Charles Chaplin Paulette Goddard Jack Oakie Reginald Gardiner Henry Daniell Billy Gilbert


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(1889-1902) Kindheit

Am 16. April 1889 wird Charles Spencer Chaplin in 

London geboren. Die Eltern Charles Chaplin sr. und 

Hannah Hill, mäßig erfolgreiche Music Hall-Künstler, 

trennen sich nach kurzer Zeit. Die Mutter ist wegen 

psychischer Probleme immer wieder für längere Zeit in 

Heilanstalten. 1886 wird Charles Chaplin mit seinem 

älteren Bruder Sydney zum ersten Mal ins Armenhaus 

eingewiesen. Im folgenden, je nach Krankheitszustand 

der Mutter, wechselnde Unterbringung bei der Mutter,

in Armenhäusern oder beim Vater. Der kommt jedoch

wegen schwerer Alkoholprobleme seinen Fürsorge-

pflichten nur sporadisch nach. 

Am 26. Dezember 1898 tritt der neunjährige Charlie 

Chaplin, wahrscheinlich durch Vermittlung seines 

Vaters, mit der Varieté-Truppe Eight Lancashire Ladds 

im Theatre Royal in Manchester auf. In den nächsten 

beiden Jahren ist er fast durchgängig auf Tournee. 1901 

stirbt Chaplins Vater im Alter von 37 Jahren. Charlies 

Bruder Sydney hat zu diesem Zeitpunkt die Famile 

bereits verlassen und verdient seinen Lebensunterhalt 

als Hilfskellner und Kapellmusiker auf Überseedampfern. 



(1903-1912) Erste Bühnenerfolge

Im Mai 1903 wird Chaplins Mutter für geisteskrank 

erklärt und in die Heilanstalt von Cane Hill überwiesen. 

Chaplin stellt sich der renommierten Blackmore-

Künstleragentur vor. Er bekommt eine kleine Rolle am 

Royal County Theatre in Kingston. Im Anschluss wird 

er für das Bühnenstück Sherlock Holmes am Pavilion 



Theatre in London besetzt, eine ausgedehnte Tournee 

schließt sich an. Im Dezember 1903 wird auch der von 

seinen Seereisen zurückgekehrte Sydney für Sherlock 

Holmes engagiert. Weitere Tourneen und wechselnde 

Engagements in den Folgejahren. Im Juli 1906 heuert 

Sydney bei der erfolgreichen Music Hall-Truppe von Fred 

Karno an, Charlie Chaplin folgt ihm im Februar 1908. 

Nach Tourneen in Großbritannien und Frankreich geht 

die Karno-Truppe 1910 erstmals in die USA. 1912 folgt 

die zweite Amerika-Tournee.

(1913-1915) 

Keystone und Essenay

Im Frühjahr 1913 wird die New Yorker Filmgesellschaft 



Keystone auf Charlie Chaplin aufmerksam. Im Sep-

tember wird ein Einjahres-Vertrag abgeschlossen, 

Chaplin erhält eine wöchentliche Gage von 150 $. Im 

November verlässt er Fred Karno, im Januar 1914 

beginnt seine Arbeit im Studio der Keystone Company

Making A Living, der erste Film mit Charlie Chaplin, hat 

am 2. Februrar 1914 Premiere. Insgesamt dreht Chaplin 

in diesem Jahr 35 zumeist sehr erfolgreiche Filme für 

Keystone. Bei Twenty Minutes For Love, uraufgeführt 

im April 1914, ist Chaplin erstmals auch für Buch, Regie 

und Schnitt verantwortlich.

1915 wechselt Chaplin für eine Wochengage von 

1.250 $ zur Essanay Film Company. 14 Filme entstehen 

im Rahmen dieses Vertrags, u.a. Work und The Tramp

mit dem er seine Filmgestalt endgültig etabliert. Die 

ersten Statuetten des Tramps werden verkauft. Chaplin, 

der seine Filme nun selbst schreibt und inszeniert, ist 

binnen zweier Jahre zum Weltstar geworden.

(1916-1922) 

Mutual und First National

1916 wechselt Chaplin zur Mutual Film Corporation. Er 

erhält jetzt eine Wochengage von 10.000 $; dazu wird 

ihm ein einmaliger Bonus von 150.000 $ ausgezahlt. 

