Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Kulmgrauwackenschiefer → Kulmgrauwacke Kulm-Gruppe Kulm Group neu eingeführte formale Bezeichnung für eine lithostratigraphische Einheit höherer Rangordnung des → Dinantium im Bereich des → Unter- und Mittelharzes (insbesondere → Elbingeröder Komplex), in der (1.) eine → Kulm- Kieselschiefer-Formation mit Lyditen und Tonsteinen des → Hastarium bis → Asbium (cu I α bis
cu III α), (2.) eine → Kulm-Grauwacken-Formation mit Grauwacken und Grauwackenschiefern des → Ivorium bis → Brigantium (cu II α bis cu III γ) sowie (3.) eine → Kulm-Olisthostrom-Formation mit unterschiedlichen Olisthostromkomplexen des → Brigantium (cu III β bis cu III γ) unterschieden werden. Entsprechend dieser stratigraphischen Einstufungen handelt es sich bei dieser Gliederung weniger um eine normale stratigraphische Aufeinanderfolge, sondern
vielmehr um
eine faziell-paläogeographisch bedingte Aneinanderreihung mehr oder
weniger zeitgleicher Bildungen unterschiedlicher Sedimentationsräume (1. Tiefseebecken, 2. Kontinentalhang bis Kontinentalfuß, 3. Schlefrand bis Kontinentalfuß). Diese Gliederung wird kontrovers diskutiert. /HZ/ Literatur: M. S CHWAB & B.-C. E HLING (2008b) Kulm-Kieselschiefer-Formation Culm Siliceous ShaleFormation lithostratigraphische Einheit des → Tournaisium bis → Ober-Viséum (→ Hastarium bis → Asbium) im Bereich des → Unter- und Mittelharzes (insbesondere → Elbingeröder Komplex), unteres Teilglied der → Kulm-Gruppe (Tab. 9), bestehend aus einer in Abhängigkeit vom stark variierenden Paläorelief unterschiedlich mächtigen, zwischen wenigen Metern und maximal bis 60 m schwankenden variszisch deformierten Serie von küstenfern im Tiefseebereich abgelagerten dunkelgrauen bis schwarzen Kieselschiefern, die in ihrem jüngeren Abschnitt vermehrt pyroklastische Einschaltungen (Adinole) rhyodazitischer Zusammensetzung enthalten. Entsprechend wird im Bereich des → Elbingeröder Komplexes (Abb. 29.7) häufig eine Gliederung in eine liegende Lyditfazies (→ Ahrendfeld-Kieselschiefer) und eine hangende Adinolfazies (→ Büchenberg-Kieselschiefer) vorgenommen. Typisch sind sehr geringe Sedimentationsraten und das Auftreten von Resedimentlagen, Rutschungserscheinungen, Turbiditen und pyroklastischen Einschaltungen. In Schwellenpositionen transgredieren die Kulmkieselschiefer stufenweise unter Ausbildung eines basalen Komglomerates. Bedeutende Tageaufschlüsse: Vielzahl von kleineren Gruben am Kapitelsberg südlich von Darlingerode. /HZ/
Culm Olisthostrome Formation lithostratigraphische Einheit des hohen → Ober-Viséum (cu III β bis cu III γ; → Brigantium) im Bereich des → Unter- und → Mittelharzes, oberes Teilglied der sog. → Kulm-Gruppe (Tab. 9), in der die flächenmäßig kleineren Olisthostrombildungen bis auf das überregionale → Harzgerode- Olisthostrom zusammengefasst werden. Auf ostdeutschem Gebiet (Sachsen-Anhalt) sind dies von Nordost nach Südwest das → Harznordrand-Olisthostrom (einschließlich → ?Ramberg- Olisthostrom und → Wernigerode-Olisthostrom), das → Bodetal-Olisthostrom sowie das → Hüttenröder Olisthostrom (einschließlich → Blankenburg-Olisthostrom und → Zillierbach-
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Olisthostrom). Auf niedersächsischem Gebiet kämen die noch umstrittenen Olisthostrome von Herzberg, Scharzfeld und Lauterberg hinzu (vgl. Abb. 29.2). Hinsichtlich der Genese der Harzer Olisthostrome gibt es unterschiedliche Ansichten. Zum einen werden sie als mehr oder weniger umfangreiche, durch submarine Massenverlagerungen gebildete Gleitmassen betrachtet, zum anderen als tektonisch generierte melange-artige Scherzonen. /HZ/
Kulm Fault WNW-ESE streichende Störung am Nordwestrand der → Triebeler Querzone, die das → Ordovizium der → Bösenbrunn-Pfaffenberg-Teilscholle gegen das → Devon der → Hasenpöhl-Eichelberg-Teilscholle abgrenzt. /VS/
