Ernst Thälmann Reden und Aufsätze
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und die sonstigen „Einheitsfron“- Projekte der SPD Betrugsmanöver sind, um unter gewissen Schichten des Proletariats neue Illusionen zu schaffen. Es wird jene Illusion genährt, daß beide Parteien, KPD und SPD, sich als Parteien „einigen“ könnten. Wir müssen diese Frage ernst sehen. Denken wir immer daran, daß es noch vor einem dreiviertel Jahr der SPD möglich war, Millionen von Anhängern für Hindenburg zu mobilisieren! Wir müssen im Rahmen unserer revolutionären Offensive, durch unsere Einheitsfrontpolitik von unten von der prinzipiellen Seite her an die Fragen herangehen. Genosse Florin hat dazu bereits einiges gesagt. Wir müssen den SPD-Klassengenossen sagen, daß die Einheit des Proletariats keine Frage der Einheit von Partei zu Partei ist. Die Bindungen der SPD an das Zentrum, die Verbindungen von Leipart über Stegerwald bis Straßer mit dem Ziel der Herstellung der sogenannten „dritten Front“, verpflichten uns, den SPD-Arbeitern aufzuzeigen, daß wir dieser faschistisch-sozialfaschistischen Einheitsfront der Führer, die Einheitsfront von unten im Klassenkampf entgegenstellen müssen. Im Weltkriege bereits hat die SPD die Arbeiterklasse im Interesse der Bourgeoisie und ihrer Kriegspolitik gespalten. Heute marschiert die SPD mit der Polizei und den Unternehmern, um den Lohnraub durchzuführen, sie vollzieht in den Betrieben und in den Gewerkschaften Spaltung über Spaltung. Diese Tatsachen gilt es dem „Einheitsfront“-Gerede der SPD-Führer gegenüberzustellen. Wir müssen die „linken“ Manöver der SPD sehr ernst verfolgen und jedes Argument zerpflücken. Die in unseren eigenen Reihen stellenweise vorkommenden opportunistischen Abweichungen, die rechtsopportunistische Hauptgefahr und jenes „linke“ Sektierertum, ferner solche Erscheinungen wie die Unterschätzung von Teilaktionen sind imstande, gewisse „radikale“ Betrugsmanöver der Reformisten zu erleichtern. - Gerade in Verbindung mit Teilkämpfen, mit Aktionen für Teilforderungen, in gemeinsamer Klassenfront mit den SPD- und ADGB-Arbeitern wird es uns leicht gelingen, das Betrugsspiel der SPD zu entlarven. Im Kampfe gegen die betrügerischen Theorien der SPD über den „Staatskapitalismus“, im Kampfe gegen die demagogische Losung der „sozialistischen Aktion“ und des „Umbaus der Wirtschaft“ werden wir mit Hilfe der Feststellungen und Beschlüsse des 12. Plenums bei der Durchführung unserer Generallinie die Scheinopposition der SPD und ihre betrügerischen „sozialistischen“ Losungen entlarven können. Im Kampfe gegen die faschistische Herrschaft gilt es immer zu betonen, daß die Politik der SPD-Führer das heutige Elend herbeigeführt und dem Faschismus den Weg geebnet hat. Die RGO muß eine Millionenbewegung werden Auf lohnpolitischem Gebiet will die SPD gerade in den letzten Tagen neue betrügerische Illusionen züchten, indem zum Beispiel der „Vorwärts“ meldet, ein großer Teil der Unternehmer verzichte freiwillig auf die Durchführung des Lohnabbaues. Die Tatsachen, die wir aber zum Beispiel bei Krupp, bei Hoesch und in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets sehen, beweisen das Gegenteil und zeigen das Unternehmerziel, einen 10- bis 15prozentigen Abbau der Akkordsätze durchzuführen. Im Kampfe gegen den verbrecherischen SPD- und ADGB-Betrug muß uns die RGO ein besonders ernster Helfer sein. Wir müssen verstehen, die Tausende in den letzten Streikkämpfen entwickelten neuen proletarischen Kräfte fest in der RGO zu verankern und die RGO zu einer Millionenbewegung des Proletariats zu machen. - Gerade weil auch in Zukunft