Ernst Thälmann Reden und Aufsätze
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Offener Brief an die sozialdemokratischen und christlichen Arbeiter Deutschlands
An die Kollegen der freien Gewerkschaften und die Reichsbannerkameraden Klassengenossen! Genossinnen! Die offene faschistische Diktatur ist über Deutschland aufgerichtet. Der Reichspräsident von Hindenburg, für den ihr auf Geheiß eurer Führer vor einem knappen Jahr mit dem Aufgebot aller eurer Kräfte den Wahlkampf führtet, weil man euch sagte, Hindenburgs Wahl sei ein Schuß vor den Hitler-Faschismus, hat Adolf Hitler, Frick und Göring, Papen, Hugenberg und Seldte die Macht übergeben. Mit Terror und Verfolgung versucht die Bourgeoisie die Arbeiterklasse und ihre Organisationen niederzuwerfen. Faschistische Banditen verüben eine Kette von Meuchelmorden an sozialdemokratischen, parteilosen und kommunistischen Arbeitern. Immer wieder hat die Kommunistische Partei ihre feste, unverbrüchliche Bereitschaft ausgesprochen, gemeinsam mit allen Arbeitern und jeder Organisation den Kampf gegen den Faschismus zu führen, die ihrerseits zum Kampf bereit sind. Wie am 20. Juli des vergangenen Jahres, so richtete am 30. Januar dieses Jahres anläßlich der Machtergreifung Hitlers die KPD erneut ihr Angebot zum gemeinsamen Kampf an die Sozialdemokratie, an den ADGB und Afa-Bund, an die christlichen Gewerkschaften. Eure Führer sind auf diese Einheitsfrontvorschläge nicht eingegangen. Im Namen der hunderttausenden Mitglieder der Kommunistischen Partei, im Namen der mehr als 6 Millionen Arbeiter, Arbeiterinnen und Jungarbeiter, die bei der letzten Reichstagswahl ihr Vertrauen zur Kommunistischen Partei bekundeten, reiche ich euch, den Mitgliedern und Funktionären der SPD, der freien Gewerkschaften und darüber hinaus den Millionenmassen parteiloser Arbeiter, die Bruderhand zum gemeinsamen Kampfbündnis gegen den Faschismus. Die faschistischen Meuchelmörder, die mit Dolchen, Revolvern und Bomben gegen Arbeiter wüten, machen keinen Unterschied, ob ihr das Mitgliedsbuch der KPD, der SPD oder der christlichen Gewerkschaften in der Tasche tragt. So darf auch im Freiheitskampf aller Antifaschisten die Parteizugehörigkeit kein Hindernis sein, gemeinsam zu marschieren, gemeinsam zu kämpfen. Am Wahlsonntag oder einige Tage darauf sollen die Garden der SA und SS in das rote Berlin, das kämpferische Herz der deutschen Arbeiterklasse, einmarschieren. Marsch auf Berlin - diese Drohung der faschistischen Terrorformationen ist eine Kriegserklärung nicht nur gegen die Männer und Frauen und die Jugend des roten Berlin, sondern gegen die ganze deutsche Arbeiterklasse, gegen das ganze werktätige Volk! Im Namen der Kommunistischen Partei Deutschlands rufe ich euch Klassengenossen und -genossinnen, die ihr noch nicht in unserem Lager steht, die ihr aber wie wir den Faschismus haßt und die Freiheit liebt, zur gemeinsamen Abwehr auf. Wenn wir, die Arbeiter, Arbeiterinnen und Arbeiterjugend, deren Hände alle Werte erschaffen, Schulter an Schulter zusammenstehen, wenn wir gemeinsam kämpfen, sind wir unüberwindlich. Wenn wir gemeinsam kämpfen, werden wir Millionen von armen Bauern auf dem Lande, Millionen von Angestellten, Beamten, Mittelständlern in den Städten mit uns reißen in die gemeinsame Front des antifaschistischen Freiheitskampfes! Nehmt in euren Organisationen zu diesem Einheitsfrontangebot der Kommunistischen Partei Deutschlands Stellung! Beratet gemeinsam mit euren kommunistischen