Ernst Thälmann als Leitfigur der kommunistischen Erziehung in der ddr


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E Archive und Bibliotheken
Archiv der Gedenkstätte Buchenwald
Archiv der Mahn- und Gedenkstätte Wernigerode
Bibliothek des Instituts für Allgemeine Pädagogik, Abt. Historisch-Systematische Pädagogik, der Technischen
Universität Braunschweig
Fakultätsbibliothek für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften der Otto-von-Guericke-Universität Magde-
burg
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Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz Berlin (Gebäude Unter den Linden)
Stadtarchiv Wernigerode
Stadtbibliothek Braunschweig
Universitätsbibliothek Braunschweig


DOKUMENTATION
Die Dokumentation gliedert sich in vier Teile. Teil A gibt vier wesentliche Porträts von Thälmann
wieder. Teil B enthält Texte, in denen das Thälmann-Bild beschrieben ist (Auszüge aus Monographi-
en, literarische Bearbeitungen). Im dritten Teil (C) sind Texte zusammengestellt, die sich speziell auf
die Vermittlung des Thälmann-Bildes innerhalb der kommunistischen Erziehung beziehen (Pionieror-
ganisation, FDJ). Im letzten Teil D sind Texte zu finden, die im Rahmen der Bildung eine wichtige
Rolle bei der Vermittlung des Thälmann-Bildes spielten (Lehrbücher, Unterrichtsanweisungen für
Lehrer).
Alle Dokumente sind - soweit dies nicht anders vermerkt ist - in originaler Form wiedergegeben, das
heißt, die Hervorhebungen und Relationen der Schriftgrößen sind beibehalten. Lyrische Passagen
sind auf Grund der Platzeinsparung meist in eine prosaische Form gesetzt, wobei ein Querstrich (/)
einen Absatz im Original verdeutlicht. In eckigen Klammern sind bei einigen Texten weitergehende
Zitate zum sinnvollen Verständnis eingefügt.
DOKUMENTE (ÜBERSICHT)
A
Wesentliche Porträt-Darstellungen Ernst Thälmanns
B
Dokumente zur Darstellung des Thälmann-Bildes
1. Allgemeine Dokumente zur Darstellung des Thälmann-Bildes
Dokument B 1.a Ernst Thälmann - Führer der deutschen Arbeiterklasse (aus: Horn 1973)
Dokument B 1.b Vita Ernst Thälmanns in der Agitation und Propaganda der DDR (aus: IML 1977)
2. Aus biographischen Monographien
Dokument B 2.a Ernst Thälmanns Vermächtnis (aus: Bredel 1951)
Dokument B 2.b Ernst Thälmanns Vermächtnis lebt  (aus: Hortzschansky/Wimmer 1988, Schlußkapitel)
3. Literarische Bearbeitungen des Thälmann-Bildes
3.1 Aus belletristischen Darstellungen
Dokument B 3.1a Der Tod Ernst Thälmanns (aus: Apitz 1958)
Dokument B 3.1b Kreuzer „Aurora“ (aus: I. Thälmann 1984)
3.2 Lyrische Bearbeitungen
Dokument B 3.2a J. R. Becher: Jugendbildnis Ernst Thälmanns
Dokument B 3.2b U. Berger: Die Mahnung von Ziegenhals
Dokument B 3.2c L. Fürnberg: Requiem auf  Ernst Thälmann
Dokument B 3.2d K. Reichelt: Ernst Thälmann
Dokument B 3.2e1W. Stranka: Zum 90. Geburtstag Ernst Thälmanns
Dokument B 3.2e2 W. Stranka: Hymne der Thälmann-Pioniere
Dokument B 3.2f1 E. Weinert: In seinem Geiste Dem Gedenken Ernst Thälmanns
Dokument B 3.2f2 E. Weinert: Gebt Thälmann frei