die Gewerkschaftsbürokratie durchaus in manchen Fällen die Taktik beibehalten wird, sich an die Spitze des Streiks zu stellen, um sie dann abzuwürgen, gerade darum muß der Kampf der RGO mit der größten prinzipiellen Schärfe geführt werden. Genau vor 40 Jahren, in der Zeit vom 14. bis 21. November 1892, fand hier in Berlin ein Reichsparteitag der SPD statt. Wenn man die Protokolle dieses Parteitages und insbesondere die Reden von Vollmar, Auer usw. überprüft, so findet man schon damals die Anfänge jener Politik, die zur Weltkriegspolitik, zum Burgfrieden mit dem Kapitalismus und zur späteren Koalitionspolitik der SPD geführt haben. Unter anderem wurden zum Beispiel damals in einer Resolution die Behörden gebeten(!), für die Arbeitslosen Arbeitsmöglichkeiten zu beschaffen. Die Jugendfrage wurde in einem einzigen Satz erledigt. Ein damaliger Antrag auf Herausgabe von Jugendliteratur, wurde, wie das Protokoll vermerkt, „ohne Debatte(!) angenommen.“ Zur Liquidierung der Neumann-Gruppe Nun einiges zur Bedeutung unseres Kampfes gegen die parteischädigende Arbeit der Gruppe Neumann. Ich glaube, dieser Kampf hat zu einer großen inneren Konsolidierung unserer Partei geführt, hat die Stärke und Schlagkraft unserer Partei gegenüber dem Klassenfeind erhöht. Der Ausgang des Kampfes gegen die Neumann-Gruppe stellt einen großen, politisch- ideologischen Sieg der Partei dar. Es war ein Sieg der bolschewistischen Parteiführung über die Abweichungen und Fehler einer von der Generallinie der Partei abweichenden Gruppe, die versuchte, desorganisatorisch zu wirken. Bereits im Februar-Plenum des ZK signalisierten wir die falschen Auffassungen und Fehler dieser Gruppe. Im Kampfe der Partei gegen die Fraktionstätigkeit und die parteifeindliche Arbeit der Neumann-Gruppe hat die Partei als ganzes wie ein Riese dagestanden, um ihre gewaltigen, um ihre bolschewistischen Aufgaben zu erfüllen. Die Partei hat gelernt, aus dem Wittorf-Fall, wo Rechte und Versöhnler in der Partei dazu übergehen wollten, eine opportunistische Politik zur Generallinie der Partei zu machen. Wir haben damals die Rechten und Versöhnler geschlagen. Wir haben jetzt die Neumann-Gruppe zerschlagen, die wie ein Pfadfinder in das Gebirge auszog, um „neue“ Wege zu suchen, den richtigen Weg aber nicht fand und dann abstürzte. Der Kampf für die unversöhnliche Durchführung unserer Generallinie, sie auf dem 11. und 12. EKKI-Plenum festgelegt wurde, hat unsere Partei gestärkt, gefestigt und gestählt. Dieser Kampf war ein Kampf für die höhere Reife unserer Partei, ein Kampf für eine höhere Phase der Bolschewisierung unserer Kader. Besonders verwerflich war die Tätigkeit der Neumann-Gruppe im Kommunistischen Jugendverband. Das Plenum des Jugend-ZK hat einmütig und geschlossen auf seiner letzten Tagung seine unverbrüchliche Verbundenheit mit der Partei und der jetzigen Führung ausgesprochen. Wir haben dem KJV die Aufgabe gestellt, eine große Massenorganisation zu werden und die Partei zu überholen. Gleichzeitig steht die Frage der Verjüngung der Gesamtkader unserer Partei. Wir gehen mit revolutionärem Optimismus, mit Mut, Begeisterung und Leidenschaft an den Kampf für die Interessen des Jungproletariats und für die Bolschewisierung des KJVD heran. Erobert das Jungproletariat! Wir müssen sehen, daß heute mehr als 600000 Jugendliche obdachlos und brotlos auf den Landstraßen herumwandern. Wir müssen gerade der ausgeplünderten proletarischen Jugend in den Fabriken, in den Städten, Dörfern und auf den Landstraßen unsere revolutionären Ziele aufzeigen und ihnen sozialistische Ideale geben. Wir müssen ihnen zeigen, unter