Charles Chaplin Paulette Goddard Jack Oakie Reginald Gardiner Henry Daniell Billy Gilbert


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Mit  

Charles Chaplin Paulette Goddard Jack Oakie Reginald Gardiner Henry Daniell Billy Gilbert 

Buch, Regie, Produzent 

Charles Chaplin 

Musik 

Charles Chaplin 



Musikalische Leitung 

Meredith Willson 

Kamera 

Karl Struss, Roland Totheroh 



Regieassistenz 

Dan James, Robert Meltzer, Wheeler Dryden 

Ausstattung 

J. Russell Spencer 

Weltvertrieb 

MK2 


Im Verleih der 

Piffl Medien



Restaurierte Fassung – Jetzt im Kino!   

www.der-grosse-diktator.de

„Kein Ereignis in der 

Geschichte des Films ist 

mit mehr hoffnungsfroher 

Spannung erwartet worden 

wie die Premiere dieses 

Films. (...) Die Aussicht, 

den kleinen Charlie, die 

meistgeliebte Figur der ganzen 

Welt, zu erleben, wie er sein 

superbes Talent nutzt, um 

den gefährlichsten lebenden 

Bösewicht der Lächerlichkeit 

zu übergeben, erschien wie ein 

gigantischer Scherz, wie ein 

transzendentales Paradox. 

Heute morgen sind wir 

glücklich berichten zu können, 

dass das Unterfangen großartig 

gelungen ist. (...) Die wahrhaft 

superbe Leistung eines 

wahrhaft großen Künstlers 

– und unter einem bestimmten 

Gesichtspunkt vielleicht 

der wichtigste Film, der je 

hervorgebracht wurde.“ 

New York Times, 1940



Im Palast

Adenoid Hynkel, Diktator von Tomania

Charles Chaplin

Benzino Napaloni, Diktator von Bacteria

Jack Oakie

Schultz

Reginald Gardiner

Garbitsch

Henry Daniell

Herring

Billy Gilbert

Botschafter von Bacteria

Carter De Haven

Madame Napaloni

Grace Hayle

Im Ghetto

Der jüdische Friseur

Charles Chaplin 

Hannah

Paulette Goddard

Mr. Jaeckel

Maurice Moskovich 

Mrs. Jaeckel

Emma Dunn 

 

Mr. Mann

Bernard Gorcey 

Mr. Agar

Paul Weigel

Stab

Buch, Regie, Produzent  Charles Chaplin

Musik  Charles Chaplin 

mit Motiven von Wagner und Brahms



Musikalische Leitung  Meredith Willson

Kamera  Karl Struss, Roland Totheroh

Regieassistenz  Dan James, Robert Meltzer, 

Wheeler Dryden

Ausstattung  J. Russell Spencer

Schnitt  Willard Nico

Ton  Percy Townsend, Glenn Rominger

Produktion  Chaplin – United Artists

USA 1940, 124 min, sw, 1:1,33, Mono, OMU

Weltvertrieb der restaurierten Fassung: MK 2

Im Verleih der Piffl Medien

Die Restaurierung von 

Der große Diktator

Seit einigen Jahren arbeiten die Cineteca di Bologna und

das Kopierwerk Immagine Ritrovate im Auftrag der Chap-

lin Association an der Restaurierung der Filme Chaplins. 

Das Ausgangsmaterial für die Bild-Restaurierung von 



Der Große Diktator war eine vom Original-Negativ 

gezogene, gut erhaltene Filmkopie, die es ermöglichte, 

die originalen Kontraste und die Lichtbestimmung 

wiederherzustellen. Für die Tonbearbeitung stand ein 

Band der originalen Endmischung  zur Verfügung. Mit 

Hilfe digitaler Technologien wurden Kratzer und andere 

Beschädigungen der Tonspur beseitigt. Als Ergebnis 

stehen heute Filmkopien in einer den Original-Vorgaben 

entsprechenden, bisher nicht gekannten, brillanten Bild- 

und Tonqualität zur Verfügung. 

(www.charliechaplinarchive.org)

Im Ghetto: Hannah (Paulette Goddard) und der Friseur (Charlie Chaplin)

Roland Totheroh, Charles Chaplin

Besetzung und Stab


Synopsis

Tomania wird mit eiserner Hand vom Diktator Adenoid 

Hynkel regiert. Uniformen, Aufmärsche und eine gewal-

tige Aufrüstung: Man will die Welt erobern. Unbarmherzig 

verfolgen Hynkel und seine Schergen die Juden im 

Land, für die kein Platz sein soll im tomanischen Reich. 