Dokument B 3.2f3 E. Weinert:  Ernst Thälmann
Dokument B 3.2f4 E. Weinert: Alle Herzen für Thälmann
Dokument B 3.2f5 E. Weinert: Heraus mit Ernst Thälmann
Dokument B 3.2g1 M. Zimmering: Ernst Thälmann
Dokument B 3.2g2 M. Zimmering: Vermächtnis
C
Dokumente zur Vermittlung des Thälmann-Bildes im Rahmen der Erziehung
1. Allgemein
Dokument C 1.a1 Thälmannlied (Worte: KuBa/Weise: E. Schmidt)
Dokument C 1.a2 Thälmann-Lied (Worte: E Weinert / Musik: P. Arma)
Dokument C 1.a3 Mein Vorbild (Worte: W. Stranka / Musik: H. Naumilkat)
Dokument C 1.a4 Pioniermarsch (Worte: W. Krumbach / Weise: G. Natschinski)
Dokument C 1.a5 Denn den Sozialismus bauen wir (Worte: I. und H. Naumilkat / Weise: H. Naumilkat)


Dokument C 1.a6 Vorwärts, Freie Deutsche Jugend (Worte: K.H. Thiele / Melodie: E. Thiele)
Dokument C 1.a7 Wir tragen durch die Zeiten (Worte: W. Stranka / Musik: O. Hilliger)
Dokument C 1.a8 Die Thälmann-Kolonne  (Worte: K. Ernst / Weise: P. Dessau)
Dokument C 1.a9 Lied von der roten Fahne (Worte: M. Zimmering / Weise: E. H. Meyer)
Dokument C 1.a10 Wenn Ernst Thälmann bei uns wär’... (Text und Musik: D. Brunner)
Dokument C 1.bLiterarisch-musikalisches Programm für Thälmannpioniere
Dokument C 1.c 40. Jahrestag der Ermordung Ernst Thälmanns (aus: NMG Buchenwald)
Dokument C 1.d Material für die Ausgestaltung der Thälmann-Kabinette
Dokument C 1.e Thälmann-Ehrung im Ferienlager
2. Pionierorganisation
Dokument C 2.a Gebote der Jungpioniere
Dokument C 2.b Gelöbnis und Gesetze der Thälmannpioniere
Dokument C 2.c Gelöbnis der Jungen Pioniere am 23.08.1952 in Dresden
Dokument C 2.d Pionierversprechen an den VIII. Parteitag 1971
Dokument C 2.e aus: ABC-Zeitung
Dokument C 2.f  aus: TROMMEL
Dokument C 2.g Fahnensprüche zum Thälmann-Appell, Gedichte für Gedenk- und Feiertage
Dokument C 2.h Veranstaltung zur Vorbereitung der Jungpioniere als Thälmannpionier
Dokument C 2.i Wer war Teddy? Gruppennachmittag über Ernst Thälmann für die Pioniere der Klassen 2
bis 4
Dokument C 2.j H. Grosz: Wie Thälmann die Arbeiterkinder Karussell fahren ließ
Dokument C 2.k J. Roth: Peters Geheimnis
3. Freie Deutsche Jugend  
Dokument C 3.a Gelöbnis der FDJ am 35 Jahrestag der DDR 1984
Dokument C 3.b Mit der Jugend für die kommunistische Zukunft (aus: FDJ-Leseheft)
Dokument C 3.c Vorwort aus dem Buch zur Jugendweihe „Vom Sinn unseres Lebens“
Dokument C 3.d Empfehlungen für einen Thälmann-Heimatabend
D
Dokumente aus dem Bereich der DDR-Bildung
1. Übersicht zur Vermittlung des Thälmann-Bildes in Klasse 1 bis 7
Dokument D 1.a Übersicht
2. Das Thälmann-Bild in den Lesebüchern, Klasse 1-10 (1970-1989)
Dokument D 2.a Unsere Fibel
Dokument D 2.b Lesebuch Klasse 2: Aus der Kindheit Ernst Thälmanns (nach I. Thälmann)
Dokument D 2.c1 Lesebuch Klasse 2: Haltet zusammen! (G. Baumert)
Dokument D 2.c2 Lesebuch Klasse 2: Der Pfirsich (aus: „Frühlingsgruß“)
Dokument D 2.d1 Lesebuch Klasse 3: Auf die Fensterscheibe gemalt (M. Kuhn)
Dokument D 2.d2 Lesebuch Klasse 3: Frühlingsgruß (E. Rößler)
Dokument D 2.e Lesebuch Klasse 4:  Weihnachten 1929/ Die Weltöffentlichkeit (I. Gabel-Thälmann)
Dokument D 2.f1 Lesebuch Klasse 5: Eine wohlverdiente Abfuhr (nach M. Zimmering)
Dokument D 2.f2 Lesebuch Klasse 5: Ernst Thälmann (E. Weinert)
Dokument D 2.g Lesebuch Klasse 6: Begegnung mit Ernst (G. Karau)
Dokument D 2.h Lesebuch Klasse 9/10: Held Thälmann (H. Mann)
3. Das Thälmann-Bild im Fach Heimatkunde (Lehrbücher Klasse 3 und 4, 1997-1989)
Dokument D 3.a Lehrbuch Heimatkunde Klasse 3 (1984)
Dokument D 3.b Lehrbuch Heimatkunde Klasse 4 (1983)
Dokument D 3.c Lehrbuch Heimatkunde Klasse 4 (1988)
Dokument D 3.d Stundenentwurf zum Thema: Exkursion zum Ernst-Thälmann-Denkmal in Staßfurt
Dokument D 3.e ...Thälmanns Standhaftigkeit und Siegesgewißheit in den Zuchthäusern der Faschisten
4. Das Thälmann-Bild im Fach Geschichte Klasse 9
Dokument D 4.a Unterrichtseinheit „Die Entwicklung der KPD zur Partei neuen Typs“


A
Wesentliche Porträt-Darstellungen Ernst Thälmanns
Porträt-Darstellungen von Ernst Thälmann; die häufigste davon ist die mit Schiffermütze (rechts oben). Die
Fotos unten zeigen Thälmann in der RFB-Uniform sowie in der Haftanstalt Hannover. (Quelle: IML 1986c;
Verlag für Agitation und Anschauungsmittel 1978)


B
Dokumente zur Darstellung des Thälmann-Bildes
1. Allgemeine Dokumente zur Darstellung des Thälmann-Bildes
Dokument B 1.a
Ernst Thälmann - Führer der deutschen Arbeiterklasse
(aus: Horn 1973; hier sind die Kapitelüberschriften und die in der Quelle hervorgehobenen Sätze zusam-
mengefaßt) [Einfügungen in eckiger Klammer zur sinnvollen Ergänzung]
Kindheit und Lehrjahre in der Arbeiterbewegung
Ernst Thälmann fühlte sich von der Welt der Arbeiter und vom Kampf der Arbeiterbewegung angezogen. (4)
In mündlicher Agitation vertrat er den Standpunkt Karl Liebknechts: revolutionäre Beendigung des imperiali-
stischen Krieges, Kampf für den Sozialismus. (5)
Als überzeugter proletarischer Internationalist begrüßte Ernst Thälmann voller Begeisterung die Große Sozia-
listische Oktoberrevolution, deren Beispiel fortan seinen weiteren politischen Weg bestimmte. (5)
Für eine starke revolutionäre Partei der Arbeiterklasse
[Zur Gründung der KPD] Dieser historische Wendepunkt im Kampf der deutschen Arbeiterklasse wurde auch
zum Wendepunkt im Leben Ernst Thälmanns. (6)
Ernst Thälmann gehörte zu denen, die sich den Rat Lenins zu eigen machten und danach handelten. (7)
Gestählt in den Kämpfen der Arbeiterklasse in den Jahren der revolutionären Nachkriegsjahre, gereift durch
die Erfahrungen des Klassenkampfes und durch die Aneignung der Lehren Lenins und der Erfahrungen der
KPdSU, wurde Ernst Thälmann zur bedeutendsten Führerpersönlichkeit der revolutionären deutschen Arbei-
terbewegung ... Führer der Arbeiterklasse von leninschem Typ. (8)
Die Wahl Ernst Thälmanns zum Vorsitzenden der KPD ... markierte einen bedeutsamen Einschnitt und Wen-
depunkt in der Entwicklung der KPD. (8)
Für das feste Bündnis mit der Sowjetunion
