus agg. Berg-Hahnenfuß Scirpus sylvaticus Waldsimse Scrophularia nodosa Knotige Braunwurz Scutellaria galericulata Sumpf-Helmkraut Silene alba Weiße Lichtnelke Silene dioica Kuckucks-Lichtnelke Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Solidago canadensis Kanadische Goldrute Solidago gigantea Späte Goldrute Stachys palustris Sumpf-Ziest Stellaria nemorum Wald-Sternmiere Taraxacum officinale agg. Wiesen-Löwenzahn Urtica dioica Brennnessel Valeriana officinalis agg. Echter Baldrian Veronica beccabunga Bachbunge Viola hirta Rauhaariges Veilchen Seite 49 von 76 FOTOS Blickrichtung Südwest. Schilfröhrichtbestand entlang eines gehölzfreien Gewässeruferabschnittes des Gießen. Aufnahmedatum: 17.10.2013 Blickrichtung Südost. Gehölzbestand der Ufersäume entlang des Gießen. Aufnahmedatum: 18.10.2013 Seite 50 von 76 Blickrichtung Süd. Begleitweg entlang der Gießenufer im Bereich der Innmündung. Aufnahmedatum: 18.10.2013 Seite 51 von 76 interne ID: 563
Gemeinde: Kolsass
Bezirk: Innsbruck-Land Biotopname: Innau bei der Autobahnunterführung Vegetationsaufn.: -
1
4,10
Seehöhe: 544 - 548 m KURZDIAGNOSE An der Gemeindegrenze zu Weer befindet sich ein Innaurest. Dieser wird durch die Autobahn vom Inn abgeschnitten.
-
4
-
interner Key: Kartierung: Mag. Herbert Angerer Oktober 2013 Biotoptypen: Anthropogene Pionierbiotope (MPB); Silberweidenau (WWAS) 2525-103/30 322_25253_30 Seite 52 von 76 2.1 Schutzbegründung Der hier in diesem Ausschnitt noch vorhandene Auwaldrest fällt durch eine mehr oder weniger standortstypische Auvegetation und einem hohen Totholz bzw. Strukturreichtum auf. Aufgrund der besonderen Seltenheit dieses Waldtyps im gesamten südlichen Innuferbereich zwischen Innsbruck und Kolsass besitzt dieser Bestand besondere naturschutzfachliche Bedeutung als Trittsteinbiotop.
Ca. 500 m nordwestlich des Sportplatzes befindet sich ein strukturreicher Innaurest. Der Bestand ist durch die nahe vorbeiführende Autobahn vom Hochwasserregime des Inn abgedämmt. Es besteht jedoch vermutlich noch eine Verbindung über das Grundwasser. Am westlichen Rand des Bestandes führt der im Biotop Nr. 31 beschriebene Gießen vorbei, östlich folgt der Weerbach den Bestandsgrenzen auf Weerer Gemeindegebiet. Innerhalb der Auwaldfläche sind deutliche Degradations- und Überalterungserscheinungen erkennbar. Vielfach ist der Feuchtwald bereits mit Fichten durchsetzt. Im Baumbestand sind jedoch aktuell noch große Silberweiden (Salix alba), und Schwarzpappeln (Populus nigra), sowie Grauerlen (Alnus incana) vorherrschend. Vereinzelt sind Berg-Ulmen (Ulmus glabra) beigemischt. Die Strauchschicht ist meist dicht und wird von Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) und Roten Hartriegel (Cornus sanguinea) dominiert. Die üppige Krautschicht wird hauptsächlich von Goldnessel (Lamiastrum galeobdolon), Brennessel (Urtica dioica) und Echten Springkraut (Impatiens noli tangere) gebildet. Größere Flächenanteile der Auwaldfläche werden von einer Reihe unterschiedlicher Nutzungen beansprucht. Mehrere Hochspannungsleitungen queren den Bestand in Ost/West-Richtung. Unterhalb dieser Leitungstrassen wurde der Gehölzbestand reduziert, eine ausgeprägte Baumschicht fehlt hier. Hochstauden wie Mädesüß (Filipendula ulmaria) und Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Schilf (Phragmites australis) und Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) konnten sich ausbreiten, Grauerlen (Alnus incana) und Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) und weitere Laubholzarten bilden ein bis zu 3 Meter hohes Gebüsch, welches von Schleiergesellschaften und Wildem Wein) überzogen wird. Ein weiterer größerer Flächenanteil von etwa 5000 Quadratmeter wird von einer Sportanlage eingenommen die einen zentralen Abschnitt der Feuchtwaldfläche beansprucht. Darüber hinaus wurden Reisig und Kompost abgelagert, randlich auch Parkplätze und Lagerflächen angelegt. Lokal sind auch Aufforstungen mit Fichte vorhanden. Zusammenfassung: Der in der Erstausweisung abgegrenzte und abgedämmte Auwaldrest der ehemaligen Innauen konnte auch in der Revisionsbearbeitung bestätigt werden. Aufgrund der aktuellen hydrologischen Situation (keine dynamische Beziehung zum Hauptgewässer möglicherweise jedoch korrespondierender Grundwasserspiegel) und dem enormen Nutzungsdruck sind im Bestand fortgeschrittene Degradationserscheinungen zu beobachten. Die Abgrenzung sowie die Typenzuordnung wurden im Zuge der Revisionsbearbeitung geändert bzw. korrigiert. Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Frühlings-Knotenblume (Leucojum vernum) tg Anl3,b,7 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel
Schwarz-Pappel (Populus nigra) 3 r!
3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Extensive Holznutzung, stellenweise wurde auch mit Fichte aufgeforstet. Im zentralen Auwaldbereich bestehen Lager- und Freizeitanlagen (Tennisplätze, Parkplätze) zudem queren mehrere Stromleitungen den Bestand in Ost-/West-Richtung. 3.2 Gefährdung Aufgrund der fehlenden Anbindung an das Hochwasserregime des Inn, der starken Beeinträchtigungen des Wasserhaushaltes und des enormen Nutzungsdruckes ist der gesamte Bestand stark gefährdet. Eine fortgeschrittene Degradation ist erkennbar. 3.3 Pflegeempfehlung Die fehlende Anbindung an ein Hochwasserregime einerseits sowie der sukzessive Flächenverlust anderseits verursachen degenerative Veränderungen im Bestand. Im Hinblick auf eine naturschutzfachliche Aufwertung sowie die Sicherstellung des Fortbestandes wäre die Anbindung des Feuchtwaldkomplexes an ein Fließgewässer von essenzieller Bedeutung. Diesbezüglich bieten sich der Weerbach im Osten und der Gießen im Westen als Gestaltungsfreiräume an. Im Rahmen eines Detailprojektes sollte daher die Anbindung des Auwaldes an diese Gewässer angedacht werden. Auf eine weitere Flächenreduktion sowie auf eine forstliche Nutzung mit standortsfremden Arten sollte innerhalb des Bestandes gänzlich verzichtet werden.
§ 8
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