Von all dem weiß der kleine jüdische Friseur nichts, 

der nach 20 Jahren aus dem Hospital entlassen wird. 

Nach seiner Verwundung im Ersten Weltkrieg hat er das 

Gedächtnis verloren. Es ist ihm, als habe er erst gestern 

seinen Laden im jüdischen Ghetto verlassen. Woher soll

er wissen, dass Hynkels Polizisten nun nach Gutdünken 

ungestraft plündern und zerstören dürfen? 

Beherzt setzt er sich gegen die Übergriffe zur Wehr – 

und kommt nur durch ein Wunder mit dem Leben davon. 

Der Offizier Schultz, dem er im Ersten Weltkrieg das 

Leben gerettet hat, kommt zufällig vorbei, als Hynkels 

Schergen den renitenten Friseur kurzerhand aufhängen 

wollen. Er ist ein mächtiger Mann im neuen Tomania ge-

worden und stellt den Friseur und dessen Freunde unter 

seinen persönlichen Schutz. Im Ghetto hält ein kaum 

mehr für möglich gehaltener Frieden Einzug. 

Sogar für die Liebe ist wieder Zeit. Der Friseur ist 

ganz verzaubert von Hannah, dem Mädchen aus dem 

Nachbarhaus. Doch am Abend ihrer ersten Verabredung 

bricht die Katastrophe wieder ins Ghetto ein, schlimmer 

als je zuvor. Denn Schultz ist in Ungnade gefallen, weil 

er sich Hynkels Plänen zur Invasion des Nachbarlandes 

Osterlich widersetzt hat. Er flieht zu seinem alten Freund 

ins Ghetto. Dort versucht man alles, um Schultz zu 

retten. Doch schließlich wird er von Hynkels Männern 

gefasst und zusammen mit dem Friseur ins Konzentra-

tionslager gebracht.

Hynkel muss derweil alles diplomatische Geschick auf-

wenden, um seinem Diktatoren-Kollegen Benzino 

Napaloni aus Bacteria beim Einmarsch in Osterlich 

zuvorzukommen. Beim Besuch Napalonis in Hynkels 

Palast wird eine Allianz geschlossen – der Weg für die 

tomanischen Truppen ist frei. Hynkel begibt sich, als 

Entenjäger getarnt, ins Grenzgebiet. 

Schultz und der Friseur entkommen in tomanischen 

Uniformen aus dem Konzentrationslager. Sie geraten in 

die Invasion Osterlichs. Doch die tomanischen Soldaten 

verwechseln den Friseur mit Hynkel. Und während der 

echte Diktator auf der Entenjagd von seinen eigenen 

Truppen als entlaufener KZ-Häftling verhaftet wird, führt 

man den Friseur auf den Paradeplatz von Osterlichs 

Hauptstadt. Er soll eine Rede halten. “Reden Sie”, fleht 

Schultz. “Es ist unsere einzige Hoffnung...”

Über 

Der große Diktator

Die Ähnlichkeit zwischen der Tramp-Figur Chaplins und

Adolf Hitler, manifestiert im absurden Schnurrbart, war in

den 30er Jahren immer wieder Gegenstand von Karika-

turen und Witzen. 1938 greift Chaplin diese Ähnlichkeit 

auf, um eine Filmsatire auf Grundlage der Verwechslung 

zwischen dem Diktator Adenoid Hynkel und einem 

kleinen jüdischen Friseur zu entwickeln. Am 1. Sep-

tember 1939, dem Tag des deutschen Einmarschs in 

Polen, ist die Drehfassung des Filmskripts fertig, am 9. 

September beginnen die Dreharbeiten.

Mit Der große Diktator hat Chaplin ein Meisterwerk 

der Filmgeschichte geschaffen: Eine, wie Eisenstein 

schrieb, “großartige, vernichtende Satire, dem Sieg des 

menschlichen Geistes über die Unmenschlichkeit zum 

Ruhm”. Der Film war in vielerlei Hinsicht ein gewagtes 

Unterfangen: Der große Diktator ist nicht nur Chaplins 

erster Dialog-Film, zum ersten Mal bekennt er hier auch 

offen seine politischen Überzeugungen. Die größte 

Herausforderung freilich lag im Sujet selbst: die Balance 

zu halten zwischen Chaplins erklärtem Wunsch, die Welt 

möge über Hitler lachen – und dem Respekt gegenüber 

den Opfern des Nazi-Terrors. Die während der Dreh-

arbeiten fast täglich eintreffenden Schreckensmeldungen 

aus Europa machten diese Aufgabe immer schwerer.