welchen Bedingungen die Jugend im befreiten Sowjetlande lebt, wir müssen ihnen zeigen, daß unsere Partei den revolutionären Ausweg aus der Krise weist, daß die Partei bereit ist, mit der proletarischen Jugend gemeinsam gegen Faschismus und Kapitalismus zu kämpfen und zu siegen. Mehr als einmal hat unser großer Lehrmeister Lenin auf die Rolle und Bedeutung der Jugend hingewiesen. Denken wir doch nur daran, wie zum Beispiel während des Krieges die revolutionäre Jugend unter Führung Karl Liebknechts gemeinsam mit einer Schar älterer Klassengenossen aus der sozialdemokratischen Bewegung an der Spitze der revolutionären Kämpfe stand und durch ihre Antikriegsaktionen während des Weltgemetzels den revolutionären Kämpfen des Jahres 1918 voraneilte. Erst recht gilt es heute, unter denen Millionen jungen Proletariern die revolutionäre Glut, die revolutionäre Leidenschaft zu entfachen, um die Jugend unter unserem Banner zu sammeln im Kampfe gegen den imperialistischen Krieg und für den Sozialismus. Im Kampfe gegen die faschistische Diktatur stehen gerade in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten vor unserer Partei die größten Aufgaben. Die „Rote Fahne“ hat mit vollem Recht gesagt, daß im Grunde durch unsere revolutionäre Offensive das Kabinett Papen- Schleicher gesprengt wurde. Unter unserer Führung verhinderten die Kampf- und Streikaktionen des Proletariats zu einem großen Teile die Durchführung der Papen- Notverordnung. Durch unsere Offensive wurde der reaktionäre Plan, die Betriebsarbeiter gegen die Erwerbslosen auszuspielen, zunichte gemacht. Es gelang dem Papen-Kabinett nicht, die proletarische Offensive zurückzudrängen, es gelang ihm nicht, eine Konsolidierung seiner Außenpolitik zu erreichen. Wir Kommunisten sind dagegen vorwärts marschiert und haben Millionen Menschen, die bisher noch nicht bei uns standen, revolutioniert und in den Kampf geführt. Nach der Demission des Papen-Kabinetts zeigen die Versuche einer Neubildung der Regierung das Bestreben der Bourgeoisie, eine Verschärfung der faschistischen Diktatur durchzuführen. War zur Zeit der Brüning-Regierung das Zentrum die führende Partei der deutschen Bourgeoisie, so versucht heute die Bourgeoisie, die Deutschnationale Volkspartei stärker noch als in den vergangenen Monaten, bei ihrem Ziel der höheren Entfaltung der faschistischen Diktatur, einzuschalten. In unserem Kampf gegen den Faschismus, gegen die faschistische Herrschaft muß daher der Kampf gegen die Hugenberg-Partei, die noch über bestimmte Anhängerschichten in den Kreisen des Kleinbürgertums, der Angestellten- und Beamtenschaft verfügt, verschärft werden. Unsere Offensive gegen den Hitlerfaschismus Wir müssen vor allem aber in der größten faschistischen Partei, in der NSDAP, mit größter Aufmerksamkeit die Herausbildung von neuen „links“ drapierten Gruppierungen verfolgen. Der zweifellos in nächster Zeit stärker werdende Zersetzungsprozeß in der Hitler-Partei wird wahrscheinlich zu dem Versuch führen, ähnlich wie seinerzeit bei der „linken“ SPD, auch bei den Nazis besondere „radikal“ und „links“ drapierte Gruppierungen mit „oppositionell“ klingenden Losungen und Parolen herauszustellen. Allen diesen Vorgängen haben wir die größte Aufmerksamkeit zu schenken und mit größtem Ernst durch eine zähe, ideologische Massenoffensive die sozialen Betrugsmanöver der Nazis zu entlarven und die werktätigen Anhängermassen der Hitler-Partei für den Kommunismus zu gewinnen. Wir müssen sehen, daß in der Nazipartei die Möglichkeit der Entwicklung zu einer Krise vorhanden ist. Es gilt, durch unsere Massenoffensive diese Entwicklung zu einer Krise zu beschleunigen. „Sie werden sich den Schädel einrennen!