Statistisches Jahrbuch Berlin 2013. (Pdf; 500 kB) Abgerufen am 30. Juni 2020
Karte der neun österreichischen Bundesländer und Nachbarstaaten
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Karte der neun österreichischen Bundesländer und Nachbarstaaten
Hannes Heine: Steigt „Berlin Chemie“ in die Impfstoff-Produktion ein? In: Tagesspiegel Online. 28. Januar 2021, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 11. März 2022]). Standorte – Stadler. Abgerufen am 12. März 2022. Franz Michael Rohm: Berlin Pankow: Ein Blick hinter die Kulissen bei Stadler Rail. 7. Oktober 2021, abgerufen am 12. März 2022. Alfons Frese: „Ich muss den SUV-Fahrer von der Bahn überzeugen“. In: Der Tagesspiegel Online. 13. Februar 2022, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 12. März 2022]). 105'5 Spreeradio: Neue S-Bahn-Züge. Abgerufen am 12. März 2022. Hier kommt ’ne U-Bahn geflogen – Produktion neuer Baureihe in Berlin gestartet. Abgerufen am 12. März 2022. Bundesländer und Bezirke von Österreich Die österreichischen Bundesländer mit ihren Eckdaten Abk. Bundesland Gründung Hauptstadt Einwohner *E Fläche in km² *F Dichte (Ew. / km²) Ausländer- anteil *A Migrationshintergrund *M Städte *S Gemeinden (gesamt) *G Bgld. Burgenland 1921 Eisenstadt 297.583 3.965,20 75 9,2 % 12,2 % 13 171 Ktn. Kärnten 1919 Klagenfurt am Wörthersee 564.513 9.536,50 59 10,9 % 13,7 % 17 132 NÖ Niederösterreich 1919 St. Pölten 1.698.796 19.179,56 89 10,3 % 15,5 % 76 573 OÖ Oberösterreich 1919 Linz 1.505.140 11.982,52 126 13,2 % 19,5 % 32 440 Sbg. Salzburg 1919 Salzburg 560.710 7.154,56 78 17,7 % 23,2 % 11 119 Stmk. Steiermark 1919 Graz 1.252.922 16.399,34 76 11,5 % 14,2 % 35 286 Tir. Tirol 1919 Innsbruck 764.102 12.648,37 60 16,4 % 21,6 % 11 277 Vbg. Vorarlberg 1919 Bregenz 401.674 2.601,67 154 18,2 % 26,6 % 5 96 W WienW 1920[72] Wien 1.931.593 414,82 4656 30,8 % 45,9 % 1 1 *E 1. Jänner 2022[73] *F 31. Dezember 2019 *A 1. Jänner 2020[74] *M Ø 2019[75] *S aktuell seit 1. Mai 2015 *G Stand: 1. Jänner 2022 *W Wien ist eine in 23 Gemeindebezirke gegliederte Stadt und seit 1920 zugleich Bundesland. Städte und Ballungsräume Schloss Schönbrunn, dahinter Teile des 14. und des 15. Wiener Gemeindebezirks. Graz ist nach Wien die zweitgrößte Stadt Österreichs. Das mit Abstand größte Siedlungsgebiet in Österreich ist der Ballungsraum Wien mit einer Einwohnerzahl von 2,85 Millionen (Stand 2019). Damit konzentriert sich mehr als ein Viertel der Bevölkerung des Staates in der Hauptstadtregion. Linz, drittgrößte Stadt Österreichs, Kulturhauptstadt Europas 2009 Weitere größere Stadtregionen umgeben die Landeshauptstädte Graz (Steiermark), Linz (Oberösterreich), Salzburg (Salzburg) und Innsbruck (Tirol). Zu den wichtigeren Städten zählen weiters (von West nach Ost) Feldkirch, Dornbirn und Bregenz (Vorarlberg), Villach und Klagenfurt (Kärnten), Wels (Oberösterreich), St. Pölten und Wiener Neustadt (Niederösterreich). Insgesamt besitzen 201 Gemeinden sehr unterschiedlicher Größe das Recht, sich Stadt zu nennen (Stadtrecht); nur bei den 15 Statutarstädten ist dies von verwaltungsrechtlicher Bedeutung. Ein großes Problem, vor allem in wirtschaftlich schwachen Gegenden, ist die Abwanderung (Landflucht) der ländlichen Bevölkerung in die städtischen Ballungsräume. Siehe auch: Liste der Städte in Österreich Exklaven und Enklaven Das Kleinwalsertal in Vorarlberg Salzburg ist kulturell, z. B. wegen der Salzburger Festspiele, bedeutend. Auf österreichischem Staatsgebiet findet sich mit dem Kleinwalsertal eine funktionale Enklave Deutschlands. Das Kleinwalsertal gehört zwar zu Vorarlberg und grenzt geografisch direkt an dieses, ist aber aufgrund der topografischen Lage auf Straßen nur über Deutschland zu erreichen. Eine weitere funktionale Enklave Deutschlands ist die Gemeinde Jungholz in Tirol, die von Österreich aus nicht erreichbar und nur durch den 1636 Meter hohen Sorgschrofen mit Österreich verbunden ist. Im Gegensatz zu ähnlichen funktionellen und geografischen Enklaven, wie dem Kleinwalsertal oder Jungholz, ist Hinterriß kein Zollanschlussgebiet zu Deutschland, obwohl es ebenfalls nur über Deutschlands Straßen erreichbar ist. Die Saalforste sind österreichisches Staatsgebiet, stehen aber privatrechtlich im Eigentum des Freistaates Bayern. Eine funktionale Enklave Österreichs bestand früher auf schweizerischem Staatsgebiet. Die Schweizer Gemeinde Samnaun war lange Zeit auf dem Straßenweg nicht aus der Schweiz, sondern nur über Österreich (Tirol) zu erreichen. Dies führte dazu, dass die rätoromanische Sprache im 19. Jahrhundert aufgegeben und stattdessen ein dem Tirolerischen ähnlicher Dialekt angenommen wurde. Mittlerweile gibt es zwar eine Schweizer Straße nach Samnaun, doch besteht nach wie vor eine einst errichtete Zollfreizone. Einen ähnlichen Status wie Samnaun hatte bis 1980 die Gemeinde Spiss im österreichisch-schweizerischen Grenzgebiet. Sie war lange Zeit nur über Samnaun erreichbar und hatte mit starker Abwanderung zu kämpfen, weil sie im Gegensatz zu anderen Enklaven kaum wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeit bot. Zudem bildet innerösterreichisch der Bezirk Lienz eine Exklave des Bundeslands Tirol; das Bundesland Wien ist als Enklave vollständig von Niederösterreich umgeben. Politisches System Präsidentschaftskanzlei im Leopoldinischen Trakt der Hofburg Bundeskanzleramt am Ballhausplatz Das Parlament in Wien ist Sitz des Nationalrates und des Bundesrates Österreich ist nach der Bundesverfassung von 1920 in der Fassung von 1929, die 1945 wieder in Kraft gesetzt wurde, eine föderale, parlamentarisch-demokratische Republik, bestehend aus neun Bundesländern. Staatsoberhaupt ist der Bundespräsident, der (aufgrund der Verfassungsnovelle 1929) seit 1951 für sechs Jahre direkt vom Volk gewählt wird; eine einmalige Wiederwahl ist zulässig. Da Österreich ein Bundesstaat ist, sind sowohl die Gesetzgebung als auch die Verwaltung zwischen Bund und (Bundes-)Ländern geteilt. Bund
Der Nationalrat, mit seinen 183 Abgeordneten, ist die dominierende Kammer und wird nach dem allgemeinen, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlrecht von allen über 16-jährigen Staatsbürgern nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt. Seine Gesetzgebungsperiode dauert fünf Jahre, wenn sie nicht vom Nationalrat selbst oder von Bundespräsident und Bundesregierung durch Auflösung verkürzt wird, um frühere Neuwahlen zu ermöglichen. Eine 4-Prozent-Hürde verhindert eine zu große Zersplitterung der Parteienlandschaft im Nationalrat. Die Mitglieder des Nationalrats besitzen ein freies Mandat und genießen berufliche und außerberufliche Immunität. Der Bundesrat wird von den einzelnen Landtagen (den Parlamenten der Bundesländer) nach der Bevölkerungszahl beschickt und vertritt dadurch im Sinne des bundesstaatlichen Prinzips die Interessen der Länder in der Bundesgesetzgebung. Er besitzt in den überwiegenden Fällen nur ein aufschiebendes Vetorecht, das durch einen Beharrungsbeschluss des Nationalrates überstimmt werden kann. Nur in Fällen, in denen in die Rechte der Bundesländer eingegriffen wird, besitzt der Bundesrat ein absolutes Vetorecht. Da der Bundesrat nach Parteienproporz beschickt wird, wird häufig kritisiert, dass dort nicht nach Länder-, sondern nach Parteieninteressen abgestimmt werde. Die