Chaplin meistert die Herausforderung in jeder Hinsicht.

Niemals ist die Darstellung des Demagogen und seiner 

willigen Verehrer eindringlicher gelungen. Der Kaiser ist

nackt. Im Tanz Hynkels mit der Weltkugel offenbart sich 

die erbärmliche Leere der immergleichen Diktatoren-

seele in einer zum Schreien komischen Schärfe, neben 

der sich etliche thematisch ähnlich gelagerte Filme jün-

geren Datums wie cineastische Seminararbeiten aus-

nehmen. Das Lachen ist in Der große Diktator das Privi-

leg der Menschlichkeit, der Barbarei bleibt das Bellen.

Chaplins Film hat eine Haltung und ein Ziel: er bezieht 

Stellung angesichts der unübersehbaren größten Kata-

strophe der Menschheitsgeschichte. Er führt die befrei-

ende Kraft des Lachens an ihr äußerstes Ende: jetzt 

muss der kleine jüdische Friseur, die Filmfigur, den Platz 

räumen für den Menschen Charles Spencer Chaplin, der 

in seiner Schlussrede unverstellt und leidenschaftlich 

für die Vision einer friedlichen Welt eintritt. Und deshalb, 

wegen der unverwüstlichen Verwurzelung in seiner Zeit 

und den Umständen seiner Entstehung, ist Chaplins 

Der große Diktator bis heute der beste, bewegendste, 

komischste und wahrhaftigste Propagandafilm für die 

Menschlichkeit. Überzeugen Sie sich – im Kino!

„Was das Komische an Hitler 

betrifft, möchte ich nur sagen, 

dass es, wenn wir nicht ab

und zu über Hitler lachen 

können, noch viel schlechter 

um uns bestellt ist als wir 

glauben. Es ist gesund 

zu lachen, auch über die 

dunkelsten Dinge des Lebens

sogar über den Tod. (...) 

Lachen ist ein Stärkungsmittel, 

Lachen erleichtert; Lachen 

ist eine Atempause, die es 

ermöglicht, den Schmerz 

auszuhalten.“

Charlie Chaplin; New York Times, 1940

Charlie Chaplin als Adenoid Hynkel

Auf der Flucht: Hannah und der kleine Friseur

Dreharbeiten der Ghetto-Szenen



Der Diktator und der Tramp

Lange hatte Chaplin seinen Tramp gegen den 

unaufhaltsam aufkommenden Tonfilm verteidigt, zuletzt 

in Modern Times. 1967 schilderte er in einem Life-

Interview  sein damaliges Dilemma: „Die Stimme ist 

so verräterisch; sie bringt etwas Künstliches mit sich 

und reduziert jedermann auf ein gewisses Maß an 

Zungenfertigkeit, auf etwas Unwirkliches. Pantomime 

ist für mich ein Ausdruck von Poesie, komischer 

Poesie. Ich wusste, dass ich in den Tonfilmen viel 

von meiner Eloquenz verlieren würde... Ich würde 

niemals meinen Tramp wiederauferstehen lassen. 

Er könnte nicht sprechen – ich wüsste nicht, was für 

eine Art Stimme er haben sollte. Wie würde er einen 

Satz zusammenstellen? Also musste der Tramp 

verschwinden.“ 

Nach Modern Times arbeitet Chaplin an der Idee eines 

Napoleon-Films, kann sie aber nicht zu einem ihn 

befriedigenden Abschluss bringen. 1937 schlägt ihm, 

wie er sich in seiner Autobiographie erinnert, Alexander 

Korda vor, „einen Hitler-Film zu machen, dessen Story 

sich um eine Personenverwechslung drehen sollte, da 

Hitler denselben Schnurrbart habe wie der Tramp. Er 

meinte, ich könne beide Personen darstellen. Damals 

hielt ich nicht sehr viel von der Idee, doch jetzt war sie 

aktuell, und ich brannte darauf, wieder an die Arbeit zu 

gehen. Ganz plötzlich wurde es mir klar. Natürlich! Als 

Hitler konnte ich die Massen großtuerisch bearbeiten 

und so viel sprechen, wie ich wollte. Als Tramp konnte 

ich dann mehr oder minder still bleiben. In einem Hitler-

Film konnte ich Burleske und Pantomime miteinander 

verbinden.“

Im Frühjahr 1938 lernt Chaplin den angehenden Schrift-

steller Dan James kennen und berichtet ihm von seiner 

Filmidee. Im September wird James eingeladen, als 

Assistent an der Entwicklung des Buchs mitzuarbeiten. 