“ Die Gefahr eines Verbots unserer Partei hat sich in den letzten Tagen und Wochen außerordentlich verschärft. Papen hat bereits während des Wahlkampfes erklärt, er wolle die „falschen Propheten des Bolschewismus in Deutschland mit Stumpf und Stiel ausrotten“ . Wir sagen Herrn Papen aber, daß sich an dem Feuer des Bolschewismus schon manch einer die Finger verbrannt und daß an der granitharten Mauer des Kommunismus sich schon mancher den Kopf eingerannt hat. Die Bourgeoisie mag daran denken, daß die Imperialisten seinerzeit insgesamt 25 imperialistische Heere, mit Wrangel, Koltschak, Judenitsch und Denikin an der Spitze, aussandten, um den russischen Bolschewismus „mit Stumpf und Stiel auszurotten“. Die Bolschewisten aber haben die Konterrevolutionäre und Weißgardisten mit blutigen Köpfen heimgeschickt und ihre Banden zerschlagen und vernichtet. - Wir deutschen Kommunisten müssen erkennen, daß unsere stärkere Verankerung in den Großbetrieben und innerhalb der Gewerkschaften, die breiteste Entfaltung von Massen- und Streikkämpfen, die engste Verbindung mit den Massen, die beste Sicherung, die beste Antwort auf das drohende Verbot der Partei sind. Kurs auf die Großbetriebe! Die Entwicklung unserer Berliner Partei weist einige ernste Merkmale auf: Am 31. Mai 1930 hatten wir einen prozentualen Anteil der Betriebsarbeiter an der Gesamtmitgliedschaft von 43,5 Prozent. Am 1. September 1932 betrug dieser Anteil jedoch nur 23,7 Prozent. Seit dem Jahre 1930 aber hat die Berliner Kommunistische Partei ihre Mitgliedschaft fast verdoppelt. Aber es wurden zur gleichen Zeit nur 77 neue Betriebszellen gegründet. Unser Einfluß ist in den zwei letzten Jahren gerade in Berlin gewaltig gewachsen. Jeder dritte Berliner will den Kommunismus! Ich sage darum: Es muß unserer Partei gelingen, eine großzügige Wendung auf dem Gebiete der Orientierung auf die Betriebe- und Großbetriebe vorzunehmen. Wir müssen eine großangelegte Werbung unter den Betriebsarbeitern und Betriebsarbeiterinnen durchführen. Wir müssen auf die jetzige vierte Etage unserer Partei eine fünfte Etage setzen und große Teile der 860000 Wähler organisatorisch verankern! Gelingt uns das nicht, dann kann es uns passieren, daß wir von der vierten in die dritte Etage herunterfallen. Ohne ein festes, revolutionäres Fundament ist die enge Verbindung mit den Millionenmassen des Berliner Proletariats unmöglich und sind wir nicht in der Lage, unsere revolutionären Aufgaben zu erfüllen. Bei unseren 860000 Wählern ist die Auflageziffer unserer „Roten Fahne“ absolut ungenügend. - Die „Rote Fahne“ hat sich auf eine höhere Stufe entwickelt. Die Arbeiterfragen werden schon anders gestellt als früher, die Redaktion bemüht sich, das Arbeiterleben zu studieren, und alle politischen Fragen mit den allgemeinen Fragen des Arbeiterlebens in Verbindung zu bringen. Ein solches Blatt gehört in die Hände aller Werktätigen in Berlin, gehört in die Betriebe, ein solches Blatt ist ein wichtiges ideologisches Rüstzeug im Kampfe gegen unsere Klassenfeinde. Holt das Versäumte auf dem Gebiete der Werbung nach, überwindet den Tempoverlust! Das bedeutet zugleich eine Verstärkung unserer revolutionären Offensive gegen die Bourgeoisie. Die Berlin-Brandenburger Parteiorganisation muß ihre Positionen auf dem Lande wesentlich verbessern! Die Landarbeiter dürfen wir nicht der Agitation der Nazis, des Stahlhelms oder der SPD überlassen. Wir müssen auf den Gütern und in den Dörfern kräftig vorstoßen, um das Tempo des revolutionären Aufschwunges auch auf dem Lande noch stärker