Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Holstein → in der Literatur und im Sprachgebrauch häufig verwendete Kurzform von → Holstein-Warmzeit. Holstein sensu lato → Holstein-Komplex. Holstein sensu stricto → Holstein-Warmzeit. Holstein-Interglazial → Holstein-Warmzeit. Holsteinium → für Nordwest-Europa international festgelegter stratigraphischer Begriff für → Holstein-Warmzeit; in der Literatur zur Geologie Ostdeutschlands bislang nur selten angewendet.
Holsteinian complex nach DDR-Standard Quartär-(TGL 25234/07/ 1981) zuweilen ausgeschiedene alternative klimatostratigraphische Einheit des → Quartär, Teilglied des → Mittelpleistozän, gegliedert (vom Liegenden zum Hangenden) in → Holstein- Warmzeit, → Fuhne-Kaltzeit (einschließlich → Pritzwalk-Interstadial) und → Dömnitz- Warmzeit (sowie jeweils eine fragliche weitere Kalt- und Warmzeit vor dem → Drenthe- Stadium?). Entsprechend den Empfehlungen der Subkommission für Europäische Quartärstratigraphie (SEQS) 1992 in Halle/Saale sollte von der Anwendung des Begriffes Abstand genommen werden. Synonym: Holstein s.l. /NT/
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Holstein-Rügen-Pomorze Terrane im Sinne der Terrane-Geologie interpretiertes Verbreitungsgebiet der in Tiefbohrungen in Schleswig- Holstein, auf Rügen und in Nordwestpolen nachgewiesenen kaledonisch deformierten tiefpaläozoischen bis ?neoproterozoischen Schichtenfolgen. Synonyme: Pommersches Terrane pars; Rügen-Pomorze-Terrane pars. /NS/ Literatur: D. F RANKE (1990a, 1993, 1994a, 1994b, 1995b) Holstein-See Holsteinian Sea zu Beginn des Klima-Optimums der → Holstein-Warmzeit durch eine aus Westen kommende marine Transgression im südwestwestmecklenburgisch- nordwestbrandenburgischen Raum gebildetes weitflächiges Seengebiet, das sich mit brackisch beeinflussten holsteinzeitlichen Sedimentfolgen bis in die Prignitz und abgeschwächt bis ins Havelland bei Rathenow sowie bis Neuruppin und Ribbeckshorst nordwestlich Nauen (Mittelbrandenburg) verfolgen lässt. /NT/
Holstein warm stage klimatostratigraphische Einheit des → Pleistozän zwischen → Elster-Kaltzeit und → Saale-Kaltzeit im Range einer regionalen Stufe mit einer Zeitdauer, die häufig mit etwa 23 ka (370-347 ka b.p.) veranschlagt wird (Tab. 31). Nach Jahresschichten-Zählungen wird eine Gesamtdauer der Warmzeit von 15-17 ka postuliert. Gelegentlich werden auch noch längere Zeiträume angegeben. Die Untergrenze wird palynostratigraphisch durch den Übergang von subarktischen (spätelsterzeitlichen) zu borealen Verhältnissen (Beginn der Birkenzone), die Obergrenze durch den Wechsel von borealen zu subarktischen Klimabedingungen definiert. Eine charakteristische Vegetationsentwicklung erlaubt eine sichere Einstufung und Korrelation. Insgesamt lässt sich die Holstein-Warmzeit in 7 bzw. 8 Pollenzonen gliedern. Lithofaziell typisch sind überwiegend kalkfreie und vielfach durch Fossilführung ausgezeichnete limnische, limnisch-fluviatile und fluviatile Sedimente, die vornehmlich in Rinnen, Exarationswannen und Toteislöchern nach dem Zerfall des Eises der → Elster-Kaltzeit abgelagert wurden (Diatomeenerde-Schluffserien, Seekreide, Paludinenton, Silikat-, Kalk- und Tonmudden, Travertine, limnische Beckensande, fluviatile Kiessande, lokal Torfe, untergeordnet Kieselgur). Darüber hinaus kommen im Bereich des → Nordostdeutschen Tieflandes verbreitet auch marin-brackische Bildungen vor; ostwärts reichen sie bis ins östliche Vorpommern (Dargibell südlich Anklam), südwärts bis in den Raum Nauen/Ribbeckshorst westlich Berlin (Abb. 24.2). Diese marin-brackischen Sedimente widerspiegeln den mit einem Klimaoptimum verbundenen bedeutenden Meeresspiegel-Anstieg. Die Mächtigkeit der Ablagerungen der Holstein-Warmzeit kann auf ostdeutschem Gebiet annähernd 100 m erreichen (Bohrung Granzin bei Hagenow/Südwestmecklenburg). Insgesamt wurden im Hangenden elsterzeitlicher Ablagerungen mehr als 50 Vorkommen der → Holstein-Warmzeit nachgewiesen (u.a. zutage tretend als Ergebnis saalezeitlicher Aufstauchungen bei Pritzwalk, Nennhausen sowie westlich Eisenhüttenstadt). Der Ablagerungsraum erstreckte sich von Westmecklenburg über die Prignitz, die Altmark, das Havelland, den Großraum Berlin-Potsdam bis an die Oder und Neiße zwischen Eisenhüttenstadt und Guben. Die generelle südliche Begrenzung dieser flächenhaften holsteinzeitlichen Sedimentationsräume bildeten der Fläming sowie der größte Teil des heutigen → Altmoränengebietes der Niederlausitz als elsterzeitlich geprägte Hochflächen. Einzelvorkommen sind noch weit im Süden im Bereich des nördlichen und westlichen → Thüringer Beckens s.l. (Erdeborn, Sangerhausen, Amsdorf, Geiseltal, Bilzingsleben, Mühlhausen) sowie Nordsachsens (Wölkau, Wildschütz, Rossendorf) nachgewiesen worden. Am Ende der Warmzeit waren große Teile der limnischen bis limnisch-