Die Arbeit beginnt umgehend. Schon am 12. November 

1938 wird ein erstes Treatment bei der Copyright-

Behörde eingereicht. Die Gerüchte über das neue 

Chaplin-Projekt sorgen weltweit für Aufsehen: Eine 

Sensation, die der Chaplin-Biograph David Robinson so 

beschreibt: „Ein einzigartiges Phänomen, ein heraus-

ragendes Ereignis in der Geschichte der Menschheit. 

Der größte Clown, die beliebteste Persönlichkeit der 

damaligen Zeit forderte den Mann heraus, der in

der neuen Geschichte mehr Böses und mehr mensch-

liches Leid angestiftet hat als irgendein anderer.“ 

Frühe Widerstände

Auf der Gegenseite reagiert man empfindlich. In 

Deutschland sind Chaplins Filme seit 1934 verboten, 

er selbst wird von der deutschen Presse in Übernahme 

einer Falschmeldung aus den USA „der Jude Karl 

Tonstein, besser bekannt unter dem Namen Charlie 

Chaplin“ genannt. (Das Gerücht von Chaplins jüdischen 

Wurzeln hat sich lange gehalten. Er selbst hat später 

dazu bemerkt, dass die jüdische Herkunft eine große 

Ehre bedeute, die ihm jedoch nicht zuteil geworden 

sei.) Der deutsche Film-Kurier fordert das Einschreiten 

gegen Chaplins Film: „Die jüdische Minderheit darf 

also in den USA unbehelligt den Führer einer fremden 

großen Nation verhöhnen. In Frankreich ist vor 

einigen Tagen eine Anordnung herausgekommen, die 

die Verächtlichmachung fremder Staatsoberhäupter 

verbietet. Wann wird Amerika diese selbstverständliche 

Anstandspflicht zwischen Völkern aufbringen, derartige 

Unverschämtheiten, wie sie der Jude Charlie Chaplin im 

Schilde führt, zu verhindern?“

Auch in den USA ist man alles andere als begeistert von

Chaplins Plänen, die auf dem Höhepunkt der Appease-



ment-Politik kurz nach dem Münchner Abkommen be-

kannt geworden sind. Pro-faschistische und anti-

semitische Stimmungen sind in den USA zu dieser Zeit 

durchaus salonfähig, die große Mehrheit der Amerikaner 

spricht sich noch lange nach Kriegsbeginn gegen eine 

Einmischung in Europa aus. Das Hays-Office, die ameri-

kanische Zensurbehörde, äußert starke Bedenken gegen

den Film. Selbst bei der United Artists, an der Chaplin

mit 25 Prozent beteiligt ist, hat man die Befürchtung, der

Film könne weder in den USA noch in England auf-

geführt werden. „Doch ich war entschlossen weiterzu-

machen“, schreibt Chaplin in seiner Autobiographie, 

„denn über Hitler sollte gelacht werden. Hätte ich etwas

von den Schrecken in den deutschen Konzentrations-

lagern gewusst, ich hätte Der große Diktator nicht 

zustandebringen, hätte mich über den mörderischen 

Wahnsinn der Nazis nicht lustig machen können. Aber 

ich wollte unbedingt ihren mystischen Unsinn über eine 

reinblütige Rasse zum Gespött werden lassen.“

Die Entwicklung des Drehbuchs

Die Grundidee des Films basiert auf der Verwechslung 

des namenlosen jüdischen Friseurs mit dem Diktator. 

Auch der Anfang des Films steht bald fest: Die ersten 

Treatments beginnen mit der Heimkehr jüdischer 

Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg – der Tramp ist dabei 

der einzige, der zuhause nicht erwartet wird. Auch die 

Idee der rivalisierenden Diktatoren Hynkel und Napaloni 

wird früh konzipert; die Idee, Hynkel eine jüdische Ehe-

frau an die Seite zu stellen, hingegen wieder verworfen. 

