Hohes Holz, Saures Holz mit östlichem Vorland Landkreis


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#1617

Hohes Holz, Saures Holz mit östlichem Vorland 

 

  



Landkreis: 

Bördekreis (BK) 



Verordnung: 

Verordnung Landrat Bördekreis v. 12.11.1997 (Amtsbl. f. d. Bördekr. - 

1(1997)14 v. 18.11.1997) 

Größe: 

7 300 ha 



Codierung: 

LSG0019BOE 

 

 

Im LSG liegen die Gebiete: 



Code 

EU-Nr. 

Name 

Anteil (%)

FFH0042 


DE 3933 301 

Hohes Holz bei Eggenstedt 

99,88

FFH0202 


DE 3833 301   Salzstelle Wormsdorf 

100,00


NSG0033___    

Waldfrieden und Vogelherd im Hohen Holz 

100,00

 

 

Gebietsbeschreibung 

Das LSG liegt nördlich von Oschersleben in den Landschaftseinheiten Börde-Hügelland und 

Magdeburger Börde. Das überwiegend bewaldete Gebiet wird von einem breit gewölbten 

Höhenrücken gebildet, der sich zirka 60 bis 80 m über die umgebende waldfreie, ackerbaulich 

genutzte Bördelandschaft erhebt. 

Eigentliche Gipfel fehlen dem Gebiet, doch ragt südöstlich von Altbrandsleben der unbewaldete Kniel 

mit 206 m über NN deutlich hervor. Die höchste Erhebung mit 209 m über NN liegt westlich von 

Eggenstedt. 

Von den Höhen und Rändern des etwa 1 500 ha großen Waldgebietes des Hohen Holzes bieten sich 

weite Ausblicke. In Richtung Süden fällt das Gelände sanft zum Großen Bruch ab. Dahinter erhebt 

sich die deutlich sichtbare Hügelkette des Huy mit dem früheren Kloster Huysburg. Ganz in der Ferne 

wird bei klarem Wetter das mächtige Massiv des Brockens sichtbar. 

Im Nordwesten bildet der weniger reliefierte Rand der Magdeburger Börde die Nachbarschaft. Die 

Aussicht in diese Richtung zeigt dem Besucher die Helmstedter Braunkohlemulde mit 

Industrieanlagen. Vom Kniel sind bei klarem Wetter die Türme des Magdeburger Doms zu sehen. 

Das östliche Vorland erfaßt eine hügelige Landschaft bis Kleinwanzleben, in der Ackerflächen mit 

Wiesenhügeln und Streuobstflächen, Feldgehölzen und Restwaldflächen liegen, darunter das Saure 

Holz. 


 

Landschafts- und Nutzungsgeschichte 

Die Besiedlung war in der Jungsteinzeit am dichtesten und nahm in der Bronzezeit stark ab. Für die 

Jungsteinzeit lassen sich derzeit 53 Fundstellen nachweisen. Schwerpunkte liegen in den 

Gemarkungen Schermcke, Beckendorf und Neindorf. In der Bronzezeit und Eisenzeit dünnte die 

Besiedlung auf sieben und acht Fundstellen aus. Die römische Kaiserzeit und die 

Völkerwanderungszeit sind zusammen mit nur sechs Fundstellen belegt. In den Wäldern Hohes Holz 

und Saures Holz haben sich Grabhügel erhalten. Aus dem Hohen Holz sind zudem einzelne 

Fundstellen bekannt, die sich meist der Jungsteinzeit zuordnen lassen. Daß die Verteilung der 

Fundstellen hier nicht die tatsächliche Besiedlung nachzeichnet, bezeugen die Fundstellen, die sich 

unmittelbar um den Waldrand legen. Darüber hinaus bekunden die Siedlungsfunde, daß von einer 

damals bestehenden geschlossenen Bewaldung des Gebietes nicht ausgegangen werden kann. 

Bereits die Bauern der Linienbandkeramikkultur haben, wie Funde aus Ampfurth, Schermcke, 

Neindorf, Seehausen, Siegersleben und Wormsdorf belegen, die Böden im LSG unter Kultur 

genommen. Die bedeutendste Anlage dieser Zeit aber stellt die befestigte Siedlung von Eilsleben dar. 