Mitglieder des Bundesrats besitzen ein freies Mandat und genießen berufliche und außerberufliche Immunität. Regierungschef ist auf Bundesebene der Bundeskanzler, der vom Bundespräsidenten ernannt wird. Üblicherweise wird nach einer Nationalratswahl der Spitzenkandidat der stimmenstärksten Partei mit der Regierungsbildung beauftragt. Dies ist aber keine Verfassungsregel. In der Folge wird die Bundesregierung, das sind Bundeskanzler, Vizekanzler und alle sonstigen Bundesminister als Kollegialorgan, vom Bundespräsidenten auf Vorschlag des Bundeskanzlers ernannt (wobei der Bundespräsident Vorschläge auch ablehnen kann). Die Bundesregierung bzw. ihre Mitglieder sind vom Vertrauen des Nationalrats abhängig (politische Verantwortlichkeit), weshalb Minderheitsregierungen bisher nur in Ausnahmefällen ernannt wurden. Land Die Landesgesetzgebung in den Bundesländern übt der jeweilige Landtag aus (Einkammersystem). Er wird von den über 16-jährigen Landesbürgern aufgrund des gleichen, unmittelbaren, persönlichen, freien und geheimen Wahlrechts nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt. Die Mitglieder der Landtage besitzen ein freies Mandat und genießen berufliche und außerberufliche Immunität. Der Landtag wählt die Landesregierung, die aus dem Landeshauptmann oder -frau, der erforderlichen Zahl von Stellvertretern und weiteren Mitgliedern (Landesräten) besteht. Die Landesregierung ist dem Landtag politisch verantwortlich. Kammern Eine Besonderheit des politischen Systems in Österreich sind öffentlich-rechtliche Interessenvertretungen mit Pflichtmitgliedschaft, gesetzlich als Kammern bezeichnet, die oft durch privatrechtliche Vereine ergänzt werden. Als „große Kammern“ gelten die Wirtschaftskammer Österreich, die Kammer für Arbeiter und Angestellte (seit 1920) und die Landwirtschaftskammer. Dazu kommen als Vereine Industriellenvereinigung, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Rechtsanwaltskammer und Bauernbund. Wird ein Gesetzentwurf als Regierungsvorlage ausgearbeitet, so erfolgt ein Begutachtungsverfahren, bei dem die Kammern Änderungsvorschläge usw. einbringen. Die großen Interessenvertretungen werden als Sozialpartner bezeichnet, wenn sie gemeinsam nach Kompromissen in Streitfragen suchen; dadurch sind Streiks in Österreich selten geworden. Gelegentlich werden sie als nicht gewählte Nebenregierung bezeichnet, Österreich wird als Kammerstaat kritisiert. SPÖ und ÖVP haben die Kammern 2007 in Verfassungsrang gehoben, um Änderungen zu erschweren. Politische Parteien Wahl-Ergebnisse in Österreich seit 1945, im Hintergrund die Regierungskoalitionen → Hauptartikel: Liste der politischen Parteien in Österreich Seit der Gründung der Republik Österreich wird die Politik von zwei großen Parteien, der christlich-konservativen Volkspartei ÖVP (bis 1934 „Christlichsoziale Partei“, 1934–1938 „Vaterländische Front“) sowie der sozialdemokratischen SPÖ (seit 1991, vorher seit 1945 „Sozialistische Partei Österreichs“ bzw. 1918 bis 1933 „Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschösterreichs“, davor „Sozialdemokratische Arbeiterpartei“), geprägt. Beide entstanden schon während der Monarchie und wurden nach der Befreiung Wiens am Ende des Zweiten Weltkrieges im April 1945 neu beziehungsweise wieder gegründet. 1945–1966 und 1986–1999 regierten diese beiden Parteien trotz ihrer weltanschaulichen Gegensätze in einer Großen Koalition. Die positiven Auswirkungen dieser Kooperation wurden unter dem Begriff der Sozialpartnerschaft, die negativen als parteipolitischer Proporz thematisiert. Drittes, bis in die 1990er Jahre wesentlich kleineres parteipolitisches Kontinuum ist das deutschnationale Lager, welches sich in der ersten Republik vor allem in der Großdeutschen Volkspartei, in der zweiten Republik im VdU (Verband der Unabhängigen), danach in der FPÖ, der Freiheitlichen Partei Österreichs, sammelte. In den ersten Jahren der Zweiten Republik spielte auch die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) eine Rolle in der Politik des Landes, seit den 1960er Jahren ist sie jedoch als Kleinpartei auf Bundesebene bedeutungslos. Bei regionalen Wahlen, so vor allem in Graz und der Steiermark, erreicht sie auch heute noch teils beachtliche Stimmanteile. In den 1980er Jahren brach das starre, manchmal auch als „hyperstabil“ bezeichnete Parteiensystem (mit einer der höchsten Dichten an Parteimitgliedern weltweit) auf. Mit der Volksabstimmung gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf und der Besetzung der Hainburger Au erstarkte die Umweltbewegung. 1986 gründeten sich die Grünen. Die FPÖ hingegen begann sich als rechtspopulistische Partei neu zu positionieren. Von ihr spaltete sich 1993 das Liberale Forum ab. Im Jahr 2005 erlebte die FPÖ mit der Gründung des Bündnisses Zukunft Österreich (BZÖ) ihre zweite Spaltung. Bei der Nationalratswahl in Österreich 2008 erreichten FPÖ und BZÖ in Summe etwa die Stärke der SPÖ, kamen aber weder für SPÖ noch ÖVP als Koalitionspartner in Frage. Die Parteienförderung in Österreich („Demokratiekosten“) ist im internationalen Vergleich, bezogen auf die Einwohnerzahl, nach Japan die zweithöchste – 2014 betrug sie insgesamt 205 Millionen Euro. Im Oktober 2012 wurde unter dem Namen NEOS – Das Neue Österreich eine neue Partei gegründet und trat zur Nationalratswahl in Österreich 2013 in einem Wahlbündnis mit dem Liberalen Forum an, mit welchem sie in der Folge im Jänner 2014 fusionierte. Bei der Nationalratswahl im Jahr 2013 erreichte die Partei fünf Prozent der Stimmen und zog mit neun Abgeordneten in den Nationalrat ein. 2017 entwickelten sich einige Neuheiten in der österreichischen Parteienlandschaft: die Grünen verfehlten den Wiedereinzug ins Parlament, nachdem sich eine Gruppierung rund um Peter Pilz abgespalten hatte und den Einzug in den Nationalrat schaffte. Die ÖVP tritt nunmehr mit türkiser statt schwarzer Parteifarbe auf und nennt sich „Die Volkspartei“ (Bis 2022 „Die Neue Volkspartei“). Bei der Nationalratswahl 2019 zogen die Grünen mit 13,9 % der Stimmen wieder ins Parlament ein und stellen seit dem zusammen mit der ÖVP die Regierung. Siehe auch: Wahlen in Österreich Politische Indizes Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe Jahr Fragile States Index 26,1 von 120 166 von 179 Stabilität des Landes: nachhaltig 0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend 2021[76] Demokratieindex 8,07 von 10 20 von 167 Vollständige Demokratie 0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie 2021[77] Freedom in the World Index 93 von 100 — Freiheitsstatus: frei 0 = unfrei / 100 = frei 2022[78] Rangliste der Pressefreiheit 76,7 von 100 31 von 180 Zufriedenstellende Lage für die Pressefreiheit 100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage 2022[79] Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 74 von 100 13 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2021[80] Staatshaushalt Staatshaushalt Österreichs in Prozent des Bruttoinlandsprodukts[81][82] Jahr Staats- verschuldung in Prozent Haushalts- saldo in Prozent 1995 67,9 −6,1 1996 67,8 −4,5 1997 63,1 −2,6 1998 63,4 −2,7 1999 66,3 −2,6 2000 65,7 −2,4 2001 66,4 −0,7 2002 66,4 −1,4 2003 65,5 −1,8 2004 64,8 −4,8 2005 68,3 −2,5 2006 67,0 −2,5 2007 64,7 −1,4 2008 68,4 −1,5 2009 79,6 −5,3 2010 82,4 −4,4 2011 82,3 −2,6 2012 81,7 −2,2 2013 81,0 −2,0 2014 83,8 −2,7 2015 84,3 −1,0 2016 83,6 −1,6 2017 78,5 −0,7 2018 74,1 0,2 2019 70,6 0,6 2020 83,3 −8,0 2021 82,8 −5,9 Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 192,6 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 187,3 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergab sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 1,3 Prozent des BIP.