Culm Shale informelle lithostratigraphische Einheit des tieferen → Ober- Viséum (cu III α; → Asbium) im Bereich des → Harzes, auf ostdeutschemn Gebiet (Sachsen- Anhalt) vor allem im Raum der → Blankenburger Zone, speziell des → Elbingeröder Komplexes verbreitet (Abb. 29.7), bestehend aus einer bis max. 50 m mächtigen variszisch deformierten Serie von oft dunkelgrauen bis schwarzen Tonschiefern mit örtlich auftretenden Übergängen zu grauwackenbankigen, -bändrigen, -flaserigen und –streifigen Tonschiefern, die mehr oder minder kontinuierlich in die im Hangenden meist folgenden flyschoiden → Kulmgrauwacken (speziell → Elbingerode-Grauwacke; Tab. 9) überleiten. Selten treten Linsen eines schwarzen Kalksteins auf. Auch konnten gelegentlich quarzarme Kristalltuffbänke nachgewiesen werden. Der Begriff „Kulmtonschiefer“ wird häufig auch für stratigraphisch und lithofaziell annähernd äquivalente Tonschieferfolgen in anderen Bereichen des → Rhenoherzynikums und des → Saxothuringikums (z.B. Thüringisch-Vogtländisches Schiefergebirge) verwendet. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Berühmte hohe Faltenstruktur bei Ziegenrück/Thüringen; geologisches Naturdenkmal hinter der Bushaltestelle Neuwerk (Harz; Elbingeröder Komplex). /HZ/
Literatur: W. S CHRIEL (1954); H. L UTZENS et al. (1963); G. M ÖBUS (1966); K. R ABITZSCH (1967a, 1967b, 1968); D. W EYER (1968); K. R ABITZSCH (1970); H. L UTZENS & M. S CHWAB (1972); H. L UTZENS (1972, 1973); H. L UTZENS et al. (1973); P. L ANGE (1973); H. L UTZENS & H.-J. P AECH (1975); M. S CHWAB (1976); H. L UTZENS (1991); K. M OHR (1993); H. W ACHENDORF et al. (1995); F. K NOLLE et al. (1997); F.C. H INZE et al. (1998); P. B UCHHOLZ et al. (2006); H. W ELLER (2010); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011); S TRATIGRAPHISCHE T ABELLE VON D EUTSCHLAND (2016) Kungur → alternative Schreibweise von → Kungurium. Kungurium Kungurian oberste chronostratigraphische Einheit des → Cisuralium (→ Unterperm) der globalen Referenzskala im Range einer Stufe (Tab. 12) mit einem Zeitumfang, der von der Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2016 mit etwa 11,2 Ma (283,5-272,3 Ma b.p.) angegeben wird; entspricht in den ostdeutschen → Rotliegend- Typusprofilen der → Nordostdeutschen Senke und des → Thüringer Waldes wahrscheinlich dem oberen Abschnitt der → Müritz-Subgruppe bzw. einem Teil der → Eisenach-Formation. Alternative Schreibweise: Kungur. /NS, TW/
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TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION (2012); M. M ENNING & V. B ACHTADSE (2012); H. L ÜTZNER et al. (2012b) ; K.M. C OHEN et al. (2015); M. M ENNING (2015); I NTERNATIONAL C OMMISSION ON S TRATIGRAPHY (2016); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Kunnersbach-Störung Kunnersbach Fault NW-SE streichende und saiger bis mittelsteil in südwestliche Richtung einfallende, bis max. 10 m mächtige Bruchstörung mit nur geringen, selten
mehr als
5 m betragenden Versetzungsbeträgen im
Südostabschnitt der
→ Westerzgebirgischen Querzone; Teilelement der überregionalen → Gera-Jáchymov-Zone. Besitzt gebietsweise mylonitische Strukturen. /EG/ Literatur: D. L EONHARDT (1999c) Kunnersdorfer Schichten Kunnersdorf Beds informelle lithostratigraphische Einheit des → Devon im Ostabschnitt des → Görlitzer Synklinoriums, bestehend aus einer Folge von dunkelgrauen Tonschiefern mit Kalksteinlagen. /LS/
Kunnerstein-Augustusburg baryte deposit lokales Baryt-Vorkommen von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung im nördlichen Grenzbereich von → Mittelerzgebirgischer Antiklinalzone und → Osterzgebirgischer Antiklinakzonem (Abb. 36.12). Genetisch handelt es sich um eine hämatitführende Quarz- Adular-Fluorit-Paragenese. /EG/
Hangendabschnitt der → Niederschlag-Gruppe des → Neoproterozoikum (→ Ediacarium) am Nordwestrand des → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs.