Ob die Umwehrung mit wirtschaftlichen Faktoren zusammenhing, immerhin sind in der Niederung der 

Aller salzhaltige Quellen bekannt, ist derzeit noch unsicher. Eine ausgedehnte Befestigung befand 

sich bei Altbrandsleben, die den Kristallisationspunkt der Besiedlung der Trichterbecherkultur in 

diesem Gebiet bildete. Grabanlagen sind für diese Zeit aus Eggenstedt, Schermcke, und Beckendorf 

bekannt. Bei Beckendorf lag zudem eine Siedlung. 

Aus der Bronzezeit stammt der Bronzehortfund von Neubrandsleben, der bezeugt, daß das Gebiet 

nördlich von Oschersleben während der Bronzezeit wirtschaftliche Bedeutung erlangte. Auch die 

Grabhügel im Hohen und im Sauren Holz dürften in dieser Periode errichtet worden sein. Während der 

Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 


frühen Eisenzeit zählte das LSG zum Kerngebiet der Hausurnenkultur, wie Grabfunde aus 

Schermcke, Emmeringen und Eilsleben belegen, wobei in Eilsleben eine Hausurne als Beleg einer 

führenden Schicht zum Vorschein kam. Der jüngeren Eisenzeit könnte eine Befestigung bei Ampfurth 

angehören, die auf der östlichen Hochterrasse des Geesgrabens liegt. Während der römischen 

Kaiserzeit bestand bei Siegersleben eine befestigte Siedlung, die sich dadurch auszeichnete, daß der 

Umwehrung der Grundriß eines römischen Militärlagers zugrunde lag, das heißt die dort siedelnden 

Germanen standen im Kontakt mit der römischen Militärwelt. 

Für die Völkerwanderungszeit soll auf ein außerhalb des LSG bei Hornhausen gelegenes Gräberfeld 

aufmerksam gemacht werden, das dadurch Bedeutung erlangt hat, daß die Gräber von adligen 

Personen mit steinernen Stelen markiert waren, die neben bandartig verschlungenen Ornamenten 

unter anderem den berittenen Krieger auf seiner Reise in die Anderswelt zeigen. 

Für Seehausen ist eine Burganlage am westlichen Hochufer des Sees belegt. Sie stammt 

nachgewiesenermaßen aus dem 10. Jahrhundert. 

Das Hohe und das Saure Holz hatten vor Jahrhunderten noch eine weitere Ausdehnung, sie wurden 

schrittweise auf die heutige Waldfläche zurückgedrängt. Im Mittelalter gab es keine geregelte 

Waldwirtschaft. Der Wald war Gemeineigentum. Einige alte Flurbezeichnungen weisen auf das 

Vorhandensein von bäuerlichen Markgenossenschaften hin. Der Bauer trieb im Sommer sein Vieh auf 

die Waldweide und nutzte das aufwachsende Holz auf vielfältige Weise. So kam es zur Ausbildung 

des Hude- und Niederwaldes, in dem die Bäume oft nur Stockausschläge bilden können. Die 

Forstbezeichnung ”Kuhtal” weist heute noch auf diese Art der Nutzung. 

Erst vor 150 Jahren wurde im Hohen und im Sauren Holz der Hude- und Niederwald durch Saaten 

und Pflanzungen, aus denen Kernwüchse hervorgehen und eine obere Baumschicht bilden konnten, 

in einen Mittelwald überführt. Durch forstliche Pflege ging aus diesen Mittelwäldern der heutige 

Altholzbestand hervor. Diese Entwicklung führte zu sehr naturnahen Wäldern, die bis heute die 

Vegetation prägen und einer reichen Pflanzen- und Tierwelt Lebensraum bieten. 

Die moderne Forstwirtschaft hat die ursprüngliche Baumartenzusammensetzung insbesondere aus 

Trauben-Eiche, Rot-Buche und Hainbuche dahingehend verändert, daß vermehrt Lärche und seltener 

auch Fichte aufgeforstet wurden. 

In der Umgebung von Jakobsberg und Hornhausen unmittelbar am Rand des LSG, wurde bis 1924 

zunächst im Tagebau, dann auch im Tiefbau Braunkohle abgebaut. Die Bezeichnung Kohlenstraße 

weist heute noch darauf hin. 

