Alles über Harry Harry Potter und der Sein der Weisen
Download 0.74 Mb. Pdf ko'rish
|
01 - Harry Potter und der Stein der Weisen
Er schlüpft.
Ron wollte Kräuterkunde schwänzen und schnurstracks hinunter zur Hütte gehen, doch Hermine mochte nichts davon hören. »Hermine, wie oft im Leben sehen wir noch einen Drachen schlüpfen?« »Wir haben Unterricht, das gibt nur Ärger, und das ist nichts im Vergleich zu, dem, was Hagrid erwartet, wenn jemand herausfindet, was er da treibt -« »Sei still!«, flüsterte Harry. Nur ein paar Meter entfernt war Malfoy wie angewurzelt stehen geblieben, um zu lauschen. Wie viel hatte er 255 gehört? Malfoys Gesichtsausdruck gefiel Harry überhaupt nicht. Ron und Hermine stritten sich auf dem ganzen Weg zur Kräuterkunde und schließlich ließ sich Hermine breitschlagen, während der großen Pause zu Hagrid zu laufen. Als am Ende der Stunde die Schlossglocke läutete, warfen die drei sofort ihre Federkiele hin und rannten über das Schlossgelände zum Waldrand. Hagrid begrüßte sie mit vor Aufregung rotem Gesicht. »Es ist schon fast raus.« Er schob sie hinein. Das Ei lag auf dem Tisch. Es hatte tiefe Risse. Etwas in seinem Innern bewegte sich; ein merkwürdiges Knacken war zu hören. Sie stellten ihre Stühle um den Tisch herum und sahen mit angehaltenem Atem zu. Mit einem plötzlichen lauten Kratzen riss das Ei auf, Das Drachenbaby plumpste auf den Tisch. Es war nicht gerade hübsch; Harry kam es vor wie ein verschrumpelter schwarzer Schirm. Seine knochigen Flügel waren riesig im Vergleich zu seinem dünnhäutigen rabenschwarzen Körper, es hatte eine lange Schnauze mit weit geöffneten Nüstern, kleine Hornstummel und hervorquellende orangerote Augen. Es nieste. Aus seiner Schnauze flogen ein paar Funken. »Ist es nicht schön?«, murmelte Hagrid. Er streckte die Hand aus, um den Kopf des Drachenbabys zu streicheln. Es schnappte nach seinen Fingern und zeigte dabei seine spitzen Fangzähne. »Du meine Güte, es kennt seine Mammi!« »Hagrid«, sagte Hermine, »wie schnell wachsen eigentlich Norwegische Stachelbuckel?« Hagrid wollte gerade antworten, als mit einem Mal die Farbe aus seinem Gesicht wich - er sprang auf und rannte ans Fenster. 256 »Was ist los?« »Jemand hat durch den Spalt in den Vorhängen reingeschaut, ein Junge, er rennt zurück zur Schule.« Harry sprang zur Tür und sah hinaus. Selbst auf diese Entfernung gab es keinen Zweifel, wer es war. Malfoy hatte den Drachen gesehen. Etwas an dem Lächeln, das die ganze nächste Woche über auf Malfoys Gesicht hängen blieb, machte Harry, Ron und Hermine sehr nervös. Ihre freie Zeit verbrachten sie größtenteils in Hagrids abgedunkelter Hütte, wo sie versuchten ihm Vernunft beizubringen. »Lass ihn einfach laufen«, drängte Harry. »Lass ihn frei.« »Ich kann nicht«, sagte Hagrid. »Er ist zu klein. Er würde sterben.« Sie sahen den Drachen an. In nur einer Woche war er um das Dreifache gewachsen. Aus seinen Nüstern schwebten kleine Rauchkringel hervor. Hagrid vernachlässigte schon seine Pflichten als Wildhüter, denn der Drache nahm ihn ständig in Anspruch. Auf dem Boden verstreut lagen Hühnerfedern und leere Schnapsflaschen. »Ich will ihn Norbert nennen«, sagte Hagrid und blickte den Drachen mit feuchten Augen an. »Er kennt mich jetzt ganz gut, seht mal her. Norbert! Norbert! Wo ist die Mammi?« »Er hat nicht mehr alle Tassen im Schrank«, murmelte Ron in Harrys Ohr. »Hagrid«, sagte Harry laut, »gib Norbert noch zwei Wochen und er ist so lang wie dein Haus. Malfoy könnte jeden Augenblick zu Dumbledore gehen.« Hagrid biss sich auf die Unterlippe. »Ich ... ich weiß, ich kann ihn nicht ewig behalten, aber 257 ich kann ihn auch nicht einfach aussetzen, das kann ich einfach nicht.« Harry wandte sich jäh zu Ron um. »Charlie«, sagte er. »Du hast sie auch nicht mehr alle«, sagte Ron. »Ich bin Ron, weißt du noch?« »Nein, Charlie, dein Bruder Charlie. In Rumänien. Der Drachenforscher. Wir könnten ihm Norbert schicken. Charlie kann sich um ihn kümmern und ihn dann in die Wildnis aussetzen!« »Einfach genial!«, sagte Ron. »Wie wär's damit, Hagrid?« Und am Ende war Hagrid einverstanden, Charlie eine Eule zu schicken und ihn zu fragen. Die nächste Woche schleppte sich zäh dahin. Mittwoch- abend, nachdem die andern zu Bett gegangen waren, saßen Hermine und Harry noch lange im Gemeinschaftszimmer. Die Wanduhr hatte gerade Mitternacht geschlagen, als das Porträt zur Seite sprang. Ron ließ Harrys Tarnumhang fallen und erschien aus dem Nichts. Er war unten in Hagrids Hütte gewesen und hatte ihm geholfen, Norbert zu füttern, der inzwischen körbeweise tote Ratten verschlang. »Er hat mich gebissen!«, sagte er und zeigte ihnen seine Hand, die mit einem blutigen Taschentuch umwickelt war. »Ich werd eine ganze Woche lang keine Feder mehr halten können. Ich sag euch, dieser Drache ist das fürchterlichste Tier, das ich je gesehen hab, aber so wie Hagrid es betüttelt, könnte man meinen, es sei ein niedliches, kleines Schmusehäschen. Nachdem er mich gebissen hat, hat Hagrid mir auch noch vorgeworfen, ich hätte dem Kleinen Angst gemacht. Und als ich zur Tür raus bin, hat er ihm gerade ein Schlaflied gesungen.« Am dunklen Fenster kratzte etwas. 258 »Es ist Hedwig!«, sagte Harry und lief rasch hinüber, um sie einzulassen. »Sie hat bestimmt Charlies Antwort!« Mit zusammengesteckten Köpfen lasen sie den Brief, Lieber Ron, wie geht es dir? Danke für den Brief - den Norwegischen Stachelbuckel würde ich gerne nehmen, aber es wird nicht leicht sein, ihn hierher zu bringen. Ich glaube, das Beste ist, ihn ein paar Freunden von mir mitzugeben, die mich nächste Woche besuchen kommen. Das Problem ist, dass sie nicht dabei gesehen werden dürfen, wenn sie einen gesetzlich verbotenen Drachen mitnehmen. Könntest du den Stachelbuckel am Samstag um Mitternacht auf den höchsten Turm setzen? Sie können dich dort treffen und ihn mitnehmen, während es noch dunkel ist. Schick mir deine Antwort so bald wie möglich. Herzlichst Charlie Sie sahen einander an. »Wir haben den Tarnumhang«, sagte Harry. »Das wird nicht so schwierig sein - ich glaube, er ist groß genug, um zwei von uns und Norbert zu verstecken.« Dass die anderen beiden ihm zustimmten, war ein Zeichen dafür, wie mitgenommen sie von der vergangenen Woche waren. Sie würden alles tun, um Norbert loszuwerden - und Malfoy dazu. Einen Haken gab es freilich. Am nächsten Morgen war Rons verletzte Hand auf die doppelte Größe angeschwollen. Er wusste nicht, ob es ratsam war, zu Madam Pomfrey zu gehen - würde sie einen Drachenbiss erkennen? Es wurde Nachmittag, und nun hatte er keine andere Wahl mehr. Der 259 Biss hatte eine hässliche grüne Färbung angenommen. Es sah so aus, als ob Norberts Reißzähne giftig waren. Am Abend rannten Harry und Hermine in den Krankenflügel, wo sie Ron in fürchterlichem Zustand im Bett vorfanden. »Es ist nicht nur meine Hand«, flüsterte er, »auch wenn die sich anfühlt, als ob sie gleich abfallen würde. Malfoy hat Madam Pomfrey gesagt, er wolle sich eines meiner Bücher borgen, und so konnte er reinkommen und mich in aller Ruhe auslachen. Er hat gedroht, ihr zu sagen, was mich wirklich gebissen hat - ich hab ihr gesagt, es sei ein Hund gewesen, aber ich glaube nicht, dass sie mir glaubt - ich hätte ihn beim Quidditch-Spiel nicht verprügeln sollen, deshalb macht er das.« Harry und Hermine versuchten Ron zu beruhigen. »Bis Samstag ist alles vobei«, sagte Hermine, doch das besänftigte Ron überhaupt nicht. Im Gegenteil, mit einem Mal saß er kerzengerade im Bett und brach in Schweiß aus. »Samstag um Mitternacht!«, sagte er mit heiserer Stimme. »O nein, o nein, mir fällt gerade ein, Charlies Brief war in dem Buch, das Malfoy mitgenommen hat, er weiß, dass wir uns Norbert vom Hals schaffen wollen.« Harry und Hermine konnten darauf nichts mehr entgegnen. Gerade in diesem Moment kam Madam Pomfrey ins Zimmer und bat sie zu gehen, denn Ron brauche etwas Schlaf, »Es ist zu spät, um den Plan jetzt noch zu ändern«, sagte Harry zu Hermine. »Das wird wohl die einzige Chance sein, Norbert loszuwerden, und wir haben jetzt nicht die Zeit, um Charlie noch eine Eule zu schicken. Wir müssen es riskieren. Und wir haben schließlich den Tarnumhang, von dem weiß Malfoy nichts.« 260 Sie gingen zu Hagrid, um ihm ihren Plan zu erzählen, und fanden Fang, den Saurüden, mit verbundenem Schwanz vor der Hütte sitzen. Hagrid öffnete ein Fenster, um mit ihnen zu sprechen. »Ich kann euch jetzt nicht reinlassen«, schnaufte er, »Nor- bert ist in einer schwierigen Phase, aber damit werd ich schon fertig.« Sie erzählten ihm von Charlies Brief, und seine Augen füllten sich mit Tränen, wenn auch vielleicht nur deshalb, weil Norbert ihn gerade ins Bein gebissen hatte. »Aaah! Schon gut, er hat nur meinen Stiefel - spielt nur - schließlich ist er noch ein Baby.« Das Baby knallte mit dem Schwanz gegen die Wand und ließ die Fenster klirren. Harry und Hermine gingen zum Schloss zurück mit dem Gefühl, der Samstag könne gar nicht schnell genug kommen. Für Hagrid wurde es allmählich Zeit, sich von Norbert zu verabschieden, und er hätte ihnen Leid getan, wenn sie nicht so aufgeregt überlegt hätten, wie sie am besten vorgehen sollten. Es war eine sehr dunkle, wolkige Nacht, und als sie bei Hagrid ankamen, war es schon ein bisschen spät. Sie hatten in der Eingangshalle warten müssen, bis Peeves, der Tennis gegen die Wand spielte, den Weg freimachte. Hagrid hatte Norbert schon in einen großen Korb gepackt. »Er hat 'ne Menge Ratten und ein wenig Schnaps für die Reise«, sagte er mit dumpfer Stimme. »Und ich hab seinen Teddybären eingepackt, falls er sich einsam fühlt.« Aus dem Korb drang ein schauriges Geräusch und Harry kam es vor, als ob dem Teddybären gerade der Kopf abgerissen würde. 261 »Mach's gut, Norbert«, schluchzte Hagrid, als Harry und Hermine den Korb mit dem Tarnumhang bedeckten und dann selbst darunter schlüpften. »Mammi wird dich nie vergessen!« Wie sie es schafften, den Korb zum Schloss hochzubringen, wussten sie selbst nicht. Mitternacht rückte tickend näher, während sie Norbert die Marmorstufen zur Eingangshalle emporhievten und die dunklen Korridore entlangschleppten. Noch eine Treppe hoch und noch eine - selbst eine von Harrys Abkürzungen machte die Arbeit nicht viel leichter. »Gleich da«, keuchte Harry, als sie den Gang zum höchsten Turm erreicht hatten. Vor ihnen bewegte sich etwas und vor Schreck ließen sie beinahe den Korb fallen. Dass sie unsichtbar waren, hatten sie ganz vergessen, und so verdrückten sie sich in die Schatten und starrten auf die dunklen Umrisse zweier Gestalten, die drei Meter entfernt miteinander rangen. Eine Lampe flammte auf. Professor McGonagall, ein Haarnetz über dem Kopf und in einen Morgenmantel mit Schottenmuster gehüllt, hielt Malfoy am Ohr gepackt. »Strafarbeit!«, rief sie. »Und zwanzig Punkte Abzug für Slytherin! Mitten in der Nacht umherschleichen, wie können Sie es wagen -« »Sie verstehen nicht, Professor, Harry Potter ist auf dem Weg - er hat einen Drachen!« »Was für ein ausgemachter Unsinn! Woher nehmen Sie die Stirn, mir solche Lügen zu erzählen! Kommen Sie, ich werde mit Professor Snape über Sie sprechen, Malfoy!« Die stelle Wendeltreppe zur Spitze des Turms schien danach die leichteste Übung der Welt. Erst als sie in die kalte Nachtluft hinausgetreten waren, warfen sie den Man- 262 tel ab, froh, endlich wieder frei atmen zu können. Hermine legte einen kleinen Stepptanz hin. »Malfoy bekommt eine Strafarbeit! Ich könnte singen vor Freude!« »Du's lieber nicht«, riet ihr Harry. Beim Warten machten sie sich über Malfoy lustig, während Norbert in seinem Korb tobte. Zehn Minuten vergingen und dann kamen vier Besen aus der Dunkelheit herabgeschwebt. Charlies Freunde waren ein lustiges Völkchen. Sie zeigten Harry und Hermine das Geschirr, das sie für Norbert zusammengebastelt hatten, so dass sie ihn zwischen sich aufhängen konnten. Alle zusammen halfen, Norbert sicher darin unterzubringen, dann schüttelten Harry und Hermine den andern die Hände und dankten ihnen herzlich. Endlich war Norbert auf dem Weg ... fort ... fort ... Download 0.74 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
Ma'lumotlar bazasi mualliflik huquqi bilan himoyalangan ©fayllar.org 2024
ma'muriyatiga murojaat qiling
ma'muriyatiga murojaat qiling