Ernst Thälmann Reden und Aufsätze
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ihren Grundfesten erzittern, und .das wäre des deutschen Volkes Rache für
Versailles.“ Genossen, das schreibt ein deutschnationales reaktionäres Blatt, nicht etwa ein Scheringer, der als Leutnant zum Kommunismus gekommen ist, sondern ein volksfeindlicher reaktionärer Politiker, ein Klassenfeind der Sowjetunion und des Bolschewismus. Er muß das schreiben. Die Tatsachen zwingen ihn dazu. Wir sehen, daß heute Kreise der Weltbourgeoisie und sogar Kreise der Sozialdemokratie manchmal gezwungen sind, eine solche Sprache zu sprechen, daß sie nicht an der aufsteigenden Entwicklung in der Sowjetunion vorbeigehen können. Hier ist es unsere Aufgabe, mehr denn je diesen welthistorischen Gegensatz, die Entwicklung in der Sowjetunion und den Niedergang des Kapitalismus an konkreten Tatsachen und Beispielen zu analysieren. In der Frage des Internationalismus versuchen wir in Deutschland schon, die Frage der internationalen Solidarität aller Arbeiter und aller unterdrückten Völker im gemeinsamen revolutionären Befreiungskampfe viel schärfer zu stellen als früher. Ich erinnere an die feste Zusammenarbeit der deutschen Partei mit der polnischen, besonders in Oberschlesien, Danzig usw. Wir stellten viele Fragen gemeinsam im Lande von Pilsudski und im Lande von Hindenburg. Ich erinnere an die verschiedenen Zusammenkünfte mit den Vertretern unserer Bruderparteien und die gemeinsamen Demonstrationen am internationalen Antikriegstag in verschiedenen Grenzgebieten in Deutschland. Ich verweise ferner auf solche Methoden, daß wir z. B. die interessante Rede des Genossen Cachiri, die er kürzlich im französischen Parlament hielt, in Hunderttausenden von Exemplaren in Deutschland unter den Massen verbreitet haben, um damit die internationale Solidarität des deutschen und französischen Volkes, verkörpert unter der Führung der Kommunistischen Partei, stärker zum Ausdruck zu bringen. (Starker Beifall.) Ich führe diese Tatsache deswegen an, weil, wenn es wahr ist, daß der französische Imperialismus seine Vorbereitung zu einem konterrevolutionären Krieg gegen die Sowjetunion trifft (und es ist wahr), wir die stärkste Solidarität in der festesten revolutionären Form zwischen diesen werktätigen Massen, die in der großen entscheidenden Mühle dieses Kampfes stehen, herstellen müssen zum Kampfe gegen die Bourgeoisie im eigenen Lande. Genossen! Vergleichen wir lediglich das, was wir hier in der UdSSR sehen, mit dem Bild bei uns zu Hause in den kapitalistischen Ländern. Den Städten der kapitalistischen Länder drückt die Krise und die Erwerbslosigkeit überall ihren Stempel auf. Die Straßen des kapitalistischen Westens sind erfüllt von der Not, dem Hunger und der Verzweiflung von Millionen Menschen, die der Kapitalismus ins nackte Elend stößt. Die Städte hier im roten Osten sind voller Leben. Wer die Entwicklung und die Tatsachen hier vor Jahren sah und die heutigen grandiosen Erfolge der Entwicklung in der Sowjetunion mit eigenen Augen ansieht, der erkennt diesen gewaltigen Unterschied. Es gibt in diesem Lande keine Müßiggängerei. Alles spiegelt die Arbeit, den sozialistischen Aufbau, den Fünfjahrplan und das Tempo seiner Durchführung wider. Natürlich gibt es noch große Opfer in diesem Lande. Millionen bringen diese Opfer mit größter Zuversicht. Aber die entscheidende Frage ist: für wen und für was? Sie bringen diese Opfer für die große geschlossene Allgemeinheit und bringen die Opfer freudigst für ihr eigenes sozialistisches Vaterland. Die proletarischen Massen im kapitalistischen Lande: für wen sollen sie und können sie Opfer bringen, besonders die Millionen Erwerbslosen, die Almosen und Bettelpfennige und vielmals nichts erhalten? Für den ausbeutenden Kapitalismus, die konterrevolutionäre sozialdemokratische Führung und den mörderischen Faschismus? Diese Frage steht auch im engsten Zusammenhang mit der Entwicklung des welthistorischen Gegensatzes dieser beiden Systeme. Hier in der Sowjetunion Verdoppelung und Vervierfachung der Produktion, eine vielfache Verbesserung der Lebenshaltung der Massen, die in den nächsten Jahren der Entwicklung weiter wachsenden sozialen und kulturellen Fortschritte. Diese Losungen des Fünfjahrplanes flammen uns von allen Transparenten, Plakaten und Anschlägen in den Straßen der Sowjetstädte entgegen. Alle Regierungen der ganzen Welt müssen das Anschwellen der Arbeitslosenheere von Millionen in ihren eigenen Ländern eingestehen. Die Regierung der proletarischen Diktatur erklärt vor aller Öffentlichkeit demgegenüber: Bei uns ist die Erwerbslosigkeit liquidiert, uns fehlen noch 1,6 Millionen Arbeitskräfte! Jede kapitalistische Regierung in der ganzen Welt unternimmt einen Raubzug auf die Löhne der Arbeiterschaft. Die Sowjetregierung verfügt: Generelle Lohnerhöhung um 6 Prozent in diesem Jahre. Das Geheimnis dieses gewaltigen Unterschiedes zwischen dem roten Osten und dem kapitalistischen Westen läßt sich in wenigen Worten ausdrücken: Hier herrscht die siegreiche Arbeiterklasse. Dort regieren die Kapitalisten und ihre Lakaien, die Faschisten und die Sozialdemokraten: Ost und West - zwei verschiedene Welten! Die Entscheidung zwischen ihnen kann den Werktätigen, den hungernden und notleidenden Millionen in den kapitalistischen Ländern nicht schwer fallen. Der Weg, den die Arbeiterklasse und die Werktätigen der Sowjetunion unter der Führung der Bolschewiki gegangen sind, ist ein Weg, der herausführt aus dem Elend der kapitalistischen Sklaverei zu den leuchtenden Höhen der sozialistischen. Zukunft. Der Tag nähert sich, an dem die deutsche Arbeiterklasse unter Führung der Kommunisten den Weg des russischen Proletariats beschreiten wird. Wenn ich am Anfang meines Referats sagte, daß Deutschland das schwächste Kettenglied in der Kette des kapitalistischen Weltsystems ist, so können wir ebenfalls revolutionär behaupten und sagen, daß das deutsche Proletariat und seine Kommunistische Partei, die ihm treu zur Seite steht, eines der stärksten Glieder in der Kette der Entwicklung zum Siege der proletarischen Weltrevolution ist. Unsere revolutionären Aufgaben sind klar. Unsere Arbeit ist eine gewaltige. Höhere Taten und Handlungen stehen vor uns. In diesem Sinne gilt unser Bericht, in diesem Sinne gilt unsere Initiative. In diesem Sinne gilt unsere Arbeit. Vorwärts zu neuen Siegen, zur großen Entscheidungsschlacht! Kommunistische Internationale, Heft 16 u. 17/18/1931 Thälmanns Mai-Kampfgruß an die Arbeiter und Bauern der USSR Flammende Grüße den Arbeitern und Bauern, den Rotarmisten und roten Matrosen, sowie der proletarischen Jugend der Sowjetunion im Namen des deutschen, revolutionären Proletariats. Der 1. Mai, der Weltkampftag der internationalen Arbeiterklasse, steht in der Sowjetunion im Zeichen der grandiosen Anspannung aller Kräfte zur siegreichen Erfüllung des großen Fünfjahrplans in vier Jahren. Jeder neue Erfolg, jede weitere machtvolle Errungenschaft des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion beschleunigt den Vormarsch der proletarischen Weltrevolution in den anderen Ländern. Jeder neue Sieg des Proletariats der Sowjetunion unter Führung der Leninschen Partei ist ein weiterer Anstoß für den Kampf der deutschen Arbeiterklasse, die sich unter den Fahnen der Kommunistischen Partei zur Volksrevolution gegen die Diktatur des Kapitals sammelt und damit gleichzeitig die Verteidigung der Sowjetunion, des einzigen sozialistischen Vaterlandes aller Arbeiter gegen jeden drohenden Interventionskrieg organisiert. Es lebe der siegreiche Sozialismus in der Sowjetunion! Es lebe die Leninsche WKP(B)! Es lebe die chinesische, indische und spanische Revolution! Es lebe die Kommunistische Internationale! 30. April 1931 Ernst Thälmann Die Rote Fahne, 1.5.1931 Ernst Thälmanns Mai-Kampfrede Der Führer der Kommunistischen Partei Deutschlands spricht zu den hunderttausenden Werktätigen des roten Berlins im Lustgarten Genossen und Genossinnen! Heute am 1. Mai sind wir hier im roten Berlin, in der Stadt, wo am 14. September die KPD die stärkste Partei wurde, in der Stadt der Maibarrikaden von 1929, zu Hunderttausenden im historisch gewordenen Lustgarten versammelt. Im weißen Zentrum der Regierungsstadt, zwischen den früheren monarchistischen Gebäuden, leuchten die blutig roten Fahnen des revolutionären Proletariats und künden der unterdrückten Menschheit in Deutschland eine neue Welt, die Welt des Sozialismus an. 1929 und heute Vor zwei Jahren mußten die Berliner revolutionären Arbeiter unter Führung der Kommunistischen Partei in den Straßen Berlins die Fesseln durchbrechen und ihr Recht verteidigen, das sie in fast vierzigjährigem traditionellem Kampfe um die Straße selbst in der Jagowschen Zeit sich erobert hatten. Die 33 Toten des 1. Mai 1929 erinnern uns an die Blutschande des Polizeisozialismus. Die damaligen Maibarrikadenkämpfe zeigten die Berliner Arbeiterschaft in ihrem offensiven Abwehrkampf gegen diese von Zörgiebel befohlenen blutigen Polizeitaten. Heute demonstrieren und marschieren wir erlaubt. Aber wenn wir heute verboten sein würden, alle Proletarier wissen und auch die Bourgeoisie weiß es schon, das Berliner revolutionäre Proletariat kennt an diesem internationalen Kampftag des Weltproletariats keine Grenzen des Verbots und auch keine Grenzen des polizeilichen und bürgerlichen Gehorsams. Wir kuschen und ducken uns nicht vor der Hungeraktion der deutschen Bourgeoisie, sondern wir demonstrieren, wir marschieren, wir schmieden und kämpfen für die einheitliche revolutionäre Klassenfront in allen unseren Taten, für die Volksaktion für Arbeit, Brot und Freiheit. Unsere erste revolutionäre Erinnerung gilt unseren auf dem Schlachtfelde der Freiheit gefallenen und gemeuchelten Arbeitsbrüdern in der ganzen Welt. Wir senden von dieser Stelle unsere tiefen und flammenden Grüße an alle politischen Gefangenen in den Zuchthäusern, Gefängnissen und Festungen, die wegen ihres revolutionären Freiheitskampfes hinter diesen Mauern schmachten und leiden müssen. Unser Gruß dem Lande des Sozialismus Wir begrüßen über die Grenzpfähle hinweg unsere russischen Brüder und Schwestern, die in ihrem heroischen Kampfe und grandiosen Aufbau des Sozialismus die Durchführung des Fünfjahrplans in vier Jahren, stellenweise in drei Jahren vollziehen. Zur selben Zeit, wo die roten Kolonnen hier aufmarschieren, marschieren Millionen in Moskau, in Leningrad, in allen russischen Städten auf, um die internationale Solidarität, das feste unverbrüchliche Kampfbündnis der russischen Arbeiter und Bauern mit dem revolutionären Weltproletariat unter der Fahne Lenins zu demonstrieren. Im roten Moskau, dem Zentrum der bolschewistischen Herrschaft, marschieren unter den Augen der Diplomaten der kapitalistischen Länder die Rotarmisten und die roten Matrosen auf. Viele Hunderttausende Arbeiter und Arbeiterinnen aus den Betrieben Moskaus demonstrieren bewaffnet über den roten Platz an der Kremlmauer, um zu zeigen, daß sie gemeinsam mit den Rotarmisten und den roten Matrosen auf Tod und Leben gewillt sind, ihr sozialistisches Vaterland gegen alle Angriffe der Imperialisten und ihrer Lakaien zu verteidigen. Dort im Lande des Sozialismus ist der 1. und 2. Mai ein Siegestag und ein proletarischer Feiertag, wo alle Betriebe, alle Behörden, alles im Lande ruht und stille steht. Hier im Lande der Youngsklaverei muß die Arbeiterklasse, müssen die Angestellten und Beamten kämpfen um ihr Recht auf diesen großen Weltkampftag. In Moskau eine rote Mobilmachung, eine geschlossene Millionenheerschau, ein Weg und ein großes Ziel: alles und nur alles für die Durchführung des Sozialismus. Zwei Demonstrationen - zwei Welten Hier im roten Berlin, im Zentrum des kapitalistischen Youngdeutschland, finden heute drei Demonstrationen und Kundgebungen statt. Sehen wir ab von der Kundgebung der Hitlermordpartei im Sportpalast, so fanden hier zwei Demonstrationen auf diesem Platze statt: die schwarzrotgoldene Demonstration der SPD in den Vormittagsstunden und unsere revolutionäre gewaltige Massendemonstration unter den Bannern des leuchtenden Morgenrots. Zwei Demonstrationen, zwei Wege, zwei Programme und zwei Welten stehen sich in diesen Demonstrationen grundsätzlich gegenüber. Hier die unerschütterliche, vorwärtsmarschierende Front des unverfälschten Marxismus, die Massenfront des Kampfes um den Sozialismus - dort die Demonstration der Partei der kapitalistischen Regierung, der Regierungs- und Polizeipräsidenten, der Partei des schamlosen Betruges an den Klasseninteressen der Werktätigen und des tiefsten Verrats am Sozialismus. Herr Heilmann, dieser sozialdemokratische Inspirator der preußischen Regierung, wagt es in der Mainummer des „Freien Wort“ von einer „unentrinnbarsten Sklaverei in der Sowjetunion“ zu sprechen. Jeder weiß, daß die freieste Arbeit der werktätigen Menschheit, die nur denkbar ist, in der Sowjetunion herrscht. Grausamere Sklavenarbeit als im kapitalistischen System, als heute in Young-Deutschland kann es nirgends geben. Heilmann schreibt weiter, „die Politik der Sozialdemokratie ist die Verteidigung der freien Maifeier“. Diese schamlosen Burschen spielten sich auf als die Verteidiger des 1. Mai. Heißt das Freiheit des 1. Mai, wenn unsere Arbeitsbrüder, die Roten Frontkämpfer aus dem Saargebiet hier heute mit den Berliner Arbeitern nicht aufmarschieren durften? Warum hat der Ortsausschuß in Essen am l. Mai sich gegen die Arbeitsruhe ausgesprochen? Warum wurde in Hannover der 1. Mai auf den 3. Mai, d.h. auf einen Sonntag in diesem Jahr verlegt? Sie die Schänder des revolutionären 1. Mai spielen sich mit Worten auf als die Verteidiger des 1. Mai. Wir gedenken an dieser Stelle gleichzeitig der im jahrelangen Kampf stehenden chinesischen Arbeiter und Bauern. Wir fühlen uns eins mit den chinesischen Brüdern in ihrem großen Befreiungskampfe gegen die Imperialisten, gegen die Großgrundbesitzer und ihre Vasallenknechte, die Kuomintangpartei und hoffen, daß es gelingen wird, die Söldnergarden des Imperialismus vernichtend zu schlagen. Wir denken nicht zuletzt an unsere spanischen Brüder, an die Arbeiter und werktätigen Bauern in Spanien, die in der neugeschaffenen Republik unter der Losung der Volksrevolution gegen die unter dem Deckmantel der bürgerlichen Demokratie bestehen gebliebene Herrschaft der Bankhyänen, Fabrikbesitzer und Großgrundbesitzer einen heroischen Kampf unter Führung der Kommunistischen Partei, für den Sieg des Sozialismus, zu kämpfen haben. Der 1. Mai, dieser Kampftag des internationalen Proletariats, hat für Deutschland eine besondere Bedeutung. Deutschland, das schwächste Kettenglied in der Kette des imperialistisch-kapitalistischen Weltsystems, wird am schärfsten getroffen von der durch die ganze Welt rasenden Wirtschaftskrise. Das Tempo der ökonomischen Krise beschleunigt die Voraussetzungen des Entstehens der revolutionären Krise in Deutschland. Über Deutschland, über den vielen Millionen Werktätigen im Land lasten außerdem das Versailler System und die räuberischen Bestimmungen des Youngplanes. 4½ Millionen Erwerbslose, ihre hungrigen Kinder und Frauen, sie schreien nach Brot und nach Arbeit. Der Kapitalismus mit seinem bankrotten System ist unfähig, ihnen Arbeit und Brot zu geben. Wir erklären an diesem l. Mai, daß Millionen in Deutschland und unzählige Millionen in der ganzen Welt niemals wieder im kapitalistischen System Arbeit finden werden. Die Hungeraktion, die an den verschiedenen Frontabschnitten von der deutschen Bourgeoisie und ihren Hilfsknechten sich vollzieht, nimmt einen verschärften und tieferen Charakter an. An 500000 Metall- und Bergarbeitern soll ein neuer Lohnraub im Juni vollzogen werden. Überall wird man versuchen, die 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich durchzusetzen. Das allein schon bedeutet eine 17prozentige Minderung des Wochenverdienstes. Der Angriff auf die Sozialversicherungen und die Sozialpolitik wird durch die „Notverordnungen“ in den nächsten Monaten verschärft durchgeführt. Die Steuern und die Zölle werden immer mehr erhöht. Das Brot wird trotz des gewaltigen Sinkens der Weizenweltmarktpreise in den Großstädten Deutschlands noch verteuert. Die bereits nach der ersten Notverordnung gekürzten Beamtengehälter um 6 Prozent sollen weiter um 4 Prozent, die besonderen Zulagen um 2-3 Prozent gekürzt werden. Diese Gehaltskürzung trifft in allererster Linie die unteren und mittleren Beamten. Millionen werktätiger Bauern sind durch die unerträgliches Steuer- und Zinslasten in ihrer Existenz bedroht und Hunderttausende müssen ihre eigene Scholle schon verlassen. Der städtische Mittelstand wird durch den Monopolkapitalismus immer mehr an die Seite des Proletariats getrieben und gedrängt. Dieser räuberische Angriff und diese maßlose Ausbeutung ist verbunden mit dem Raub der politischen Freiheit und der Unterdrückung des revolutionären Proletariats und der ihm treu zur Seite stehenden Kommunistischen Partei. Alle unsere Streiks gegen den Lohnraub, alle unsere Massenkämpfe gegen die Steuer- und Zollpolitik, alle unsere Teilkämpfe müssen ausmünden in die zusammenfassende Volksaktion für Arbeit, Brot und Freiheit gegen die Hungeraktion aller Volksfeinde. Die Kommunisten und mit ihnen die deutschen revolutionären Arbeiter müssen erkennen, daß wir noch viel tapferer und mutiger unsere Gegenoffensive einleiten müssen. Die deutsche Arbeiterklasse darf nicht mehr Amboß der Lohnräuber sein, sondern muß der Hammer gegen Lohnraub und Faschismus werden. Am 1. Mai 1929, als ein Teil von euch auf den Barrikaden am Wedding und Neukölln kämpfte, sagten wir zu euch: Die Stunde hat noch nicht geschlagen. Aber wir sagen euch heute, die Stunde wird vielleicht bald schlagen, wo wir das Sturmbanner erheben und wissen, was wir tun. Der Vertreter des ADGB sagte heute mittag in der SPD-Demonstration hier folgendes: „Die Unternehmer hätten nicht so auftreten können, wenn die Arbeiterschaft nicht so zersplittert wäre. Es sei doch ganz klar, daß die Kommunisten sich als Helfershelfer der Reaktion zeigen.