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Berlin

Wasserversorgung


Die Wasserversorgung Berlins wird durch die neun Wasserwerke Beelitzhof, Friedrichshagen, Kaulsdorf, Kladow, Spandau, Stolpe, Tegel, Tiefwerder und Wuhlheide sichergestellt, die von der Berliner Wasserbetriebe (AöR) betrieben werden. Der Wasserverbrauch der Stadt ist nach 1990 deutlich zurückgegangen. Aufgrund der geringeren Grundwasserentnahme kam es in weiten Teilen des Urstromtals zu einem deutlichen Anstieg des Grundwasserspiegels. Vor allem in der Nähe der Wasserwerke verursachte dies Vernässungsschäden an Gebäuden.[254]
Pro Tag wurden 2018 durchschnittlich 546.000 m³ Trinkwasser für die Berliner Haushalte, Industrie und Gewerbe bereitgestellt und rund 624.000 m³ Abwasser durch die Klärwerke gereinigt.[255][256] Über das rund 9500 km lange Kanalsystem gelangen die Abwasser in sechs Großklärwerke.[257]

Energieversorgung



Das Heizkraftwerk Berlin-Moabit
Während der Zeit der deutschen Teilung war die Energieversorgung West-Berlins ab 1951 vom Stromnetz des Umlandes und des Ostberliner Gebiets getrennt. Die Stromversorgung musste über im westlichen Stadtgebiet gelegene thermische Kraftwerke wie das Kraftwerk Reuter-West und andere erfolgen. Im Jahr 1993 wurde die unterbrochene Leitungsverbindung mit dem Umland wiederhergestellt. In den Westbezirken Berlins sind mit wenigen Ausnahmen alle Stromleitungen als Erdkabel ausgeführt. Die Erdkabelsektion der 380-kV-Kabeldiagonale zwischen den Umspannwerken Reuter und Marzahn ist das längste 380-kV-Erdkabel in Deutschland.




Buch



Charlottenb.



Klingenberg



Köpenick



Lichterfelde



Marzahn



Mitte



Moabit



Neukölln



Pankow



Reuter



Reuter West



Rudow



Ahrensfelde



Kraftwerke in Berlin und Umgebung, 2021

Bis 1997 hielt das Land Berlin die Mehrheit der Anteile an der Bewag, dem bis dahin größten kommunalen Energieversorgungsunternehmen der Stadt. 2003 wurden die Anteile vollständig vom Vattenfall-Konzern aufgekauft. Seitdem ist das Unternehmen zusammen mit der GASAG der umsatzstärkste Energieversorger in Berlin. Mit Gründung der Berliner Stadtwerke im Jahr 2014 verfügt Berlin wieder über einen eigenen kommunalen Energieversorger, der mit dem Bau eigener Solar- und Windkraftanlagen das Ziel der Klimaneutralität Berlins bis 2050 unterstützen soll.[258] Im Jahr 2021 leitete das Land Berlin eine Rekommunalisierung des Verteilnetzbetreibers Stromnetz Berlin GmbH ein.[259]
Die Stromerzeugung in Berlin fußt im Wesentlichen auf der Nutzung von Steinkohle und Erdgas. Der Beitrag der Steinkohlenutzung an der Nettostromerzeugung betrug 45 % im Jahr 2009 und lag damit weit über dem bundesweiten Durchschnitt von 18 %. Auch die Erdgasnutzung ist überdurchschnittlich: Ihr Anteil umfasste 42 % und befand sich damit ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt von 13 %. Braunkohle trug mit 9 % zur Erzeugung bei und lag weit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 24 Prozent. Ebenfalls unterdurchschnittlich ist der Beitrag der erneuerbaren Energien: Ihr Anteil lag bei 3 % im Gegensatz zum deutschlandweiten Schnitt von 17 %.[260]
Im Jahr 2017 beschloss das Land Berlin den Kohleausstieg und beendete im selben Jahr die Nutzung der als besonders klimaschädlich geltenden Braunkohle, indem das Heizkraftwerk Klingenberg und das Heizkraftwerk an der Markgrafenstraße auf die Verfeuerung von Erdgas umgestellt wurden.[261] Gemäß Energiewendegesetz des Landes Berlin muss die Nutzung der Steinkohle spätestens bis zum Jahr 2030 beendet werden. Nachdem im Jahr 2019 Block C des Kraftwerks Reuter stillgelegt wurde, werden noch die Kraftwerke Reuter West und Moabit des Konzerns Vattenfall sowie das Holzheizkraftwerk Berlin-Neukölln und das Heizkraftwerk Schöneweide mit Steinkohle betrieben.[262][263] Im Jahr 2021 wurde das Solargesetz Berlin mit dem Ziel beschlossen, im Rahmen des Masterplan Solarcity den Anteil der Solarenergie an der Stromerzeugung in Berlin auf 25 % zu erhöhen.[264] Die Berliner Stadtwerke betreiben 13 Windräder (Stand: August 2021).[265]
Der Endenergieverbrauch umfasste im Jahr 2010 rund 267,8 Petajoule. Damit lag der Verbrauch um 7,4 % höher als im Vorjahr, gegenüber 1990 ist er jedoch nur geringfügig um 2,4 % gestiegen.[266] Der Endenergieverbrauch pro Einwohner im Land betrug im Jahr 2010 somit 77,4 Gigajoule. Der Anstieg dieses Anteils fällt mit 1,3 % im Vergleich zu 1990 geringer aus als der Anstieg des gesamten Endenergieverbrauchs im Land.[267] Umgerechnet auf Sektoren zeigt sich, dass der Bereich „Gew. v. Steinen u. Erden, sonst. Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe“ mit 6,3 % den geringsten Anteil am Endenergieverbrauch besitzt. Der Verkehrsbereich benötigt mit 24,6 % fast das Vierfache an Energie. Der größte Anteil entfällt allerdings auf den Sektor „Haushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen und übrige Verbraucher“ mit 69,1 %.[268]
Nach dem Volksentscheid über die Rekommunalisierung der Berliner Energieversorgung im Jahr 2013 verhandelte der Berliner Senat mit Vattenfall über eine Rekommunalisierung der Energienetze und kaufte das Stromnetz Berlin im Jahr 2021 wieder zurück.[269]

Wissenschaft und Bildung


→ Hauptartikel: Bildungssystem in Berlin

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