Kunnerstein Fault NW-SE streichende, steil nach Nordosten einfallende Störung im Westabschnitt des → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs im Gebiet westlich des → Augustusburger Rhyoliths (Abb. 36.4); zentrales Teilglied der → Wechselburg- Markersdorf-Kunnerstein-Sayda-Tiefenbruchzone. /EG/
Měděnec-Gneis. Kupferberg-Formation → deutsche Ortsbezeichnung für → Měděnec-Formation. Kupfermergel → spezeielle Faziesausbildung des → Kupferschiefers. Kupfersandstein Copper Sandstone zuweilen verwendete synonyme Bezeichnung für → Kupferschiefer in Beckenrandbereichen (z.B. Südostbrandenburg), in denen die klastische Komponente stärker anschwillt. /NS/
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Kupferschiefer; Copper Shale informelle lithostratigraphische Einheit des → Zechstein, unteres Teilglied der → Werra-Formation (Tab. 14), bestehend aus einem durchschnittlich 0,2-0,4 m, maximal auch bis zu 2 m mächtigen schwarzen bis grauschwarzen bituminösen (5-8% C org ), verbreitet kleinzyklisch aufgebauten feinschichtigen, oft fossilreichen Tonstein/Tonmergelstein bis Mergelkalk, in den Randbereichen des Beckens teilweise in Dolomite bzw. Dolomitmergel oder (oberhalb der Chemokline) in rotbraune bis grüngraue Siltsteine (z.B. Raum Richtenberg) übergehend, in Schwellengebieten (z.B. → Eichsfeld- Schwelle) und einigen Untiefen auch vollkommen fehlend. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft auf Mittelrügen in NW-SE-Richtung von der Insel Ummanz zur Halbinsel Mönchgut und weiter in der Ostsee nördlich der Insel Usedom. Der von Südthüringen bis in die Niederlausitz zu verfolgende zyklische Aufbau des Kupferschiefers beginnt jeweils mit einem ton- und bitumenreichen Sediment und endet mit einer kalkreichen Lage. An Fossilien sind insbesondere Fischreste (z.B. Palaeoniscus freieslebeni), randnah auch eingeschwemmte Landpflanzen typisch. Spezielle Faziesausbildungen sind die Blei-Zink-Fazies, die Kupferfazies und die Fazies der → Roten Fäule. In den Bereichen der → Sangerhäuser Mulde und → Mansfelder Mulde ist eine Feingliederung (vom Liegenden zum Hangenden) in → Feine Lette, → Grobe Lette, → Kammschale, → Schwarzer und Grauer Schieferkopf und → Schwarze Berge durchführbar. Die einzelnen Lagen unterscheiden sich nach Aussehen, Erz- und Kohlenstoffgehalt sowie Härte und Gefüge. Höhere Buntmetallkonzentrationen im Kupferschiefer und seinen unmittelbaren Liegend- und Hangendschichten sind nur aus dem ehemaligen Lagerstättenbezirk EislebenSangerhausen (→ Mansfelder Revier, → Sangerhäuser Revier), aus dem Bereich der südostbrandenburgischen → Struktur Mulkwitz (→ Kupfer-Silber- Lagerstätte Spremberg-Graustein) sowie aus einigen Bohrungen im Raum Bad Salzungen (Südwestthüringen) bekannt. Über die Genese der Vererzung existieren unterschiedliche Anschauungen. Alle bisherigen Befunde scheinen allerdings eine Syngenese der Hauptmineralisation auszuschließen. Nach neueren Erkenntnissen soll sie auf Metallzufuhr nach der Ablagerung des Kupferschiefers zurückzuführen sein, wobei der erst schwach verfestigte Faulschlamm als Barriere und Falle für aus dem Präzechstein-Untergrund insbesondere im Kreuzungsbereich von variszischen und spätvariszischen