Geschichte des Geldes


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Die Geschichte des Geldes

Digitalisierung
Die Digitalisierung des 20. Jahrhunderts führte dazu, dass Geldgeschäfte zunehmend elektronisch abgewickelt wurden. In den 1960er Jahren setzten sich Geldautomaten durch, in den 1970er Jahren elektronischer Zahlungsverkehr und Anfang der 2000er das Online-Banking. Seit 2017 ist in der Eurozone die Überweisung von Buchgeld in Echtzeit möglich. Als Alternative zu staatlichen Währungen verbreiteten sich Anfang des 21. Jahrhunderts rein digital verfügbare Kryptowährungen. Ein Beispiel ist der in einem Whitepaper im Jahr 2008 vorgestellte Bitcoin. Der Bitcoin basiert auf einem verteilten Computersystem, das über ein Netzwerk verbunden ist. Geldeinheiten sind lokal auf den Rechnern ihrer Besitzer in Form von Bits gespeichert. Die Menge der Bitcoins ist begrenzt. Geldschöpfung findet durch sogenanntes „Mining“ statt. Hierbei werten Nutzer einen Algorithmus aus, der mit steigender Geldmenge eine zunehmend hohe Rechenleistung erfordert. Der Bitcoin untersteht keiner zentralen Autorität, die Echtheit der Transaktionen wird durch ein Verfahren namens Blockchain mit Hilfe kryptographischer Methoden sichergestellt. Der Internetkonzern Facebook kündigte 2019 an, eine eigene Digitalwährung namens Libra ausgeben zu wollen. Diese wurde 2020 in Diem umbenannt. Daneben entwickelten sich weitere digitale Geldformen. Entgegen dem Wortlaut handelt es sich bei Kryptowährungen nicht um offiziell anerkannte staatliche Zahlungsmittel. Mehrere Zentralbanken planten im Jahr 2021 die Einführung eines digitalen Zentralbankgeldes als Alternative zu Kryptowährungen wie dem Bitcoin.
Entwicklung des Papiergeldes
Einführung in China

Chinesische Huizi-Banknote, 12. Jahrhundert
Staatlich anerkanntes Papiergeld wurde während der Song-Dynastie in der chinesischen Provinz Sichuan erstmals im 10./11. Jahrhundert ausgegeben. In dieser Zeit wurden Münzen in der Provinz nicht wie in anderen Regionen des Reiches aus Kupfer, sondern aus Eisen hergestellt. Hierdurch wollte die Regierung verhindern, dass aus der damaligen Grenzregion wertvolle Kupfermünzen ins Ausland abfließen. Aufgrund ihres relativ geringen Materialwertes und ihres hohen Gewichts, ist davon auszugehen, dass die Kaufkraft der Eisenmünzen über ihren Herstellungskosten lag. Es handelte sich demnach um eine Art Fiatgeld, dessen Nennwert nicht dem Materialwert entsprach. Als im Jahr 993 Rebellen die Provinzhauptstadt Chengdu belagerten, kam es in der Stadt zu einer Münzknappheit. In der Folge gaben ansässige Händler Papiergeld aus. Nach Niederschlagung der Rebellion im Jahr 1005 wurde der Druck von Papiergeld in der Stadt reguliert. Der Präfekt begrenzte die Anzahl der zur Ausgabe berechtigten Händler und nahm gleichzeitig die Münzprägung wieder auf. Papiergeld diente fortan als Ergänzung zu Münzgeld und breitete sich in Nachbarregionen aus. Nach einer Finanzkrise im Jahr 1016 wurde die Ausgabe von Banknoten in China verstaatlicht.

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