Faust Der Tragödie erster Teil Zueignung


Faust (macht eine entschieden gebietende Attitude mit dem Schlüssel) . Mephistopheles


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Faust

Faust
(macht eine entschieden gebietende Attitude mit dem Schlüssel)
.
Mephistopheles


(ihn betrachtend)
.
So ist’s recht!
Er schließt sich an, er folgt als treuer Knecht;
Gelassen steigst du, dich erhebt das Glück,
Und eh’ sie’s merken bist mit ihm zurück.
Und hast du ihn einmal hierher gebracht,
So rufst du Held und Heldin aus der Nacht,
Der erste der sich jener That erdreistet;
Sie ist gethan und du hast es geleistet,
Dann muß fortan, nach magischem Behandeln,
Der Weihrauchsnebel sich in Götter wandeln.
Faust.
Und nun was jetzt?
Mephistopheles.
Dein Wesen strebe nieder;
Versinke stampfend, stampfend steigst du wieder.
Faust
(stampft und versinkt)
.
Mephistopheles.
Wenn ihm der Schlüssel nur zum besten frommt!
Neugierig bin ich ob er wieder kommt?
Hell erleuchtete Säle.
Kaiser und Fürsten, Hof in Bewegung.
Kämmerer
(zu Mephistopheles)
.
Ihr seyd uns noch die Geisterscene schuldig;
Macht euch daran! der Herr ist ungeduldig.
Marschall.
So eben fragt der Gnädigste darnach;
Ihr! zaudert nicht der Majestät zur Schmach.
Mephistopheles.


Ist mein Cumpan doch deßhalb weggegangen,
Er weiß schon wie es anzufangen,
Und laborirt verschlossen still;
Muß ganz besonders sich befleißen,
Denn wer den Schatz, das Schöne, heben will,
Bedarf der höchsten Kunst, Magie der Weisen.
Marschall.
Was ihr für Künste braucht ist einerlei,
Der Kaiser will daß alles fertig sey.
Blondine
(zu Mephistopheles)
.
Ein Wort, mein Herr! Ihr seht ein klar Gesicht,
Jedoch so ist’s im leidigen Sommer nicht!
Da sprossen hundert bräunlich rothe Flecken,
Die zum Verdruß die weiße Haut bedecken.
Ein Mittel!
Mephistopheles.
Schade! so ein leuchtend Schätzchen,
Im Mai getupft wie eure Pantherkätzchen.
Nehmt Froschlaich, Krötenzungen, cohobirt,
Im vollsten Mondlicht sorglich distillirt;
Und, wenn er abnimmt, reinlich aufgestrichen,
Der Frühling kommt, die Tupfen sind entwichen.
Braune.
Die Menge drängt heran euch zu umschranzen.
Ich bitt’ um Mittel! Ein erfrorner Fuß
Verhindert mich am Wandeln wie am Tanzen,
Selbst ungeschickt beweg’ ich mich zum Gruß.

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