Klassengenossen die notwendigen Kampfmaßnahmen! Bildet gemeinsam mit uns Kommunisten den Selbstschutz, die Kampffront der Betriebe und Stempelstellen. Schafft gemeinsam mit uns breite Massenorgane der proletarischen Einheitsfront, in denen kameradschaftlich und brüderlich Kommunisten und Sozialdemokraten, christliche Arbeiter und Freidenker, Organisierte und Unorganisierte zusammen arbeiten und gemeinsam den Kampf organisieren! Es lebe die kämpfende proletarische Einheitsfront! Es lebe der antifaschistische Freiheitskampf! Es lebe der gemeinsame Kampf für Arbeitermacht und Sozialismus! Sächsische Arbeiterzeitung, 27.2.1933 ANHANG Resolution der Parteikonferenz der KPD über das XII. Plenum des EKKI und die Aufgaben der KPD I. Die Parteikonferenz der KPD hat in ihrer Tagung vom 15. bis 17. Oktober 1932 zu den Ergebnissen des 12. Plenums des EKKI ausführlich Stellung genommen und stimmt dessen Beschlüssen vorbehaltlos und vollinhaltlich zu. II. Das 12. Plenum untersuchte das verschärfte Entwicklungsstadium der allgemeinen Krise des Kapitalismus, konstatierte die gewaltigen Erfolge und die gesteigerte revolutionäre Wirkung des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion und das Wachstum des revolutionären Aufschwungs in der kapitalistischen Welt. Entgegen den betrügerischen Illusionen und heuchlerischen Prophezeiungen der Bourgeoisie über einen bevorstehenden neuen „Aufstieg“ und eine „Festigung“ der kapitalistischen Wirtschaft traf das 12. Plenum die Feststellung, daß das Ende der kapitalistischen Stabilisierung eingetreten ist und daß sich gegenwärtig der Übergang zu einer neuen Reihe Von Revolutionen und Kriegen vollzieht. Diese Entwicklung drängt die Bourgeoisie immer stärker auf die Bahn gewaltsamer Lösungen im Innern (Faschismus) und nach außen (Krieg). III. Der revolutionäre Aufschwung findet in Deutschland seinen Ausdruck in dem stürmisch wachsenden Widerstand des Proletariats und der Werktätigen gegen Faschismus und Kapitalsoffensive. Auf den geplanten Lohnabbau durch die September-Notverordnung durch die Papen-Regierung antwortete die Arbeiterschaft mit einer Welle von Streikbeschlüssen und Streiks, die den Lohnabbau, das Kernstück der Notverordnung, in vielen Betrieben verhinderten. Diese Streiks, teilweise das Ergebnis der verstärkten Streikrüstung und Streikagitation der KPD und RGO, teilweise die spontane Antwort der Arbeitermassen auf erneuten Lohnabbau - wobei es manchmal noch den Reformisten gelang, die Führung m sich zu reißen -, spiegeln den entschlossenen Kampfwillen der deutschen Arbeiterklasse wider. Diesen Kampfwillen gilt es angesichts der zu erwartenden neuen und brutaleren Überfälle der Bourgeoisie auf die Löhne und angesichts der neuen Angriffe auf die Sozialpolitik zu höheren Formen zu steigern. Während eine große Zahl der unter revolutionärer Führung stehenden Streiks zum Erfolg führte, endeten die Streiks, bei denen auf Grund der Schwächen der RGO und unserer innergewerkschaftlichen Arbeit die Reformisten die Führung an sich rissen, in der Mehrzahl der Fälle mit einem Mißerfolg der Arbeiter. Die reformistische These, daß erfolgreiche Streikkämpfe in der Krise nicht möglich seien, ist nun durch die lebendigen Erfahrungen des deutschen Proletariats widerlegt, was zu einer weiteren Stärkung des Kampfgeistes und Streikwillens der Massen beitragen wird. Die gleiche aufsteigende Welle der Massenaktivität drückt sich in den Erfolgen der Antifaschistischen Aktion unter Führung der