[83] Die Verschuldung des Gesamtstaates einschließlich Sozialversicherung erreichte im März 2011 ihren bisher höchsten Stand mit 210,3 Milliarden Euro. Im Jahr 2008 hatte die Gesamtstaatsverschuldung noch 176,8 Milliarden Euro betragen. Dieser sprunghafte Anstieg ist vor allem auf die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise und den damit verbundenen staatlichen Hilfs- und Rettungspaketen für den Finanzsektor und auf Wirtschaftsförderungen zurückzuführen. Die Staatsverschuldung Österreichs sank zwischen 2001 und 2007 von 66,8 % auf 60,2 % des BIPs. Dennoch wurde das Maastricht-Ziel von höchstens 60 % niemals seit 1992 – vor dem Beitritt zur EU 1995 – erreicht. Im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise stieg die Verschuldung Österreichs auf knapp 85 % an. 2011 wurde eine sogenannte Schuldenbremse im Bundeshaushaltsgesetz beschlossen, die konkrete Beschränkungen für das Haushaltssaldo in den Jahren 2012 bis 2016 vorschreibt und ab 2017 das strukturelle Defizit auf 0,45 % des BIP beschränkt. Außen- und Sicherheitspolitik → Hauptartikel: Außenpolitik Österreichs Österreichisches Außenministerium am Wiener Minoritenplatz Seit dem Beitritt von Tschechien, der Slowakei, Ungarns und Sloweniens zur EU im Jahr 2004 ist Österreich, mit Ausnahme der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein, nur von anderen Mitgliedsstaaten der EU umgeben. Seine Sicherheitspolitik konzentriert sich daher auf Terrorabwehr und auf internationale Einsätze des Heeres im Rahmen der EU und der UNO. Im Kalten Krieg sah Österreich sich an der Schnittstelle zweier einander gegenüberstehender Machtblöcke – der Westmächte und des Ostblocks. Gemäß der Neutralität, die der Sowjetunion zur Erlangung des Österreichischen Staatsvertrages im Jahr 1955 zugesichert worden war, verhielt sich Österreich beiden Machtblöcken gegenüber formell neutral, obwohl es der Sowjetunion gegenüber von Anfang an eine westliche Ausprägung von Demokratie, Wirtschaft und Politik betont hatte. Die Außenpolitik des Landes trug oft zur Stabilität der Region und zur kooperativen Neugestaltung der Ost-West-Beziehungen bei. Wien wurde als internationaler Konferenzort attraktiv, da man weder in einem NATO-Land noch im Gebiet des Warschauer Paktes tagte. Dieses Konzept wurde allerdings mit dem Fall des Eisernen Vorhanges 1989 obsolet. Österreich trat 1995 der EU bei; innenpolitisch wurde argumentiert, man gehe „als neutrales Land in die EU“. (Dass man gegenüber anderen EU-Mitgliedstaaten schwerlich neutral sein kann, wurde öffentlich nicht erörtert.) Später hat sich Österreich dazu entschlossen, die Petersberg-Aufgaben und weitere Beschlüsse im Rahmen der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) sowie der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) der EU mitzutragen und lediglich explizit militärische Bündnisse zu vermeiden. Im Jahr 2008 wurde daher mit dem neuen Artikel 23 f (seit 2010: Artikel 23 j) Bundes-Verfassungsgesetz eine rechtliche Grundlage zur Teilnahme an friedenserhaltenden Maßnahmen beschlossen. Das 1955 wieder eingerichtete Bundesheer nimmt somit am NATO-Programm Partnerschaft für den Frieden teil, das keine Beistandspflicht enthält. In der Westeuropäischen Union (dem militärischen Beistandspakt der EU) hat Österreich wie das bündnisfreie Schweden Beobachterstatus. Die weiteren Entwicklungen rund um ESVP und GASP in der EU sind offen und könnten zu weiteren Herausforderungen an bündnisfreie EU-Staaten wie Österreich oder Schweden führen. Österreich trat im Jahr 1955 den Vereinten Nationen bei. Wien wurde 1980 nach New York und Genf dritter Amtssitz des Sekretariats der Vereinten Nationen (ein weiterer Sitz wurde später in Nairobi, Kenia, errichtet) und misst diesem außenpolitischen Element traditionell großen Stellenwert bei. 1972–1981 war der später umstrittene österreichische Ex-Außenminister Kurt Waldheim Generalsekretär der Vereinten Nationen. 2009 und 2010 hatte Österreich einen nicht-ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat inne. Insgesamt dienten bisher über 50.000 Österreicher unter der UN-Flagge als Soldaten, Militärbeobachter, Zivilpolizisten und zivile Experten in aller Welt. Neben den UN-Dienststellen bestehen in Wien Amtssitze weiterer internationaler Organisationen. Dazu gehören die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO, seit 1957 in Wien), die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Sitz der 1960 in Bagdad gegründeten OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries) sowie diverse Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Die formelle Aufhebung des 1955 beschlossenen Bundesverfassungsgesetzes über die immerwährende Neutralität erfordert eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat, deren Zustandekommen als generell unwahrscheinlich gilt, da das Neutralitätsgesetz aus historischen Gründen Symbolcharakter hat. Im In- wie im Ausland ist daher vielen Beobachtern nicht klar, dass Österreich heute zwar nach wie vor militärisch bündnisfrei ist und Stützpunkte und Truppenbewegungen fremder Armeen auf seinem Gebiet nicht zulässt, die klassische Neutralität aber nicht mehr besteht. Die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte wählten nämlich den Weg, Einschränkungen der Neutralitätsbestimmungen nicht im Neutralitätsgesetz vorzunehmen, sondern dazu andere, unauffälligere Bundesverfassungsgesetze beschließen zu lassen. Die Ressortzuständigkeit für die Außenpolitik liegt in der österreichischen Regierung beim Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten. Amtsinhaber ist Alexander Schallenberg. Militär Steyr Ulan des Bundesheeres Das Bundesheer besteht aus etwa 25.000 Mann im Präsenzstand und rund 30.000 Mann der Miliz. Der Präsenzdienst dauerte bis zum 1. Jänner 2006 acht Monate und seither sechs Monate. Das Militärbudget ist 2021 mit rund 2,672 Milliarden Euro in absoluten Zahlen das höchste Budget in der Geschichte des Bundesheeres, gleichzeitig aber eines der relativ niedrigsten der Welt.[85] Die militärische Landesverteidigung fußt auf der allgemeinen Wehrpflicht aller männlichen Staatsbürger im Alter von 17 bis 50 Jahren. Frauen können einen freiwilligen Wehrdienst ableisten. Seit 1975 können Wehrpflichtige, die einen Wehrdienst aus Gewissensgründen ablehnen, einen Wehrersatzdienst ableisten. Dieser dauert seit dem 1. Jänner 2006 neun Monate und kann auch im Auslandsdienst als Friedensdienst, Gedenkdienst oder Sozialdienst abgeleistet werden, wobei er jedoch zehn bis elf Monate dauert. Regionale Zusammenarbeit Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ist ein erfolgreiches Beispiel regionaler Zusammenarbeit Die regionale Zusammenarbeit der Europaregionen ist eine länderübergreifende Kooperation mit den Nachbarstaaten, vor allem auf wirtschaftlicher Ebene. Die Europäische Union sowie die österreichische Bundesregierung und die jeweiligen Landesregierungen erhoffen sich neben dem Aspekt der länderübergreifenden Zusammenarbeit auch eine Stärkung der potenziell schwächeren Randregionen. Europaregionen mit österreichischer Beteiligung sind: Euregio Bodensee