In diesem Kampf [gegen die rechten und „ultralinken“ Opportunisten] waren die KPdSU und die Sowjetunion
für Ernst Thälmann Vorbild und Beispiel. (9)
Als klassenbewußter Arbeiter ... hatte Ernst Thälmann ... gefühlt, empfunden und erkannt, daß mit dem Sieg
der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution die grundlegende Wende in der Weltgeschichte, die neue Epoche
der Menschheit eingeleitet wurde (9) Aus diesen Gründen war für Ernst Thälmann die Stellung zur Sowjetuni-
on und zur KPdSU der Prüfstein der Treue zur Sache der Arbeiterklasse, zum Marxismus-Leninismus und
zum proletarischen Internationalismus. (10)
Seine Erlebnisse festigten in Ernst Thälmann noch mehr die Überzeugung, daß die sowjetische Arbeiterklasse
unter der Führung der KPdSU den Sozialismus aufbauen wird und daß es keine Kraft gibt, die das verhindern
könnte. (10)
Mit der Wahl Ernst Thälmanns zum Vorsitzenden der KPD wurde die klassenmäßige Stellung zur Sowjetuni-
on und zur KPdSU zur unantastbaren Grundlinie der Politik der KPD. (11)
In dieser erbitterten Auseinandersetzung [mit den parteifeindlichen Kräften] unterstützte Ernst Thälmann mit
revolutionärer Leidenschaft, mit Sachkenntnis und mit theoretischer und politischer Weitsicht die Leninsche
Politik der KPdSU zum Aufbau des Sozialismus in einem Lande. ... „Die entscheidende Frage für die interna-
tionale Arbeiterbewegung ist die Stellung zur proletarischen Diktatur in der Sowjetunion....“ (11)
Den real existierenden Sozialismus gegen alle Anschläge - gleich welcher Art und gleich, von wem sie auch
kommen mochten - zu schützen, das war für Ernst Thälmann die erste und höchste internationalistische Pflicht
jedes Kommunisten, besonders auch jedes jungen Revolutionärs. (12)
Unter Führung Ernst Thälmanns wurde eine feste Kampfgemeinschaft zwischen der marxistisch-leninistischen
Vorhut der deutschen Arbeiterklasse und der sowjetischen Arbeiterklasse - der KPD und der KPdSU - ge-
schmiedet. (13)
Im Geiste Ernst Thälmanns erklärte der Erste Sekretär des ZK der SED, Erich Honecker, auf dem VIII. Par-
teitag, daß die enge Verbundenheit mit der ruhmreichen Sowjetunion und die feste Verankerung der DDR in
der sozialistischen Staatengemeinschaft „die Grundbedingung für die Verwirklichung der Lebensinteressen der
Arbeiterklasse und aller Bürger der Deutschen Demokratischen Republik“ ist. (13)


An der Spitze der Arbeiterklasse - für die marxistisch-leninistische Stählung der KPD
Eng mit den Massen verbunden sein, ihre Erfahrungen studieren und verallgemeinern, ihre Interessen und
Wünsche in politische Forderungen und Losungen umsetzen und die Theorie als Kompaß für die Organisie-
rung und Führung des Kampfes der Arbeiterklasse anwenden - das zeichnete Ernst Thälmann aus. (14)
Das Thälmannsche Zentralkomitee der KPD verband den Kampf für die unmittelbaren demokratischen und
sozialen Forderungen der Arbeiter, Bauern und anderen Werktätigen mit den Grundfragen des Kampfes für
den Sozialismus und organisierte Aktionen, die breiteste Massen erfaßten. (14f.)