Im Gebiet wurden verschiedentlich Steine gebrochen. Bemerkenswert sind die Königsbrüche bei 

Wormsdorf, aus denen der Sandstein für den Bau des Schlosses Sanssouci gewonnen wurde. Der 

obere Bereich oder Böwerster Bruch ist seit 1969 als Flächennaturdenkmal geschützt.  



 

Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima 

Regionalgeologisch gehören die Höhenrücken des Sauren und des Hohen Holzes zur Oschersleben-

Bernburger Scholle, dem nördlich der Halberstädter Störung gelegenen Teil der Subherzynen Senke. 

Intensive Schollentektonik kennzeichnet dieses regionalgeologische Element, die germanotype 

Gebirgsbildung. Der Höhepunkt der tektonischen Bewegung lag an der Grenze Trias/Jura in der 

kimmerischen Phase der alpidischen Gebirgsbildung. Das LSG nimmt den östlichen Teil der 

Lappwaldmulde ein, die von Gesteinen der Trias (Keuper) und des Jura (Lias) aufgebaut wird 

(Sandsteine und Mergelsteine). Das Festgestein tritt großflächig zu Tage. Nördlich Altbrandsleben 

bedeckt saalekaltzeitlicher Geschiebelehm/-mergel das Festgestein. Im Verlauf der Stauchendmoräne 

treten auch tertiäre Sedimente an die Oberfläche. Der Endmoränenzug verläuft nördlich 

Altbrandsleben in Nord-Süd-Richtung (Hunnenberg-Kniel) und biegt südlich von Altbrandsleben in 

Nord-Süd-Richtung um. Äolische Sedimente der Weichselkaltzeit (Löß) bedecken das Gebiet 

großflächig. 

Im Allertal finden sich Anmorgleye aus sandigem bis sandiglehmigem Material, Böden, die 

grundwasserbeherrscht sind. Außerhalb des Allertales sind Böden aus Löß entsprechend ihrer Lage 

ausgebildet: Tschernosem auf den Plateauflächen unter Ackernutzung, Rendzinen und Pararendzinen 

an den Hängen, Tschernosem-Kolluvisole in Senken und Nebentälern und Parabraunerden und 

Fahlerden aus Löss vor allem unter Wald. Über tonigem Untergrund sind in Mulden Pseudogley-

Braunerden bis Pseudogley-Fahlerden bis hin zu stärker bemäßten Pseudogleyen ausgebildet. 

Der Wechsel von durchlässigen Sandsteinen und stauenden Tonen bedingt die Ausbildung von 

Grundwasserhorizonten, die in verschiedenen Quellen im Gebiet an die Oberfläche treten. Aus den 

Quellen fließt das Wasser in den gut ausgebildeten Talsystemen ab. Die Entwässerung des zertalten 

Südwestteils des Gebietes führt über den Goldbach zur Bode. Der Südosten entwässert über den 

Geesgraben ebenfalls zur Bode. Damit gehören diese Gebiete zum Einzugsgebiet der Elbe. Im 

Nordwesten gibt es eine Wasserscheide. Nördlich von Eggenstedt entspringt die Aller, die bereits zum 

Einzugsgebiet der Weser gehört. 

Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 


Das Gebiet gehört innerhalb des mitteldeutschen Binnenlandklimas zum trocken-warmen Klimabezirk 

Börde. Die mittlere jährliche Niederschlagssumme liegt bei ungefähr 550 mm und kennzeichnet die 

Randlage zum hercynischen Trockengebiet. Die höchsten Niederschläge fallen im Juli meist als 

Starkregen. Das Jahresmittel der Lufttemperatur liegt bei 8,5°C. Dabei beträgt das Januarmittel 0°C 

bis -0,5

o

C und das Julimittel 18°C. 



 

Pflanzen- und Tierwelt 

Entsprechend ihrer klimatischen Lage im Übergangsbereich vom niederschlagsarmen 

subkontinentalen zum niederschlagsreicheren subozeanischen Klima ist die Pflanzenwelt 

zusammengesetzt. Die natürliche Waldvegetation des Gebietes bilden Hainsimsen-Waldmeister-

Buchenwald und Flattergras-Buchenwald. Durch die historischen Nutzung wurde die Trauben-Eiche 

wesentlich begünstigt, so daß sich lichtliebende Baumarten stärker durchsetzen konnten. Es 

entstanden auf diese Weise die Eichen-Hainbuchen-Wälder, die heute im Hohen und im Sauren Holz 

die größten Flächen einnehmen. 

Besonders schön ist der Frühlingsaspekt in den Eichen- und Buchenwäldern. Weißes und Gelbes 

Buschwindröschen, Leberblümchen, Waldmeister, Schlüsselblume und Maiglöckchen entwickeln 

einen bunten Blütenteppich. Die Türkenbund-Lilie erscheint im Frühsommer an lichten Stellen. Großes 

Hexenkraut, Wald-Flattergras, Fuchs-Greiskraut, Wald-Ziest und Wald-Bingelkraut sind typische 

Vertreter der Waldflora. 

In den Mulden und Tälern deutet sich stellenweise der Ahorn-Eschenwald an, in dem Frauenfarn

Eichenfarn, Schattenblümchen und Zittergras-Segge vorkommen. 

Auch Orchideen siedeln im Hohen Holz. Relativ häufig ist das Großes Zweiblatt. Vereinzelt kommen 

Geflecktes Knabenkraut, Vogel-Nestwurz und Purpur-Knabenkraut vor. Bleiches Waldvöglein und 

Zweiblättrige Waldhyazinthe wurden früher nachgewiesen. 

Eine Besonderheit ist der Diptam. Er kennzeichnet wärmebegünstigte Standorte. Im südexponierten 

Übergang zu den offenen Bereichen bilden sich Gebüschgesellschaften mit Schlehe, Hunds-Rose, 

Kreuzdorn, Rotem Hartriegel, Hasel und Weißdorn sowie Staudenfluren aus, die zu kleinflächigen 

Magerrasen überleiten. In letzteren finden sich Fransen-Enzian und Frühlings-Adonisröschen. 

Auch die Tierwelt ist artenreich und interessant. Neben einer Vielzahl an Kleinvögeln sind vor allem 

die Greifvögel bemerkenswert. Besonders bedeutsam ist die hohe Dichte des Rotmilans, der seinen 

Arealschwerpunkt in den Waldgebieten des nördlichen Harzvorlandes hat. Auch der Mäusebussard ist 

häufig. Weniger zahlreich treten Schwarzer Milan und Wespenbussard auf. Daneben horsten in 

wenigen Brutpaaren Habicht und Sperber im Gebiet. Wie in anderen Waldgebieten auch, hat sich in 

den letzten zwei Jahrzehnten der Kolkrabe erneut eingestellt. 

Neben Schwarz-, Reh- und Damwild kann der Besucher des Gebiets auch auf Muffelwild stoßen. 

Diese jagdbare Tierart wurde erst im Jahre 1968 angesiedelt. Die Tiere kommen inzwischen in 

stattlichen Rudeln vor. 

 

Entwicklungsziele 

Die Hauptziele der Entwicklung des Landschaftsschutzgebietes bestehen in der Erhaltung der 

Laubwälder und der Sicherung ihrer naturnahen Entwicklung. Dabei soll erreicht werden, daß die 

standortsfremden, nicht einheimischen Baumartenbestände zugunsten der Eichen- und Buchenwälder 

zurückgedrängt werden. 

Einen besonderen Schwerpunkt stellt die nachhaltige Bewahrung der südexponierten Waldbestände 

mit ihren Gebüschmänteln und den vorgelagerten Magerrasen dar. Ihre Bedeutung inmitten der 

intensiv genutzten Ackerlandschaft ist sehr hoch, da hier eine Anzahl von Tier- und Pflanzenarten ihre 

einzigen Rückzugsgebiete in der weiteren Umgebung hat. 

In der Offenlandschaft ist das Gefüge von Acker, Flurgehölzen, Restwäldern und Grünland zu 

bewahren und durch Entwicklung von Gehölzstrukturen weiter auszubauen. 

Für die Entwicklung eines Biotopverbundes mit dem Großen Bruch spielen die Niederungen des 

Geesgrabens und des Goldbaches eine besondere Rolle. Auch die Allerniederung im Nordwesten 

übernimmt wesentliche Funktionen innerhalb eines Biotopverbundes. 

Als Erholungsgebiet ist das Hohe Holz von besonderer Bedeutung. Es wird von der Bevölkerung der 

umliegenden Orte, insbesondere der Städte Oschersleben und Wanzleben, sowie von der 

Magdeburger Bevölkerung genutzt. Aufgrund der geringen Größe des Gebietes darf die 

Erholungsinfrastruktur nicht überproportional entwickelt werden, um eine Übernutzung zu verhindern. 

Die vorhandenen Erholungseinrichtungen wie beispielsweise die Waldgaststätte ”Hubertushöhe” 

sollten aber erhalten werden. 



 

 

 

Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 



 

Exkursionsvorschläge 

Wanderungen durch das Hohe und durch das Saure Holz 

Die Waldgebiete werden von markierten Wanderwegen durchzogen, für die mehrere Wanderrouten 

und -ziele empfohlen werden. Schöne Wege führen beispielsweise von Neindorf nach Eggenstedt, 

von Neubrandsleben/Altbrandsleben über den Kniel zur Hubertushöhe und von Oschersleben zur 

Hubertushöhe. 

Der Naturlehrpfad „Hohes Holz“ beginnt an der Gaststätte „Hohes Holz“ in Eggenstedt und führt als 

Rundweg über 3,5 km durch das Waldgebiet. Auf etwa 30 Schautafeln werden Themen der Flora und 

Fauna, der Geologie, der Geschichte und der Jagd- und Forstwirtschaft behandelt. 

 

Verschiedenes 

Geotope 

Im LSG befinden sich einige sehr stark bewachsene Aufschlüsse des Rätsandsteins: 

 

ehemaliger Steinbruch im Hohen Holz, zirka 1,6 km westlich Altbrandsleben, 



 

ehemaliger Steinbruch ”Grüne Erdkuhle” im Hohen Holz, zirka 1,7 km nordöstlich 

Neindorf, am Westhang des Königsberges, 

 

alte Abbaupinge, zirka 500 m nördlich Neindorf, am Hohlweg. 



Oschersleben 

Die Siedlungsgeschichte der umliegenden Orte reicht weit in das Mittelalter zurück. Oschersleben 

wurde im 10. Jahrhundert gegründet und erhielt Anfang des 13. Jahrhunderts Stadtrecht. Hier finden 

sich Überreste der Stadtmauer, ein Wehrtum und das Rathaus (1691) mit Stilelementen aus 

Renaissance und Barock. Der Bahnhof mit seinen wichtigen Einrichtungen, wie Schalterhalle, 

Wartesaal und Flaggenturm existieren zweifach, weil auf der einstigen Grenzstation sowohl die 

Preußische als auch die Braunschweigische Eisenbahn Hoheitsrechte ausübten. 

 

Kapelle am Schloß Neindorf 

Die Kapelle wurde 1582 auf Veranlassung von August von der Asseburg erbaut. Ihren zweijochigen 

Bau mit 5/8-Schluß zeichnet eine Mischung von spätgotischen mit Renaissanceformen aus. Im 

Norden befindet sich ein schönes Renaissanceportal und ein weiteres am polygonalen Treppenturm, 

durch dessen Inneres man über eine gewundene Spindel gelangt. Die Kapelle birgt eine reizvolle 

Ausstattung mit wappengeschmückter, steinerner Westempore, dem Herrschaftsstuhl und der noch 

spätgotisch geprägten, aber mit Renaissancemotiven verzierten Kanzel. Als Familienepitaph entstand 

1679 der Altaraufsatz, der Orgelprospekt stammt von 1700. Bemerkenswert sind die teils üppig 

dekorierten Grabdenkmäler der Familie von Asseburg. 

Das Schloß Neindorf ist ein klassizistischer Bau. Es wurde in den Jahren 1818 bis 1826 nach dem 

Entwurf des preußischen Baumeisters Carl Friedrich von Schinkel errichtet. Besonders 

bemerkenswert sind die strenge Schönheit des Westgiebels und der Südfassade. Nach Süden 

schließt sich der zeitgleich erbaute Küchenflügel an. 

Im Ort befindet sich weiterhin eine ehemalige Hufschmiede, die ebenfalls nach Plänen von Carl 

Friedrich von Schinkel erbaut wurde. 

 

Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 



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  • Hohes Holz, Saures Holz mit östlichem Vorland
    • Oschersleben

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