KPD im Kampf gegen den faschistischen Terror der Hitler-Formationen aus. Die KPD vermochte ihre Fortschritte an der Streikfront, gegenüber dem faschistischen Mordterror und bei der Reichstagswahl vom 31. Juli vor allem durch die begonnene Wendung zur verstärkten revolutionären Massenpolitik im Sinne der Linie der Komintern und der Beschlüsse des Februar-Plenums des Zentralkomitees, insbesondere durch die konsequentere Anwendung der Einheitsfronttaktik von unten als Methode der Kampfmobilisierung der Massen zu erzielen. IV. Die Herrschaft der Regierung Papen-Schleicher in Deutschland, die mit Hilfe der Reichswehr, des Stahlhelms und der Nationalsozialisten errichtet wurde, für die die Sozialdemokratie und das Zentrum den Weg gebahnt haben, stellt eine der Formen der faschistischen Diktatur dar. In den ernsten Interessengegensätzen der verschiedenen Kapitalistengruppierungen (Schwerindustrie, Chemiekapital, Großagrarier, Klein- und Mittelindustrie) in den Fragen der sogenannten „Autarkie“, der Subventionen und der Finanzpolitik, in den widerstrebenden monarchistischen Restaurationsbestrebungen, in den verschärften Auseinandersetzungen innerhalb der faschistischen Bürgerkriegstruppen (Hitler-SA und Stahlhelm), in dem Konflikt zwischen Deutschnationalen und Nationalsozialisten und den Differenzen der faschistischen Machthaber mit ihren Wegbereitern, der SPD und dem Zentrum, zeigt sich die Zerklüftung im Klassenlager der Bourgeoisie auf Grund der Krise des Kapitalismus. Die faschistische Papen-Schleicher-Regierung entfaltet in ihrer Außenpolitik verstärkte imperialistische Aggressivität (Manöver an der Ostgrenze, Haltung in Genf, Verschärfung des Kampfes um die Märkte mit Zoll- und Kontingentierungspolitik). Sie betreibt die Militarisierung der Jugend und den Kampf für imperialistische Aufrüstung Deutschlands, steigert die aktive Rolle des deutschen Imperialismus bei der Vorbereitung des konterrevolutionären Krieges gegen die Sowjetunion, treibt Deutschland in eine seit 1919 nicht mehr dagewesene Isolierung unter dem Versailler System und verschärft die äußeren Gegensätze Deutschlands in heftigstem Maße. Die Gefahr kriegerischer Konflikte und Abenteuer mit Frankreich und Polen wächst und bedroht die Arbeiterklasse und die Werktätigen Deutschlands und aller anderen Länder mit dem Schrecken eines neuen imperialistischen Massenmordens. Das Programm der faschistischen Diktatur im Innern ist die Zertrümmerung der revolutionären Organisationen und Einrichtungen des Proletariats und die schrankenlose Ausplünderung der Massen, Lohnabbau, Teuerung, Beseitigung aller Arbeiterrechte, Aufhebung der Gewerbefreiheit, Zwangsarbeit, Streikverbote, Ausnahmegerichte, faschistische „Verfassungsreform“ unter Beseitigung der letzten „demokratischen“ Rechte (Ausschaltung des Reichstags, zweite Kammer, Wahlrechtsraub), monarchistische Restauration. V. Auch nach der weitgehenden Verdrängung der sozialfaschistischen Führer aus den höheren Staatsfunktionen (20. Juli) schlagen die Führer der SPD gegenwärtig immer entschiedener den Kurs auf Tolerierung der Papen-Schleicher-Regierung als „kleineres Übel“ gegenüber einer Hitler-Regierung ein (Anerkennung der „Rechtmäßigkeit“ der Notverordnungen und der Reichstagsauflösung, Severings Eintreten für einen Staatskommissar in Preußen usw.). Die SPD hat in Deutschland den Faschismus an die Macht gebracht wie die Sozialfaschisten in Polen und Italien, sie kämpft keineswegs gegen den Faschismus, sondern