Die KPD [vertrat]als einzige Partei konsequent die berechtigten Interessen der Arbeiter und Bauern, des Vol-
kes ... und [kämpfte] nachgiebig gegen die reaktionären Kräfte... (15)
Kampf für die Aneignung des Leninismus
Ernst Thälmann kämpfte entschieden für die Reinheit des Marxismus-Leninismus und wandte sich energisch
gegen alle Auffassungen oder Tendenzen, die theoretische und ideologische Arbeit zu unterschätzen oder her-
abzusetzen. (16)
Die Existenz der Sowjetunion, die Erfolge ihre sozialistischen Aufbaus und die wachsende Macht des ersten
sozialistischen Staates stellten den entscheidende Quelle der Kraft und der Siegeszuversicht der Arbeiterklasse
und aller Werktätigen in den kapitalistischen Ländern dar. (17)
Ernst Thälmann betrachtete den Kampf der deutschen Arbeiterklasse niemals isoliert, nur auf den Rahmen des
eigenen Landes beschränkt. Er ging stets von den internationalen Verpflichtungen der deutschen Arbeiterklasse
aus. (18)
Freund der Jugend
Et hatte entscheidenden Anteil daran, daß die Grundforderungen der arbeitenden Jugend, wie gleicher Lohn für
gleiche Arbeit, das Recht auf Arbeit, Bildung und Erholung und eine sinnvolle Freizeit, auf sportliche und
kulturelle Betätigung, zu einem festen Bestandteil der Politik und des Kampfes der KPD wurden. (20)
Unversöhnlicher Kampf gegen Imperialismus und Opportunismus
Als ebenso zutreffend erwiesen sich die frühzeitigen Warnungen der deutschen Kommunisten vor der aufkom-
menden faschistischen Gefahr. ... Mit großem Nachdruck betonte er: „Wir sind die einzige Partei und die Ver-
treterin der einzigen Klasse, die wirklich gegen den Imperialismus und für den Frieden kämpft.“ (22)
Wie gegenüber dem Imperialismus, Faschismus und dem imperialistischen Krieg, so war Ernst Thälmann aus
ein unversöhnlicher Feind des Opportunismus. (22) ... „Eine Hauptstütze für die Innen- und Außenpolitik der
imperialistischen deutschen Bourgeoisie ist zweifelsohne die SPD...“ ... Die Wahrheit dieser Worte wurde in
den Jahren der Weimarer Republik jeden Tag bestätigt. (23)
In den Kerkern des Faschismus
Aber Et zeigte seinen Peinigern: Kommunisten können nicht gebrochen und nicht zum Verrat an der Sache der
Arbeiterklasse und ihrer revolutionären Überzeugung gebracht werden. (25)
Ernst Thälmann wurde zu einem Symbol des Kampfes der deutschen antifaschistischen Bewegung und der
gesamten fortschrittlichen Menschheit. (26)
Dokument B 1.b
Vita Ernst Thälmanns in der Agitation und Propaganda der DDR
(aus: IML 1977)
Im Jahre 1902 verließ Ernst Thälmann sein Elternhaus und reihte sich in die Arbeiterklasse ein. Er war zu-
nächst vor allem als Transport- und Speicherarbeiter im Hamburger Hafen, später als Kutscher und als Mö-
beltransporteur tätig. (5)
Am 15. Mai 1903 wurde Ernst Thälmann Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Am 1. Fe-
bruar 1904 trat er dem Deutschen Transportarbeiter-Verband bei. Er setzte sich entschlossen für die Interessen
seiner Arbeitskollegen ein. (7)
In den sich auch in der Hamburger Sozialdemokratie verstärkenden Auseinandersetzungen zwischen den mar-
xistischen Kräften und den Verfechtern einer opportunistischen und revisionistischen Politik stand Ernst
Thälmann, der 1908 zum Leiter einer Grundorganisation und bald darauf zum Leitungsmitglied einer Distrik-
torganisation der Sozialdemokratischen Partei gewählt worden war, auf den revolutionären Positionen des


konsequenten Kampfes gegen Imperialismus und drohenden imperialistischen Krieg. Als klassenbewußter
Arbeiterfunktionär teilte er in Grundfragen des Klassenkampfes den Standpunkt Karl Liebknechts und Rosa
Luxemburgs, der führenden Vertreter der Linken in der deutschen Sozialdemokratie. (8)
Als Ernst Thälmann vom Ausbruch der Revolution in Deutschland erfuhr, verließ er die Front und traf am 11.