Im Dezember 1938 steht die Geschichte im wesentlichen 

fest, einschließlich des Schlusses. Hier ist es allerdings

„Vanderbilt schickte mir eine 

Serie Postkarten, die Hitler 

zeigten, während er eine Rede 

hielt. Das Gesicht war in 

obszöner Weise komisch – eine 

schlechte Imitation von mir, mit

dem absurden Schnurrbart, den

 ungekämmten, strähnigen 

Haaren und dem widerwärtigen 

dünnen kleinen Mund. Ich 

konnte Hitler nicht ernst 

nehmen. Jede Postkarte zeigte 

eine andere Pose: Einmal griff 

er mit klauenartigen Händen in

 die Menschenmasse, dann

 wieder hatte er wie ein Kricket-

spieler beim Schlag den einen

 Arm steil emporgereckt, wäh-

rend der andere schlaff herab-

hing. Auf der nächsten Karte 

sah man ihn mit ausgestreckten 

Händen, die Fäuste geballt, als

 hebe er eine Hantel. 

Die Gebärde des Grußes, bei 

der er die Hand über die Schul-

ter zurückwarf, wobei die Hand-

fläche nach oben gerichtet war, 

erweckte in mir den Wunsch, 

ein Tablett mit schmutzigen 

Tellern draufzustellen. Das ist 

ein Verrückter, dachte ich.“

Charlie Chaplin, 

Die Geschichte meines Lebens

Der kleine Soldat als Kanonenfutter

Der Diktator in Kellner-Haltung


noch der Vater Hannahs, mit dem der Friseur aus dem 

Konzentrationslager flieht und auf dem Palastplatz 

von Osterichs Hauptstadt Vanilla landet, wo er als 

falscher Hynkel eine Rede halten muss. Nach etlichen 

Überabeitungen wird Dan James beauftragt, den letzten 

Stand des Treatments und die umfangreichen Notizen 

zu einem Fünfakter mit Epilog umzuarbeiten. Vom 

ursprünglich geplanten Titel The Dictator muss Chaplin 

Abstand nehmen, da er bereits an die Paramount 

vergeben und nicht zu verhandeln ist. Eingetragen 

werden schließlich The Great Dictator sowie als 

mögliche Alternativen Ptomania, The Two Dictators



Dictamania und Dictator of Ptomania.

Ungewohnte Anforderungen

Im Januar 1939 beginnt die Arbeit im Studio. Zunächst 

muss die Bühne für die Tonaufnahmen schalldicht 

gemacht werden – Chaplin unterhält das letzte 

Stummfilm-Studio in Hollywood. Die neue Technik bringt 

eine Reihe von Veränderungen mit sich, an die Chaplin 

sich nur schwer gewöhnen wird: Nicht nur das deutlich 

erweiterte Studio-Team, der gesamte Arbeitsablauf hat 

sich verändert. Konnte Chaplin früher eine Sequenz 

nach der anderen ausarbeiten und drehen, Ideen im

Verlauf der Arbeit entwickeln, verändern oder verwerfen, 

muss nun ein vollständig ausgearbeitetes Skript vor

Beginn der Dreharbeiten vorliegen. Neben den ge-

wohnten Vorbereitungen wie der Anfertigung von 

Miniaturen für Spezialeffekte, dem Kulissenbau und dem

Casting setzt sich deshalb die Arbeit am Drehbuch bis

zum Drehbeginn fort. An den täglichen Skriptbespre-

chungen mit Dan James nimmt nun auch Charlies 

Bruder Sydney teil. Er gehört zum ersten Mal seit vielen 

Jahren wieder zum Studio-Team. 

Am 1. September 1939 – dem Tag des deutschen 

Einmarschs in Polen – ist das Skript des Großen 



Diktators fertig. Mit 300 Seiten ist es ungewöhnlich 

umfangreich; im Laufe der Arbeit wird es immer wieder 

verändert.

Die Dreharbeiten

Am 9. September, sechs Tage nach der Kriegserklärung 

Großbritanniens an Deutschland, beginnen die Dreh-

arbeiten. Paulette Goddard spielt wie schon in Modern 



Times die weibliche Hauptrolle. Sie ist – was erst später

bekannt wird – seit 1937 mit Chaplin verheiratet; zu

Beginn der Dreharbeiten ist die Trennung in freund-

schaftlichem Einvernehmen allerdings bereits vollzogen. 

Mit Jack Oakie als Benzino Napaloni verpflichtet Chaplin

zum ersten Mal einen veritablen Star als seinen Gegen-

part – eine Komiker-Konkurrenz, die sich den Beteiligten 

zufolge sehr positiv auswirkt. 

