Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Härtensdorf-Schichten → Härtensdorf-Formation. Härtensdorf-Subformation: Obere ... Upper Härtensdorf Member lithostratigraphische Einheit des → Unterrotliegend im Bereich der → Chemnitzer Teilsenke, oberes Teilglied der → Härtensdorf-Formation, vorwiegend bestehend aus einer 20-40 m, im Beckenzentrum bis maximal 100 m mächtigen Folge mittel- bis feinklastischer, in randlichen Bereichen (Raum Altenburg mit nur 20-30 m Mächtigkeit) auch grobklastisch ausgebildeter Siliziklastika (überwiegend rotfarbene Sandsteine mit Zwischenschaltungen von sandigen Siltsteinen und Tonsteinen sowie vereinzelt auftretenden Konglomerathorizonten, im Norden mit Phyllit-, im Süden mit Granitgeröllen). In den feinkörnigen Folgen treten Karbonatkonkretionen, selten auch Kalksteinzwischenlagen auf. Darüber hinaus kommen im Gegensatz zur Pyroklastit-freien → Unteren Härtensdorf-Subformation in unterschiedlichen Niveaus drei geringmächtige Aschentuff-Horizonte vor (z.B. → Taupadel-Tuff). Die Fossilführung der Subformation beschränkt sich auf spärliche und fragmentarische Florenreste (z.B. Alethopteris schneideri,
In rotbraunen Schluffsteinen treten vereinzelt Karbonatkonkretionen mit Kalksteinklasten auf, die kleine Gastropoden führen. Die Subformation weist eine gegenüber der → Unteren Härtensdorf-Subformation deutlich größere Ausdehnung auf. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Ziegeleitongrube südlich von Hainichen; Ufer der Chemnitz östlich von Markersdorf; Tongrube Härtensdorf. Synonym: Obere
Härtensdorf-Teilfolge. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Ziegeleitongrube südlich von Hainichen. /MS, TB/ Literatur: K. P IETZSCH (1962); M. B ARTEL (1976); H.-J. P AECH et al. (1985); F. F ISCHER (1990); L. K ATZSCHMANN (1995); H. L ÜTZNER et al. (1995, 2003) J.W. S CHNEIDER et al. (2004); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER et al. (2008, 2011); J.W. S CHNEIDER et al. (2012); H. G RIESWALD (2015) Härtensdorf-Subformation: Untere ... Lower Härtensdorf Member lithostratigraphische Einheit des → Unterrotliegend im Bereich der → Chemnitzer Teilsenke, unteres Teilglied der → Härtensdorf-Formation, vorwiegend bestehend aus einer fluviatil dominierten bis ca. 175 m mächtigen, diskordant über dem → variszischen Grundgebirge bzw. über molassoidem → Karbon liegenden Folge von Konglomeraten (→ „Graues Konglomerat“). Sandsteine, Siltsteine und Tonsteine spielen nur eine untergeordnete Rolle. Lokal wurden geringmächtige und linsige kohlige Horizonte („Wildes Kohlengebirge“) nachgewiesen; im Top treten auch geringmächtige lakustrische Karbonate auf. Ausstrichgebiete kommen insbesondere am südlichen und nordöstlichen Beckenrand vor. Das Subsidenzzentrum liegt zwischen Chemnitz und Oelsnitz. Die bis zu 40 cm Durchmesser erreichenden, insbesondere aus dem → Granulitgebirge und seinem Schiefermantel stammenden Gerölle bestehen vor allem aus Quarziten, Kieselschiefern, Grauwacken und Tonschiefern, zuzätzlich treten Granulit-, Quarzitschiefer-, Glimmerschiefer-, Granit-, Diabas- und Porphyrgerölle auf. Am Ende des Sedimentationszyklus bildeten sich im Beckenzentrum lokal begrenzte, bis 20 cm mächtige lakustrine Karbonate, in denen Skelettreste kleiner Tetrapoden, vor allem Kieferfragmente, Extremitäten und Wirbel nachgewiesen werden konnten. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Ziegeleitongrube südlich von Hainichen; Ziegeleigrube Bürgerschacht-Weg in Zwickau. Synonym: Untere Härtensdorf-Teilfolge. /MS/
IETZSCH (1962); H.-J. P AECH et al. (1985); F. F ISCHER (1990); J.W. S CHNEIDER et 713