Der Tauernwindpark in Oberzeiring, Steiermark Im März 2007 wurde vom Ministerrat die Österreichische Klimastrategie beschlossen, um bis 2012 die Ziele des Kyoto-Protokolls zu erreichen, die dem Klimawandel, von dem der Alpenraum in besonderem Maße betroffen ist, entgegenwirken sollen. 2020 wurden in Österreich 73,6 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent emittiert. Das sind 6,2 % weniger als im Kyoto-Basisjahr 1990. Die größten Emittenten sind die Sektoren Energie und Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft.[86] Im Rahmen des EU-Gesetzgebungspaket von 2021 Fit for 55 muss Österreich seine Treibhausgasemissionen außerhalb des Emissionshandels um 36 % gegenüber 2005 verringern.[87][88] Элдор ёрдамчи, [23.11.2022 9:11]
klima:aktiv ist die Initiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) für aktiven Klimaschutz und Teil der Österreichischen Klimastrategie. Eine Vielzahl von klima:aktiv-Programmen gibt aktiv Impulse für Angebot und Nachfrage nach klimaschonenden Technologien und Dienstleistungen. Der Austrian Council on Climate Change (ACCC) ist der Österreichische Klimabeirat. Der ACCC stellt sich besonders als Informationsportal der nationalen und internationalen Klimapolitik und -forschung dar in Kooperation mit dem BML und dem Umweltbundesamt.[89] Das Klimabündnis Österreich hat das Ziel, die indigenen Völker zu unterstützen. Das Klimabündnis Österreich besteht aus Gemeinden und Städten, allen neun Bundesländern, Schulen, Bildungseinrichtungen und Betrieben sowie der COICA, einem Zusammenschluss indianischer Organisationen im Amazonasraum. Die erneuerbaren Energien waren in Österreich seit Jahrzehnten das Rückgrat der Stromerzeugung. Bis 1997 kamen zwei Drittel der Stromerzeugung aus der Wasserkraft. Im Jahre 2022 hat die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien eine Quote von 85 % erreicht.[90] Am 25. September 2019 rief Österreich als neuntes Land weltweit durch Stimmen von ÖVP, SPÖ, Neos und Liste Jetzt den Klimanotstand aus. Hiermit hatte man sich dazu bekannt, der Klimakrise und ihren Folgen „höchste Priorität“ einzuräumen. Der Antrag beinhaltet auch das Vorhaben, künftige Gesetze auf deren Auswirkungen auf das Klima zu prüfen.[91] Beim Klimaschutz-Index, einer von der Organisation Germanwatch jährlich durchgeführten Evaluierung der Klimaschutzbemühungen von Staaten, erreichte Österreich im Jahr 2020 den 38. Platz von 61 Bewertungen und liegt damit im unteren Mittelfeld unter dem EU-Durchschnitt.[92] 2022 führte das neu geschaffene Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie einen „Klimabonus“ in Höhe von 500 Euro ein, welcher die Kosten der zuvor beschlossenen CO2-Steuer sozial ausgleichen soll.[93] Der Klimabonus ist teil der ökosozialen Steuerreform der Regierungskoalition von Volkspartei und Grünen.[94][95] Kriminalität
Entwicklung der Gesamtkriminalität in Österreich 2009 bis 2018 Wie in zumindest allen wohlhabenden Ländern der westlichen Welt gibt es seit Anfang der 1990er Jahre einen allgemeinen Kriminalitätsrückgang, vor allem bei Diebstahl und Gewaltkriminalität.[96] Hinzu kommt eine gestiegene Sicherheit durch Waffenverbote, von denen Frauen allerdings weniger als Männer profitieren, da sie meist in Beziehungen Opfer von Gewalt werden.[97] Für Vergleiche der Gewaltneigung über lange Zeiträume und große räumliche Distanzen hinweg wird die Rate der Tötungsdelikte als Index verwendet.[98] Österreich kam hierbei im Jahr 2016 auf 0,7 Fälle pro 100.000 Einwohner. Ein Höhepunkt war 1991 mit 1,3 Fällen. Die heutigen 0,7 Fälle liegen unter dem Durchschnitt in Westeuropa, der bei eins liegt. Der Durchschnitt in Gesamt-Europa lag bei drei Fällen pro 100.000 Einwohner, der globale Durchschnitt bei 6,1. Ostasiatische Staaten liegen durchschnittlich bei 0,6 Fällen, Singapur bei nur 0,2 Fällen pro 100.000 Einwohner.[99] Элдор ёрдамчи, [23.11.2022 9:11]
Zudem wird international von einer steigenden Anzeigebereitschaft beziehungsweise einer sich verringernden Dunkelziffer ausgegangen, vor allem bei Gewalt gegen Frauen. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass die Kriminalität insgesamt noch stärker zurückgeht, als aus Polizeistatistiken ersichtlich.[101] In jüngerer Zeit werden vor allem Frauenmorde (Femizide) thematisiert, inwieweit dies ein spezifisch österreichisches Problem darstellt, wird kontrovers diskutiert.[102][103][104] Rechtswesen
Seit 2012 Sitz des Verfassungsgerichtshofes: Wien 1., Freyung 8 Der Verwaltungsgerichtshof Österreichs befindet sich in der Böhmischen Hofkanzlei am Wiener Judenplatz Der Oberste Gerichtshof befindet sich im Justizpalast Das Palais Trautson, Sitz des Justizministeriums
Vom 1. Juli 2003 bis 31. Jänner 2005 tagte ein Verfassungskonvent („Österreich-Konvent“), der Vorschläge für eine Reform der österreichischen Bundesverfassung erarbeitete. Der Vorsitzende Franz Fiedler erarbeitete einen eigenen Schlussbericht, da über die zukünftige Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern keine Einigung erzielt wurde. Zentrales Verfassungsdokument ist das Bundes-Verfassungsgesetz vom 1. Oktober 1920 in der Fassung von 1929 (B-VG) mit den seither ergangenen Novellen, das den „Kern“ des Bundesverfassungsrechts bildet.[105] Ein Grundrechtskatalog fehlt im B-VG. Er wird durch mehrere in Verfassungsrang stehende Rechtstexte gebildet: das Staatsgrundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger vom 21. Dezember 1867, RGBl. 142/1867, in Verfassungsrang gemäß Art. 149 Abs. 1 B-VG,[106] und die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) vom 4. November 1950, ratifiziert 1958 (BGBl. Nr. 210/1958), in Verfassungsrang seit 1964 (BGBl. Nr. 59/1964).[107] Weitere wichtige Bundesverfassungsgesetze (BVG; zur Unterscheidung von der ursprünglichen Verfassung, dem B-VG, ohne Bindestrich geschrieben) sind: Элдор ёрдамчи, [23.11.2022 9:11] das Verbotsgesetz 1947, das nationalsozialistische „Wiederbetätigung“ gerichtlich strafbar macht (am 8. Mai 1945, StGBl. Nr. 13/1945, erstmals publiziert),[108] das Finanz-Verfassungsgesetz vom 21. Jänner 1948, BGBl. Nr. 45/1948, in der geltenden Fassung, das den Finanzausgleich zwischen „dem Bund und den übrigen Gebietskörperschaften“ (Originaltitel) regelt,[109] das Neutralitätsgesetz vom 26. Oktober 1955, BGBl. Nr. 211/1955,[110] der per 1. Jänner 1995 vom Parlament genehmigte EU-Beitrittsvertrag (BGBl. Nr. 45/1995),[111] weitere Ratifizierungen von EU-Verträgen. Daneben bestehen noch mehr als 1.300 rein formelle Verfassungsgesetze und in einfachen Gesetzen als Verfassungsbestimmung bezeichnete Rechtsregeln (diese sichern sonst verfassungswidrige Ausnahmeregelungen ab) sowie Staatsverträge in Verfassungsrang. Am 4. Jänner 2008 wurde das Erste Bundesverfassungsrechtsbereinigungsgesetz (BVRBG), BGBl. I Nr. 2/2008, publiziert. Damit wurden 71 Bundesverfassungsgesetze, 167 Verfassungsbestimmungen und 6 verfassungsändernde Staatsverträge außer Kraft gesetzt oder als nicht mehr geltend festgestellt, außerdem 24 Bundesverfassungsgesetze zu einfachen Bundesgesetzen heruntergestuft und 225 weitere