In struktureller Hinsicht hat das Mikroparadigma des Indikativs
im Vergleich zu dem des
Konjunktivs auch seine eigenen Kennzeichen: der Indikativ
besitzt kein spezielles
Bildungsmorphem (wie das Suffix -e im Konjunktiv), doch sind die Formen des Indikativs und die
des Konjunktivs einander gegenübergestellt:
a) durch den Morphembestand der Verbalformen (vgl.
du kommst – du komm-e-st)
b) durch die Personalendungen im Präsens und in allen analytischen Formen (vgl.
er komm-t –
er котт~е-);
c)
durch das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der inneren Flexion (vgl.
du gibst – du geb-e-
st; er kam – er käm-e-).
Ein wichtiges Kennzeichen, das die einzelnen Tempusformen des Indikativs und die des
Konjunktivs voneinander unterscheidet, ist außerdem, dass sie neben der verschiedenen modalen
Bedeutung auch einen verschiedenen zeitlichen Bezug haben. Was bereits über
die zeitliche
Bedeutung des Präsens oder des Präteritums
gesagt wurde, bezieht sich nicht auf das Präsens
durchweg, oder auf das Präteritum durchweg, sondern ausschließlich auf den Indikativ Präsens bzw.
auf den Indikativ Präteritum. Zwischen der zeitlichen Bedeutung der Tempusformen des Indikativs
und denen des Konjunktivs gibt es keine Parallelität. Vgl,:
1)
Es war Frühling — a) Wirklichkeitsform; b)
auf die Vergangenheit bezogen;
2)
Ich wollte, es wäre Frühling — a) Nichtwirklichkeitsform; b) auf die Gegenwart bezogen.
Diese Divergenz zwischen Indikativ und Konjunktiv hinsichtlich der zeitlichen Bedeutung
ihrer Tempusformen erklärt
sich dadurch, dass die Mikroparadigmen
der beiden Modi auf
verschiedenen Oppositionsverhältnissen beruhen.
Der Konjunktiv
Im Rahmen der Grundbedeutung des Konjunktivs (in der Wirklichkeit nicht statthabend –
stattgehabt) stehen einander zwei modale Einzelbedeutungen gegenüber:
a) „In der Wirklichkeit nicht statthabend, aber als realisierbar gedacht" (
Der Konjunktiv I der
Do'stlaringiz bilan baham: