Alles über Harry Harry Potter und der Sein der Weisen


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Bog'liq
01 - Harry Potter und der Stein der Weisen

»Fünfzig?« Harry verschlug es den Atem. Sie würden die
Führung verlieren, die er noch im letzten Quidditch-Spiel erobert
hatte.
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»Fünfzig Punkte 
für jeden«, schnaubte Professor McGo-
nagall durch ihre lange, spitze Nase.
»Professor - bitte -«
»Sie 
können doch nicht -«
»Sagen Sie mir nicht, was ich kann und was nicht, Potter.
Gehen Sie jetzt wieder zu Bett, Sie alle. Ich habe mich noch nie
dermaßen für Schüler von Gryffindor geschämt.«
Einhundertfünfzig Punkte verloren. Damit lag Gryffindor auf
dem letzten Platz. In einer Nacht hatten sie alle Chancen auf den
Hauspokal zunichte gemacht. Harry hatte das Gefühl, als hätte
sich ein riesiges Loch in seinem Magen aufgetan. Wie konnten
sie das jemals wieder gutmachen?
Harry tat die ganze Nacht kein Auge zu. Stundenlang, so
kam es ihm vor, hörte er Neville in sein Kissen schluchzen. Ihm
fiel nichts ein, womit er ihn hätte trösten können. Er wusste, dass
Neville, wie ihm selbst, angst und bange war vor dem Morgen.
Was würde geschehen, wenn die anderen aus ihrem Haus
erfuhren, was sie getan hatten?
Als die Gryffindors am nächsten Morgen an den riesigen
Stundengläsern vorbeigingen, welche die Hauspunkte anzeigten,
dachten sie zunächst, es müsse ein Irrtum passiert sein. Wie
konnten sie plötzlich hundertfünfzig Punkte weniger haben als
gestern? Und dann verbreitete sich allmählich die Geschichte:
Harry Potter, der berühmte Harry Potter, ihr Held aus zwei
Quidditch-Spielen, hatte ihnen das eingebrockt, er und ein paar
andere dumme Erstklässler.
Harry, bisher einer der beliebtesten und angesehensten
Schüler, war nun der meistgehasste. Selbst Ravenclaws und
Hufflepuffs wandten sich gegen ihn, denn alle hatten sich darauf
gefreut, dass Slytherin den Hauspokal diesmal nicht erringen
würde. Überall, wo Harry auftauchte, deuteten die Schüler auf
ihn und machten sich nicht einmal die Mühe, ihre Stimmen zu
senken, wenn sie ihn beleidigten.
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Die Slytherins dagegen klatschten in die Hände, wenn er
vorbeiging, sie pfiffen und johlten: »Danke, Potter, wir schulden
dir noch was!«
Nur Ron hielt zu ihm.
»In ein paar Wochen haben sie es alle vergessen. Fred und
George haben während ihrer ganzen Zeit hier 'ne Unmenge
Punkte verloren, aber die Leute mögen sie trotzdem noch.«
»Sie haben nie hundertfünfzig Punkte auf einmal verloren,
oder?«, sagte Harry niedergeschlagen.
»Nun - nein«, gab Ron zu.
Es war ein wenig zu spät, um den Schaden wieder gut-
zumachen, doch Harry schwor sich, von nun an würde er sich nie
mehr in Dinge einmischen, die ihn nichts angingen. Vom
Herumstromern und Spionieren hatte er die Nase voll. Er
schämte sich so sehr, dass er zu Wood ging und ihm seinen
Rücktritt aus der Mannschaft anbot.
»Rücktritt?«, donnerte Wood. »Wozu soll das gut sein? Wie
sollen wir denn jemals wieder Punkte gutmachen, wenn wir nicht
mehr beim Quidditch gewinnen können?«
Doch selbst Quidditch machte keinen Spaß mehr. Die
anderen Spieler wollten beim Training nicht mit Harry sprechen,