Frakturzonen aufsteigende metallreiche Tiefenwässer wirkte. Absolute Altersbestimmungen ergaben für den Kupferschiefer einen Wert von 25.13,3 ± 1,6 Ma b.p (tieferer → Zechstein). Der bereits seit dem 13. Jahrhundert betriebene Kupferschiefer-Bergbau wurde 1969 im Mansfelder Revier und 1990 im Sangerhäuser Revier eingestellt. Gegenwärtig besitzen lediglich die Vorkommen im Niederlausitzer Raum (Spremberg-Graustein) wirtschaftliche Bedeutung. Aufschlüsse: Tagebau Ellrich-Rainberg am Westausgang von Ellrich/Südharz; Schaubergwerk „Lange Wand“ am südlichen Ortseingang von Ilfeld; Besucherbergwerk (Röhrig-Schacht) in Wettelrode, 4 km nördlich Sangerhausen.; Großtagebau Kamsdorf westlich Saalfeld (Südostrand Thüringer Becken); Märzenberg nahe der Bushaltestelle Gera-Milbitz (Südostrand Thüringer Becken); Thalhäuser Tal nördlich Friedeburger Hütte (Nordflanke der Mansfelder Mulde); Aufschlüsse an der Windmühle und am Wickenberg bei Hornburg (Südrand Mansfelder Mulde); Pögeritzmühle bei Wettin (Halle-Wittenberger Scholle); Einschitt bei Hergisdorf an der Bahn nach Güsten (östliches Harzvorland). Synonyme: Untere Werra-Ton-Subformation; Kupfermergel; Kupferschiefer-Flöz; Werra-Ton; Unterer Werra-Ton; Unterer Schiefer; T1 (in der Literatur und auf geologischen Karten oft als Kurzbezeichnung verwendetes Symbol) /TB, SF, SH, CA, NS/ Literatur: E. K AUTZSCH (1953, 1958); F. K ÖLBEL (1958); W. J UNG (1958a); H. R EH (1959); B. S TEINBRECHER (1959a); G. K NITZSCHKE (1961); J. L ÖFFLER (1962); J. R ENTZSCH & M. L ANGER (1963); C. S IEGERT et al. (1963); I. K NAK & G. P RIMKE (1963); R. F RANZ & D. R USITZKA (1963); 949
S EIDEL & J. S EIFERT (1963); E.v.H OYNINGEN -H UENE (1963a); J. R ENTZSCH & H. L UDWIG (1964); J. L UGE (1965a); J. R ENTZSCH (1964, 1965); A UTORENKOLLEKTIV (1965); G. S EIDEL (1965a); G. K NITZSCHKE (1966); J. R ENTZSCH & G. K NITZSCHKE (1967); A UTORENKOLLEKTIV (1968); W. J UNG (1968); E.v.H OYNINGEN -H UENE (1968); J. S EIFERT (1972); G. S EIDEL & R. L ANGBEIN (1974a); G. S EIDEL & H. W IEFEL (1981); H. H AUBOLD et al. (1985); J. H AMMER et al. (1989, 1990); G. S EIDEL (1992); W. L INDERT et al. (1993); H. B ORBE et al. (1995); G. J ANKOWSKI (1995); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (1995a); J. R ENTZSCH & H.J. F RANZKE (1996, 1997); J. R ENTZSCH et al. (1997); J. K OCH et al. (1997); J. P AUL et al. (1998); M. S CHWAB et al. (1998); K. S TEDINGK & I. R APPSILBER (2000); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (2003); K. S TEDINGK et al. (2003); C.M. B RAUNS et al. (2003); G. P ATZELT (2003); I. Z AGORA & K. Z AGORA (2004); M. B RUST et al. (2004); S. H ERRMANN & J. K OPP (2005); J. P AUL (2006a); C.-H. F RIEDEL et al. (2006); J. K OPP et al. (2006); K.-H. W EDEPOHL & J. R ENTZSCH (2006); I. R APPSILBER . et al. (2007); A. F RIEBE (2008a); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); K.-H. R ADZINSKI (2008a); K. S TEDINGK (2008); J. K OPP et al. (2008, 2010a, 2010b); A. F RIEBE (2011a); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011); J. K OPP et al. (2012); J. K OPP (2015a, 2015b); K. H AHNE et al. (2015) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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