Chaplin arbeitet jetzt auch als Produzent seiner Filme. 

Mit der Mutual entstehen 12 Filme, darunter The 



Vagabond und The Immigrant. In dieser Zeit beginnt 

die Zusammenarbeit mit dem Kameramann Roland 

Totheroh, die Chaplin bis zu Limelight (1951) fortsetzt. 

Nach Beendigung seines Mutual-Vertrags schließt 

Chaplin mit der First National im Juni 1917 den ersten

Millionen-Vertrag der Filmgeschichte ab. Als gemein-

same Produktionen von Chaplin–First National entstehen  

u.a. A Dog`s LifeShoulder ArmsSunnyside und 



A Day’s Pleasure. Im Oktober 1918 heiratet Chaplin 

Mildred Harris, die Scheidung erfolgt im November 1920. 

Am 6. Februar 1921 hat Chaplins erster Langfilm The 

Kid mit Edna Purviance und Jackie Coogan Premiere. Im 

März übersiedelt Charlie Chaplins Mutter Hannah in die 

USA, wo sie bis zu ihrem Tod 1928 bleibt. Im Frühherbst 

1921 ist Chaplin auf Europa-Reise, am 24. September 

besucht er zum ersten Mal Berlin.

(1923 –1925) The Gold Rush 

Chaplin trägt sich längst mit dem Gedanken, seine 

Filme völlig unabhängig zu produzieren. Gemeinsam mit 

Mary Pickford, Douglas Fairbanks und D.W. Griffith hat

er deswegen bereits 1919 die United Artists gegründet. 

Seinen Vertrag mit der First National erfüllt er unter 

zunehmenden Spannungen, seine letzten First National-

Filme sind The Pilgrim und der teilweise aus Out-Takes 

anderer Filme zusammengesetzte The Professor

1923 dreht Chaplin als erste Produktion mit United 

Artists A Woman Of Paris. Er konzentriert sich auf die 

Regie und übernimmt selbst nur eine kleine Nebenrolle.



Chaplins Leben und Filme

„Nun bleibt noch das 

Wichtigste zu sagen; dass 

nämlich alles Gesagte, auch 

wenn es tausendmal richtiger 

und besser gesagt wäre, doch

an das Geheimnis der Chaplin-

Wirkung nicht rühren würde. 

Ganz gewiss liegen da die 

Dinge komplizierter, ganz ge-

wiss liegen sie auch einfacher.

Es ist ein Echtheits-Zeichen 

der Genialität, dass die 

kommentier-hungrigen Worte 

sie immer nur, in mehr oder

minder engen Kreisen, ohn-

mächtige Raubvögel, umfliegen, 

aber nie in ihr Wesentliches 

stoßen können. Ließe sich das 

Phänomen Chaplin erklären, 

wäre es keines. Sonach bleibt 

als einzig sicher gültiges 

Ergebnis, als Quintessenz 

dieser und aller Betrachtungen 

über Charlie Chaplin: Seien wir 

froh, dass es ihn gibt!“ 

Alfred Polgar: Der neue Chaplin, 1928 

Adenoid Hynkel ganz oben

Der kleine Friseur ganz unten


selbst nur in einer kleinen Nebenrolle auftritt. Ende des 

Jahres macht sich Chaplin an die Vorbereitungen für 



The Gold Rush. Die Dreharbeiten beginnen am 

8. Februar 1924, werden im September jedoch für 

einige Monate unterbrochen. Im November heiratet 

Chaplin die Hauptdarstellerin Lita Grey. Im Dezember 

wird bekannt gegeben, dass Georgia Hale anstelle von 

Lita Grey die weibliche Hauptrolle übernehmen wird. 

Die frischvermählte Mrs. Chaplin ist schwanger. Die 

Dreharbeiten von The Gold Rush werden im Januar 

fortgesetzt. Charles Chaplin jr. kommt am 5. Mai 1925 

auf die Welt. Im August wird The Gold Rush in New York 

uraufgeführt. 