ALTER & J.W. S CHNEIDER et al. (2008, 2011); J.W. S CHNEIDER et al. (2012); H. G RIESWALD (2015) Härtensdorf-Teilfolge: Obere ... → Obere Härtensdorf Subformation. Härtensdorf-Teilfolge: Untere ... → Untere Härtensdorf Subformation. Harthaer Augengneis Hartha Augen Gneiss augig-flaseriger mittelkörniger Gneis des → Neoproterozoikum aus der Gruppe der → Äußeren Graugneise an der Westflanke der → Freiberger Struktur. /EG/ Literatur: K. P IETZSCH (1962); O. K RENTZ et al. (1997) Harthaer Eruptivzentrum Hartha Eruptive Center Bezeichnung für das Verbreitungsgebiet von bis zu 100 m (?) mächtigen Folgen von Metadiabasen des → Oberdevon (→ Hartha-Subformation) im Bereich des → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirges (Gebiet zwischen Hartha und Tharandt). Synonym: Harthaer Mulde. /EZ/
Hartha Member lithostratigraphische Einheit des → Oberdevon im → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge (→ Harthaer Eruptivzentrum), Teilglied der → Tanneberg-Formation, bestehend aus einer bis zu 100 m (?) mächtigen Folge von variszisch deformierten Metadiabasen. /EZ/
K UPETZ (2000) Harthberg-Sattel Harthberg Anticline NW-SE streichende saxonische Antiklinalstruktur am Südwestrand der → Mühlhausen-Orlamünder Scholle mit Schichtenfolgen des → Muschelkalk als älteste stratigraphische Einheit im Kern des Sattels (Lage siehe Abb. 32.2). Synonym: Harth-Sattel. /TB/
Hartmannsdorf uranium deposit lokales Uranerz-Vorkommen von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung im Westabschnitt des → Erzgebirgs-Antiklinoriums östlich des → Eibenstocker Granitmassivs. /EG/ Literatur: W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006) Hartmannsdorfer Antiform Hartmannsdorf Antiform unter dem Aspekt einer Querfaltung ausgeschiedene ENE-WSW streichende antiklinalartige Struktur im Südwestabschnitt des → Granulitgebirges. /GG/ Literatur: W. N EUMANN (1988a) Hartmannsdorfer Granulit [Hartmannsdorf granulite] –– außerordentlich fester und zäher Granulit im Bereich des → Granulitgebirges, der auf Grund seiner guten gesteinstechnischen Eigenschaften im Steinbruchbetrieb abgebaut wird. /GG/
Hartmannsdorf Block Scholleneinheit des → Cordieritgneis- Komplexes im Südwestabschnitt des → Granulitgebirges, charakterisiert durch eine gegenüber
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anderen Cordieritgneis-Vorkommen abweichende lithologische Assoziation der Primärgesteine mit Metakieselschiefern und Metabasiteinschaltungen; die Scholle wird durch die → Elzingteich-Löbenhainer Störung von der südwestlich angrenzenden → Limbacher Gneisscholle der → Wolkenburg-Gruppe getrennt. /GG/
Harz Mts. regionalgeologische (zugleich geographische) Einheit im Zentralabschnitt der → Rhenoherzynischen Zone der mitteleuropäischen Varisziden, die sich annähernd orthogonal zum Streichen der variszischen Strukturen als WNW-ESE konturierte horstartige Pultscholle markant
aus seinem
Umfeld jungpaläozoisch-mesozoisch-känozoischer Deckschichten heraushebt. Eine scharfe Begrenzung der Scholle existiert mit der → Harznordrand-Störung nur im Nordosten, wo sie eventuell bis zu 5-7 km, mindestens jedoch 2-3 km gegen die → Subherzyne Senke überschoben wurde; im Südosten, Südwesten und Nordwesten bildet dagegen gewöhnlich die diskordante Auflagerung von Schichtenfolgen des permosilesischen Molassestockwerks bzw. von Tafeldeckgebirgs-Sedimenten des → Zechstein und der → Trias auf das variszische Grundgebirge eine weitgehend bruchlose Abgrenzung gegen die → Saale-Senke, das → Thüringer Becken s.l. sowie die Hessische Senke; die in diesem Bereich zuweilen ausgewiesene → Harzsüdrand-Störung besitzt nur geringe Sprunghöhen. Gegliedert wird des Harzvariszikum (von Nordwesten nach Südosten) in → Oberharz (Clausthaler Kulmfaltenzone, Oberharzer Devonsattel, Oberharzer Diabaszug, Lonauer Sattel, Söse-Mulde, → Acker-Bruchberg-Zug, → Sieber-Mulde), → Mittelharz (→ Blankenburger Zone einschließlich → Elbingeröder Komplex, → Tanne-Zone) und → Unterharz (→ Harzgeröder Zone, → Südharz-Decke, → Selke-Decke, → Wippraer Zone). Von diesen Einheiten gehören vom Oberharz nur randliche Teile des Acker-Bruchberg-Zugs sowie der Sieber-Mulde zu den im Wörterbuch behandelten ostdeutschen Gebieten; andererseits liegen größere Abschnitte des südwestlichen Mittelharzes außerhalb Ostdeutschlands im Bundesland Niedersachsen (Abb. 29.1). An spätvariszischen (postdeformativen) Struktureinheiten des Molassestockwerks werden zum Unterharz das → Ilfelder Becken, das → Meisdorfer Becken, die → Ostharz-Monoklinale sowie der → Hornburger Sattel gezählt. Das geologische Kartenbild des Harzes wird von einem großflächigen Ausstrich → devonischer und → unterkarbonischer Einheiten bestimmt. Demgegenüber sind → ordovizische und → silurische Schichtenfolgen nur untergeordnet vertreten, letztere anscheinend ausschließlich als Olistolithe in unterkarbonischen Olisthostromen. Biostratigraphisch gesicherte Schichtenfolgen des → Kambrium konnten bislang nicht nachgewiesen werden, zum → Präkambrium wurde ehemals der → Eckergneis (auf niedersächsischem Gebiet liegend) gezählt; neuere radiometrische Datierungen ergeben jedoch ein silurisch-devonisches Protolith-Alter. Paläogeographisch wird der Bereich von Unter- und Mittelharz im heutigen Anschnittsniveau häufig als >2000 m mächtiger Komplex vorwiegend Olisthostromaler Bildungen (→ Harzgerode-Olisthostrom, → Harznordrand-Olisthostrom, → Bodetal-Olisthostrom, → Hüttenröder Olisthostrom, → Wernigerode-Olisthostrom, → Zillierbach-Olisthostrom) interpretiert, denen als allochthone Bildungen → Selke-Decke, → Südharz-Decke und die → Zillierbach-Decke zugewiesen werden. Als autochthon bzw. parautochthon gelten nach dieser Konzeption lediglich die → Wippraer Zone, die → Tanne- Zone, der → Elbingeröder Komplex, Teile der → Harznordrandzone sowie die → Wernigeröder Einheit und der → „Hauptquarzit-Sattel“ von Wienrode-Altenbrak. Als autochthon werden auch die Schichtenfolgen der → Sieber-Mulde sowie des → Acker-Bruchberg-Zuges betrachtet, von denen jedoch auf ostdeutsches Gebiet nur kleine nordöstliche Areale entfallen. Typisch für das Harzpaläozoikum, insbesondere für das Dinantium, ist eine zeitlich-räumliche Verlagerung der
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Sedimentationsbereiche von Südosten nach Nordwesten. Davon ist auch die räumliche und zeitliche Anordnung der Gesteinsmetamorphose betroffen. Nach K/Ar-Datierungen an detritischen Glimmern wurden die Metamorphosealter für den Unterharz mit 335-328 Ma (Ober- Viséum), für den nördlichen Mittelharz mit 320-310 Ma (Namurium A bis Westfalium B) und für den Oberharz mit ca. 309 Ma (Westfalium C) bestimmt. Damit wird eine in Nordwestrichtung sich verjüngende alpinotype variszische Deformation belegt, wohingegen der Grad der tektonischen Beanspruchung in entgegengesetzter Richtung, d.h. von Nordwest (Oberharz) nach Südost /Wippraer Zone) zunimmt. Von magmatischen Gesteinen weisen mitteldevonische bis unterkarbonische Basite (Diabase, Keratophyre) weite Verbreitung auf, von denen vor allem die → Elbingerode-Schalstein-Formation als authochthone Bildung besondere Bedeutung besitzt. Devonische Initialmagmatite sind neben dem Elbingeröder Komplex auch in der → Blankenburger Zone und der → Wippraer Zone verbreitet. Der Initialmagmatismus des Eugeosynklinalstadiums begann vermutlich im höheren → Unterdevon (Oberems), erreichte sein Maximum im → Mitteldevon (Givetium und Eifelium) und klang im tieferen → Oberdveon ab. Zu der als Basisgruppe bezeichneten Frühphase des Vulkanismus gehören submarine Keratophyr- und Quarzkeratophyrlaven sowie Tuffe mit Einschaltung