Bestimmungen ihres Verfassungsranges entkleidet. Europarecht 1995 erfolgte die Übernahme des Acquis communautaire, des gemeinsamen Rechtsbestandes der EU, der durch die seit dem EU-Beitritt unter Mitwirkung Österreichs erlassenen EG-Richtlinien (Rahmengesetze) und EU-Verordnungen (direkt anwendbare Gesetze) sowie durch Letztentscheidungen des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) ständig weiterentwickelt wird. Im Zweifelsfall hat das Gemeinschaftsrecht Vorrang. Betroffen sind insbesondere Wirtschafts-, Unternehmens- und Kapitalrecht, lediglich bei den Grundrichtlinien der Verfassung, den sogenannten Baugesetzen, zu deren Änderung eine Volksabstimmung notwendig ist, wird von der Höherrangigkeit österreichischen Rechts ausgegangen. Österreich hat – wie insgesamt 17 von 27 Mitgliedstaaten – den EU-Verfassungsvertrag ratifiziert; da die nötige Einstimmigkeit aller Mitgliedsstaaten dafür nicht zu erreichen war, wurde im Herbst 2007 der Vertrag von Lissabon abgeschlossen, der die wesentlichsten „Verfassungsbestimmungen“ enthält, ohne sie als solche zu bezeichnen, und der auf Symbole der Staatlichkeit der EU verzichtet. Auch diesen hat Österreich ratifiziert. Gerichtsbarkeit
Für die Verfassungsgerichtsbarkeit gibt es mit dem Verfassungsgerichtshof (VfGH) nur ein einziges Gericht. Soweit zu den Kompetenzen der EU zählende Materien betroffen sind, ist gemäß dem EU-Vertrag der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Letztinstanz über den österreichischen Gerichten; in menschenrechtlichen Fragen laut Europäischer Menschenrechtskonvention der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Элдор ёрдамчи, [23.11.2022 9:11]
Siehe auch: Franz-von-Zeiller-Moot-Court aus Zivilrecht Strafrecht Das Österreichische Strafrecht ist in modernen Kodifikationen wie etwa dem Strafgesetzbuch (StGB) vom 23. Jänner 1974 oder der Strafprozessordnung (StPO) vom 31. Dezember 1975, 2004 mit Inkrafttreten am 1. Jänner 2008 durchgreifend geändert, geregelt. Das StGB kennt außer Strafen auch „vorbeugende Maßnahmen“. Sowohl Strafen als auch Maßnahmen dürfen nur wegen einer Tat verhängt werden, die schon zur Zeit ihrer Begehung mit Strafe bedroht war (Verwirklichung des Rückwirkungsverbotes im Strafrecht: Nulla poena sine lege, § 1 StGB). Die Todesstrafe ist im ordentlichen Verfahren seit 1950, im außerordentlichen Verfahren seit 1968 abgeschafft. Staatsziele Staatszielbestimmungen in der österreichischen Bundesverfassung (Quelle:[112]) dauernde Neutralität Verbot nazistischer Tätigkeiten (seit 1955) der Rundfunk als öffentliche Aufgabe (seit 1974) die umfassende Landesverteidigung (seit 1975) der umfassende Umweltschutz (seit 1984) die Gleichbehandlung von Behinderten (seit 1997) die Gleichstellung von Mann und Frau (seit 1998) Ebenfalls gelten seit 2013 folgende aktualisierte Staatsziele, für deren Gewährleistung die Republik (Bund, Land und Gemeinden) zuständig ist:[113] Nachhaltigkeit Tierschutz umfassender Umweltschutz Sicherstellung der Wasser- und Lebensmittelversorgung Forschung Wirtschaft → Hauptartikel: Wirtschaft Österreichs Ehemaliger Sitz der Börse in Wien Österreich ist mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf von 39.990 Euro eines der wohlhabendsten Länder der EU – zum Vergleich: Deutschland 37.900 Euro (2016). Das gesamte BIP umfasst nominell 352 Milliarden Euro. Davon entfallen auf Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei 1,2 %, Sachgüterproduktion, Bergbau, Energie- und Wasserversorgung und Bauwesen 28 Prozent und auf Markt- und marktmäßige Dienstleistungen 70,7 %. Im Fremdenverkehr, der im Gegensatz zu vielen Ländern ganzjährig stattfindet, gab es 2016 insgesamt 141 Millionen Übernachtungen (Inländer und Ausländer, davon rund 52 Millionen Übernachtungen von Gästen aus Deutschland). Der in Österreich im internationalen Vergleich hohe Anteil der Industrie ist geprägt durch einen hochentwickelten Maschinenbau, zahlreiche Kfz-Zulieferer sowie etliche große Mittelständler, die hoch spezialisiert und in ihrem Segment zum Teil Weltmarktführer sind.[114] Im Jahre 2016 wuchs die österreichische Wirtschaft um 1,5 %. Für 2017 wird ein Wachstum von 1,64 % erwartet. Die Staatsquote liegt mit 50,7 % (2016) über dem Durchschnitt der EU-Staaten. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Österreich Platz 18 von 137 Ländern (Stand 2017).[115] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2018 Platz 32 von 180 Ländern.[116] In Österreich waren 2011 4.167.164 Personen in 706.817 Arbeitsstätten beschäftigt.[117] Die größte Börse in Österreich ist die CEE Stock Exchange Group mit deren Tochtergesellschaft Wiener Börse, deren für Österreich bedeutendster Index ist der ATX. Reichstes Bundesland ist die Hauptstadt Wien mit einem kaufkraftbereinigten BIP pro Kopf von 155 % des EU-Durchschnitts. Den niedrigsten Wert erreicht dagegen das Burgenland, das mit 86 % als einziges österreichisches Bundesland unter dem EU-Durchschnitt liegt. Элдор ёрдамчи, [23.11.2022 9:11]
Abschnitt bedarf einer Überarbeitung: Bitte prüfen, ob diese Aussage noch stimmt. Seit 2016 gibt es das zentrale Kontenregister, seit 2017 gibt es den weltweiten Austausch von Kontodaten. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Die österreichischen Banken profitieren noch heute vom strengen österreichischen Bankgeheimnis. Nach dem EU-Beitritt wurde die Anonymität der Sparkonten abgeschafft. Aufrecht bleibt aber, dass Konten durch Behörden nicht ohne ausdrückliche richterliche Anordnung geöffnet werden dürfen. Größere Banken in Österreich sind die BAWAG P.S.K., Raiffeisen, Erste Bank und Sparkasse sowie die Bank Austria. Bergbau Natürliche Rohstoffe in Österreich: Mg – Magnesit, Fe – Eisen, PM – Kupfer, Zink, Blei, Sb – Antimon; C – Kohle, L – Braunkohle, G – Erdgas, P – Erdöl; GR – Graphit, NaCl – Salz Der Bergbau hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung verloren. So wurde der Blei-Bergbau in Bad Bleiberg eingestellt und 2006 endete auch der jahrhundertelange Abbau von Kohle. Rohstoff Produktion 2016 in Tonnen Salz 3.445.860 Erdöl 752.420 Naturgas (1.000 m³n) 1.252.728 Eisenerz und Eisenglimmer 2.777.260 Wolframerz 515.172 Magnesit 565.892 Erzberg
Erdöl und Erdgas werden im Alpenvorland und im Wiener Becken gewonnen. War Österreich bis in die 1960er Jahre bei Erdöl noch Selbstversorger, müssen heute (Stand 2017) etwa 90 % importiert werden. Die nachgewiesenen Reserven haben sich in den letzten zehn Jahren halbiert und betragen nur noch sieben Jahresförderungen, Ähnliches gilt für das Erdgas. Hier haben sich die nachgewiesenen Reserven von 34 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2007 auf 9 Mrd. m³ im Jahr 2016 verringert. In geringen Mengen wird noch Eisenerz in der Steiermark (Erzberg) und Eisenglimmer in Kärnten (Bezirk Wolfsberg) gewonnen. Der Abbau von Wolfram in Mittersill feierte 2016 sein 40-jähriges Jubiläum. Magnesit wird in der Steiermark und in Kärnten abgebaut. Im Jahr 2016 waren im Bergbau circa 5000 Personen beschäftigt, der Großteil davon jedoch im Bereich der Stein-, Schotter- und Sandgruben. Untertag arbeiteten 250 Personen, davon etwa die Hälfte in Salzbergwerken und je 50 im Wolfram- und Magnesit-Abbau.[119] Land- und Forstwirtschaft Typisch für die Kleinbäuerliche Weinproduktion sind die Kellergassen.