zu beschleunigen! Bolschewistische Offensive! Die Offensive unserer Partei muß sich in der nächsten Zeit hauptsächlich auf folgende drei Hauptpunkte konzentrieren: Erstens: Mobilisierung der Massen gegen die faschistische Reaktion, Kampf jeder Verschärfung der faschistischen Diktatur in allen ihren Formen, Massenkampf gegen die in Bildung begriffene Nazi-Koalition, gegen drohendes Parteiverbot, gegen drohenden Wahlrechtsraub und reaktionäre „Verfassungsreform“. Zweitens: Verteidigung der Lebensinteressen der Arbeiter und aller Werktätigen, Massenkampf gegen Lohnraub, gegen Zerschlagung der Sozialversicherung, Millionenoffensive der Erwerbslosen gegen Hunger und Frost. Drittens: Massenoffensive gegen imperialistische Kriegspolitik und gegen das Versailler System. Die breiteste Entfaltung des proletarischen Internationalismus ist von größter Bedeutung für unseren Kampf um den sozialistischen Ausweg. Der Oktober des Jahres 1917 gestaltete sich nicht zuletzt auch darum siegreich, weil durch die proletarischen Massenkämpfe besonders in den europäischen Ländern, weil durch diesen praktischen proletarischen Internationalismus die vereinigten Imperialisten im Kampfe gegen die Sowjetunion geschwächt wurden. Unsere internationalen Kampfbeschlüsse, unser Manifest gegen Versailles sind von allergrößter Bedeutung. Es geht aber um die Durchführung dieser Beschlüsse. Auch die alte Sozialdemokratie hat in Kopenhagen, Stuttgart und Basel vor dem Kriege ihre Beschlüsse „gegen den Krieg“ gefaßt. Aber wo blieb die Durchführung derselben in der Praxis? Wir müssen daher in breitestem Maße die Leidenschaften des revolutionären Internationalismus und des Antifaschismus entfachen zur Durchführung unserer Beschlüsse. Wir haben Großes und Riesenhaftes zu erfüllen! Die deutsche Bourgeoisie sieht mit größter Besorgnis den wachsenden revolutionären Aufschwung in Deutschland. Darum ihre Unterdrückungs- und Verbotsmaßnahmen gegen unsere Partei! Gestern sagte hier ein SPD- Arbeiter mit Recht: Der Geist des Kommunismus pflanzt sich immer mehr in die Hirne der Arbeiterklasse. Das ist richtig und das erhöht selbstverständlich unsere Aufgaben! Das rote Berlin an der Spitze! Vor der Berliner Parteiorganisation steht eine besonders große und gewaltige Verantwortung: Hier laufen die politischen Nervenstränge und die politischen Blutbahnen der Bourgeoisie zusammen. Hier zeigen sich mit besonderer Kraßheit die inneren Schwierigkeiten und Konflikte im Lager der Bourgeoisie. Wir können sagen: Die deutsche Partei steht auf drei großen Säulen: Ihre Hauptfundamente ruhen im Ruhrgebiet, an der Wasserkante und vor allen Dingen in der Hauptsache auf dem roten Berlin! So, wie durch den BVG-Streik, durch den glänzenden Wahlsieg unsere Berliner Partei der Gesamtpartei und der deutschen Arbeiterschaft neue Kraft und neue Impulse gab, so muß durch die Verstärkung und Verbesserung ihrer revolutionären Tätigkeit in noch viel größerem Umfange das rote Berlin der gesamten deutschen Partei vorangehen! Vorwärts Genossen, erfüllt eure Aufgaben, dann wird das rote Berlin der Spitzenreiter sein im Kampf gegen die faschistische Herrschaft. Dann wird das rote Berlin die erste und beste Stoßbrigade der revolutionären deutschen Freiheitsarmee sein im Kampf für den einzigen Ausweg, im Kampfe für den Sozialismus! Die Rote Fahne, 24.11.1932 Vorwärts, rote Freiheitsarmee zur verschärften antiimperialistischen Massenoffensive Zur 10jährigen Wiederkehr der Ruhrbesetzung durch Poincaré „Vereinigte Aktionen (des Proletariats) wenigstens der zivilisierten Länder, sind eine der ersten Bedingungen seiner Befreiung.