und wenn sie über ihn reden mussten, nannten sie ihn »den
Sucher«.
Auch Hermine und Neville ging es nicht gut. Nicht so
schlecht wie Harry zwar, weil sie nicht so bekannt waren, doch
auch mit ihnen wollte keiner mehr sprechen. Im Unterricht
mochte Hermine nicht mehr auf sich aufmerksam machen, sie
ließ den Kopf hängen und arbeitete still vor sich hin.
Harry war beinahe froh, dass die Prüfungen vor der Tür
standen. Die ganzen Wiederholungen, die nötig waren,
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lenkten ihn von seinem Elend ab. Er, Ron und Hermine blieben
unter sich und mühten sich bis spät in den Abend, sich die
Zutaten komplizierter Gebräue in Erinnerung zu rufen, sich
Zaubersprüche und Zauberbanne einzuprägen und die
Jahreszahlen großer Entdeckungen in der Zauberei und von
Koboldaufständen auswendig zu lernen ...
Dann, etwa eine Woche bevor die Ferien beginnen sollten,
wurde Harrys jüngster Entschluss, seine Nase nicht in Dinge zu
stecken, die ihn nichts angingen, unerwartet auf die Probe
gestellt. Eines Nachmittags, auf dem Rückweg von der
Bibliothek, hörte er in einem der Klassenzimmer vor ihm
jemanden wimmern. Er ging weiter und hörte Quirrells Stimme.
»Nein - nein - nicht schon wieder, bitte
Es klang, als würde ihm jemand drohen. Harry trat sachte
näher.
»Gut - schon gut -«, hörte er Quirrell schluchzen.
Im nächsten Moment kam Quirrell, seinen Turban richtend,
aus dem Klassenzimmer gestürzt. Er war blass und sah aus, als
würde er gleich in Tränen ausbrechen. Raschen Schrittes
verschwand er; Harry hatte nicht das Gefühl, dass er ihn bemerkt
hatte. Er wartete, bis Quirrells Schritte verklungen waren, und
spähte dann in das Klassenzimmer. Es war leer, doch am andern
Ende war eine Tür weit geöffnet. Harry war schon auf halbem
Wege dorthin, als ihm einfiel, dass er sich vorgenommen hatte,
sich nicht mehr in fremde Angelegenheiten zu mischen.
Dennoch: zwölf Steine der Weisen hätte er gewettet, dass es
Snape war, der soeben das Zimmer verlassen hatte, und nach
dem zu schließen, was Harry mitgehört hatte, gewiss mit
federnden Schritten. Quirrell schien nun doch nachgegeben zu
haben.
Harry ging zurück in die Bibliothek, wo Hermine Ron
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in Astronomie abfragte. Harry berichtete ihnen, was er gehört
hatte.
»Snape hat es also geschafft«, sagte Ron. »Wenn Quirrell
ihm gesagt hat, wie er seinen Schutzzauber gegen die schwarze
Magie brechen kann -«
»Da ist allerdings immer noch Fluffy«, sagte Hermine.
»Vielleicht hat Snape herausgefunden, wie er an ihm vor-
beikommt, ohne Hagrid zu fragen«, sagte Ron und ließ den Blick
über die Unmenge von Büchern gleiten, die sie umgaben. »Ich
wette, irgendwo hier drin gibt es ein Buch, das erklärt, wie man
an einem riesigen dreiköpfigen Hund vorbeikommt. Also, was
sollen wir tun, Harry?«
In Rons Augen erschien wieder das Funkeln kommender
Abenteuer, doch Hermine antwortete, noch bevor Harry den
Mund aufmachen konnte.
»Zu Dumbledore gehen. Das hätten wir schon vor Ewig-
keiten tun müssen. Wenn wir selbst irgendwas unternehmen,
werden wir am Ende sicher noch rausgeworfen.«
»Aber wir haben keinen 

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