Элдор ёрдамчи, [23.11.2022 9:11] Im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern ist Österreich ökologisch gut ausgestattet, was auch Österreichs Stärke in Land- und Forstwirtschaft erklärt. Seine Biokapazität (oder sein biologisches Naturkapital) ist mehr als doppelt so hoch als der Weltdurchschnitt. Im Jahr 2016 hatte Österreich 3,8 globale Hektar[121] Biokapazität pro Person innerhalb seiner Grenzen, verglichen mit dem Weltdurchschnitt von 1,6 globalen Hektar pro Person. Die Nutzung von Biokapazität hingegen, im selben Jahr, betrug 6,0 globale Hektar pro Kopf. Das ist Österreichs konsumbedingter ökologischer Fußabdruck. Damit beanspruchen Österreicher rund 60 Prozent mehr Biokapazität als das Land enthält. Infolgedessen weist Österreich ein Biokapazitätsdefizit auf.[121] Österreich hat eine kleinstrukturierte Landwirtschaft. Diese versucht sich verstärkt auf Qualitätsprodukte zu spezialisieren, da aufgrund der EU-Erweiterung der Konkurrenzdruck weiter zunimmt. Die österreichischen Bauern setzen verstärkt auf ökologische Landwirtschaft: Im Jahr 2020 bearbeiten 24.000 Biobauern etwa 26 % der landwirtschaftlichen Fläche Österreichs. Mit einem Gesamtanteil von knapp 23 % hat Österreich die höchste Dichte von biologischen landwirtschaftlichen Betrieben in der Europäischen Union.[122] Das landwirtschaftlich wichtigste Gebiet im Anbau von Feldfrüchten ist das Marchfeld in der Nähe von Wien. Wein ist ein wichtiges landwirtschaftliches Exportprodukt Österreichs. Der Hauptabnehmer des Weines ist, neben der Schweiz und den USA, zu zwei Dritteln Deutschland. Im Jahr 1985 wurde der Weinbau durch den Glykolwein-Skandal zwar stark in Mitleidenschaft gezogen, in der Zwischenzeit haben die Weinbauern ihre Qualitätsweine jedoch wieder so stark verbessert, dass wesentlich mehr Wein exportiert werden kann als vergleichsweise vor dem Skandal. Durch die großen Waldflächen ist auch die Forstwirtschaft ein bedeutender Faktor, die auch die verarbeitende Holz- und Papierindustrie dementsprechend beliefert. Holz als Rohstoff wird vor allem in den südeuropäischen Raum exportiert. Die Jagd ist in Österreich ein mit dem Grundeigentum verbundenes, subjektives Recht und in einem Revierjagdsystem organisiert.[123][124] Das nach Wert des Wildbrets sowie aufgrund der im Wald und der Feldflur verursachten Wildschäden bedeutsamste Jagdwild sind Reh, Rothirsch, Gämse und Wildschwein.[124][125] Weitere in der österreichischen Jagdstatistik zahlenmäßig stark vertretene Wildarten sind u. a. Stockente, Fasan und Feldhase. Tourismus
Österreich wurde laut Schätzungen der World Tourism Organisation 2015 von 26,7 Millionen Touristen besucht. Industrie Kristalle von Swarovski Steyr 220 des österreichischen Automobilherstellers Steyr Daimler Puch
Die staatlichte Industrie wurde großteils privatisiert (OMV AG, Voestalpine AG, VA Technologie AG, Steyr Daimler Puch AG, Austria Metall AG). Steyr Daimler Puch wurde an den Magna-Konzern verkauft, VA Tech an die Siemens AG, die Jenbacher Werke an General Electric. Andere bekannte Marken und Unternehmen: Manner & Comp. AG, Linz Textil Holding AG, Sanochemia Pharmazeutika AG etc. Элдор ёрдамчи, [23.11.2022 9:16] Dienstleistungen Die Dienstleistungen machen in Österreich den größten Anteil der Wirtschaftsleistungen aus. Dieser wird vor allem durch den Tourismus, den Handel und die Banken erzielt. Die österreichischen Banken profitieren noch heute vom strengen österreichischen Bankgeheimnis. Nach dem EU-Beitritt wurde die Anonymität der Sparkonten abgeschafft. Aufrecht bleibt aber, dass Konten durch Behörden nicht ohne ausdrückliche richterliche Anordnung geöffnet werden dürfen. Siehe auch: Tourismus in Österreich und Liste österreichischer Eisenbahngesellschaften Bruttonationaleinkommen Das Bruttonationaleinkommen Österreichs betrug im Jahr 2011 419,2 Milliarden Euro. Das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurde im Jahr 2011 mit 352,0 Milliarden Euro beziffert und entspricht einem BIP von 41.822 Euro pro Einwohner. 2014 lag der Anteil der öffentlichen Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut Statistik Austria bei 30,1 Prozent. Nach Berechnungsmethode der OECD waren es 28,4 Prozent. Damit lag Österreich im OECD-Ranking auf Platz sechs und über dem Durchschnitt von 21,6 %; wobei die Sozialausgaben stärker wuchsen als das Wirtschaftswachstum. Der Anteil der Sozialleistungen für ältere Menschen, wie Pensionen, lag bei 44 Prozent beziehungsweise 42,9 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu lag der Wert 1980 bei nur 32 Prozent.[129] Entstehung des BIP 2016 nach Sektoren[130][131]
Entwicklung der Anzahl der Beschäftigten und Arbeitslosen in Österreich von 1946 bis 2012[132] Per Ende Mai 2015 lag die Zahl der Arbeitslosen (vorgemerkte Arbeitslose und Schulungsteilnehmer) bei 395.518 Personen. 330.326 Arbeitslose waren beim AMS gemeldet, 65.192 Personen ohne Job besuchten eine Schulung des AMS. Die Arbeitslosenquote betrug 8,6 Prozent. Die vom Wifo um jahreszeitliche Schwankungen korrigierte erweiterte Quote inklusive Schulungsteilnehmer lag bei 10,7 %. Das ist die höchste jemals in Österreich gemessene Arbeitslosigkeit, wobei in Ostösterreich die Zuwächse stärker ausfallen als im Westen. Fast jeder Vierte der vorgemerkten Arbeitslosen war über 50 Jahre alt. Überdurchschnittlich stark stieg die Arbeitslosigkeit bei Ausländern.[133] In den letzten Jahren konnte die Arbeitslosigkeit gesenkt werden. Die Arbeitslosenquote (laut Eurostat-Definition) lag im Juni 2018 bei 4,7 % und damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt.[134] Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 10,4 %.[135] Wirtschaftskennzahlen