“ („Kommunistisches Manifest“) An der Schwelle des Kampfjahres 1933, im Angesicht des zehnjährigen Jahrestages der Ruhrbesetzung durch die Armeen des Entente-Imperialismus (11. Januar 1923), liefern die kommunistischen Parteien Westeuropas eine erneute gewaltige Manifestation ihrer unversöhnlichen internationalen Offensive gegen die imperialistische Kriegspolitik der Bourgeoisie und den imperialistischen Versklavungspakt von Versailles. Die auf der vor wenigen Tagen in Essen stattgefundenen, von den kommunistischen Parteien Westeuropas beschickten Konferenz gefaßten Beschlüsse - Zeugen unseres unbestechlichen proletarischen Internationalismus, der Annäherung und Kampfesverbrüderung der Arbeiter, Bauern und aller Werktätigen der kapitalistischen Länder Europas gegen das Versailler System - werden und müssen für die Propaganda und kommenden Aktionen unserer Partei von größter richtunggebender Bedeutung sein. Neue Sturzbäche chauvinistischer Verhetzung, eine neue Welle nationalistischer Leidenschaften will die faschistische Bourgeoisie Deutschlands entfesseln, um ihre bevorstehende außenpolitische Niederlage, den Canossagang in Genf und das Fiasko des „Gleichberechtigungs“betruges zu verschleiern und um ihre neuen Aufrüstungspläne, die Militarisierungs- und Faschisierungsbestrebungen im Innern („Reichskuratorium für Jugendertüchtigung“), die Miliz- und Arbeitsdienstpflichtpläne usw., um so besser durchführen zu können. Die Bourgeoisie will von der sozialpolitischen Bedrückung und dem faschistischen Terror im Innern des Landes ablenken und die Aufmerksamkeit der werktätigen Volksmassen wieder stärker auf den „äußeren Feind“ lenken. Verschärfung der Versailler Krise Auf der ökonomischen Basis des Wachstums und der Verschärfung der kapitalistischen Krise sehen wir in allen kapitalistischen Ländern ein Anwachsen autarkischer Bestrebungen, die die Entfachung einer nationalistischen Welle fördern, und auf deren Basis sich wiederum sowohl der Faschismus als auch die chauvinistischen Kriegsleidenschaften entwickeln. - Mit dem vom 12. Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale festgestellten Ende der kapitalistischen Stabilisierung und angesichts des wachsenden revolutionären Aufschwungs wachsen die Bestrebungen der Imperialisten, auf gewaltsamem Wege die ihrem Wirtschaftskörper fehlenden Absatz-, Rohstoff- oder Verkehrsterritorien zu erobern, bestehende Unterdrückungsverhältnisse zu verschärfen (Versailles, St. Germain) bzw. auf Grund veränderter Machtpositionen und Bündniskombinationen sogenannte „Neuregelungen“ der Grenzen - in Wirklichkeit imperialistische Annexionen und eine Neuaufteilung der Welt - vorzunehmen. Hinter allen Operationen diplomatischer oder militärischer Formen dieser Art lauert mehr oder weniger offen die Absicht der Erweiterungen dieser Angriffe bis zur offenen militärischen Intervention gegen die Sowjetunion. Das immer stärker balkanisierte Europa befindet sich heute in einer Lage, die in verschiedener Hinsicht gewisse Ähnlichkeiten mit der Situation von 1923 aufweist. - Schroffe Veränderungen der außen- und auch der innenpolitischen Lage können auf Grund des Grades der Krise und der äußersten Labilität der Verhältnisse zu jeder Zeit eintreten. Die Politik der Versailler Räubermächte wird durch den Verlauf der Kriegsschuldenregelung, durch die Zahlungsverweigerung Frankreichs und Belgiens gegenüber Amerika, durch die mit einem neuen aggressiven imperialistischen Kurs verbundene Bildung des Paul-Boncour- Kabinetts in Frankreich usw. erneut und verschärft das Problem der Tributversklavung Deutschlands aufrollen. Das bisher noch