(1926-1928) The Circus

Bereits im Januar 1926 beginnt Chaplin mit den 

Dreharbeiten zu seinem nächsten Film The Circus

Geburt des zweiten Sohns Sydney im März. Im

November zieht Lita Grey mit den beiden Kindern aus

Chaplins Haus aus. Die Dreharbeiten von The Circus 

werden u.a. wegen Steuerproblemen für mehrere 

Monate unterbrochen. Im Juni wird die gegen Chaplin 

verhängte Zwangsverwaltung und Bewachung des 

Studios aufgehoben. Scheidung von Lita Grey im 

August. Im September werden die Dreharbeiten wieder 

aufgenommen. Im November 1927 beendet Chaplin The 



Circus, die Weltpremiere findet am 6. Januar 1928 in 

New York statt. 



(1929-1932) City Lights

Seit Mai 1928 beschäftigt sich Chaplin mit den Vor-

bereitungen zu City Lights. Die Dreharbeiten beginnen 

Ende Dezember. Obwohl der Tonfilm seit 1927 

Erfolge feiert, konzipiert Chaplin City Lights erneut 

als Stummfilm; die neue Technik ist ihm lediglich zur 

synchronen Integration seiner Filmmusik willkommen. 

Im Laufe des Jahres1929 werden die Dreharbeiten 

von City Lights immer wieder unterbrochen: zunächst 

wegen einer Erkrankung Chaplins, dann wegen eines 

notwendigen Studioumbaus. Im November wird die 

Hauptdarstellerin Virginia Cherrill kurzzeitig entlassen. 

Chaplin lässt Probeaufnahmen mit Georgia Hale 

drehen, entscheidet sich wenig später aber wieder für 

Cherrill. Erst im Oktober 1930 ist der Film abgedreht, 

im November beginnt Chaplin mit der Komposition der 

Filmmusik. 

Im Anschluss an die Uraufführung von City Lights am 

30. Januar 1931 in Los Angeles bricht Chaplin zu einer 

ausgedehnten Europareise auf. Im März kommt er zum

zweiten Mal nach Berlin, wo er von einer riesigen Men-

schenmenge empfangen wird. Von Europa aus reisen 

Chaplin und sein Bruder Sydney nach Asien; Rückkehr 

nach Hollywood im Juni 1932. Im Juli lernt Chaplin 

Paulette Goddard kennen.

(1933-1937) Modern Times

Seit Anfang des Jahres 1933 arbeitet Chaplin an Modern 



Times. Im September 1934 wird Paulette Goddard für die

weibliche Hauptrolle verpflichtet, die Dreharbeiten 

dauern von Oktober 1934 bis August 1935. Erstmals ex-

perimentiert Chaplin mit Dialogszenen, kehrt jedoch bald

zur Idee eines Stummfilms mit Geräuscheffekten zurück.

In einer einzigen Sequenz am Ende des Films ist die

Stimme des Tramps zu hören, als er ein Lied in einer

Nonsens-Sprache vorträgt und die Handlung panto-

mimisch darstellt. 

Nach der Premiere von Modern Times im Februar 

1936 reist Chaplin mit Paulette Goddard für einige 

Monate nach Fernost. Jahre später wird bekannt, 

dass die beiden unterwegs heirateten. Zu Beginn der 

Dreharbeiten von Der große Diktator sind sie wieder 

getrennt, bleiben sich aber freundschaftlich verbunden. 

In den Jahren 1936 und 1937 arbeitet Charlie Chaplin 

intensiv an seinem Napoleon-Projekt, das jedoch nie 

realisiert wird.



(1938-1942) The Great Dictator

Nach ausgedehnten Aufenthalten im kalifornischen 

Pebble Beach beginnt Chaplin im September 1938 

mit der Arbeit an seinem ersten Dialog-Film Der große 



Diktator. Die Dreharbeiten beginnen im September 1939 

trotz eines negativen Bescheids der Zensurbehörde. Das

politische Klima in den USA verschärft sich, der Aus-

schuss zur Untersuchung unamerikanischer Umtriebe 

nimmt die Arbeit auf. Abschluss der Dreharbeiten im 

März 1940, in den Folgemonaten lässt Chaplin jedoch 

immer wieder, parallel zum Schnitt, Szenen nachdrehen. 

Weltpremiere am 15. Oktober 1940 in New York, in 

London wird Der große Diktator am 16. Dezember 1940 

uraufgeführt, inmitten der deutschen Luftangriffe. 

In den nächsten Jahren tritt Chaplin immer engagierter 

für den Kriegseintritt der USA und die zweite Front ein. 

Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Amtseinführung 

Roosevelts verliest er die Schlussrede aus Der große 

Diktator vor 60 Millionen Radio-Zuhörern. Im Juni 1941

beginnt Chaplin mit der Ton-Neufassung von The Gold



Rush, die 1942 vorgestellt wird. Das politische Enga-

gement Chaplins, vor allem sein Aufruf zur Unterstützung 

der Sowjetunion im Krieg gegen Nazi-Deutschland, 

„Über Nacht verlangte jedes 

Kino nach dem Tonfilm. Es 

war die Abenddämmerung 

des Stummfilms. Das war 

ein Jammer, denn gerade 

begannen die stummen Filme 

besser zu werden. Der deutsche 

Regisseur Murnau hatte 

große Wirkungen erzielt, und 

auch unsere amerikanischen 

Regisseure begannen das 

Gleiche zu tun. 

Ein guter Stummfilm gefiel 

dem intellektuellen Publikum 

ebenso wie der großen Masse 

der Kinobesucher. Nun sollte 

all das verloren sein. Ich war 

entschlossen, auch weiterhin 

Stummfilme zu produzieren, 

denn ich glaubte, dass alle 

Arten der Unterhaltung 

nebeneinander bestehen 

könnten. Zudem war mein Fach 

die Pantomime, und ich war 

auf diesem Gebiet einzigartig, 

ohne falsche Bescheidenheit, 

ein Meister.“ 

Charlie Chaplin, 

Die Geschichte meines Lebens

„Es ist ein Geheimnis von Chaplins darstellerischer Kunst, dass, von ihr bestimmt, alle Bewegung immer 

wie Reflexbewegung erscheint. Jedes Zucken im Gesicht, jede winzigste Gebärde wird so Spiegel inneren 

Vorgangs. Und alles Spiel: Charakter. Chaplins Stummheit ist artikuliert. Wenn die Schrift auf der weißen 

Fläche Bewegung seiner Lippen in Lautzeichen wiedergibt, wirkt das nur störend, gleichsam als Rückfall in 

eine primitivere Ausdrucksform. Wort, ihm „in den Mund gelegt“, ist dort Fremdkörper.“ 

Alfred Polgar, 1926

Chaplins Ankunft in Berlin, 1931

Garbitsch, Hynkel und Herring



(1943-1947) Monsieur Verdoux

Seit 1943 arbeitet Chaplin an Monsieur Verdoux. Im 

Juni heiratet er Oona O’Neill, inmitten einer erbitterten 

Pressekampagne wegen einer an sich haltlosen Vater-

schaftsklage. Die öffentliche Ablehnung in den USA 

verschärft sich, Prozesse und Vernehmungen bestimmen 

Chaplins Leben bis weit ins Jahr 1945. Geburt von 

Geraldine Chaplin, dem ersten der acht Kinder von 

Charles und Oona Chaplin, am 1. August 1944.

Die Dreharbeiten zu Monsieur Verdoux beginnen im Mai 

1946 und sind bereits im September abgeschlossen. Der 

Weltpremiere am 11. April 1947 folgt eine feindselige 

Pressekonferenz, bei der Chaplin vor allem auf seine

politischen Überzeugungen und den Umstand ange-

sprochen wird, dass er noch immer britischer Staats-

bürger ist. Chaplin erhält mehrere Ankündigungen zur 

Vorladung durch  den Ausschuss zur Untersuchung 

unamerikanischer Umtriebe. Er erklärt öffentlich seine 

Bereitschaft, vor dem Ausschuss zu erscheinen, wird 

jedoch nie vernommen. Vehement tritt Chaplin für 

befreundete Künstler ein, vor allem für Hanns Eisler.



(1948-1952) Limelight

1948 beginnt Chaplin mit der Arbeit an Limelight, die 

sich über mehrere Jahre erstreckt. Im September 1950 

wird das Drehbuch zum Copyright eingereicht, im 

Dezember setzt sich Chaplin an die Komposition der 

Filmmusik. Nach etlichen Probeaufnahmen beginnen 

die Dreharbeiten im November 1951 und sind in 

Rekordzeit bis Januar 1952 abgeschlossen. Es ist die 

letzte Zusamenarbeit Chaplins mit seinem Kameramann 

Roland Totheroh. Noch vor der Premiere von Limelight

die am 23. Oktober 1952 in New York und London 

stattfindet, verlassen die Chaplins die USA. Zwei Tage 

nach ihrer Abreise wird Chaplins Genehmigung zur 

Wiedereinreise von den US-Behörden annulliert. 