hinderte und hindert im Gegenteil aktiv den Kampf der Massen gegen die faschistische Diktatur (20. Juli). Während sich ihr Masseneinfluß verringert, greifen die sozialdemokratischen Führer zu immer neuen Betrugsmethoden. Unter scheinbarem Eintreten für Endzielforderungen („Sozialismus“, „Umbau der Wirtschaft“, „Sozialistische Aktion“), unter scheinbarem Kampf gegen die heutige Form der bürgerlichen Diktatur („Zweite Republik“, „Rückkehr zur Demokratie“ oder „Verteidigung der Demokratie“) treten sie in der Tat gegen die Kämpfe zur Sicherung der Existenz der Arbeiterklasse und der Werktätigen auf, vertrösten das Proletariat auf Wahlen und andere parlamentarische Aktionen, um es vom Klassenkampf abzuhalten. Wo sie den Kampf nicht verhindern können, versuchen sie, sich an die Spitze der Kämpfe zu stellen, um diese desto besser abwürgen zu können (Hamburger Verkehrsstreik). Sie anerkennen die für vorbildlich erklärten Lohnabbau-Schiedssprüche. Zugleich bereiten die SPD-Führer und reformistischen Gewerkschaftsführer bereits das offene Eintreten gegen den Streikkampf, die Verweigerung von Unterstützungen für die streikenden Gewerkschaftsmitglieder, die Erklärung der Kämpfe der Arbeiter gegen Lohnraub als „wilde Streiks“ vor. Sie unterstützen die Papen-Notverordnung in der Frage der Subventionen für die Kapitalisten durch die 400-Mark-Kopfprämien für jeden neueingestellten Arbeiter. Sie unterstützen faktisch die Arbeitsdienstpflichtpläne der Bourgeoisie. Sie erneuern die betrügerische Behauptung, wonach erfolgreiche Streiks in der Krise „unmöglich“ seien, in der neuen Fassung, daß mit Teilstreiks „nichts mehr zu erreichen“ sei. Sie führen den schärfsten Kampf gegen die proletarische Einheitsfront bei gleichzeitigen demagogischen „Einheitsfront“-Manövern (Vorschlag auf Listenverbindung in Sachsen). Sie betreiben eine gesteigerte Hetze gegen die Kommunistische Partei und gegen die Sowjetunion, wobei die „linken“ Filialen des Sozialfaschismus, SAP und Brandleristen, und die konterrevolutionäre Gruppe der Trotzkisten besondere Aktivität entfalten. Alle diese Tatsachen bestätigen die Feststellung des 12. Plenums, daß die Sozialdemokratie uneingeschränkt ihre Rolle als Agentur der Bourgeoisie im Lager der Arbeiterklasse ausfüllt, daß sie nach wie vor die soziale Hauptstütze der Bourgeoisie darstellt. VI. Das riesige Anwachsen der faschistischen Massenbewegung der Nationalsozialisten auf Grund der chauvinistischen Welle ermöglichte den faschistischen Machthabern die Machtergreifung. Die Politik des Finanzkapitals, die gegenwärtig die Ausübung der Regierungsgewalt durch die faschistische Terrororganisation Hitlers ablehnt, entspringt einerseits der Furcht vor der allzu schroffen Verschärfung der inneren und äußeren Gegensätze, andererseits dem Bestreben der Bourgeoisie, die Reserven der faschistischen Massenbewegung möglichst unversehrt zu halten und sie zugleich zu „kanalisieren“, das heißt, durch Überwindung der störenden Faktoren vollends zu einem sicheren Instrument der faschistischen Diktatur zu machen. Durch den wachsenden revolutionären Aufschwung des Proletariats, die steigende Radikalisierung der werktätigen Mittelschichten auf Grund ihrer Verelendung durch die Papen-Politik, die Nichteinlösung der maßlosen Wahlversprechungen Hitlers, die stärkeren Fortschritte des antifaschistischen Massenkampfes der KPD ist der bisherige Aufschwung der nationalsozialistischen Bewegung zum Stillstand gekommen und hat einer rückläufigen