“ Wenn die Lage der deutschen Arbeiter nicht so ernst wäre, brauchte man diesen Worten keine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Hier heißt es aber, den inneren Feind im Lager der deutschen Arbeiterklasse zu erkennen. Als die deutsche Arbeiterklasse 1914 eine Partei hatte, wurde sie von dieser Partei zur Burgfriedenspolitik und zur Volksgemeinschaft gezwungen. Als 1918 diese Partei noch ein sehr starker Machtfaktor war, verriet sie die deutsche Revolution und schlug den besten Teil des revolutionären Proletariats an den verschiedenen Fronten blutig nieder. Die bolschewistische Partei aber erkämpfte sich mit den Massen im Roten Oktober 1917 die proletarische Sowjetmacht. Auf einem Sechstel der Erde flattern heute die Fahnen des Sieges der Partei Lenins, die unter Führung des Genossen Stalin die bolschewistische Generallinie zum Triumph über die Weltimperialisten und die letzten Reste des Klassenfeindes führt. Wir, die Kommunisten, sind in Deutschland die einzige antikapitalistische, antifaschistische, die Freiheitspartei des kommenden Deutschlands. Die Front des kommenden Sowjetdeutschlands Unter den Freiheitslosungen des Leninismus marschiert unsere revolutionäre Klassenfront. Sie wird das kapitalistische Joch und die internationalen Sklavenketten des Youngplans sprengen. Sie ist die Front des kommenden Sowjetdeutschlands, in dem das siegreiche Banner Lenins eine neue Etappe im Kampfe um die Weltkommune errichten wird. Nicht nur in Youngdeutschland, überall wächst der Kommunismus. Die Bourgeoisie handelt so, wie alle von der Geschichte zum Untergang verurteilten Klassen gehandelt haben. Die Kommunisten wissen, daß die Zukunft auf jeden Fall ihnen gehört, daher können wir auch die größte Leidenschaft im revolutionären Massenkampfe überall erzeugen und entwickeln. Alle Verfolgungen und Unterdrückungen gegen uns werden uns nur vorübergehend oder gar nicht schwächen. Werden uns nicht entkräften, sondern stärken die gewaltige Kraft des Kommunismus. Unsere Losung: Gegen den imperialistischen Krieg, für die Verteidigung der Sowjetunion! heißt: unversöhnlicher und unerbittlicher Kampf gegen die eigene Bourgeoisie und ihre Hilfsknechte. Wir Kommunisten sind die einzige Partei der wirklichen revolutionären Politik des Friedens und zugleich des revolutionären Klassenkampfes in Deutschland. Unsere strategische Hauptlosung der „Volksrevolution“ wird, in der Perspektive der Geschichte gesehen, eine Aktionslosung werden, wo wir gemeinsam und verbunden mit den Massen die morschen Stützen des kapitalistischen Systems stürzen und eine neue Welt des Sozialismus aufbauen werden. In diesem schweren Kämpfen und Ringen wird das glühende Temperament, die tiefe revolutionäre Leidenschaft und der wehrhafte Mut besonders der Jungarbeiterschaft uns treu zur Seite stehen. Neben ihnen werden die Millionen werktätiger Frauen in unserem Freiheitskampf eine große Rolle spielen. Der 1. Mai 1931 muß mehr sein als ein Signal und ein Auftakt. Es gilt, neue Kräfte zu aktivieren für die herannahende Zeit, wo es heißt: Rote Soldaten, revolutionäre Arbeiter, Frauen und Jugendliche in der gemeinsamen Klassenfront weiter vorstoßen zur Stunde, wo nicht nur von euch die rote Fahne getragen wird, sondern wo die rote Fahne auf den Schlössern und Gebäuden als unser Wahrzeichen aufgepflanzt ist und alles, was im Lande an Bergwerken, Fabriken, Schiffen, Grund und Boden besteht, als euer Eigentum, als Eigentum der Gesamtheit der Werktätigen betrachtet werden kann. Schließt die einheitliche, geschlossene Kampfesfront aller Arbeiter in Deutschland unter Führung der Kommunistischen Partei! Stärkt die innere Aktivität in unseren eigenen Reihen! Zeigt als Kommunisten, daß ihr die Avantgarde des revolutionären Proletariats seid! Stoßt mit euren Arbeitsbrüdern und Arbeitsschwestern vor zu dem großen historischen Kampf für ein freies, sozialistisches Sowjetdeutschland! In diesem Sinne stimmt mit mir ein in den Ruf: Download 5.01 Kb. 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