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fluviatilen Sedimentationsräume nur unvollständig verfüllt, sodass sich die Sedimentation unter den kaltzeitlichen Bedingungen des → Saale-Frühglazials lokal fortsetzte. Die Grenze zwischen Holstein-Warmzeit und Saale-Frühglazial liegt vielfach innnerhalb einer Folge von Ton- und Schluffmudden und kann daher nur auf der Grundlage pollenanalytischer Kriterien festgelegt werden. Die warmzeitliche Vegetationsentwicklung begann mit der Ausbreitung eines Kiefern- Birken-Waldes, in den nachfolgend thermophile Gehölze wie Eiche, Ulme, Linde, Eibe, Hasel und Esche einwanderten Sehr früh erschienen Erle und Fichte. In der zweiten Hälfte der Warmzeit erreichten auch Hainbuche und Tanne den ostdeutschen Raum. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Tongrube/Sandgrube Schönfließ und weitere Vorkommen von tonigen Schluffen und Diatomeenerde westlich Eisenhüttenstadt; auflässige Kiesgrube am Weinberg bei Schlagsdorf südlich Guben. Synonyme: Holstein-Interglazial; Holstein s. str.; Holstein- Komplex; Interglazial I; Paludinen-Interglazial; Mindel-Riß-Warmzeit (Alpenraum). Kurzformen: Holstein; Holsteinium. Literatur: M. H ANNEMANN (1964); A.G. C EPEK (1965a, 1967, 1968); J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); K. E RD (1973a, 1973b); K.P. U NGER (1974a); A.G. C EPEK et al. (1975); K. E RD & A. M ÜLLER (1977); K. E RD (1978); Q UARTÄR -S TANDARD TGL 25234/07 (1981); K. E RD et al. (1987); W. D ASSOW (1987); R. F UHRMANN & D. H ÄNDEL (1991); L. W OLF et al. (1992); A.G. C EPEK (1994); A.G. C EPEK et al. (1994); L. E ISSMANN (1994b); L. L IPPSTREU et al. (1994b); K. E RD (1994); K.P. U NGER (1995); N. R ÜHBERG et al. (1995); L. E ISSMANN (1995); W. K NOTH (1995); L. L IPPSTREU et al. (1995); W. N OWEL (1995a); K. D UPHORN & H. K LIEWE (1995); L. L IPPSTREU et al. (1997); B.v.P OBLOZKI (1999); L. S TOTTMEISTER & B.v.P OBLOZKI (1999); J.H. S CHRÖDER (2000); K. B ERNER (2000); A.O. L UDWIG (2001); J.H. S CHROEDER et al. (2001); J. S TRAHL & R. Z WIRNER (2002); Z WIRNER & S TRAHL (2002); T. L ITT et al. (2002); L. L IPPSTREU (2002a); U. M ÜLLER & J. H AMMER (2003); M. H ANNEMANN (2003); K.P. U NGER (2003); U. M ÜLLER et al. (2003); U. M ÜLLER (2004a); J.H. S CHROEDER et al. (2004); L. S CHIRRMEISTER & V. S TRAUSS (2004); D. M ANIA & M. A LTERMANN (2004); T. L ITT et al. (2005); L. L IPPSTREU (2006); T. L ITT et al. (2007); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008); T. L ITT & S. W ANSA (2008); M. S EIFERT -E ULEN & L. S CHIRRMEISTER & V. S TRAUSS (2004) T. L ITT et al. (2007); R. F UHRMANN (2009); N. H ERMSDORF & J. S TRAHL (2010); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2011); R. K ÜHNER & J. S TRAHL (2011); L. L IPPSTREU et al. (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Holungen 1: Bohrung ... Holungen 1 well regionalgeologisch bedeutsame Bohrung im Nordwestabschnitt des → Thüringer Beckens s.l. (→ Ohmgebirgs-Grabenzone/→ Holunger Graben), die unter → Zechstein bei Ausfall des permosilesischen Übergangsstockwerks (→ Oberharz-Schwelle) im präpermischen Untergrund eine Wechsellagerung von sekundär rötlich gefärbten Grauwacken und Tonschiefern antraf, die mit äquivalenten Gesteinsserien der → Tanne-Zone parallelisiert werden. Eine vergleichbare geologische Situation wurde auch in der Bohrung Holungen 2 nachgewiesen (Lage siehe Abb. 32.4). /TB/
Holungen. Holungen-Wechselfolge → Solling-Zwischenmittel. 802
Holungen Graben NNE-SSW streichende saxonische Grabenstruktur im Grenzabschnitt zwischen → Bleicherode-Sömmerdaer Scholle im Osten und → Eichsfeld- Scholle im Westen, nördliches Teilglied der → Ohmgebirgs-Grabenzone. Bedeutsam ist der Nachweis von Sedimenten des → Cenomanium im Mittelabschnitt des Grabens westlich Holungen und südwestlich Gerode. Die Kreideablagerungen transgredierten auf flach nach Süden einfallende Schichtenfolgen des → Muschelkalks. Angenommen werden bereits präcenomane (→ jungkimmerische) Verwerfungsbeträge an den Grabenrändern von 60-100 m. In Bohrungen wurden in den mesozoischen Serien Sprunghöhen an den Randverwerfungen bei Holungen von ca. 180 m und ca. 280 m nachgewiesen. Im tieferen → Zechstein (z.B. → Kalisalzflöz Staßfurt) ist der Holunger Graben nicht mehr erkennbar. /TB/
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