Geschichte des Geldes


Etablierung von Schrift, Mathematik und Bankgeschäften


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Die Geschichte des Geldes

Etablierung von Schrift, Mathematik und Bankgeschäften
Eine wesentliche Geldfunktion ist die eines Wertmaßstabs. Warengeld in Form von Kaurischnecken oder Vieh wurde gezählt. Warengeld in Form von Weizen, Reis oder Edelmetallen wurde gewogen. Damit notwendig verbunden war die Entwicklung von Mathematik. Eine logische Weiterentwicklung war die Entwicklung von Schrift. Agrargesellschaften in Mesopotamien nutzten bereits Figuren und Symbole zur Darstellung von Waren. Diese dienten als Recheneinheit sowie zur Buchhaltung und erfüllten damit Geldfunktionen. In frühen Phasen kamen aus Ton gefertigte Zählsteine zum Einsatz, später Tontafeln mit Schriftzeichen. Die ersten Zeugnisse von Schrift und Mathematik gehen zurück auf Buchhaltungen der Uruk-Zeit, ca. 3100 v. Chr.
Die ersten überlieferten Bankgeschäfte fanden in Babylon statt, ungefähr 1.000 Jahre bevor das erste Münzgeld erfunden wurde. Zunächst wurden in königlichen Palästen und insbesondere Tempeln Verwahrungsleistungen erbracht, indem die Bevölkerung dort Weizen, Vieh und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse und Metalle hinterlegen konnte. Dies war sicherer, als die Erzeugnisse im eigenen Haus zu verwahren. Mit der Zeit wurde es möglich, die Abholzertifikate nicht nur persönlich einzulösen, sondern diese auch auf einen Dritten zu übertragen. Auf dieser Basis entstand ein Kreditwesen, in dem Getreide oder Vieh verliehen wurde, das später mit Zinsen zurückgezahlt werden musste. Mit der Zeit entstanden private „Bankhäuser“, die den Tempeln bei Bankgeschäften den Rang abliefen. Der babylonische Codex Hammurabi regelte unter anderem Zinszahlungen in Form von Getreide und Silber.
Die Bewohner des Alten Reiches in Ägypten (2750 bis 2150 v. Chr.) maßen den Wert von Waren mit einer Recheneinheit, dem sogenanntem shat. Dieser fungierte in Ägypten als Medium im Handel und wurde von Schreibern zur Dokumentation von Geschäften genutzt. Getreide war das weit verbreitete Warengeld. Wie die Babylonier nutzen auch die Ägypter Lagerhäuser zur Aufbewahrung und für Kreditgeschäfte. Unter den Ptolmäern wurde in kleinen Mengen Münzgeld geprägt. Mit diesem wurde der Fernhandel abgewickelt. Lokale Geschäfte wurden weiterhin mit Getreide getätigt. Durch die Integration der beiden Geldformen, die in den Lagerhäusern/Banken gewechselt werden konnten, wurde es möglich, überregionale und internationale Kreditgeschäfte zu tätigen. Die Lagerhäuser/Banken arbeiteten so effizient, dass es üblich wurde, seine Schulden über die Bank abwickeln zu lassen. Schuldentilgungen über eine Bank abzuwickeln hatte für die Menschen auch den Vorteil, dass die Zahlung offiziell wurde und im Streitfall leicht nachgewiesen werden konnte. Es entstand ein frühes Giro-System. Aus den über das Land verteilten einzelnen königlichen Kornspeichern wurde ein Netzwerk von Getreidebanken mit einer Zentralbank in der Hauptstadt Alexandria, in der die Buchhaltung der einzelnen Kornspeicher überwacht wurde. Für den Staat hatte das System den Vorteil, dass er mit dem Getreide den Dreh- und Angelpunkt der Landwirtschaft und des Bankwesens unter strikter Kontrolle hatte, was nicht zuletzt eine effiziente Besteuerung ermöglichte. Außerdem ermöglichte es eine Ausweitung des Handels und damit der wirtschaftlichen Prosperität Ägyptens, was die Steuereinnahmen erhöhte.

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