mikrosyenitischer Intrusiva. Die intermediären bis sauren Differentiate wurden durch die spilitische Hauptphase abgelöst. Eingeschlossen ist in diese Phase eine nochmalige geringe Förderung von Keratophyren. Markant treten im Kartenbild zudem die variszischen postkinematischen Granitkomplexe des → Brocken-Massivs und des → Ramberg-Plutons in Erscheinung, deren Lage am Nordrand des Harzes auf die postintrusive jungmesozoische Kippung der Harzscholle zurückgeführt wird. Dem variszisch geprägten Grundgebirge liegen diskordant die permosilesischen Einheiten des → Ilfelder Beckens im Süden und das → Rotliegend des → Meisdorfer Beckens im Norden auf. Im Südosten gehört das → Permosilesium des → Hornburger Sattels (einschließlich der → Ostharz-Monoklinale) noch zum Harz. Zusätzlich treten innerhalb des östlichen → Harzpaläozoikums Produkte eines intensiven permosilesischen Vulkanismus (→ Auerberg-Rhyolithe, → Ilfeld-Rhyodazite, → Mittelharzer Eruptivgesteinsgänge) auf. Schichten des → jungpaläozoisch-mesozoischen Tafeldeckgebirges sind auf der Harzscholle nicht, des → känozoischen Hüllstockwerks nur lokal und in geringer Mächtigkeit erhalten geblieben. Der trotz umfangreicher Forschungs- und Erkundungsarbeiten nur relativ geringe Kenntnisstand über den regionalen tektonischen Bauplan des Harzes führte wiederholt zu unterschiedlichen Interpretationen. Gegenwärtig wird das Modell eines durch variszische Überschiebungen oder listrisch geformte Aufschiebungen in unterschiedliche Regionaleinheiten gegliederten Schollenkomplexes favorisiert. Zum ostdeutschen Territorium (Sachsen-Anhalt, nördliches Thüringen) gehören folgende variszisch geprägte Einheiten (von Ost nach West): die → Wippraer Zone, die → Harzgeröder Zone, die → Tanne-Zone sowie die → Blankenburger Zone und der in diese integrierte → Elbingeröder Komplex. Über nicht näher konturierbare Teilbereiche dieser Einheiten erfolgten Deckenüberschiebungen in Form der sog. → Ostharz-Decke, von denen die → Südharz-Decke sowie die → Selke-Decke als Erosionsreste erhalten geblieben sind. Kleintektonisch sind generell ENE-WSW streichende nordwestvergente Schiefergebirgsstrukturen kennzeichnend. Dabei überwiegen in den tektonisch höheren Etagen im Allgemeinen Auf- und Überschiebungen mit den an diese häufig gebundenen Stauchfalten. Mit zunehmender Einengung wurden letztere zerschert und insbesondere kompetentere Teilbereiche (Herzynkalke u.a.) zu Phacoiden abgesondert. Diese Strukturformen dominieren vor allem in der → Harzgeröder Zone und der → Blankenburger Zone. Oberflächennah und damit unter geringer Auflast erfolgte der gravitative Transport der aus gestapelten Teilschuppen bestehenden → Ostharzdecke. In tieferen tektonischen Stockwerken treten vornehmlich 716
Biegescherfalten mit engständiger Parallel- oder Transversalschieferung auf, so z.B. in den Schichtenfolgen der → Wissenbach-Formation der → Blankenburger Zone. Strukturen des Phyllit-Stockwerks (fächerförmig rotierte Transversalschieferung, Schubklüftung, Knickzonen u.a. bei erhöhtem Metamorphosegrad) sind aus der Wippraer Zone bekannt, wurden aber auch in Tiefbohrungen in Teufen zwischen etwa 750-1000 m im Bereich der → Harzgeröder Zone und der → Blankenburger Zone nachgewiesen. Der regionale Inkohlungstrend lässt eine von Südosten nach Nordwesten gerichete Abnahme sowie einen von Südwesten nach Nordosten nachweisbaren Anstieg erkennen. Das Alter der variszischen Deformation im Harz wird durch die jüngsten noch in die Faltung einbezogenen Flyschbildungen des hohen → Dinantium im Oberharz sowie die postkinematische Platznahme des → Brocken-Granits und des → Ramberg- Granits (→ Stefanium/Rotliegend-Grenzbereich) bestimmt. Allgemein wird ein Wandern der Deformation von Südosten (→ Wippraer Zone) nach Nordwesten (→ Oberharz) angenommen. Radiometrische Daten (350-320 Ma b.p. in der Wippraer Zone; 295 Ma b.p. am Harznordrand) stehen damit im Einklang. Postvariszische Elemente der → saxonischen Tektonik sind im Bereich des Harzer Variszikums nur schwer zu separieren. Die meisten der heute vorliegenden Störungen und Erzgänge entstanden erst nach der variszischen Orogenese im Zeitraum vom → Silesium bis zur → Kreide. Aus der regionalen paläogeographischen Analyse des den Harz in der → Subherzynen Senke und im → Thüringer Becken s.l. umgebenden → jungpaläozoisch- mesozoischen Tafeldeckgebirges kann auf eine bis zu Beginn der → Kreide erfolgten primären Überdeckung mit Schichtenfolgen des → Zechstein, der → Trias und des → Jura geschlossen werden. Erste Anzeichen von Hebungstendenzen zeigten sich allerdings bereits während des → Keuper und im → Jura, die sich in der → Kreide schrittweise verstärkten. Aus den Ergebnissen von Spaltspurendatierungen an Apatiten Harzer Granite wird auf eine Heraushebung des Harzes während der Oberkreide von etwa 4000 m geschlossen. Im Bereich der → Harz- Aufrichtungszone entlang der
→ Harznordrand-Störung wurden
Schichten des
Tafeldeckgebirges bis zur → Oberkreide (→ Santonium) steilgestellt und teilweise überkippt. Die endgültige Heraushebung erfolgte im jüngeren → Tertiär und im → Pleistozän. Seit der Wende vom → Miozän zum → Pliozän wird eine Hebung des Harzes um 300 bis 350 m angenommen. Wahrscheinlich hält diese Hebung heute noch an. Nach den Ergebnissen refraktionsseismischer Messungen existiert unterhalb der Harzregion ein gegenüber seiner Umgebung anomaler Erdmantel mit geringeren seismischen Geschwindigkeiten. Die Entwicklung des Landschaftscharakters und der Oberflächengestalt des Harzes als Mittelgebirge beruht auf dem Zusammenwirken von neotektonischen Bewegungen und klimatisch bedingten erosiven Prozessen von der jüngeren Oberkreide bis zur Gegenwart. /HZ/ zusammenfassende Literatur: W. S CHRIEL (1954); W. S CHWAN (1956); M. R EICHSTEIN (1965); G. M ÖBUS (1966); W. S CHWAN (1970, 1971); H. L UTZENS (1972); M. S CHWAB /Hrsg. (1973); M. S CHWAB (1973a); R. R USKE et al. (1973); W. S CHWAN (1974); M. S CHWAB (1974, 1976, 1977b); H. L UTZENS (1978, 1979); O.H. W ALLISER & H. A LBERTI (1983); H. F LICK (1986); H. W ACHENDORF (1986); J. H ÖVERMANN (1987); P. B UCHHOLZ et al. (1990); G. R ÖLLIG et al. (1990); H. L UTZENS (1991a); F. S CHUST et al. (1991); W. S CHWAN (1991); H.J. F RANZKE et al. (1992); E. B ANKWITZ & P. B ANKWITZ (1992); M. F RÜHAUF et al. (1993); W. K NOTH (1993); K. M OHR (1993); G. T ISCHENDORF et al. (1993); M. S CHWAB & G. J ACOB (1994); P. B UCHHOLZ et al. (1994); H. W ACHENDORF et al. (1995); C.-H. F RIEDEL et al. (1995); G.K.B. A LBERTI (1995); G. J ENTZSCH & T. J AHR (1995); W. C ONRAD (1995); S. G ANSSLOSER et al. (1995); D. M ARHEINE et al. (1995); C.-H. F RIEDEL (1995a, 1996); H. A HRENDT et al. (1996); P. B UCHHOLZ et al. (1996); S.N. T HOMSON et al. (1997); D. M ARHEINE (1997); F. K NOLLE et al. (1997); C. H INZE et al. (1998); S.N. T HOMSON (2001); L. F ELDMANN (2002); H.J. F RANZKE et al. (2004); C.-H. F RIEDEL et al. 717
W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006); H.J. F RANZKE (2006); P. B UCHHOLZ et al. (2006); H.J. F RANZKE et al. (2007); R. W ALTER (2007); M. F RÜHAUF & M. S CHWAB (2008); M. S CHWAB (2008a); M. S CHWAB & H. H ÜNEKE (2008); M. S CHWAB & B.-C. E HLING (2008b); W. L IESSMANN (2009); H.-J. B RINK (2011); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011); H.-J. B RINK (2011, 2012); C. S CHRÖDL et al. (2012); C.-H. F RIEDEL (2012); H.J. F RANZKE (2012) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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