Die abteilung der deutschen philologie der studentin des III studienjahres jahresarbeit


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KURS ISHI K.SH 11nem

Verfahren der Wortbildung


Zu den Verfahren der Wortbildung zählen Affigierung mit Suffigierung, Präfigierung, Infigierung und Zirkumfigierung, die Komposition mit Untergruppen wie Determinativkomposition, Possessivkomposition oder auch kombinierte Verfahren aus Komposition und Suffigierung (Zusammenbildung).

Das Problem der Übereinzelsprachlichkeit


Die Verfahren der Wortbildung entsprechen einzelsprachlichen Regeln und Konventionen und müssen daher für jede Sprache eigens klassifiziert werden. Darüber hinaus stellt sich jedoch die Frage, ob es übereinzelsprachliche Kategorien der Wortbildung gibt. In diesem Zusammenhang schlagen Grzega (2002, Seite 19) aus onomasiologischer und Paul Gévaudan aus typologischer Perspektive die folgenden abstrakten und übereinzelsprachlichen Kategorien vor:

  • grammatische (kategoriale) Veränderung lexikalischer Ausdrücke (etwa deutsch Rennen ← rennen)

  • Erweiterung lexikalischer Ausdrücke (etwa täglich ← Tag)

  • Kombination lexikalischer Ausdrücke (etwa Haustür ← Tür +Haus)

  • Reduktion lexikalischer Ausdrücke (etwa Häme ← hämisch)

Kategorien der Wortbildung


Die traditionellen Wortbildungsarten sind:

  • Konversion – grammatische oder Kategoriale Veränderung wie Wortartwechsel ohne Veränderung der Form

  • Derivation – Ableitung durch Erweiterung eines lexikalischen Ausdrucks mit einem Affix

  • Komposition – Zusammensetzung oder Kombination lexikalischer Ausdrücke

Einige Arbeiten zur Wortbildung, wie etwa Lipka (1990), gehen davon aus, dass es sich bei der traditionellen Kategorie der Konversion um eine Derivation mit einem sogenannten »Nullaffix« handelt. Die Konsequenz dieser Annahme ist, dass die Kategorie der Konversion verschwindet und die betroffenen Fälle von Wortbildung als Derivationen klassifiziert werden. Lipka spricht in diesem Zusammenhang von »zero-derivation«.
Weniger beachtete Wortbildungsarten:

  • Rückbildung

  • Zusammenbildung

  • Kurzwortbildung (Kürzungen)

Wortkreuzung (Kofferwort, Wortmischung, Wortverschmelzung, Amalgamierung, Kontamination) – dabei handelt es sich um die Kombination von Wortfragmenten, etwa Besserwessi ← Besserwisser + Wessi „Westler“ (Berlinerisch und Ostdeutsch)
Nicht zur Wortbildung gehören:

  • Ellipse – syntaktisches Verfahren

  • Wortstammkürzung– phonologisches Verfahren

  • Kunstwortbildung (nicht über reguläre Wortbildung entstandene Wörter bzw. mit neuen Wurzeln)

Einige Verfahren der Wortbildung, die den obengenannten Kategorien unterzuordnen sind, werden zuweilen als eigene Verfahren genannt:
Sogenannte formikonische Wörter wie O-Beine stellen eine ganz eigene Variante der Kombination lexikalischer Ausdrücke dar, bei der eine Konstituente des Kompositums ikonisch auf eine bestimmte Eigenschaft verweist. Die ikonische Repräsentation ist ein semantisches Verfahren, das zum morphosyntaktischen Verfahren der Wortbildung hinzukommt. Auffällig ist, dass ein einzelner Buchstabe dabei als Konstituente eines Kompositums, also als (metasprachliches) Wort fungiert (vgl. den Satz „sie sehen aus wie ein O“, wo O als Substantiv fungiert).
Reduplikation ist ein phonologisches Verfahren, wenn Laute oder Silben verdoppelt werden (Wauwau, Pipi). Es ist ein morphologisches Verfahren bei der Verdopplung von Morphemen, die auch leicht abgewandelt werden können (Reduplikativkomposition) wie bei Kuddelmuddel, Wirrwarr.[6]
Paul Gévaudan zeigt 2007, dass die morphosyntaktischen Verfahren der Wortbildung grundsätzlich auch mit Verfahren der semantischen Innovation und der Entlehnung kombinierbar sind.

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