David und Jonatan im Rückblick Samuel 20


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#20671

David und Jonatan im Rückblick 1. Samuel 20 

 

Mutter  


Vater  

Micha   


Michas Schwester   

 

Mutter läuft aufgeregt hin und her, Michas Schwester (nennen wir sie Ruth), sitzt auf einem 



Schemel. 

 

Mutter: 



Jetzt sind sie schon 3 Stunden weg! Hoffentlich ist ihnen nichts passiert! 

Ruth 


Warum soll denn etwas passiert sein? 

Mutter 


Ach, Ruth, du kennst Jerusalem nicht. Lauter Gesindel treibt sich hier herum. In 

unserem Dorf war alles einfacher. Wir kannten jeden und ich wusste immer, wo 

ihr stecktet, du und dein Bruder Micha.  Sicher, wir wohnten in einer schäbigen 

Hütte und oft wusste ich nicht, wie ich euch satt kriegen sollte… 

 

Ruth 


Eben, jetzt geht es uns viel besser. Der König ist unser Freund. Er hat uns hier 

dieses schöne Haus geschenkt und Vati und Micha dürfen jeden Tag im 

Königspalast essen! Schade, dass Mädchen und Frauen da nicht dabei sein 

dürfen, aber dafür habe ich schon in der Nachbarschaft eine neue Freundin 

gefunden. 

Mutter 


Ja, du hast ja recht. Trotzdem mache ich mir Sorgen, wenn Micha und euer Vater 

so ganz allein in dieser großen Stadt unterwegs sind. 

Ruth 

Stimmt es, dass Urgroßvater Saul einmal König war? Das hat Micha jedenfalls 



gesagt.  

Mutter 


Ja, Ruth, unsere Familiengeschichte ist etwas kompliziert. Euer Urgroßvater Saul 

war König und der jetzige König David, war einmal ein armer Hirtenjunge, der 

als Harfenspieler an den Hof von König Saul kam. Immer wenn König Saul 

traurig war, ließ er David holen und hörte seinem Harfenspiel zu. Und David 

freundete sich mit Jonatan, deinem Großvater an. Sie waren beide im selben 

Alter. 


Ruth 

Aber warum sind wir heute ganz arm, wenn unser Urgroßvater einmal König 

war? 

Mutter 


Ach, Ruth, da sind ganz furchtbare Dinge passiert.  König Saul und Jonatan 

fielen in einer Schlacht und eure Großmutter, Jonatans Ehefrau, floh mit deinem 

Vater vor diesen Feinden, die auch sie töten wollten. Sie ließen alles zurück und 

lebten versteckt weit weg vom Königshof. 

Ruth 

Und da hat er dich getroffen und ihr habt geheiratet. 



Mutter 

Ja, mein Kind, und dann seid ihr beide auf die Welt gekommen. 

Ruth 

Und jetzt hat König David uns gefunden und alles wird gut. 



 

Micha und sein Vater kommen rein mit strahlenden Augen 

Micha: 


Mama, du glaubst gar nicht, was wir alles erlebt haben. 

Mutter 


nimmt Micha in die Arme 

Endlich seid ihr wieder da. Und, wie wars? Erzählt doch mal! 

Vater 

Wir sind ja grade erst angekommen. Lass mich doch erst mal Luft holen. 



Ruth 

Micha, weißt du jetzt, warum der König uns nach Jerusalem eingeladen hat? 

Micha 

Ja, er hat es uns selbst erzählt 



Mutter 

König David hat mit euch gesprochen? 

Vater 

Ja, und mit uns an einem Tisch gesessen und gegessen. 



Ruth 

Ist das wirklich wahr?! König David hat mit euch gegessen? 

Micha 

Ja und er hat uns ganz viel von Großvater Jonatan erzählt, der früher sein 



allerbester Freund war. Damals, als noch unser Urgoßvater Saul König war.  

Ruth 


Wie schön, das muss für beide ganz toll gewesen sein. Nichts ist schöner wie ein 

allerbester Freund! 

Micha 

Ja, das stimmt. Sie haben sogar einen Bund miteinander geschlossen. Sie haben 



sich gegenseitig versprochen, sich für immer lieb zu haben. Und als Zeichen 

dafür hat Jonatan David eine tolle Rüstung und ein Schwert geschenkt. Alle 

konnten sehen, dass er der beste Freund von Jonatan war. 

Vater 


Nur leider war König Saul die enge Freundschaft gar nicht recht. Voller Wut 

wollte er David töten. Und einmal hätte er bei einem Streit beinahe seinen 

eigenen Sohn, den Jonatan umgebracht. Er warf eine Lanze nach Jonatan, die 

aber zum Glück knapp vorbeiging. 

Mutter 

Wie furchtbar! Ich habe ja schon von den Wutanfällen Sauls gehört. Aber dass er 



so schlimm war, wusste ich nicht. Sein eigener Sohn!!! 

Vater 


Das ist mir auch unbegreiflich. Jonatan und David haben damals beschlossen 

sich zu trennen. Damit so was nicht noch einmal passiert. Beim Abschied haben 

sie beide lange geweint. 

Micha 


Als König David davon erzählte, hatte er ganz feuchte Augen. Ich dachte, er 

fängt gleich wieder an zu weinen. Er hat Großvater Jonatan wirklich sehr lieb 

gehabt.  

Vater 


Ja, aber dann hat er Micha ganz glücklich angelächelt und gesagt, dass er 

Jonatan sehr, sehr ähnlich sieht. Und wir sollen ihn jetzt  ganz oft besuchen. 

Jedesmal, wenn er Micha ansieht, dann erinnert er ihn an seine wunderbare 

Freundschaft mit Jonatan. 



Ruth 

Siehst, du Mutter, ich hab es doch gesagt: Alles wird gut! 



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