Entwicklung Platz gemacht. Die Rolle der Hitler-Partei als Stütze der schrankenlosen Ausbeutung, ihre Hilfestellung für die Regierung der Kapitalisten, Junker und Generale und den Lausanner Tributpakt, die Rolle des faschistischen Mordterrors gegen die revolutionäre Arbeiterschaft - das alles hat den Beginn einer Enttäuschung der werktätigen Anhängermassen des Nationalsozialismus eingeleitet. VII. Der fortdauernde, langsame Niedergang des Masseneinflusses der Sozialdemokratie, die wachsende Unzufriedenheit der Gewerkschaftsmitglieder mit der offiziellen Politik des ADGB und der beginnende Rückgang der Hitler-Bewegung geben der KPD die größten Möglichkeiten für die erfolgreiche Durchführung der Aufgabe: die Mehrheit des Proletariats für den Kampf um die politische Macht zu erobern, die übrigen werktätigen Mittelschichten teils als Verbündete für die Arbeiterklasse zu gewinnen, teils zu neutralisieren. Die Lösung dieser Aufgabe, die in der Heranführung der breitesten Massen auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen in den wirtschaftlichen und politischen Tageskämpfen an die Positionen des Kampfes um die Macht besteht, erfordert von der Partei vor allem die Fortführung und Steigerung der begonnenen Streikkampagne unter breitester Anwendung der revolutionären Einheitsfronttaktik von unten. Die ganze Kraft der Partei, insbesondere der Betriebszellen, und die ganze Arbeit der Kommunisten in der RGO, in den roten Verbänden und allen revolutionären Massenorganisationen, in den reformistischen, christlichen und sonstigen Gewerkschaften und Organisationen muß darauf gerichtet werden, alle Formen des Widerstandes und Kampfes gegen die Kapitalsoffensive, den Faschismus und die imperialistische Kriegspolitik zur Anwendung zu bringen und zu steigern. Teilstreiks, Streiks ganzer Betriebe und Industriegruppen, wirtschaftliche Massenstreiks, politische Massen- und Proteststreiks müssen ausgelöst und verbunden werden mit mächtigen Massendemonstrationen und Kampfbewegungen der Erwerbslosen für ihre Winterhilfsforderungen, für die Erhöhung der Unterstützungen und für Arbeitsbeschaffung, mit dem Kampf für die sozialpolitischen Rechte der Arbeiter sowie dem Massenkampf aller übrigen werktätigen Schichten (Aktionen der Kleinbauern, Mieterkampf usw.). Es ist die Hauptaufgabe der Partei, durch die Erfahrungen der Tageskämpfe die Massen der organisierten und unorganisierten Arbeiter für den politischen Kampf gegen die faschistische Diktatur vorzubereiten, zu schulen und zu mobilisieren. Angesichts der bevorstehenden weiteren faschistischen Anschläge und kapitalistischen Provokationen der deutschen Bourgeoisie gegen das Proletariat muß die Partei die Arbeiterschaft instand setzen, auf jeden neuen Vorstoß des Klassenfeindes unverzüglich mit größter Entschlossenheit und lebendiger Masseninitiative zu reagieren. VIII. Diese Aufgabenstellung erfordert: Verlegung des Schwergewichts der Parteiarbeit in die Betriebszellen, insbesondere der Großbetriebe, und auf die Arbeit an den Stempelstellen. Ausbau des revolutionären Vertrauensleutekörpers, der Abteilungszellen und der Methode der Parteilosenberatungen in den Betrieben. Großzügigen Kurs auf die innergewerkschaftliche Arbeit - ohne Vernachlässigung der Arbeit unter den Unorganisierten -, auf die Gewinnung der freigewerkschaftlichen und christlichen Gewerkschaftsmitglieder und unteren Funktionäre, auf den Kampf um alle wählbaren Funktionen in den Gewerkschaftsorganisationen. Ausbau