P. Paul Klein svd
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- P. Paul Klein SVD *29.11.1937 08.07.2015
- 13. Juli 2015 , um 14.30 Uhr
Den Kranz der Gerechtigkeit wird der gerechte Richter all denen geben, die in Liebe auf sein Erscheinen warten.
*29.11.1937 08.07.2015
Paul Klein erblickte in Oberkirchen/Saar das Licht der Welt als Sohn von Paul Klein (1913-‐1993) und Maria Schwenk (1912-‐2003). Im St. Wendeler Land verbrachte er mit seinen drei jüngeren Brüdern seine Kindheit in einer Bergmannsfamilie. (Zwei Kinder waren im Kindesalter verstorben.) Nach der Volksschule (1943-‐ 1951) in Oberkirchen kam er im Oktober 1951 zum Missionsgymnasium St. Wendel. 1959 schloss er dort mit dem Abitur ab und entschied sich, Steyler Missionar zu werden. Nach je einem Jahr Noviziat in Sankt Augustin und St. Gabriel legte er dort seine ersten Gelübde ab (01.05.1961) und studierte Philosophie. Nach einem pädagogischen Praktikum in St. Paul/Wittlich (1962/63) ging er zur Theologie nach Sankt Augustin, wo er 1967 mit dem Lizentiat abschloss. Nach der Priesterweihe (22.10. 1966) in Sankt Augustin durch den Apostolischen Nuntius, Corrado Bafile (1903-‐2005) und einem Sprachkurs in London, studierte er zwei Jahre Moraltheologie in Rom und schloss mit dem Lizentiat in Moraltheologie ab. Er promovierte zum Doktor der Theologie (1974) an der Academia Alfonsiana in Rom mit der Arbeit Kreative Freiheit nach dem russischen Religionsphilosophen Nikolaj Berdjajew. Während er an seiner These schrieb, machte er pastorale und seelsorgliche Erfahrungen in der St. Ansgar-‐Pfarrei, Parkstadt Solln, München. Eigentlich hatte er die Missionsbestimmung für das Seminar in Poona, Indien. Die Hindu-‐Regierung in New Delhi gewährte aber christlichen Missionaren keine Einreiseerlaubnis. So wurde er für Indonesien umbestimmt. Seine ersten 15 Jahre in Indonesien (1975-‐1990) dozierte er Moraltheologie im Seminar Ledalero, Flores (Erzdiözese Ende). Er arbeitete in der Ausbildung der Seminaristen und war Wochenendseelsorger in Nara einer Außenstation der großen Pfarrei Ili, in den Floresbergen; 1.500 Getaufte in 5 kleinen Dörfchen, 22 km vom Priesterseminar (Ledalero) entfernt. Sowohl in der Trocken-‐ wie in der Regenzeit war der Ort mit dem Motorrad zu erreichen. 1988 unterbrach er seine Arbeit in Ledalero und ging nach einem kurzen Studium in Washington für ein Semester zu Gastvorlesungen ins SVD-‐Seminar nach Melbourne. Seine zweite Station war das Interdiözesane Priesterseminar in Malang, Ost-‐Java, wo er wieder Moraltheologie dozierte und im SVD-‐Seminar Präfekt (1990-‐2001) und Rektor (2002-‐2005) war. 1994/95 gab er Gastvorlesungen in Sankt Augustin. Die soziale Entwicklung der Bevölkerung lag P. Klein immer sehr am Herzen: Er richtete Näh-‐, Koch-‐ und Landwirtschaftskurse ein, sorgte für Wellblechdächer, baute Regenwasserbehälter, baute und vergrößerte Schulen, setzte sich bei der Regierung für eine Asphaltstraße ein und baute nach dem schrecklichen Erdbeben (1992) die eingestürzte Kirche wieder auf. Schon früh erkannte P. Klein, dass für die Zukunft der jungen Kirche in Indonesien eine gute Familienpastoral unabdingbar war. Nur wenige Pfarrer – Missionare und einheimische Priester – waren sich darüber im Klaren. Aber MISSIO in Aachen und KIRCHE in NOT in Königstein – und viele kleine Wohltäter (jährlicher Weihnachtsrundbrief) -‐ verstanden sein Anliegen. Sie waren bereit, ihm finanziell zu helfen. Und so entstanden auf Flores und auf Java seit 1978 eine ganze Reihe von Gebäuden, die der Förderung der Familienpastoral dienen sollten. Auf Flores waren es Familienbildungsheime und Exerzitienhäuser in Maumere und Nele; auf Java: das gleiche in Malang und Ledug (in den Bergen nahe von Surabaya). In Malang, Larantuka, Maumere, Ende, Ruteng, Kupang, Atambua, Surabaya, Yogyakarta, Jakarta, Pontianak, Palembang, und Dili (Timor L’Este) stehen Büros der Familienberatung zur Verfügung, u.a. auch zur Ausbildung von jungen Eltern in der Natürlichen Empfängnisverhütung (nach der modernen Ovulations-‐ Methode von Dr. John und Evelyn Billings, Melbourne). Beim Generalkapitel 2000 konnte er die Bedeutung der Familie auch in SVD-‐Dokumenten festschreiben. Nach seiner Emeritierung (2005) konnte er sich noch mehr der Familienpastoral widmen. 