November 1918 in Hamburg ein. Er erklärte sofort seinen Beitritt zur Unabhängigen Sozialdemokratischen
Partei Deutschlands und beteiligte sich an d en Aktionen der Hamburger Arbeiter zur Weiterführung der Re-
volution und zum Schutze ihrer Errungenschaften. (11)
Ernst Thälmann erwarb sich während der Novemberrevolution rasch das Vertrauen der revolutionär gesinnten
Mitglieder der Hamburger Ortsorganisation der USPD. Im März 1919 nahm er als Delegierter am außeror-
dentlichen Parteitag der USPD in Berlin Teil. Im selben Monat wurde Ernst Thälmann in die Hamburger Bür-
gerschaft und im Mai zum ehrenamtlichen Vorsitzenden der Ortsorganisation der USPD gewählt. (13)
Ernst Thälmann gehörte zu den führenden Vertretern der USPD, die sich entschieden für den Anschluß an die
Kommunistische Internationale einsetzten. Vor allem seiner Aktivität war es zu danken, daß die übergroße
Mehrheit der Mitglieder der USPD in Hamburg ideologisch und organisatorisch mit den Zentristen brach und
sich mit der KPD verbündete. (17)
Die Hamburger Ortsgruppe der KPD, deren Vorsitzender Ernst Thälmann von Ende 1920 bis 1923 war, hatte
13000 Mitglieder und war die stärkste des Bezirkes Wasserkante. (18)
Unter der Leitung Ernst Thälmanns organisierten die Hamburger Kommunisten 1921/1922 vielfältige Hilfsak-
tionen für die infolge des mehrjährigen Bürger- und Interventionskrieges, der imperialistischen Blockade gegen
die junge Sowjetmacht uns der Mißernten von Hungersnot betroffenen Werktätigen. Im Juni 1921 fuhr Ernst
Thälmann nach Sowjetrußland. Dieser erste Aufenthalt im Lande des Roten Oktober war für ihn „das gewal-
tigste Erlebnis“. (22)
Im Oktober 1923, auf dem Höhepunkt der revolutionären Nachkriegskrise in Deutschland, erhoben sich die
Arbeiter Hamburgs, an ihrer Spitze die Kommunisten, zum Kampf. Die politische Leitung des Hamburger
Aufstandes lag in den Händen von Ernst Thälmann. Zwei Tage trotzten die Arbeiter den zahlenmäßig stark
überlegenen, gut ausgerüsteten Kräften des Gegners. (28)
Am 4. Mai 1924 wurde Ernst Thälmann als Spitzenkandidat der KPD in den Reichstag gewählt, dem er bis
1933 angehörte. (34)
Am 1. September 1925 berief das Zentralkomitee der KPD Ernst Thälmann an die Spitze des Polbüros und
übertrug anderen leninistischen Funktionären die wichtigsten Leitungsaufgaben. Damit begann die systemati-
sche Aneignung der ideologischen, theoretischen, politischen und organisatorischen Grundsätze des Leninis-
mus in der Partei. (38)
Der Rotfrontkämpferbund entwickelte sich unter Führung Ernst Thälmanns zu einer starken revolutionären
Massenorganisation. Das Verbot des RFB im Mai 1929, kurz bevor das 5. Reichstreffen stattfinden sollte, war
ein Schlag gegen alle demokratischen Kräfte und erleichterte die antidemokratische Tätigkeit faschistischer
Terrororganisationen. (54)
Die Programmerklärung zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes, die Et in zahlreichen
Massenkundgebungen erläuterte, vermittelte das Rüstzeug für die Auseinandersetzung mit der Demagogie der
Nazis und entwickelte die Generallinie des Kampfes der KPD gegen die faschistische Gefahr. (71)
Ernst Thälmanns Kandidatur zu den Reichspräsidentenwahlen 1932 war eine Kampfkandidatur. Sie diente vor
allem dem Ziel, die Antifaschisten zu sammeln und den außerparlamentarischen Massenkampf gegen die fa-
schistische Gefahr unter der Losung „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler! Wer Hitler wählt, wählt den
Krieg!“ zu entfalten. (76)