Элдор ёрдамчи, [23.11.2022 9:16] Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real in % gegenüber dem Vorjahr Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Veränderung in % gg. Vj. 2,1 % 3,3 % 3,6 % 1,5 % −3,9 % 1,9 % 2,8 % 0,7 % 0,1 % 0,6 % 1,0 % 1,5 % 3,0 % 2,5 % 1,5 % −6,7 % 4,5 % Quelle: Weltbank[136] Entwicklung des BIP (nominal) absolut (in Mrd. Euro) je Einwohner (in Tsd. Euro) Jahr 2017 2018 2019 2020 2021 Jahr 2017 2018 2019 2020 2021 BIP in Mrd. Euro 369 385 398 379 403 BIP je Einw. (in Tsd. Euro) 42,0 43,6 44,8 42,5 45,0 Quelle: Eurostat[137] Entwicklung der Inflationsrate in % gegenüber dem Vorjahr Entwicklung des Haushaltssaldos in % des BIP („minus“ = Defizit im Staatshaushalt) Jahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Jahr 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Inflationsrate 1,1 % 2,2 % 2,1 % 1,5 % 1,4 % 2,8 % Haushaltssaldo −1,6 % −0,7 % 0,2 % 0,6 % −8,0 % −5,9 % Quelle: Eurostat[138] Haupthandelspartner (2016) Export in % nach Import in % von Deutschland 29,9 % Deutschland 42,5 % Vereinigte Staaten 6,3 % Italien 5,9 % Italien 6,2 % Schweiz 5,2 % Schweiz 5,3 % Tschechien 4,4 % Slowakei 4,4 % Niederlande 4,0 % Frankreich 4,0 % Volksrepublik China 3,4 % sonstige Länder 43,9 % sonstige Länder 34,6 % Quelle: gtai[139] Entwicklung des Außenhandels in Mrd. Euro und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % in Mrd. Euro ggü. Vj. in Mrd. Euro ggü. Vj. in Mrd. Euro ggü. Vj. 2014 2015 2016 Einfuhr 137,0 − 0,7 % 140,7 + 2,7 % 142,4 + 1,2 % Ausfuhr 134,2 + 1,7 % 137,8 + 2,7 % 137,5 − 0,2 % Saldo −2,8 −2,9 −4,9 Quelle: gtai[140] Vermögensverteilung → Hauptartikel: Vermögensverteilung in Österreich Trotz ausgewogener Einkommensverteilung sind die Vermögen in Österreich stark ungleich verteilt, so dass die Österreicher im Durchschnitt weniger Nettovermögen besitzen als Griechen oder Spanier. Der Grund dafür ist, dass international gesehen viele Menschen zur Miete und nur 60 Prozent im Eigentum wohnen, in Wien nur 18 Prozent.[141] Der Immobilienbesitz jedoch stellt den Großteil des Vermögens dar, denn er ist doppelt so viel wert wie die Unternehmensbeteiligungen und dreimal so groß wie die Finanzvermögen.[142] Der größte Wohnungseigentümer in Österreich (und Europa) ist mit 220.000 Gemeindewohnungen die Stadt Wien.[143] Sie ist nach den Österreichischen Bundesforsten auch der zweitgrößte Grundbesitzer.[144] Laut Credit Suisse betrug das Vermögen pro erwachsene Person 2020 in Österreich 290.348 US-Dollar (Schweiz: 673.962, Deutschland: 268.681).[145] Infrastruktur
Alpentransit am Brenner Die Verkehrsinfrastruktur ist geprägt einerseits durch die Lage in den Alpen und andererseits durch die zentrale Lage in Mitteleuropa. Dies gilt für Straßen- und Bahnverbindungen gleichermaßen. Die logistische Erschließung der Alpen erfordert viele Tunnel- und Brückenbauten, die extremen Witterungsbedingungen standhalten müssen. Durch die zentrale Lage und die schmale Form gilt Österreich als typisches Transitland, vor allem in Nord-Süd- und Nord-Südost-Richtung, durch die Öffnung des Eisernen Vorhangs auch in Ost-West-Richtung. Das bedeutet oft eine wesentlich größere Dimensionierung der Verkehrswege, auch in ökologisch sensiblen Gebieten, was oft zu Widerständen der Bevölkerung führt. Um diese Gratwanderung zwischen Ökonomie und Ökologie zu bewältigen, wurden oft Maßnahmen bei den Kraftfahrzeugen getroffen. Es wurde in Österreich beispielsweise vergleichsweise früh gesetzlich vorgeschrieben, in jedem Kraftfahrzeug einen Katalysator einzubauen. Ebenso wurden auf bestimmten Strecken nur lärmarme LKW zugelassen. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der im Personenverkehr zurückgelegten Kilometer in Österreich, aufgeteilt auf die verschiedenen Verkehrsträger (Zahlen von 2007): Modal Split (Personenkilometer) in Österreich 2007[146] Verkehrsmittel Bus Bahn Pkw ÖPNV Fahrrad Einsp. Kfz Zu Fuß Anteil 9 % 9 % 70 % 4 % 3 % 1 % 4 % Mit 81 Verkehrstoten pro Million Einwohner im Jahr liegt die Verkehrssicherheit in Österreich EU-weit im Mittelfeld, deutlich hinter Ländern wie Deutschland oder der Schweiz.[147] Straßenverkehr Innkreis Autobahn (A 8)
2.258 km Autobahnen und Schnellstraßen 10.241 km Landesstraßen B (früher Bundesstraßen) 23.608 km Landesstraßen L 90.250 km Gemeindestraßen 126.357 km Summe Siehe auch: Straßensystem in Österreich und Liste der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich Rechtliche Rahmenbedingungen In Österreich gilt generell eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 130 km/h auf Autobahnen, 100 km/h auf Freilandstraßen und 50 km/h in Ortsgebieten. Auf der Inntalautobahn in Tirol gilt von Zirl bis zur Grenze nach Deutschland ein Limit von 100 km/h. Das Straßennetz ist größtenteils in öffentlicher Hand. Auf Autobahnen und Schnellstraßen werden Personenkraftwagen mit Mautvignetten und die LKW kilometerabhängig (GO-Box) durch die ASFINAG bemautet. Seit 2008 ist vom 1. November bis 15. April bei winterlichen Verhältnissen Winterausrüstung (M&S-Reifen, Mitführen von Schneeketten etc.) vorgeschrieben.[149] Lichtpflicht (Tagfahrlicht): Nur für einspurige Kfz. Vom 15. November 2005 bis 31. Dezember 2007 galt auch für mehrspurige Kraftfahrzeuge das Abblendlicht bzw. Tagfahrlicht tagsüber einzuschalten. Siehe auch: Straßenverkehrsordnung 1960 und Kfz-Kennzeichen (Österreich) Radverkehr Der Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen ist in Österreich mit rund 7 % im europäischen Mittelfeld (zum Vergleich: Niederlande 27 %, Deutschland 10 %, Schweiz 9 %). Im Masterplan Radfahren 2015–2025 des österreichischen Umweltministeriums wird als Ziel angegeben, den Radverkehrsanteil im Modal Split bis 2025 auf 13 % zu steigern.[150] Siehe auch: Liste von Radwanderwegen in Österreich Schienenverkehr Eurocity 163 „Transalpin“ auf der Arlbergbahn. Ein Erztransport vom Erzberg zum Hüttenwerk Donawitz → Hauptartikel: Schienenverkehr in Österreich Der größte Teil der Eisenbahnstrecken wird von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben, der größten österreichischen Eisenbahngesellschaft. Ein geringerer Teil sind nicht bundeseigene Eisenbahnen, teilweise privat, teilweise im Besitz der Bundesländer. Die wichtigste Bahnverbindung Österreichs, die Westbahn, wird seit 1990 zwischen Wien und Salzburg zur Hochleistungsstrecke ausgebaut. Schlüsselstellen hierbei sind der Wienerwaldtunnel (die Verbindung zwischen Wien und St. Pölten) und der Lainzer Tunnel (die Wiener Verbindung der Westbahn mit der Süd- und Donauländebahn). Auch die Südbahn wird entsprechend ausgebaut. Der dazu vorgesehene Bau des Semmering-Basistunnels wurde nach jahrelangen Einsprüchen der niederösterreichischen Landesregierung 2012 begonnen. Der Koralmtunnel in Kärnten, eine neue Bahnverbindung zwischen Graz und Klagenfurt, ebenfalls Bestandteil der neuen Südbahnstrecke, ist seit 2009 im Vortrieb. S-Bahnen gibt es in den Regionen rund um Wien und Salzburg, in der Steiermark, in Tirol, Kärnten, Vorarlberg sowie Linz. Wien ist die einzige österreichische