Die beiden Rollen Chaplins werden während der Dreh-

arbeiten strikt voneinandender getrennt. Bis Ende Okto-

ber 1939 wird der Großteil der Ghetto-Szenen gedreht,

im November folgen einige komplizierte Aufnahmen wie 

die Flugzeug-Sequenz mit Schultz. Die Dreharbeiten 

sind einer viel strikteren Planung und Vorbereitung unter-

worfen als bei allen Chaplin-Film davor. Die geregelte

Arbeitszeit im Studioablauf bleibt dennoch eher die Aus-

nahme. Zum einen ist die Ankunftszeit Chaplins im 

Studio eine offenbar unberechenbare Größe, zum ande-

ren kann er nicht ganz von seiner gewohnten Arbeits-

weise lassen: Ideen umwerfen, überarbeiten, hinzufügen.

Mit dem Skript-Girl – eine ihm bis dahin völlig unbekann-

te Instanz – liegt er im Dauer-Clinch: Die Wirkung einer 

Szene geht ihm über die Diktatur der continuity.

„Man mag es als eine Ironie 

des Schicksals ansehen, dass 

vor 50 Jahren um diese Zeit 

in einem Abstand von nur vier 

Tagen Charlie Chaplin und 

Adolf Hitler ihren Einzug in 

diese Welt hielten. (...) 

Jeder hat auf seine Art und 

Weise die Ideen, Gefühle und 

Hoffnungen der mühebeladenen 

Bürger zum Ausdruck gebracht, 

der Millionen, die zwischen 

dem oberen und dem unteren 

Mühlstein der Gesellschaft zer-

malmt werden. (...) Beide spie-

geln dieselbe Wirklichkeit wider 

– die Not des ‚kleinen Mannes‘ 

in der modernen Gesellschaft. 

Beide sind Zerrspiegel, der eine 

zum Guten hin, der andere zum 

unsagbar Bösen.“ 

Spectator, 21.4.1939 

Hynkel übt sich in einer bis heute sehr beliebten Diktatoren-Disziplin

Probleme mit der Dicken Berta

Hynkel und Napaloni (Jack Oakie)



Im Dezember 1939 beginnen die Dreharbeiten der 

Hynkel-Szenen. Während der Produktionsvorbereitung 

hatte sich Chaplin anhand der verfügbaren Wochen-

schauen eingehend mit dem Auftreten, der Redeweise 

und Gestik Hitlers beschäftigt. Chaplins legendäre

Hynkel-Reden entstehen nun, nach Aussagen der 

Anwesenden, offenbar aus dem Stegreif. Wie sich 

Dan James erinnert, werden die Kundgebungsszenen 

zunächst vor Statisten im San Fernando Valley auf-

genommen, in mehrminütigen, durchlaufenden Ein-

stellungen: „Es hatte über 3o Grad, aber er konnte 

offenbar endlos weitermachen (...). Am Ende des Tages

war er leichenblass im Gesicht, durchgeschwitzt, er-

schöpft, mit einem Handtuch um den Hals. Er sank in

sein Auto, und man dachte: Mein Gott, der kommt mor-

gen nie und nimmer wieder. Aber er kam wieder.“ 

Letztlich werden die im San Fernando Valley gedrehten 

Sequenzen jedoch nicht verwendet, weil ihr Licht mit den 

Studio-Einstellungen nicht zu kombinieren ist. 

Ende Dezember dreht Chaplin die Tanzsszene mit der 

Weltkugel, Retakes für die Szene entstehen im Januar 

und Februar 1940. Im Januar werden die Szenen mit

Jack Oakie gedreht – wegen dessen hoher Gage ver-

sucht man, die Anzahl seiner Studiotage so gering wie

möglich zu halten. Mitte Februar sind die meisten Studio-

szenen abgedreht. Es folgen die Außenaufnahmen für 

die Sequenz aus dem Ersten Weltkrieg und Hynkels 

Entenjagd. 

Die Hauptdreharbeiten sind im März 1940 abgeschlos-

sen. Chaplin beginnt mit der langwierigen Arbeit am 

Schnitt, daneben schreibt er am Text der Schlussrede, 

die noch nicht gedreht ist. Die Weltlage hat sich in-

zwischen dramatisch verändert. Die Deutschen sind 

überall in Europa auf dem Vormarsch; in den USA 

mehren sich die Stimmen für ein Eingreifen Amerikas. 

Chaplin wird nun von vielen Seiten gedrängt, seinen Film 

abzuschließen.


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