(1953-1957) A King in New York

Im Januar 1953 setzen viele Kinos in den USA



Limelight auf Druck rechter politischer Kräfte ab. Die 

Chaplins lassen sich in Vevey am Genfer See nieder. 

Oona Chaplin verzichtet im Februar 1954 auf die 

amerikanische Staatsbürgerschaft. Sydney Chaplin und 

Wheeler Dryden sichern das von Chaplin in den USA 

zurückgelassene Material. Chaplin beginnt mit der Arbeit 

an seiner Abrechnung mit der USA der McCarthy-Ära: 

A King in New York wird von Mai bis Juli 1956 gedreht, 

bis in den Sommer 1957 arbeit Chaplin intensiv an 

Schnitt und Vertonung. Die Uraufführung findet am 12. 

September 1957 in London statt. Während der Pariser 

Premiere am 24. September kommt es zum Eklat, als 

auf Anweisung Chaplins die US-Presse ausgeschlossen 

wird. 

(1958-1964) Die Chaplin Revue

Chaplin wird die Aufnahme in den Walk of Fame in Los 

Angeles verweigert. Im September 1959, Chaplin ist in 

diesem Jahr siebzig geworden, erscheint die Chaplin 



Revue, eine von ihm selbst zusammengestellte und 

bearbeitete Kompilation von Tramp-Kurzfilmen. 1962 

wird Christopher James, das letzte der 8 Kinder von 

Charles und Oona Chaplin geboren. Die nächsten 

Jahre verbringt Chaplin mit dem Verfassen seiner Auto-

biographie. Die Geschichte meines Lebens erscheint im 

September 1964. 

„ Man nimmt Charlie Chaplin 

nicht ernst, man verkennt ihn, 

weil er die Menschen zum 

Lachen bringt. Korrigieren wir 

diesen letzten Irrtum: Charlie 

Chaplin bringt die Menschen 

zum Lachen, das stimmt, aber 

über die Tatsache hinaus, dass 

das die schwierigste Sache der 

Welt ist, ist es auch noch eine 

der wichtigsten – vom sozialen 

Standpunkt aus gesehen. 

Außerdem ist Chaplin auch 

und oft in der Lage, die Men-

schen zu rühren. Ist er nicht 

schließlich im Moment der 

Künstler, der am besten das 

‚realisiert’ hat – um ein Wort 

Bergsons zu verwenden – was 

man als das höchste Ziel der 

Kunst bezeichnet hat: Uns 

die Natur und – das gilt es 

hinzuzufügen – das Leben zu 

entdecken.“

Philippe Soupault 1928 

Naives Rechtsbewußtsein: Noch weiß der Friseur nicht, welche Stunde in Tomania geschlagen hat

Hynkel und Napaloni mit Sekundanten



„Während der letzten zwanzig 

Jahre habe ich erlebt, 

was Glück bedeutet. Ein 

freundliches Schicksal hat 

mir die Ehe an der Seite einer 

wunderbaren Frau beschert. 

(...) Von solchem Glück 

erfüllt, sitze ich manchmal bei 

Sonnenuntergang draußen auf 

unserer Terasse und blicke 

über den weiten, grünen Rasen 

zum fernen See hinunter 

und darüber hinaus auf die 

Zuversicht einflößenden Berge, 

und in dieser Stimmung denke 

ich an nichts und freue mich 

ihrer großartigen Gelassenheit.“ 

Charlie Chaplin, 

Die Geschichte meines Lebens

 

(1965-1969) A Countess From Hong Kong

Am 16. April 1965 stirbt Chaplins Bruder Sydney. 