Dem Vorschlag Ernst Thälmanns auf der Tagung des Zentralkomitees der KPD am 24. Mai 1932 folgend, rief
die KPD am 25. Mai 1932 zur Antifaschistischen Aktion auf. Sie entwickelte sich rasch zu einer großen Ein-
heitsfrontbewegung gegen die Faschisierungspolitik und den Naziterror, zur gemeinsamen Abwehr des Fa-
schismus. (78)
Trotz aller Bemühungen gelang es dem faschistischen Regime nicht, Ernst Thälmann von der Außenwelt zu
isolieren. Die Parteiführung stellte bereits 1933 Verbindung zu ihm her, die bis zur Verhaftung Rosa und Irma
Thälmanns 1944 nie völlig abbrach. Für diese Kontakte war in der Parteiführung zunächst Walter Ulbricht
und ab Sommer 1938 Franz Dahlem verantwortlich. Sie standen über Kuriere in Verbindung mit den Rechts-
anwälten Ernst Thälmanns und vor allem mit Rosa und Irma Thälmann, die wiederum den Kontakt zu Ernst
Thälmann aufrechterhielten. Auf diese Weise gelang es, ihn über die weltweite Bewegung zu seiner Befreiung


und über die Politik und wichtige Beschlüsse der KPD und der Kommunistischen Internationale zu informieren
und ihm Ratschläge für den von den Faschisten geplanten Prozeß zu übermitteln. Ernst Thälmann konnte der
Parteiführung seine Überlegung zu wesentlichen Fragen des antifaschistischen Kampfes sowie Informationen
über seine Lage mitteilen. (94)
Ernst Thälmann bereitete sich sorgfältig auf den von den Faschisten geplanten Prozeß vor. Wie aus seinen
Gefängnisaufzeichnungen hervorgeht, wollte er sich als Kommunist verteidigen, sich offen zur Sache des Pro-
letariats und seiner revolutionären Partei, zur marxistisch-leninistischen Weltanschauung, zum proletarischen
Internationalismus und zur Sowjetunion bekennen. Nachdem die faschistischen Behörden den Thälmann-
Prozeß aus Furcht vor einer ähnlichen Niederlage wie im Reichstagsbrandprozeß immer wieder verschoben
hatten, setzten sie ihn ganz ab. (97)
Die Hinweise Ernst Thälmanns fanden auf dem VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale ebenso
Berücksichtigung wie auf der Brüsseler Parteikonferenz der KPD im Jahre 1935. Die Delegierten dieser Kon-
ferenz - wie der Berner Parteikonferenz im Jahre 1939 - wählten Ernst Thälmann erneut zum Vorsitzenden der
KPD und beauftragten Wilhelm Pieck, diese Funktion während der Haftzeit Ernst Thälmanns wahrzunehmen.
(101)
In seinen Gefängnisaufzeichnungen und Briefen bekannte sich Ernst Thälmann „mit Stolz zum proletarischen
Internationalismus“, dem Lande, „das den Triumph des Sozialismus und die Zukunft der Menschheit verkör-
pert“ und in dem er das große Wunder des zwanzigsten Jahrhunderts“ sah, ein „lebendiges Beispiel für Ge-
genwart und Zukunft“. Das in der Sowjetunion verkörperte Wissen um den Sieg seiner Sache verlieh ihm
Kraft und Zuversicht auch nach dem hinterhältigen Überfall der faschistischen Wehrmacht auf die UdSSR.
Als die Armeen des Aggressors im Herbst 1941 vor Moskau standen, erklärte er: „Die faschistischen Armeen
werden in der Sowjetunion ihr Ende finden.“ (105)
Der Sieg der Söhne der Oktoberrevolution im Waffenrock der ruhmreichen Roten Armee über den Faschismus
eröffnete unserem Volk die historische Chance des Neubeginns. Er schuf die Möglichkeit, auch in unserem
Land die Ideen von Marx, Engels und Lenin zu realisieren und damit das Vermächtnis solcher unvergessener
Vorkämpfer wie Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Ernst Thälmann zu erfüllen. (108)
2. Aus biographischen Monographien
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