2006 gründete er in Malang die Familienzeitschrift „KANA“ (indonesische STADT GOTTES). Auf diese letzte Initiative war er besonders stolz. Sie bringt die gute Botschaft von der „Neu-‐Evangelisierung der Familie“ bereits in mehr als 5.000 katholische und evangelische Familien. Frühjahr 2010 kam er in Urlaub und hatte, wie immer, viele Pläne: Zunächst nahm er am 2. Ökumenischen Kirchentag in München teil und machte Pfarraushilfe in seiner Heimat. Seine Arzttermine im Juni verlängerten sich. Anfang August hatte er in Siegburg eine Herzkathederuntersuchung. Es schloss sich eine OP an. Die anschließende REHA in Bernkastel wurde verlängert. Unmittelbar danach schloss sich eine Behandlung im Petruskrankenhaus an. Er war froh, im Januar 2011 in Bad Schönborn neue Kräfte für seine Arbeit in Indonesien sammeln zu können. 2011 melden sich weitere gesundheitliche Probleme. Sein goldenes Ordensjubiläum und seinen 75. Geburtstag konnte er mit vielen Freunden und großer Anerkennung feiern: „Langsam denke ich an eine personale Ablösung. Letzte Woche konnte ich, bevor ich das Krankenhaus verließ, einen jüngeren Mitbruder (SVD)mit jahrelanger Erfahrung in der
Gross-‐Stadt Pontianak (West-‐Borneo), einen
Kommunikationsfachmann, für die nächsten Jahre als Ersten Redakteur mit dem Recht meiner Nachfolge verpflichten. Was nicht abreißt, ist der Strom Armer und Hilfsbedürftiger, für die ich oft die einzige Hoffnung bin, vor allem, wenn sie in eine aussichtslose Situation geraten (z.B. Ausbildung ihrer Kinder oder Einweisung von Familienmitgliedern ins Krankenhaus) und überall sonst von denen abgewiesen werden, die entweder arm sind wie sie selber, oder die wie fette Hennen über ihrem Reichtum brüten und alle ihre Aufmerksamkeit darauf richten, dass ihnen kein Küken verloren geht.“ Im Juni 2013 erlitt P. Paul eine Gehirnblutung; kleinere gesundheitliche Probleme waren vorausgegangen. Nach ersten Behandlungen im Krankenhaus in Malang konnte er Anfang Juli ins RSK Vincentius a Paulo -‐ Krankenhaus in Surabaya weiterbehandelt werden. Von Anfang an war an eine Überführung nach St. Wendel gedacht, sobald der Patient transportfähig sei. 2013 feierten die Steyler Missionare in Indonesien den 100. Jahrestag ihrer Ankunft im Lande. P. Generalsuperior Heinz Kulüke besuchte alle Provinzen und machte Mut zum Weitermachen. P. Klein war dankbar für seinen Besuch an seinem Krankenbett und sah darin eine Anerkennung von höchster Stelle.
Am 17. Okt. 2013 kam er in Frankfurt an, begleitet von Dr. Yohannes Gunawan und Schw. Deodatis SSpS (Agnes Thewes + 29.04. 2015). Im Wendelinusheim in St. Wendel hoffte er, wieder zu Kräften zu kommen. Durch seine multiplen kleinen Schlaganfälle war jedoch sein Gesundheitszustand erheblich beeinträchtigt. Die Ärzte und Therapeuten versuchten seine Lebensqualität so gut wie möglich zu verbessern – was auch zum Teil gelang. In den letzten Monaten verschlechterte sich sein Zustand jedoch zunehmend und in der letzten Woche war sein baldiges Ableben vorauszusehen.
Seine in der Nähe lebenden Verwandten besuchten ihn oft und standen ihm bei. Umsorgt vom Pflegepersonal und begleitet von seinen Mitbrüdern entschlief er gestern in den späten Abendstunden ganz friedlich. Wir danken Gott dafür, dass wir P. Paul in unserer Mitte haben durften und sind auch seiner Familie dankbar, die ihn uns geschenkt hat.
Am Montag, dem 13. Juli 2015, um 14.30 Uhr, feiern wir in der Kirche des Missionshauses St. Wendel das Requiem für unseren lieben Mitbruder. Anschließend geleiten wir ihn zu unserem Klosterfriedhof, wo er seine letzte Ruhestätte findet.
Sankt Augustin, 09. Juli 2015
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