Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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bretonische Bewegungen Bretonic Movements an der Wende Devon/Karbon um 360 Ma b.p. in mehreren phasenhaften Impulsen wirksam gewordene tektonische (frühvariszische) Bewegungen, die zu Hebungsvorgängen führten und die Bildung von lokalen Schwellen und Inseln nach sich zogen, auf denen Schichtenfolgen des Präkarbon erodiert und als Abtragungsschutt in die angrenzenden Trogbereiche transportiert wurden. Dokumentiert werden diese Vorgänge durch unterkarbonische Konglomerathorizonte mit biostratigraphisch belegt unterschiedlichem Geröllspektrum sowie durch die diskordante Auflagerung von → Dinantium 210
auf Abfolgen des → Devon bis → Ordovizium. Die ostdeutschen Typusgebiete für bretonische Bewegungen liegen im Bereich der → Saxothuringischen Zone, insbesondere im Ostteil des → Thüringischen Schiefergebirges (→ Bergaer Antiklinorium) und im → Vogtländische Schiefergebirge (→ Vogtländisches Synklinorium) mit den klassischen Gebieten bei Pirk- Magwitz (Gneis-Kieselschiefer-Konglomerate des → Mittel- bis Oberviséum erosions- und winkeldiskordant über Flaser- und Knollenkalken des tieferen → Famennium) und Kürbitz- Straßberg (Quarzit-Kieselschiefer-Konglomerat des → Unterviséum über Flaserkalken des tieferen → Oberdevon). Auf bretonische Bewegungen wird weiter östlich auch die Ablagerung des → Kieselschiefer-Hornstein-Konglomerats des → Elbtalschiefergebirges zurückgeführt. Radiometrische Datierungen detritischer Hellglimmer von Sedimenten des → Frankenberger Zwischengebirges belegen für das Liefergebiet eine frühvariszische Deformation und Metamorphose um 382-365 Ma b.p. (→ Oberdevon). Im Bereich der → Rhenoherzynischen Zone spielen bretonische Bewegungen entgegen früheren, vorwiegend auf Kenntnislücken basierenden Annahmen keine größere Rolle. Inwieweit die im variszischen Vorland in Bohrprofilen Rügens im Devon/Karbon-Grenzbereich nachweisbaren Fazieswechsel, Schichtlücken und Regressionserscheinungen im Zusammenhang mit den bretonischen Bewegungen der variszischen Räume zu sehen sind bleibt vorerst noch ungeklärt. Synonyme: bretonische Phase; bretonische Diskordanz. /TS, VS/
REYER (1957); R. G RÄBE (1962); M. R EICHSTEIN & M. S CHWAB (1962); G. H IRSCHMANN (1964); H. P FEIFFER (1967); H. W IEFEL (1976); F. A LDER (1987); M. K URZE et al. (1992); G. F REYER (1995); G. S CHLEGEL & H. W IEFEL (1998); J. G ANDL (1998); G. L ANGE et al. (1999); W. K ÜSTNER (2000); K. B ARTZSCH et al. (2001); H.-J. B ERGER et al. (2008); B. G AITZSCH et al. (2008, 2011); H.-J. B ERGER et al. (2011) bretonische Diskordanz → bretonische Bewegungen. bretonische Phase → bretonische Bewegungen. Brettenberger Gang Brettenberg vein NW-SE streichender Gang im Bereich der → Harzgeröder Zone des → Unterharzes im südlichen Kontakthof des → Ramberg-Plutons, auf dem ehemals Flußspat und Kupferkies bis in Teufen von 1800 m gewonnen wurden; Teilglied des → Harzgeröder Erzgangreviers. /HZ/
TAHL & A. E BERT (1952); K. M OHR (1993) Brieske-Formation Brieske Formation lithostratigraphische Einheit des → Burdigalium (oberes Untermiozän) bis → Langhium (unteres Mittelmiozän) im Bereich des → Niederlausitzer Tertiärgebiets als Typusgebiet, bestehend (vom Liegenden zum Hangenden) aus der paralischen → Buchhain-Subformation mit dem → Dritten Miozänen Flözkomplex, der flachmarinen → Drebkau-Subformation und der wiederum paralischen → Welzow- Subformation (Tab. 30, Abb. 23.7). Lithofaziell handelt es sich um eine Wechselfolge meist bräunlicher, teilweise schwach glaukonitführender Feinsande mit braunen glimmerführenden Schluffen. Charakteristisch sind neben unbedeutenden Kohlebildungen insbesondere die regional aushaltenden Horizonte des → Zweiten Miozänen Flözkomplexes sowie des → Dritten Miozänen Flözkomplexes. Die Formation greift mit Schichtlücke über Einheiten der → Spremberg-Formation hinweg. Mit der während der Ablagerung der Brieske-Formation in mehreren Intervallen erfolgten Transgression weitete sich
der marin
geprägte Sedimentationsraum bis in den Lausitzer und den angrenzenden polnischen Raum aus und erreichte im höheren Untermiozän die größte Ausdehnung nach Osten. Von wirtschaftlichem Interesse waren/sind neben den Braunkohlevorkommen in der Niederlausitz Quarzsande für die 211
Glasindustrie in Hohenbocka. Bedeutender Tagesaufschluss: Sandgrube am südlichen Ortsausgang von Boossen in Richtung Müncheberg an der Bundesstraße 5 nordwestlich von Frankfurt/Oder. Synonyme: Briesker Folge pars; Briesker Schichten pars. /NT/ Literatur: H. A HRENS & D. L OTSCH (1963); D. L OTSCH (1968); D. L OTSCH et al. (1969); D. L OTSCH (1981); E. G EISSLER et al. (1987); W. A LEXOWSKI et al. (1989); W. A LEXOWSKY (1994); I. B URCHARDT (1994); H. A HRENS et al. (1994); P. S UHR (1995); W. N OWEL (1995b); G. S TANDKE (1995); K.-H. R ADZINSKI et al. (1997); J.M. L ANGE & P. S UHR (1999); L. B ÜCHNER (1999); G. S TANDKE (2000); H. A HRENS & H. J ORTZIG (2000); H. J ORTZIG (2001); D. L OTSCH (2002b); G. S TANDKE et al. (2002); H. J ORTZIG (2003); M. G ÖTHEL & W. S CHNEIDER (2004); M. G ÖTHEL (2004); G. S TANDKE (2005); G. S TANDKE et al. (2005); J. R ASCHER et al. (2005); G. S TANDKE (2008a); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); G. S TANDKE (2011); M. M ENNING (2015); G. S TANDKE (2015) Briesker Folge → Brieske-Formation + → Meuro-Formation pars. Briesker Folge: Obere ... → Meuro-Formation pars. Briesker Folge: Untere ... → Brieske-Formation. Briesker Rinne Brieske Channel NE-SW streichende kurze quartäre Rinnenstruktur im südlichen Abschnitt des → Niederlausitzer Tertiärgebiets südlich der Briesker Verebnung, in der durch wahrscheinlich subglaziäre elsterzeitliche glazihydromechanische Prozesse während der beginnenden Zerfallsphase des ersten(?) Eisvorstoßes der mittelpleistozänen → Elster-Kaltzeit Teile der tertiären Schichtenfolge bis in Teufen unterhalb des für den Braunkohlenbergbau bedeutsamen → Zweiten Miozänen Flözkomplexes des → Langhium (unteres Mittelmiozän) ausgeräumt wurden. Die Rinnenfüllung besteht zumeist aus elsterzeitlichen Bildungen. /LS/
Briesnitz Sub-Basin etwa 11 km lange und 3 km breite, NW-SE streichende Synklinalstruktur des → Unterrotliegend am Ostrand des → Döhlener Beckens und von diesem offensichtlich durch einen von nordostfallenden NW-SE-Störungen begrenzten Monzonithorst des → Meißener Massivs primär getrennt. Die weitgehend von jüngeren Ablagerungen des → Känozoikum und der → Oberkreide verhüllte bis >70 m mächtige Schichtenfolge besteht hauptsächlich aus roten Schluffsteinen, Sandsteinen und Konglomeraten mit Lagen von Tuffen, Brandschiefern und geringmächtigen Kohlen. Diese Schichtenfolge wird mit der → Unkersdorf-Formation, → Döhlen-Formation, → Niederhäslich-Formation (??) und → Bannewitz-Formation des Döhlener Beckens parallelisiert. Das Briesnitz-Teilbecken wird daher als Teilbecken des → Döhlener Beckens interpretiert. Synonyme: Briesnitzer Becken; Briesnitz-Senke; Elbtal-Becken. /EZ/