Chaplin arbeitet an seinem letzten Film, A Countess 



From Hong Kong, mit Marlon Brando und Sophia Loren 

in den Hauptrollen. Er selbst hat nur einen kleinen 

Auftritt als seekranker Stewart, ohne Dialog und von 

berückender Eleganz. Die Dreharbeiten dauern von 

Januar bis Mai 1966, die Uraufführung von A Countess 

From Hong Kong findet am 2. Januar 1967 statt. Der 

Film wird in England und den USA stark kritisiert, in 

Italien und Frankreich hingegen gefeiert. Kurz darauf 

beginnt Chaplin mit der Arbeit an einem neuen Projekt, 



The Freak, in dem seine Tochter Victoria die Hauptrolle 

spielen soll. 1969 gibt Victoria ihre Schauspielpläne auf. 

Chaplin lässt die Arbeit am Skript vorerst ruhen. 

1970 –1978 – Die letzten Jahre

1970 komponiert der nun 80jährige Chaplin eine neue 

Musik für The Circus. Die neue Fassung wird noch 

im gleichen Jahr aufgeführt. In den nächsten Jahren 

verwendet er viel Zeit auf die Wiederaufführung seiner 

alten Filme bei der neugegründeten Black Inc. Chaplin 

wird nun weltweit mit Ehrungen überhäuft. 1971 erhält 

er in Cannes den Ehrenpreis für sein Lebenswerk, 

im März 1972 wird sein Name auf dem Walk of Fame 

nachgetragen. Im April wird er mit dem Ehren-Oscar, 

im September mit dem Goldenen Löwen in Venedig 

ausgezeichnet. 1975 wird er von der britischen Königin 

zum Ritter geschlagen. Seine letzte Arbeit ist – abge-

sehen von einigen Versuchen, das Skript von The Freak 

fertigzustellen – die Komposition der Musik zu A Woman 

Of Paris, womit er die nachträgliche Ausstattung seiner 

langen Stummfilme mit synchronisiertem Ton abschließt. 

Am 15. Oktober 1977 stirbt Charles Chaplin in seinem 

Haus am Genfer See. Er wird am 27. Dezember in 

Vevey beigesetzt. Am 2. März ist das Grab geöffnet und 

der Sarg verschwunden. Nach einigen Tagen melden 

sich die Grabräuber und fordern 600.000 Schweizer 

Franken für die Rückgabe des Leichnams. Beim Anruf 

aus einer Telefonzelle in Lausanne werden die beiden 

Amateurentführer gestellt. Mit dem Lösegeld hatten sie 

eine Autowerkstatt aufmachen wollen.

Charles Chaplin: Die Geschichte meines Lebens

Frankfurt am Main 1964, Fischer Verlag



Wolfram Tichy: Charlie Chaplin 

Reinbek 1974 (Neuauflage 1984), Rowohlt



David Robinson: Chaplin – Sein Leben, seine Kunst

Zürich 1989, Diogenes Verlag



Dorothee Kimmich (Hg): Charlie Chaplin – Eine Ikone 

der Moderne

Frankfurt am Main 2003, Suhrkamp Verlag



Frank Scheide, Hooman Mehran (HG): Chaplin: The 

Dictator And The Tramp

London 2004, British Film Institute



Michael Hanisch: Über ihn lach(t)en Millionen

Berlin 1974, Henschel Verlag



Wolfgang Gersch: Chaplin in Berlin

Berlin 1988, Henschel Verlag

Diktatoren-Diplomatie auf höchstem Niveau: Garbitsch (Henry Daniell), Hynkel (Charles Chaplin) und Napaloni (Jack Oakie)

Literaturhinweise


Zeittafel zu 

Der große Diktator 

„Natürlich konnte kein anderer 

als Chaplin den Diktator auf 

die Leinwand bringen. Chaplin 

musste ganz einfach diese 

Wahnsinnsfigur verewigen, die

an der Spitze eines verblen-

deten Staates und kopflosen 

Volkes stand. (...) 

Die kindliche Freiheit von der

Moral, die an Chaplins Blick

so verblüfft; die Freiheit von 

den Fesseln der Moral, die 

dem Autor die einzigartige 

Möglichkeit bietet, jede Er-

scheinung komisch darzu-

stellen, wird hier zur Charakter-

eigenschaft seines Helden, 

und jeder kindliche Zug wirkt 

geradezu ungeheuerlich, wenn 

er dem leibhaftigen Hitler eigen 

ist, und vernichtend satirisch, 

wenn er in der Parodie auf 

Hitler dem ‚Diktator’ Hynkel 

beigelegt wird.“

Sergej Eisenstein: Charlie The Kid, 1945



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