Faust Der Tragödie erster Teil Zueignung
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Faust
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Mephistopheles.
Ich keineswegs. Den Glanz umherzuschauen, Dich und die deinen! – Mangelte Vertrauen, Wo Majestät unweigerlich gebeut? Bereite Macht Feindseliges zerstreut, Wo guter Wille, kräftig durch Verstand Und Thätigkeit, vielfältige, zur Hand? Was könnte da zum Unheil sich vereinen, Zur Finsterniß, wo solche Sterne scheinen? Gemurmel. Das ist ein Schalk – der’s wohl versteht – Er lügt sich ein – So lang’ es geht – Ich weiß schon – was dahinter steckt – Und was denn weiter? – Ein Project – Mephistopheles. Wo fehlt’s nicht irgendwo auf dieser Welt? Dem dieß, dem das, hier aber fehlt das Geld. Vom Estrich zwar ist es nicht aufzuraffen; Doch Weisheit weiß das Tiefste herzuschaffen. In Bergesadern, Mauergründen Ist Gold gemünzt und ungemünzt zu finden, Und fragt ihr mich wer es zu Tage schafft: Begabten Mann's Natur- und Geisteskraft. Canzler. Natur und Geist – so spricht man nicht zu Christen. Deßhalb verbrennt man Atheisten Weil solche Reden höchst gefährlich sind. Natur ist Sünde, Geist ist Teufel; Sie hegen zwischen sich den Zweifel, Ihr mißgestaltet Zwitterkind. Uns nicht so! – Kaisers alten Landen Sind zwey Geschlechter nur entstanden, Sie stützen würdig seinen Thron: Die Heiligen sind es und die Ritter; Sie stehen jedem Ungewitter Und nehmen Kirch’ und Staat zum Lohn. Dem Pöbelsinn verworr’ner Geister Entwickelt sich ein Widerstand, Die Ketzer sind’s! die Hexenmeister! Und sie verderben Stadt und Land. Die willst du nun mit frechen Scherzen In diese hohen Kreise schwärzen, Ihr hegt euch an verderbtem Herzen, Dem Narren sind sie nah verwandt. Mephistopheles. Daran erkenn’ ich den gelehrten Herrn! Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern; Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar; Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr sey nicht wahr; Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht; Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht. Kaiser. Dadurch sind unsre Mängel nicht erledigt, Was willst du jetzt mit deiner Fastenpredigt? Ich habe satt das ewige Wie und Wenn; Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff’ es denn! Mephistopheles. Ich schaffe was ihr wollt und schaffe mehr; Zwar ist es leicht, doch ist das Leichte schwer. Es liegt schon da, doch um es zu erlangen Das ist die Kunst, wer weiß es anzufangen? Bedenkt doch nur: in jenen Schreckensläuften, Wo Menschenfluthen Land und Volk ersäuften, Wie der und der, so sehr es ihn erschreckte, Sein Liebstes da- und dortwohin versteckte; So war’s von je in mächtiger Römer Zeit, Und so fortan bis gestern, ja bis heut. Das alles liegt im Boden still begraben, Der Boden ist des Kaisers, der soll’s haben. Download 1.18 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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