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(Unter-Turonium bis tieferes Mittel-Turonium) im Nordwestabschnitt der → Elbtalkreide zwischen Meißen und Heidenau, Teilglied der → Elbtal-Gruppe (Tab. 28; Abb. 39.1), bestehend aus einer im Mittel zwischen 30 bis 65 m mächtigen Folge von blaugrauen bis bräunlichgrauen überwiegend kalkhaltigen, teilweise auch tonigen Schluffsteinen mit Einschaltungen von kalkig zementierten Feinsandsteinen sowie untergeordnet auch Mergelsteinen. (sog. → Labiatus- Pläner). Nach Südosten („Übergangsfazies“ im Raum Pirna mit → Cottaer Sandstein) erfolgt eine Verzahnung mit den vorwiegend sandigen Gesteinsserien der etwa zeitgleich im Südostabschnitt der Elbtalkreide abgelagerten → Schmilka-Formation. Verbreitet ist die Ausbildung eines
basalen Mergelstein-Tonstein-Horizontes (→ Lohmgrund-Mergel) kennzeichnend. Die biostratigraphische Einstufung der Formation erfolgt auf der Grundlage von Inoceramen und Ammoniten. Weitere Elemente der relativ armen Fauna sind Nautiliden, Bivalven, Gastropoden, vereinzelte Krebse sowie schlecht erhaltene Fischreste. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Tongrube der Ziegelei Dresden-Luga; Tännichtgrund unweit der ehemaligen Obermühle von Niederwartha. Synonyme: Briesnitzer Schichten; Labiatus-Zone; Labiatus- Pläner pars; Mittelpläner. Alternative Schreibweise: Brießnitz-Formation. /EZ/
Brigantian oberste chronostratigraphische Einheit des → Viséum der westeuropäischen (britischen) Referenzskala (Tab. 11) im Range einer Unterstufe (Substufe) mit einem Zeitumfang von ca. 4,5-6,5 Ma, wobei die exakte Position innerhalb der absoluten Zeitskala allerdings unterschiedlich definiert wird (von ~331 Ma bis ~319 Ma b.p.); entspricht etwa dem Oberen → Ober-Viséum (V3c) der traditionellen Karbongliederung in Mitteleuropa. Der Begriff wird in der Literatur zum ostdeutschen Karbon bislang nur selten verwendet, und dann zumeist in der englischsprachigen Version.
für Gesteinsfolgen des jüngsten → Proterozoikum (oberhalb ~630 Ma b.p.; etwa → Ediacarium); oft auch als „terminales Proterozoikum“ bezeichnet.
NNW-SSE streichendes Gebiet im → Berliner Urstromtal mit zutage tretenden Schichtenfolgen des → Tertiär (meist → Miozän, daneben auch → Oligozän) sowie saalezeitlichen oder älteren glazigenen Einzelstrukturen (vergente Falten), die durch eine Nord-Süd streichende Rinne getrennt sind. Bedeutender Tagesaufschluss: Kiessandlagerstätte Vogelsang westlich der Ortschaft Brieskow-Finkenheerd südlich von Frankfurt/Oder. /NT/
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Leithorizont zwischen → Mittlerer Schaumkalkbank und → Oberer Schaumkalkbank im Hangendabschnitt der → Jena-Formation (→ Unterer Muschelkalk). Bedeutender Tagesaufschluss: Auflässige Steinbrüche an der Schnecke nordwestlich Jena (östliche Thüringer Becken). /TB/ Literatur: G. S EIDEL (1992) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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