der RGO durch Einbeziehung breiter Massen organisierter und unorganisierter Arbeiter, Erweiterung und Festigung der Rolle der RGO und der roten Verbände in den Wirtschaftskämpfen. Stärkung der Einheitsfrontorgane, Entfaltung der breitesten proletarischen Demokratie bei der Kampfvorbereitung und -führung (Streikleitungen, Delegiertenkonferenzen usw.). Planmäßige Heranziehung und Kontrolle der roten Betriebsräte und umfassende Vorbereitung der Betriebsrätewahlen. Angesichts der Drohungen der Bourgeoisie mit generellem „Streikverbot“ und der geplanten Einstellung von Streikunterstützungen seitens der reformistischen Bürokratie ernsthaften Kurs auf die Schaffung von Hilfsstreikkassen in den Betrieben, die vor dem Zugriff der Klassenfeinde gesichert sind. Organisierung der Kämpfe der Erwerbslosen in engster Kampfgemeinschaft mit den Betriebsarbeitern zur Durchkreuzung der Papenschen Versuche, Erwerbslose und Betriebsarbeiter gegeneinander auszuspielen. Festere Zusammenfassung der Erwerbslosen. Aktive Hilfe und kameradschaftliche Führung seitens der Partei für den Kommunistischen Jugendverband zur Beseitigung jedes bürokratischen Schematismus und der Vernachlässigung der Massenpolitik. Ausbau des KJVD zu einer wirklichen kampf- und schlagkräftigen Massenorganisation der proletarischen und werktätigen Jugend. Breite Kampagne zur Gewinnung der Arbeiterinnen für den gemeinsamen Kampf, über die erfolgreichen Ansätze der Textilarbeiterinnen hinaus, auf der Grundlage der Arbeiterinnen- Delegiertenbewegung. Heranführung der durch Steuer-, Pacht- und Zinswucher bedrängten und empörten Kleinbauern, über den Kampf gegen Steuerdruck, Pfändungen und Zwangsversteigerungen hinweg, an den Kampf um den Boden mit Hilfe der bäuerlichen Kampfkomitees. Verstärkung unserer Arbeit unter den Angestelltenschichten. IX. Der Massenkampf gegen den Hauptklassenfeind, die Bourgeoisie, gegen Faschismus und Kapitalsdiktatur erfordert die gleichzeitige entschlossene Offensive im Lager der Arbeiterklasse gegen die Sozialdemokratie. Der Kampf gegen Zentrum und Bayerische Volkspartei muß in den katholischen Gebieten rücksichtslos verstärkt werden. Die Betrugsmanöver der SPD-Führer, der reformistischen und christlichen Gewerkschaftsführer müssen konkret entlarvt und die sozialdemokratischen Arbeiter und freigewerkschaftlichen und christlichen Gewerkschaftsmitglieder für den gemeinsamen Kampf gegen den Klassenfeind gewonnen werden. Gegenüber dem Gerede der SPD-Führer über „Sozialismus“ gilt es, den Kampf um die politische Macht der Arbeiterklasse als einzigen Weg der Verwirklichung des Sozialismus aufzuzeigen, zugleich aber vor den Massen auch der sozialdemokratischen Arbeiter klarzustellen, daß die KPD als einzige wirkliche Arbeiterpartei mit der Propagierung des Kampfes für den Sozialismus die konkrete Verteidigung der Tagesinteressen des Proletariats die aktivste Organisierung der Tageskämpfe verbindet. Deshalb kühne und offensive Anwendung der Einheitsfronttaktik von unten gegenüber den sozialdemokratischen und freigewerkschaftlichen Arbeitern, strengste Unterscheidung zwischen ihnen und den sozialfaschistischen Führern der SPD und des ADGB. Deshalb der schärfste Kampf gegen die „linken“ Filialen des Sozialfaschismus (SAPD und Brandleristen) und den konterrevolutionären Trotzkismus, sowie gegen alle opportunistischen Download 5.05 Kb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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