Stadt mit einem klassischen U-Bahn-Netz. Straßenbahnen gibt es in den Städten Wien, Gmunden, Graz, Innsbruck und Linz. Die Dorfbahn Serfaus, eine unterirdische Luftkissenschwebebahn in Serfaus in Tirol, wird manchmal auch als kleinste U-Bahn der Welt bezeichnet. Schifffahrt Passagierschiff Wachau (Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft) vor der Ruine Hinterhaus Die bedeutendste Schifffahrtsstraße, sowohl für den Passagier- als auch für den Güterverkehr, ist die Donau (siehe Donauschifffahrt). Der Personenschiffsverkehr, der bereits in der Habsburgermonarchie mit der DDSG als damals größter Binnenreederei der Welt forciert wurde, dient heute hauptsächlich dem Tourismus (z. B. DDSG Blue Danube) und findet auch auf dem Inn und auf den größeren Seen statt. Mit dem Twin City Liner, der Wien mit Preßburg verbindet, existiert eine für Berufspendler interessante Verbindung. Meist werden die Gewässer nur im Sommerhalbjahr befahren. Im Güterverkehr wird fast ausschließlich die Donau genutzt, die durch den Bau des Main-Donau-Kanals wesentlich aufgewertet wurde und so viel Transitverkehr von der Nordsee bis ans Schwarze Meer aufnehmen kann. Hauptsächlich werden Schüttgüter befördert. Die österreichischen Güterhäfen sind Linz, Enns, Krems und Wien. Durch die Erklärung über die Anerkennung des Flaggenrechtes der Staaten ohne Meeresküste von Barcelona aus dem Jahr 1921 hätte Österreich auch die Möglichkeit, Hochseeschifffahrt unter eigener Flagge zu betreiben, übt dieses Recht aber seit 2012 nicht mehr aus.[151]
Flughafen Wien → Hauptartikel: Luftfahrt in Österreich Entfernungen Strecke Luftlinie Wien ↔️ Basel (CH) 659 km Wien ↔️ Bregenz 505 km Wien ↔️ Bratislava (SK) 55 km Wien ↔️ Mailand (I) 630 km Wien ↔️ Rom (I) 760 km Wien ↔️ Prag (CZ) 250 km Wien ↔️ Berlin (D) 530 km Wien ↔️ Zürich (CH) 594 km Wien ↔️ Budapest (H) 255 km Wien ↔️ Warschau (PL) 561 km Wien ↔️ Paris (F) 1035 km Wien ↔️ Kiew (UA) 1054 km Wien ↔️ London (UK) 1237 km Wien ↔️ Moskau (RUS) 1672 km Wien ↔️ Salzburg 270 km Salzburg ↔️ München (D) 115 km Bregenz ↔️ Paris (F) 568 km Graz ↔️ Marburg (SLO) 55 km Graz ↔️ Zagreb (HR) 145 km Villach ↔️ Triest (I) 109 km Flughafen Graz Die Fluggesellschaft mit den meisten Verbindungen von Wien aus sind die Austrian Airlines. Eng mit ihr innerhalb der Lufthansa Group verbunden ist Eurowings Europe. Ihren Heimatflughafen in Wien haben ebenfalls die Fluglinien EasyJet Europe und People’s. Weitere in Österreich beheimatete Fluggesellschaften existierten teils jahrelang, sind aber mittlerweile ins Ausland verkauft worden oder in andere Gesellschaften aufgegangen. Über große Bekanntheit verfügen etwa die Luftfahrtprojekte von Niki Lauda. Aktiv sind rund ein dutzend Charterflug-Gesellschaften. Wichtigster Flughafen ist der Flughafen Wien-Schwechat / VIE, daneben haben Graz (Flughafen Graz-Thalerhof / GRZ), Linz (Flughafen Linz-Hörsching / LNZ), Klagenfurt (Flughafen Klagenfurt / KLU), Salzburg (Salzburg Airport W. A. Mozart / SZG) und Innsbruck (Flughafen Innsbruck / INN) internationale Verbindungen. Für das Bundesland Vorarlberg stehen die internationalen Flughäfen Altenrhein (CH) und Friedrichshafen (D) zur Verfügung. Von regionaler Bedeutung sind 49 Flugplätze, von denen 31 über keine asphaltierte Landebahn verfügen und von den 18 asphaltierten nur vier eine Landebahn mit über 914 Meter Länge besitzen. Geschichtlich bedeutsam ist davon der Flugplatz Wiener Neustadt, aber auch der aufgelassene Flughafen Wien Aspern. Sie waren die ersten Flugfelder Österreichs, wobei der Flughafen Aspern von seiner Eröffnung 1912 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 als größter und modernster Flughafen Europas galt. Zudem existieren noch mehrere Flugplätze der Österreichischen Luftstreitkräfte wie beispielsweise in Wiener Neustadt, Zeltweg, Aigen/Ennstal, Langenlebarn/Tulln. In Österreich wird die Kontrolle für den oberen Luftraum (ab 28.500 Fuß / 9200 Meter) als Teil des Projekts Single European Sky von derzeit acht mitteleuropäischen Staaten (Österreich, Bosnien und Herzegowina, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Italien, Slowenien und Slowakei) zusammengefasst.[152] Dieses CEATS (Central European Air Traffic Services) genannte Programm sieht ein Kontrollzentrum für den gesamten mitteleuropäischen oberen Luftraum (CEATS Upper Area Control Centre, CEATS UAC) vor, das in Fischamend östlich von Wien-Schwechat zu finden sein wird. Die nationalen Belange der Flugsicherung und Zivilluftfahrt erfüllt die staatliche Austro Control Gesellschaft für Zivilluftfahrt mit Sitz in Wien. Airbus A321 der Austrian Airlines Airbus A321 der Austrian Airlines Airbus A321-211 von NIKI Airbus A321-211 von NIKI Der Tower der Austro Control am Flughafen Wien Der Tower der Austro Control am Flughafen Wien Energieversorgung → Hauptartikel: Österreichische Energiewirtschaft Elektrische Energie → Hauptartikel: „Österreich“ im Artikel Energiewende nach Staaten Die Kölnbreinsperre Elektrische Energie wird überwiegend aus Wasserkraft (knapp unter 60 %), sowohl aus Laufkraftwerken an der Donau, der Enns, Drau und vielen kleineren Laufkraftwerken als auch aus Speicherkraftwerken wie dem Kraftwerk Kaprun oder den Maltakraftwerken gewonnen. Zur Deckung von Spitzenlast werden zusätzlich zu den Speicherkraftwerken auch Gasturbinenkraftwerke betrieben. Insbesondere im Osten Österreichs wird zudem die Windenergie stark ausgebaut. Ende 2021 waren in ganz Österreich 1307 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3300,1 MW in Betrieb.[153] 2021 wurden rund 11 % des Strombedarfs mit Windkraft gedeckt.[154] Der größte Teil der Windkraftanlagen steht in den Bundesländern Niederösterreich (Ende 2021: 1759,2 MW) und Burgenland (1224,4 MW).[153] Auch die Steiermark leistet einen Beitrag (260,5 MW).[153] Strom aus Kernkraftwerken wird aufgrund des Atomsperrgesetzes nicht hergestellt. In den 1970er Jahren wurde zwar das Kernkraftwerk Zwentendorf errichtet, es ging aber nach einer Volksabstimmung 1978 nie in Betrieb. Die Verteilung erfolgt hauptsächlich durch neun Landesgesellschaften, die auch die letzte Meile zum Endverbraucher haben. Daneben gibt es einige kleinere Versorger, die meist auch im Besitz der öffentlichen Hand sind. Download 486.32 Kb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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