nicht ratifizierte Lausanner Abkommen, das den Versuch einer „Neuregelung“ des mit dem Dawes- und Youngplan in die Sackgasse geratenen Tributproblems darstellte, ist durch die Zahlungsforderung der USA, durch die Verweigerung des Moratoriums und durch die Weigerung Frankreichs und Belgiens zur Zahlung der fälligen Rate an Wallstreet praktisch annulliert worden. - Das führt einmal zu einer Verschärfung der Wirtschaftskrise, zu zunehmenden Erschütterungen des kapitalistischen Finanzsystems, besonders der Gläubigermächte, und zum anderen zu neuen schweren Tributlasten für das deutsche werktätige Volk, zu neuen entehrenden imperialistischen Abkommen gegen das deutsche Proletariat und die werktätigen Schichten. Mit dem vom Schleicher-Kabinett eingeschlagenen außenpolitischen Kurs, mit seiner stärkeren Frontstellung gegen Frankreich (Rundfunkrede) beschreitet die Schleicher- Regierung in weitgehendem Maße den von den Nazis seit Jahren projektierten Weg eines Bündnisversuches mit Italien, England und einigen Donaustaaten. Die weiteren außenpolitischen Verwicklungen und die Verschärfung des deutsch-französischen Gegensatzes müssen angesichts der Vertiefung der Wirtschaftskrise und des wachsenden revolutionären Aufschwungs zu einer weiteren Verschärfung der Versailler Krise führen. Mit den Schleicherschen Aufrüstungsplänen versucht die deutsche Bourgeoisie - ebenso wie die Paul Boncour in Frankreich und die Imperialisten Englands - den chauvinistischen Leidenschaften einen weiteren Auftrieb und der Kriegspsychose weitere Nahrung zu geben. Mit Hilfe der Genfer „Fünfmächte“-Konferenz, die wieder einmal eine Nebelwand von „Friedens“- und „Abrüstungs“beteuerungen errichtet und Berge von Makulatur aus „Freundschafts“erklärungen produziert, verschärfen die Imperialisten ihre Kriegsmaßnahmen zur bewaffneten Austragung der Gegensätze untereinander. - Der polnische Imperialismus, der am Danziger Korridor immer drohender mit dem Säbel rasselt, immer deutlicher seinen Okkupationsabsichten gegen Danzig, Memel usw. Ausdruck gibt, die deutschen Minderheiten verschärft unterdrückt, hat gerade in den letzten Dezembertagen im Danziger Hafen wieder nicht mißzuverstehende Kriegsmanöver und aggressive imperialistische Drohungen gegen Deutschland durchgeführt. - Im Fernen Osten hat der japanische Imperialismus eine blutige Kriegsoffensive zur weiteren Zerstückelung Chinas und zur Festigung seiner geraubten mandschurischen Positionen begonnen. So stellt die internationale Lage, die Verschärfung der Versailler Krise, der in Deutschland sich immer deutlicher herauskristallisierende Brandherd neuer Kriegskonflikte auf dem europäischen Kontinent, so stellt die auch infolge der zunehmenden Aufpeitschung nationalistischer Leidenschaften wachsende Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Deutschland einerseits und Frankreich und Polen andererseits die deutsche Kommunistische Partei vor eine Reihe ernster, äußerst verantwortungsvoller Aufgaben, die zu erfüllen die deutsche Kommunistische Partei als stärkste aller kommunistischen Parteien in den kapitalistischen Ländern besonders verpflichtet ist. Das 12. Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale hat gerade angesichts des „sich vollziehenden Überganges zu einer neuen Reihe großer Zusammenstöße zwischen den Klassen und den Staaten, zu einer neuen Reihe von Revolutionen und Kriegen“ und angesichts der Tatsache, daß „die Fristen bis zur Ausreifung der revolutionären Krise kurz bemessen sind“ Download 5.05 Kb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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